Garagenlackierung

  • Hallo zusammen,


    zum Thema "Garagenlackierung" hab ich bisher immer recht wenig gefunden.

    Hier: Soft-Restauration W116 280SE (Versuchsprojekt)

    war zumindest mal eine komplette Lackierung beschrieben worden.


    Ich war mir da irgendwie immer furchtbar unsicher, ob ich das in der Garage einigermaßen hinbekomme mit der Lackierung oder obs nachher furchtbar schrecklich aussehen würde...

    Da ich jetzt an meinem W108 zumindest den unteren Teil der Karosserie lackiert hab, wollte ich ein paar Sätze dazu schreiben. Dazu muss ich sagen, dass ich ganz sicher kein Profi bin.

    Vielleicht hilft es jemanden, der irgendwann vor dem Problem steht, ob ers selber probieren will oder die Lackierung irgendwo machen läßt.


    Ich beschreibe hier mal die Lackierung der linken Hälfte.

    Ausgangszustand sah so aus:


    Der Vorbesitzer hatte die Stelle mittels schwarzen Klebebands liebevoll kaschiert. :)


    Rostiges Blech raus, neues Blech wieder rein:


    Die wildesten Krater habe ich mit Zinnersatz von 3M ausgeglichen.,

    Das Zeug is ganz schön teuer. Es kommt in einer Kartusche mit einer Mischdüse. Zur Verarbeitung braucht man eine kräftige Kartuschenpresse.

    Ich hatte eine von Hilti. Wenn man die Kartusche vor dem Verarbeiten auf die Heizung legt, dann braucht man etwas weniger Kraft zum Auspressen des Materials.

    Den Zinnersatz habe ich dann mit einer Karosseriefeile begradigt.

    Sah dann erstmal so aus:



    Danach hab ich den Bereich mit 2K Epoxy-Grundierung grundiert.

    Ich habe das Zeug von Mipa genommen.


    Die noch vorhandenen Unebenheiten habe ich mit 2k-Spachtel begradigt und dann wieder geschliffen.

    Hier hab ich Körnung 80/120 und dann 240 genommen.


    Bei meinen ersten Versuchen habe ich bemerkt, dass man die Farbe, bzw die letzte Nuance der Farbe kaum trifft - auch wenn man sich den Lack anmischen läßt. Daher sollten immer größere Bereiche lackiert werden, sonst sieht man nachher die Farbunterschiede.

    Als "Trennung" hat sich die Chromleiste angeboten.

    Also hab ich bis zu der Höhe abgeklebt und wieder mit 240er Körnung immer schön gleichmäßig mit einem Klotz drunter in langen Bewegungen geschliffen.


    Für die engen und verwinkelten Stellen habe ich die Softpads von Kovax gekauft. Zuerst Microfine und dann mit Ultrafine hinterher.


    Damit die Fläche nachher einigermaßen gleichmäßig ist, hab ich alles grundiert wieder mit Mipa 2k EP Grundierung.

    Fürs Grundieren hab ich mir ne billige Pistole mit 1,8er Düse bei Ebay geholt. Die Pistole hab ich auch nur für die Grundierung verwendet.

    Sowohl beim Lackieren als beim Schleifen hab ich immer so ne billige Atemschutzmaske getragen - ich glaub darauf sollte man nicht verzichten.


    Danach wieder vorsichtig geschliffen:

    Erst mit 400er Körnung, dann 600 und dann 800.


    Da ich irgendwie immer schlecht erkannt hab, ob noch Schliffspuren von der vorigen Körnung drin sind, hab ich mir ein Kontrastpulver auf dem Lack verteilt und dann mit der nächst feineren Körnung so lange geschliffen bis die Spuren draussen waren.

    Das sieht man hier vielleicht ein wenig:


    Irgendwann hat man (hoffentlich) eine gleichmäßig matte Oberfläche:


    ... gleich gehts weiter...

  • Dann kommt der wirklich lästige Teil:

    Erstmal alles sauber machen.

