Überwinterung

  • Hallo Freunde,

    sicherlich schon ein oft diskutiertes Thema, aber die Jahreszeit bringt es mit sich, und da ich die nächste Überwinterung meiner Flosse nicht wieder über drei Jahrzehnte laufen lassen will, möchte ich nun einigermaßen ordentlich den Winter vorbereiten. Anbei mal ein Artikel aus der Markt aus 93, gilt heute sicherlich immer noch, ist aber schon recht weitgehend (Motorinnenkonversierung, Extra Korrosionsschutz für den Kühler, ...)

    Wäre an Eurer Meinung und Erfahrung interessiert.

    Gruß


    Uli

  • Moin,


    bei gutem salzfreien Wetter einfach auch im Winter öfter mal ne Runde drehen. Das erübrigt das einmotten..


    Gruß


    Ulli

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

  • Nun hab ich fürs erste ein Saisonkennzeichen, und weiter meine Heizung abgeklemmt ( da undicht ) , so daß bei meiner Ausfahrt letztes Wochenende bis Chiemgau sich das zweite paar Socken ( nicht für das Silica Gel, sondern tatsächlich für die Füße) am Morgen schon bezahlt machte. Weiß nicht wie das an einem schönen trockenen Januarmorgen ist, bin nicht sicher ob man sich da schon auf das Global Warming verlassen kann. :)

    Gruß Uli

    Uli aus München, 220b, BJ.65

    • Official Post

    bei gutem salzfreien Wetter einfach auch im Winter öfter mal ne Runde drehen. Das erübrigt das einmotten..

    Genau:


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  • ich bin auch eher für die ganzjährige H-Zulassung und die gelegentliche Bewegungsfahrt an einem trockenen, schönen Wintersonntag. Das schließt ja die Benutzung eines Winterautos für die anderen Tage nicht aus, schließlich gibt es noch Tausende häßlicher W202, die genau dafür gebaut wurden... Und wenn man seinen Klassiker alle 6 Wochen mal bewegt, dann reicht einfach Batterie abklemmen und für alle Fälle eine Dose Startpilot im Handschuhfach, notfalls noch die Anschaffung eines tragbaren Boosters zum Überbrücken. Den kann man aber auch fürs normale Alltagsauto oder für die Nachbarschaftshilfe im Winter gebrauchen...


    Grüße

    bacigalupo

  • Na dann vielleicht im nächsten Jahr . Und ein drittes Sockenpaar.

    Was für mich die Frage war: Konservierungsöl ja/nein. Bei einer Ruhepause von 5 Monaten schien mir die Maßnahme etwas übertrieben, vor der Stilllegung meiner Flosse hatte ich lediglich etwas Motoröl in die Zylinder geträufelt und einmal durchgedreht, nach 28 Jahren waren alle Zylinder sauber und rostfrei.

    Gruß Uli

    Uli aus München, 220b, BJ.65

  • Jop, guter Beitrag - ich lasse vieles weg und fahre nach Möglichkeit bis zum ersten Salz auch bei tiefen Temperaturen (meine Heizung geht). Einmal sogar bei wirklich mehrtägig trockenem Wetter auf weißer/salzkrustiger Straße - kann keinen Effekt auf Rostbildung feststellen.


    Kaffeepulver und Kochsalz habe ich in je 1 Dose immer im Auto auf der Rückbank oder im Fußraum stehen, bei jedem Abstellen mache die Deckel runter und erfreue mich beim nächsten Einsteigen über den Kaffeehausduft.


    Gute Fahrt!

  • Einmal sogar bei wirklich mehrtägig trockenem Wetter auf weißer/salzkrustiger Straße - kann keinen Effekt auf Rostbildung feststellen.

    Halte ich für keine gute Idee. Ist meiner Meinung nach schlimmer als auf salznasser Strasse zu fahren. Der feine Salzstaub dringt überall ein und ist hygroskopisch. Mit Korrosion ist zu rechnen, auch mit Kontaktkorrosion bei Steckverbindern.

  • Mal schauen, wie es diesmal wird. Der Winter dauert schon über 5.000 Tage.

    Ernsthaft?


