Hallo zusammen,
zum Thema "Garagenlackierung" hab ich bisher immer recht wenig gefunden.
Hier: Soft-Restauration W116 280SE (Versuchsprojekt)
war zumindest mal eine komplette Lackierung beschrieben worden.
Ich war mir da irgendwie immer furchtbar unsicher, ob ich das in der Garage einigermaßen hinbekomme mit der Lackierung oder obs nachher furchtbar schrecklich aussehen würde...
Da ich jetzt an meinem W108 zumindest den unteren Teil der Karosserie lackiert hab, wollte ich ein paar Sätze dazu schreiben. Dazu muss ich sagen, dass ich ganz sicher kein Profi bin.
Vielleicht hilft es jemanden, der irgendwann vor dem Problem steht, ob ers selber probieren will oder die Lackierung irgendwo machen läßt.
Ich beschreibe hier mal die Lackierung der linken Hälfte.
Ausgangszustand sah so aus:
Der Vorbesitzer hatte die Stelle mittels schwarzen Klebebands liebevoll kaschiert.
Rostiges Blech raus, neues Blech wieder rein:
Die wildesten Krater habe ich mit Zinnersatz von 3M ausgeglichen.,
Das Zeug is ganz schön teuer. Es kommt in einer Kartusche mit einer Mischdüse. Zur Verarbeitung braucht man eine kräftige Kartuschenpresse.
Ich hatte eine von Hilti. Wenn man die Kartusche vor dem Verarbeiten auf die Heizung legt, dann braucht man etwas weniger Kraft zum Auspressen des Materials.
Den Zinnersatz habe ich dann mit einer Karosseriefeile begradigt.
Sah dann erstmal so aus:
Danach hab ich den Bereich mit 2K Epoxy-Grundierung grundiert.
Ich habe das Zeug von Mipa genommen.
Die noch vorhandenen Unebenheiten habe ich mit 2k-Spachtel begradigt und dann wieder geschliffen.
Hier hab ich Körnung 80/120 und dann 240 genommen.
Bei meinen ersten Versuchen habe ich bemerkt, dass man die Farbe, bzw die letzte Nuance der Farbe kaum trifft - auch wenn man sich den Lack anmischen läßt. Daher sollten immer größere Bereiche lackiert werden, sonst sieht man nachher die Farbunterschiede.
Als "Trennung" hat sich die Chromleiste angeboten.
Also hab ich bis zu der Höhe abgeklebt und wieder mit 240er Körnung immer schön gleichmäßig mit einem Klotz drunter in langen Bewegungen geschliffen.
Für die engen und verwinkelten Stellen habe ich die Softpads von Kovax gekauft. Zuerst Microfine und dann mit Ultrafine hinterher.
Damit die Fläche nachher einigermaßen gleichmäßig ist, hab ich alles grundiert wieder mit Mipa 2k EP Grundierung.
Fürs Grundieren hab ich mir ne billige Pistole mit 1,8er Düse bei Ebay geholt. Die Pistole hab ich auch nur für die Grundierung verwendet.
Sowohl beim Lackieren als beim Schleifen hab ich immer so ne billige Atemschutzmaske getragen - ich glaub darauf sollte man nicht verzichten.
Danach wieder vorsichtig geschliffen:
Erst mit 400er Körnung, dann 600 und dann 800.
Da ich irgendwie immer schlecht erkannt hab, ob noch Schliffspuren von der vorigen Körnung drin sind, hab ich mir ein Kontrastpulver auf dem Lack verteilt und dann mit der nächst feineren Körnung so lange geschliffen bis die Spuren draussen waren.
Das sieht man hier vielleicht ein wenig:
Irgendwann hat man (hoffentlich) eine gleichmäßig matte Oberfläche:
... gleich gehts weiter...