    Ich hab die ganze Garage mit Druckluft ausgeblasen, meistens nochmal die Abdeckplanen getauscht und die Wände und den Boden mit Wasser abgespült.

    Idealerweise sollte man nachher so wenig Staub wie irgend möglich aufwirbeln.

    Wobei ein wirklich staubfreies Arbeiten in so ner Garage eigentlich kaum möglich is...

    Die Oberfläche hab ich mit Silikonentferner abgerieben. Danach bin ich mit nem Staubtuch (Honigtuch) nochmal über die Oberfläche gegangen.


    Ich hab mit einem China-Klon einer Pistole mit 1,3er Düse lackiert:


    Ich habe mir einen Mipa BC Lack nach einem Farbmuster anmischen lassen. Der Lack kam bei mir spritzfertig an, ich musste also nix verdünnen.

    Zuerst habe ich die Kanten leicht angenebelt und die schwierigeren Stellen versucht mit abzudecken:


    Man sieht dann nach 5 - 10 Minuten, dass der Lack wieder etwas matter wird. Dann kann die nächste Schicht drauf.

    Für die größeren Flächen habe ich davor natürlich etwas geübt.

    Man muss sich ein wenig dazu zwingen, die Pistole im Rechten Winkel zur Karossiere zu führen und wirklich bis zum Schluß gleichmäßig durchzuziehen. Die "Bahnen" sollten überlappen.

    Was mir geholfen hat, war mit Gegenlicht zu lackieren, dann hab ich immer gesehen, wann ich eine einigermaßen schöne Schicht drauf hab.

    Die erste Schicht ist auch noch nicht deckend.


    Die zweite - ebenfalls nach ca 10 Minuten, wenn es matt wird - schaut dann schon besser aus:


    Anfangs war ich immer etwas irriert, dass der Lack nicht gleich so schön gleichmäßig "liegt" sondern schon ganz schön strukturiert ist:

    Da dann nicht in Panik verfallen und auf keinen Fall nochmal Farbe drüber nebeln. Nach ein paar Minuten sind wohl die Lösemittel raus und das sieht schon wesentlich freundlicher aus:


    Bei der letzten Schicht Basislack sollte man, solange der Lack noch nass ist, den Druck an der Pistole verringern und mit etwas mehr Abstand "drüber nebeln". Damit legen sich wohl die Metallic-Partikel gleichmäßig auf dem Lack ab und man bekommt keine Wolken im Metallic-Lack.


    Wenn der Basislack wieder matt wird und abgelüftet ist, kommt noch der Klarlack drüber.

    Auf keine Falls sollte man auf dem Basislack herumwischen...

    Ich habe da auch 2K Klarlack von Mipa genommen.

    Der sollte nach Anleitung auch verdünnt werden.

    Nach dem Mischen habe ich immer ein paar Minuten gewartet.


    Im Prinzip geht das mit dem Klarlack genau gleich, wobei ich das schwieriger zum erkennen fand, wo ich schon Lack aufgetragen hatte.

    Ins Gegenlicht/Spiegelung schauen hilft da.


    Ich habe immer mindestens 10 Minuten gewartet. Sobald der Lack (auf den angrenzenden Folien) die Konsistenz von Honig hat, hab ich die nächste Schicht aufgelegt.



    In der Garage lackiert man zwangsläufig Staub und kleinere Mücken mit ein.

    Am besten nicht im Lack rumstochern. Einfach die 3 Schichten drauflackieren und nachher die Stellen ausschleifen.


    ...damit gehts auch gleich weiter...

  • Ich hab mir natürlich einige Staubeinschlüsse und ein paar Läufer lackiert. :)


    Ich hatte auch nur ca 16 Grad und hätte wohl eine "kürzere" Verdünnung nehmen sollten, dass der Klarlack nicht so läuft.


    Nach ca. einer Woche Trocknung kann man sich dann an den "Feinschliff" machen:

    Von weitem sieht es ok aus.