    Na, ja, mein 108 war auch 12 Jahre in einer Scheune abgestellt. Als ich ihn kaufte Batterie rein, drehen lassen bis Öldruck, Zündung an, Bremschläuche vorne gewechselt (zugequollen) und mit 4 eckigen Rädern nach Hause gefahren (ähhh, ok, geeiert). Der Luftdruck ist daher sicher eine gute Idee :)


    Ach ja, ich schiebe die Autos alle paar Wochen ca. 1/2 Meter so dass die Reifen nicht immer auf der gleichen Stelle stehen. Weiß nicht ob das was bringt (außer psychologisch) ; ich denke ab und zu fahren ist am allerbesten. Ist hier auf der weitestgehend salzfreien Insel kein Problem.

  • Quote

    Doch, eins hab ich noch: ich hänge immer ein Baumwollsäckchen voll mit einem Pfund Kaffeebohnen in den Innenraum, sorgt für ein tolles Aroma!

    Hallo Tom,


    ist das wirklich dein Ernst ? Nach was riecht das denn, wenn Kaffee etliche Monate an feuchter Luft so vor sich hingammelt ?




    Quote


    Bisher hab ich immer nur den Reifendruck hochgenommen,


    Ich habe mir zusätzlich noch eine Art von Reifenkissen aus Bitumen besorgt, darauf stehen sich die Reifen auch bei langer Standzeit keinen Platten.


    Gruss

    Fred

    Carpe Diem et Noctem

    • Official Post

    Hi Fred, da gammelt überhaupt nichts. Die gerösteten -und somit unverderblichen- Bohnen sehen auch nach 6 Monaten noch so aus, dass man sie in eine Kaffeemühle geben könnte. Aber ihre feinen Röstaromen haben sie bis dahin alle schon an den Wageninnenraum abgegeben, und sind somit nicht mehr verwendbar.

    Dafür erfreut mich der Wagen dann über lange Zeit mit einem wunderbaren Kaffeeduft, herrlich.

    Ausprobieren!

    Als Säckchen eignen sich zB perfekt die Schuhbeutel der Freundin (die eh nur gefaltet im Schrank liegen und doch nie benutzt werden ;))



    Grüsse,

    Tom

  • Ich fahre bei trockenem Wetter, solange kein Salz auf der Straße liegt. Zum Saisonabschluss waschen, eine Runde trocken fahren, bei der Gelegenheit volltanken. Ab in die Garage, Öl- und Filterwechsel. Reifendruck auf 3 bar, Batterie abklemmen. Im März braucht er nach dem Vorglühen 2 - 3 Kurbelwellenumdrehungen um anzuspringen. Die Batterie ist zehn Jahre alt, die Reifen werden nicht eckig.


    Beste Grüße,

    Sven

  • Hmm, wo wohnt ihr denn, dass es im Winter trockene Tage ohne Salzstaub auf den Straßen gibt??


    Bei uns stehen die Streufahrzeuge jetzt schon mit laufenden Motoren, vorgewärmten Reifen und vor allem mit voller Salzlake-Beladung in den Boxen.

    Bei der ersten Schneeflocke, wahlweise dem ersten Bodenfrost mit etwas Feuchtigkeit, rumpeln die los und imprägnieren sämtliche Straßen bis vor die letzte Hofeinfahrt. Und die bleiben auch amtlich gesalzen bis Anfang März. Auch wenn man an Neujahr den Sylvestermüll im T-Shirt vom Gehweg fegt.


    Ich bin bis vor kurzem an schönen Wintertagen oft Motorrad gefahren. Aber inzwischen ist mir das auch zu blöd. Der Salzstaub kommt einfach überall hin, IN die Bowdenzüge, zwischen Vergaserschieber und Gehäuse, zwischen Speichennippel und Felge, jede Schraube, jeder Stecker, alles gammelt.

    So gut kann man gar nicht vorher konservieren und nachher putzen; bei einem Auto schon gar nicht.

    Das Hinterherarbeiten an den Salzschäden macht bei einem Auto noch weniger Spaß.

    Ich halte es mit den Oldies im Winter wie die Skifahrer im Sommer: Nicht fahren, sich auf die Saison freuen, Punkt.