    Schaut man genauer hin, sieht man die Einschlüsse:


    Läufer kann man entweder mit einem Kovax-Schleifblock und 1500er Papier ganz vorsichtig abschleifen


    Oder aber - wofür man etwas Nerven braucht - mit einer Lackklinge vorsichtig abschaben:



    Sobald die Stellen wieder einigermaßen angeglichen sind, geht man nochmal mit dem Schleifpapier vorsichtig drüber.



    Bei den Einschlüssen geht man ähnlich vor. Wieder mit dem Schleifblock die Fläche auf eine Ebene bringen. Das sieht man dann, wenn es gleichmäßig matt wird:

    Hier ist es kurz davor. :)


    Doof ist jetzt nur, dass es einige Stellen gibt, an denen der Lack glatt geschliffen ist und keine Struktur mehr hat und an anderen Stellen noch eine gewisse Struktur aufweist.

    Deswegen habe ich die anderen Bereiche gleichmäßig und vorsichtig mit 2000er Papier angeschliffen:

    Das sieht dann irgendwie echt beängstigend aus:


    Ich hab die Stellen dann maschinell mit einer Rotationspoliermaschine, einem festen Pad und einer ganz brauchbaren Politur wieder auspoliert:

    Ich hab die Politur verwendet:


    Man bekommt die Schleifspuren wirklich wieder raus.

    An den "derberen" Stellen muss man vielleicht auch mal auf der Kante des Pads polieren und ggfs ein paar Durchgänge machen.

    Man sollte ausserdem drauf achten, dass der Lack nicht furchtbar warm wird. Immer mal wieder mit der Hand kontrollieren.




    Die Farbunterschiede zwischen der alten und der neuen Lackierung fallen dann nach der Montage der Zierleisten nicht mehr auf.

    Dem Lack selbst sieht man die ganzen Einschlüsse nicht mehr an. Sicherlich wäre es bei einem professionellen Lackierer sauberer geworden, aber soweit kann man ganz zufrieden sein.


  • und natürlich muss ich noch über meine Fails berichten:


    Man sollte genügend Platz zum Hantieren haben. Wenn es so schrecklich eng ist, bleibt man zwangsläufig irgendwann im frischen Lack hängen:


    Wirklich genau hinschauen, ob man alle Unebenheiten geschliffen hat. Beim Metallic sammeln sich die dunklen Partikel in den Schleifriefen und fallen sehr deutlich auf:


    Hier zum Glück an einer Stelle, die man nachher nicht mehr sieht.


    "Klarlack-Tropfen" nicht mit der Lack-Klinge behandeln. Die reissen komplett ab und man ist wieder auf dem Basislack.


    Beim Einfüllen des Lacks in die Pistole diese fest verankern.

    Mir ist der ganze Käse umgekippt und ich hab mich mit nem halben Liter Klarlack übergossen...

    Das ist unangenehm, es klebt wirklich alles...


    Es muss ja nicht jeder dieselben Fehler begehen, die ich auch gemacht hab'... :)

  • Wow, Hut ab!

    Ich bewundere ja immer den Mut, sowas zu machen. Da hätte ich viel zu sehr die Hosen voll, das Auto zu ruinieren. Klasse!

    Thomas

    Danke!

    Ja, ich hab auch wirklich lange überlegt...


    Was wär im schlimmsten Fall passiert? Ich müsste alles wieder runterschleifen und zu einem Lackierer fahren und zugeben, dass ich es selbst nicht zufriedenstellend hinbekommen hab.

    Die Erfahrung wars mir wert. Ich muss anerkennen, dass das sehr viel mit Erfahrung zu tun hat und alles sehr sehr zeitaufwendig ist...

  • Hallo Oli,


    Respekt, saubere Arbeit ! Sieht gut aus !

    Da ich irgendwie immer schlecht erkannt hab, ob noch Schliffspuren von der vorigen Körnung drin sind, hab ich mir ein Kontrastpulver auf dem Lack verteilt und dann mit der nächst feineren Körnung so lange geschliffen bis die Spuren draussen waren.

    Ich nehme schwarzen Lack den ich leicht drüberneble.

    In der Garage lackiert man zwangsläufig Staub und kleinere Mücken mit ein.

    Für die Mücken habe ich eine feine Pinzette hinten in der Hosentasche. Damit kann man die aus dem Lack fischen (bevor sie über die ganze Motorhaube kriechen :) ). Wenn der Lack noch frisch ist verläuft das dann fast ohne Spuren zu hinterlassen.


    Man sollte genügend Platz zum Hantieren haben. Wenn es so schrecklich eng ist, bleibt man zwangsläufig irgendwann im frischen Lack hängen:

    Bin mir nicht sicher, aber ich glaube die Stelle wo ich mit dem Schlauch hinten am Kotflügel hängen geblieben bin ist immer noch da... :) Was solls...


    Die Lackhobelsache muss ich mir auch noch mal ansehen. Ein Freund sagte mir mal: "Der Unterschied zwischen Profi und Amateulackierer ist dass der Profi weiß wie man die Rotznasen wieder wegbekommt".


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Danke Hagen!


    Schwarzer Lack is sicher auch ne gute Idee... Vermutlich auch irgendwie immer irgendwo greifbar!


    Der Hinweis mit der Pinzette is gut... Werd ich beim nächsten mal tatsächlich so machen... Nix is schlimmer als wenn man so ner Mücke tatenlos zusehen muss wie sie im frischen Lack einsinkt. :)

    Die konnte noch gerettet werden...


    Zum Glück kam der andere größere tierische Besucher bereits bei den Vorbereitungen vorbei.


    Das mit dem Unterschied zwischen Profi und Amateur kann sogar gut sein. In meiner idealisierten Vorstellung weiß der Lackierer vermutlich wie er vorgehen muss und bastelt deutlich weniger Läufer rein als der Amateur. :)

  • Moin,


    schöne Arbeit. Ich habe so was auch schon mal gemacht. Was ich ergänzen würde: Abkleben nicht mir einer Plaste-Plane sondern mit Papiert. Der Lack haftet nicht richtig auf dem Plastik, beim nächsten Lackiergang fliegen getrocknete Lackstücke durch die Gegend. Ich habe die Wände mit Papier abgegeklebt und den Boden vor jedem Lackiergang unter Wasser gesetzt. So reduziert man den Staub. Die Mücken in Garage und auf dem Grundstück habe ich vor dem Lackieren getötet. Mach ich das noch mal? Auf keinen Fall. Zu viel Sauerei und Husten in Wagenfarbe trotz FFP3-Maske. Können kann ich´s auch nicht gut. Nach dem Verzinnen bzw. Zinnersatz ist bei mir Schluss.


    Grüße Udo

  • Hallo Oli,


    sehr schöner Bericht bzw. Dokumentation. :thumbup: Mal eine Frage zum 3M Zinnersatz: ich denke, der Zinnersatz eignet sich nur um grobe Unebenheiten zu eleminieren, da wahrscheinlich feinere Konturen schwierig zu schleifen sind, oder täusche ich mich da?

    Ich habe eine ähnliche Ausgangssituation was die Unebenheiten angeht wie bei dir nach dem Auftrag mit Zinnersatz. Also da, wo du gespachtelt hast, ich denke ich werde da auch eher spachteln als den Zinnersatz auszuprobieren.

    Kurz zum Spachtel: du hast auf den Zinnersatz 2 K EP grundiert, hast du daraufhin 2 K Polyesterspachtel genommen oder 2 K Epoxidspachtel? Ich würde mal den Mipa E80 Kaltzinn ausprobieren, so der Plan...ist ja im Prinzip auch das, was unter dem Begriff Zinnersatz vermarktet wird. Das 3M Zinnersatz-Produkt ist ja auch nichts weiter als ein 2K Epoxidprodukt, oder täusche ich mich da?