    Vor der Winterpause Kundendienst mit Ölwechsel, Waschen (außen und innen), Volltanken (als Katholik geb ich noch etwas Weihw..., äh, Baktofin in den Tank), 3,5 Bar auf die Reifen, in die trockene, gut belüftete Halle/Scheune/Garage, die Fenster einen kleinen Spalt auf, Batterie abklemmen, Staubdecke drüber, fertig.

    Außer beim W111, der bleibt ohne Staubdecke, da setz ich mich des Winters manchmal einfach nur mit einem guten Getränk davor und schau ihn an.:*

    Bzw. man macht ja eh jeden Winter irgendwas am Auto.

    Konservierung, Abschmieren, Gummipflege, die Betriebsflüssigkeiten prüfen, etc. macht man sowieso unabhängig vom Einmotten während der Saison.


    Diesen ganzen Hokuspokus mit Konservierungsöl, Silicagel, Spezialkerzen, Entfeuchtungs-/Klimatisierungstechnik, etc. pp. braucht es m.M.n. nur bei sehr ungünstigen Umgebungsbedingungen oder bei einer deutlich längeren Standzeit als 5-6 Monaten.

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Hallo zusammen,


    ich musste mal für einige Jahre ins Ausland.

    Fahrzeuge in eine Folie gepackt und einen elektrischen Entfeuchter rein, als Kontrollprobe ein Stück Stahl, einseitig blank geschliffen auf den Fußboden.

    Luftfeuchtigkeit auf 50% eingestellt.

    Einmal im Jahr die Motoren von Hand durchgedreht.

    Nach 4 Jahren auspacken rausfahren, als wäre es gestern gewesen.

    Der Stahl war immer noch blank und rostfrei.

    So mache ich es jetzt immer, seit mehr als 20 Jahren.


    Gruß

    Thorsten

  • Hallo Kollegen,


    jetzt habe ich wie folgt eingemottet:


    Ölwechsel mit Filter , abschmieren, Kühlflüssigkeit mit Frostschutz neu, 200 km Ausfahrt

    Fahrzeug gereinigt und gewaschen ( traditionell, mit Hand , sieh Bild)

    Fahrzeug gewachst ( Sonas Hart Wax)

    Gesaugt, Teppiche raus und geklopft ( dabei festgestellt, daß der Kupplungszylinder leckt)

    Scheiben gesäubert

    Gummipflege an allen Türdichtungen und Kofferraum

    Trockengefahren bei schönster Wetter durch das Mühltal, ca. 60 km

    Reifen auf 3,5 bar

    Vollgetankt (stehkragenvoll), Super Plus

    Scheibenwischer demontiert

    Trockenmittel , 4 Beutel ( 1x Kofferraum, 3x Fahrgastraum ) Fa, Wenko , Stahlstück blank als Referenz dazu

    Batterie ausgebaut

    Fahrzeug abgedeckt ( mein Autopyjama war 28 Jahre drauf, nun nach einer Wäsche etwas eingelaufen..)


    Motor habe ich nun so gelassen, keine weiteren Maßnahmen, oder doch noch Öl in Zylinder einträufeln ?


    Nächste Fahrt ist im April vorgesehen :)


    Gruß


    Uli

  • Hallo,


    wow, ich mach ja absolut Null Komma Josef ... .

    Mit einem Unterschied: Ich klemme unter die Scheibenwischerarme je einen Weinflaschen-Korken, so dass die Gummis nicht auf der Scheibe auflegen und somit entlastet sind.

    Natürlich von einem guten Rotwein, darauf lege ich durchaus Wert!


    Und ich fahre auch mal im Winter eine Runde bei gutem Wetter, somit ist das Einmotten bei meinem Wagen eher obsolet.


    Grüße

    Marc

  • Ja, ich bin hier noch etwas unsicher, als ich das letzte Mal das Auto stilllegte, hat es fast drei Jahrzehnte gebraucht bis zum Wiedererwecken, da war der Aufwand dann schon etwas größer ( Stell ich demnächst mal zusammen), den wollte ich halt nach den nun nächsten fünf oder sechs Monaten etwas überschaubarer halten.

    Gruß


    Uli

    Uli aus München, 220b, BJ.65

  • Moin Uli,

    ... da war der Aufwand dann schon etwas größer ( Stell ich demnächst mal zusammen), den wollte ich halt nach den nun nächsten fünf oder sechs Monaten etwas überschaubarer halten.

    also wenn das Auto nicht bewegt wird dann altern die Dichtungen, Bremsschläuche quellen zu usw. usw.