    Viele Grüße Markus

  • Das 3M Zinnersatz-Produkt ist ja auch nichts weiter als ein 2K Epoxidprodukt, oder täusche ich mich da?

    Korrekt. Bei Zinnersatzprodukten mit Kartusche hast du allerdings eine nahezu perfekte Mischung beider Komponenten, die du bei deinem Mipa wahrscheinlich so nicht erreichen wirst, da du es selbst mischen musst.


    LG Nico

    • Official Post

    Hallo Oliver


    Einen sehr schönen Mutmacher-Bericht hast Du da verfasst. Wegen ein paar Läufern und Staubeinschlüssen, die Du ja auch fachgerecht beseitigt hast, muss man sich keinen Kopf machen. Die Profis müssen nach dem lackieren auch schleifen und polieren.


    Könntest Du mal aufzeigen, wie hoch die Materialkosten waren?


    Vielen Dank für diesen Einblick, das Ergebnis sieht sehr gut aus.

  • Hallo zusammen,


    danke für den Hinweis mit dem Papier als Ersatz für die Folie...

    Das werde ich bei den Türen und den Kotflügeln vorne berücksichtigen. :)

    Da werde ich wohl - wenn es die Ausgangsbeschränkungen zulassen - die Möglichkeit nutzen mich in einer Lackierkabine einzumieten. Mal schauen, ob das Ergebnis da besser wird.


    Die Frage nach den Materialkosten hatte ich mir bisher nicht gestellt. Eigentlich verdränge ich die Kosten bei der ganzen Aktion rund um das Auto ziemlich erfolgreich...

    Ich habs grad mal grob aufgeschrieben.

    Ein paar Werte sind geschätzt, da ich nicht alles online gekauft hab.


    Mit dem Material habe ich die rechte und linke Seite unterhalb der Zierleiste gemacht, die Türeinstiege, die Schwellerleisten, die Radkästen und die Radkappen.

    Ein wenig Material hab ich noch für die vorderen Kotflügel und die Türen unten übrig, werde aber sicher noch 2-3 Liter Basislack kaufen müssen.


    los gehts:

    Mipa 2k EP Grundierung 2L 80
    Mipa BC Metallic nach Muster 5l 250
    MS Härter für Radkästen 0,5l 15
    Mipa CC9 Klarlack 3L 80
    HS Härter und Verdünnung Kurz/lang
    Verdünnung 5l 20
    Pistole Decklack & Klarlack 80
    Druckregler 20
    Pistole Grundierung 40
    Honigtuch 10
    Silikonentferner 20
    Abdeckplanen 10
    Transition tape 30
    3m Klebeband 30
    Mischbecher 10
    Softpads Kovax Highflex Ultrafine & Microfine 25
    150mm set 25
    125mm set 25
    diverse 80er
    Kovax Trockenschleifset & diverse Blätter 30
    Farecla Schleifpaste 360 50
    Pads hart 30
    Lackklinge 35
    Poliermaschine skill 100
    Exzenter Makita 80
    Schleifblock 150 & 125 30
    Lackieranzug "teletubbie" 30
    Atem-Maske 25
    3M zinnersatz eine Kartusche 45
    Epoxy Spachtel 20


    Damit komme ich auf knapp 1200 Euro...


    Allerdings ist ja nicht alles "Verbrauchsmaterial". Ein paar Dinge kann ich ja weiterhin nutzen, die Poliermaschine, den Exzenterschleifer, den Lackieranzug und die Maske um meine Nachbarn zu erschrecken... ;)


    schöne Grüße,

    oli

    • Official Post

    Hallo Oli


    Natürlich spielt es keine Rolle, es geht ja letztendlich um unser Hobby. Aber interessant ist es doch und so ein Tausender kommt dann schon zusammen. In meiner Sturm und Drangzeit hab ich etliche Fahrzeuge auf dem Hof vor dem Haus lackiert. Damals war das Material noch billiger.