    Bei der Bundeswehr wurden die Fahrzeuge die nur für Kriegseinsatz gelagert waren alle drei Monate gefahren und voller Service gemacht. Ich habe von einem ehemaligen Entwicklungsleiter einer Automobilfirma (bei Dir in der Nähe ;)) gehört aus dessen Autosammlung jedes Auto jeden Monat 60km gefahren wird.


    Also ich denke was Du zum Einmotten gemacht hast ist absolut super aber ich bin überzeugt dass Fahren besser für den Erhalt des Autos ist.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Winterpause gab es nie für unsere Flosse. Bis 2013 habe ich sie bei jedem Wetter gefahren. Dann wurde der 20 Jahre alte U-Schutz rissig.

    Gegen die Risse hilft zwar Fluidfilm, regelmäßig einmal jährlich im Spätherbst satt auf den Unterboden und die Achsen aufgetragen. Trotzdem wurde mir das mit dem Streusalz dann doch zu heikel.

    Zum Glück brauche ich, da es von der Küche zu meinem Arbeitsplatz nur einige Schritte sind, selten unbedingt ein Auto. Für den Fall, dass mal an einem Streusalztag eine Dienstfahrt anstehen sollte, darf ich den Wagen meiner Frau nehmen und sie fährt mit dem Bus an ihren Arbeitsplatz. Hatten wir aber bisher noch nie.

    Denn Streusalztage gab es in den vergangenen Jahren nur wenige. Wenn wir im Winter Flosse fahren wollten, konnten wir das auch.

    2016 zum Beispiel, da mussten wir einfach mal für ein paar Tage raus und sind aus Gründen, die mir inzwischen entfallen sind, in der Krummhörn gelandet. Das ist in Ostfriesland, in der Nähe der Emsmündung. Da steht zum Beispiel so ein kleiner, rot-gelb geringelter Leuchtturm, den vielleiht der eine oder andere von Tassen oder Teedosen kennt. Der bekannteste Ort der Krummhörn dürfte Greetsiel sein.

    Die Temperaturen eierten immer so knapp über dem Gefrierpunkt herum. Es hatte auch kein Campingplatz mehr geöffnet und wir sind dann dem Tipp eines Einheimischen gefolgt und haben die Nächte auf dem Parkplatz eines Deicharbeiterdenkmals verbracht. Tagsüber waren wir sowieso unterwegs und nachts hat's niemanden gestört, weil da einfach kein Mensch war.

    Ich finde, der Winter ist überhaupt kein Grund, nicht Flosse zu fahren. Wäre doch Verschwendung, so was Schönes nur die Hälfte des Jahres zu nutzen.


    You don’t need a weatherman to know which way the wind blows


    Der Pilsumer Leuchtturm hat eine wechselvolle Geschichte. Gebaut 1890 war er nur 25 Jahre in Betrieb. Danach ist er immer weiter verfallen, wurde mehrfach – eher halbherzig – restauriert und erst der Beschluss, ihn zu einem Markensymbol zu machen, hat ihm seine eiserne Haut gerettet.

    Der Anstrich ist übrigens nicht original, aber dafür auffällig.


    Die Landschaft im Norden ist ziemlich platt, überragt nur von den allgegenwärtigen Deiche

    Und in der Nähe des Deicharbeiterdenkmals kann man sogar ganz legal dem Deich auf seine Krone fahren:



    Das im Hintergrund ist Deutschlands höchster Leuchtturm. Er steht in Campen und bringt es immerhin auf 65 Meter. Trotz seiner modern anmutenden Form ist er ein Oldtimer. Denn der Campener Leuchtturm ist Baujahr 1889 und damit so alt wie der Eifelturm.


    Wobei die Turmspitze, aus der Nähe betrachtet, eher an das Innenleben eines Kreiskolbenmotors erinnert:


    Wir sind übrigens, mit etwas Glück, ungesalzen wieder nach Hause gekommen. Wobei der Wohnwagen mit seinem aluminiumbeplankten Stahlrohrkäfig sicherlich mehr gelitten hätte als die Flosse.