    Toll was Du da machst. Da hätte ich grad wieder Lust.

  • Kompliment Oliver,


    für die gute Arbeit und vor allem fürs teilen. Mutmacher sind mir immer besonders willkommen. Ich habe auch aus der Not angefangen selbst zu lackieren. Ich hatte zum Teil mehrere Millimeter Spachtel und Filler unter dem Lack die an einigen Stellen schon abplatzten. Ich hab also damals einfach den Spachtel runter gemacht und bin angefangen das vorübergehend mit der Dose zu Sprühen. Nach und nach wurden die Ergebnisse immer besser so dass ich inzwischen glaube, dass es für mich auch ohne Lackierer geht. Die heutige Reparaturlacktechnik mit den neuen Dosen und vor allem den Düsen ist wirklich einfach zu handhaben und ich habe den Vorteil, das ich mir immer mal wieder ein einzelnes Teil vornehmen kann und nicht immer das ganze Auto machen muss.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zwischen einer Lackierung bei 15 und 25 Grad Welten liegen. Wärme ist einfach gut um den Lack richtig verlaufen zu lassen. Ich lackiere aber in der Sonne weil UV die Zeit bis zur Staubtrocknung einfach extrem reduziert. Ich hatte ausserdem das Gefühl, dass ich im Lager mehr Staub hatte als draussen, besonders nach einem Gewitter.


    Für Läufer gibt es auch Lackhobel mit einer Art Grobschleiffläche. Bei denen geht seltener etwas schief. Und man kann wirklich selbst den apfelsinigsten Lack glatt schleifen und polieren wenn man ihn nicht zu dünn lackiert. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, das es sich wirklich lohnt auch mit 1500, 3000 und 5000er zu schleifen, Dadurch geht das Polieren erheblich schneller.


    Vielen Dank und weiter so viel Erfolg


    BG Ralf

  • Hi Ralf,


    danke für Deinen Input.

    Das mit den unterschiedlichen Temperaturen ist mir tatsächlich auch aufgefallen.

    Die rechte Seite hatte ich bei 30 Grad lackiert und nur einen kleineren Läufer produziert.

    Die linke Seite bei 16 Grad und da ist der Klarlack davon gelaufen...


    Mit Dosen hatte ich auch ein wenig rumgespielt.

    Was mir da ein wenig gefehlt hat, war, dass ich ein wenig mit dem Druck (bei der Pistole) spielen konnte und dass ich von Breitstrahl auf den dünnen Strahl umstellen konnte.

    Den Primer hatte ich anfangs auch mit Dosen versprüht - das ist mir dann aber zu teuer geworden...


    Lackierst Du wirklich draussen unter freiem Himmel?

    Ich fand die Idee aus dem im ersten Beitrag verlinkten Thread schon toll mit dem Pavilion im Garten...

    Unter freiem Himmel hätte ich die Befürchtung, dass mir dann wirklich alles mögliche rein fliegt...

    Andererseits wäre das Spektakel vor der Garage zu lackieren für die Nachbarn sicher noch größer. ;)


    schöne Grüße,

    oli

  • Hi,


    tolles Ergebnis:):thumbup:


    Thema Temperaturen, nicht zu vergessen, selbst wenn du eine beheitzte Garage oder sogar Kabine hättest, wenn das Auto vorher draussen stand und das Blech kalt ist, gibts die selben "Probleme". Auch zu warm ist nix z.B. bei Lösemittelhaltigem Lack und das in Silber:rolleyes:


    Aber man kann auch Materialtechnisch bißchen gegensteuern, Lange/ Mittel oder kurze Verdünner oder Härter verwenden, je nach größe der Fläche oder Temperaturen.



    Gruß Andre

  • Hallo Oli,


    welchen 2 K Epoxidspachtel hast du benutzt? Ist der ähnlich schwierig zu schleifen wie das 2 K Epoxid von 3M? Welche trocknungszeiten hast du denn ca. eingehalten zwischen 3M zu der 2K EP Grundierung und dann zum 2K EP-Spachtel? ich hatte vor 2 Wochen ebei knapp unter 15°C Grad grundiert, das war schon sehr grenzwertig, da die Objekttemperatur kälter war, erst nach dem Aufwärmen des Lacks, der Pistole und des Blechs mittels Heißluftfön war es gerade so ok.


    Viele Grüße Markus

  • Hallo Oli,

    Lackierst Du wirklich draussen unter freiem Himmel?

    Ich lackiere immer im Freien. Wenigen Staub als in Räumen. Morgens früh, am besten nach Nachtregen.


    Der (meiner Meinung nach sehr gute) Profilackierer der mir vor kurzem ein paar Macken im Auto ausgebessert hatte sagte mir "ist weniger Staub hier draußen in der Werkstatt als in der Lackierkabine"...


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Oli,


    welchen 2 K Epoxidspachtel hast du benutzt? Ist der ähnlich schwierig zu schleifen wie das 2 K Epoxid von 3M? Welche trocknungszeiten hast du denn ca. eingehalten zwischen 3M zu der 2K EP Grundierung und dann zum 2K EP-Spachtel? ich hatte vor 2 Wochen ebei knapp unter 15°C Grad grundiert, das war schon sehr grenzwertig, da die Objekttemperatur kälter war, erst nach dem Aufwärmen des Lacks, der Pistole und des Blechs mittels Heißluftfön war es gerade so ok.


    Viele Grüße Markus

    Hi Markus,


    ich hab den Spachtel von Korossionsschutzdepot

    https://www.korrosionsschutz-d…nkl.-haerter-400-ml/600-g

    verwendet.

    Hab den genommen weil der sich wohl mit dem Brantho Nitrofest verträgt (was ich an anderer Stelle verwendet hab).

    Der is ganz easy zu schleifen.


    Den Zinnersatz schleifen/feilen ist wirklich müßig. Ich würde damit nur grade Flächen machen...


    Das 3M Zeug hab ich in den Wintermonaten verarbeitet. Das Zeug braucht wirklich ewig bei niedrigen Temperaturen. Ich hab zwischenzeitig auch andere Dinge gemacht und so hatte der Sprachtel mehrere Wochen Zeit um wirklich auszuhärten...

  • Hmm.

    Das find ich jetzt interessant...

    Das eröffnet ganz andere Möglichkeiten. Ich werd ja noch die Kotflügel lackieren...

    Vielleicht wenn es warm genug ist, probier ich das auch mal open-air.

    Dann brauch ich die Dinger nicht einpacken und in die Lackierkabine schleppen...


    schöne Grüße,

    oli

  • ...ich hatte mich mal länger mit einem Lackierer unterhalten, er meinte man sollte sich sehr genau an die Anweisungen der Lackhersteller halten, also die Verdünnung und den Härter auf die Aussentemperatur / Objekttemperatur einstellen, die gibt es ja in mehreren Temperaturabstufungen. Den Spritzdruck an der Pistole mittels Manometer einstellen (hast du ja gemacht, wie auf einem der Bilder zu sehen war), die Düsengröße beachten, und die Viskosität (in meinem Fall mittels DIN-Becher, keine Ahnung, ob Profis das auch so machen oder nach Gefühl/ Erfahrung vorgehen) korrekt einstellen. Sogar beim Mischverhältnis der Farbe mit Härter nicht auf die Mischbechermarkierung schauen sondern in einem zylindrischen Gefäß mit Mischstab arbeiten. Ich bin damit immer sehr gut gefahren, wobei ich beim Mischen doch meist auf die Mischbecherskalierung gucke und nicht nach Mischstab. Und er hat mehrmals betont, 2 volle Gänge spritzen bei konstantem Abstand senkrecht zur Fläche und über die Kanten hinweg durchziehen und nach den 2 Gängen den Rest entsorgen, bloss keine Reste aufbrauchen und nochmals drüber gehen...


    Viele Grüße Markus