Fragen zu Injektoren W 168 OM 668

  • Hallo zusammen,


    Eigentlich ist das hier nicht das Forum für so moderne Fahrzeuge trotzdem sind hier wohl die kompetentesten Fachleute vertreten.

    Habe einige Fragen zu einem Joungtimer von 20 Jahren. Hoffe hier kann mir jemand technisch etwas weiterhelfen.

    Bei einer A-Klasse W 168 cdi OM 668 ( ja ich weiß technisch total verbaute Kiste hätte ich deshalb besser die Finger von gelassen)

    ist die Zylinderkopfdichtung zu ersetzten, dazu müssen vorher unter anderen die Einspritzdüsen demontiert werden.


    In den mir zugänglichen Büchern steht dazu mit geigneten Schraubendreher aushebeln. Das ist praktisch nicht durchführbar.

    Der Halter für die Einspritzdüsen hält immer 2 Düsen wie kann dieser demontiert werden ohne vorher bzw. gleichzeitig 2 Düsen zu ziehen?

    Ohne den Halter zu demontiert zu haben ist auch das Ansetzten einer Ausziehvorrichtung nicht möglich, weil der Platz dafür durch die Halter belegt ist.

    Notfaals wären die Halter durch Zerspanen zu entfernen, aber das kann doch kaum die einzzige Lösung sein?

    Der Auszieher den ich bisher habe und auch die im Netz gefunden sind zudem so kurz das nur bei Demontage des elektrischen Ventils ein Ansetzten möglich wäre.

    Ein entsprechend längerer Auszieher könnte angefertigt oder vielleicht doch noch gefunden werden.

    In den Büchern steht allerdings das mit dem Auszieher demontierte Einspritzdüsen ausgetauscht werden müssen. Welchen Grund gibt es dafür?

    Bei Demontage des elektrischen Ventils könnte ich mir vorstellen das durch die Zerlegung eine Einstellung verloren geht aber nur beim Ausziehen?

    Wird bei der Demontage des elektrischen Ventils etwas zerstört oder verstellt? Wenn ja was?

    Wenn die Einsspritzdüsen tatsächlich bei Demontage mit dem Auszieher immer ausgetauscht werden müssen (weil technisch erforderlich) hat sich der Austausch der Zylinderkopfdichtung alleine was das notwendige Material betrifft mindestens um den Faktor 5 bis 10 verteuert.

    Hoffe das ist nicht der Fall.


    Grüße Volkmar

    • Official Post

    die Injektoren werden beim Gewaltauszug wohl über die Streckgrenze belastet und somit verformt/funktionsunfähig.

    Bei Injektoren muss ich immer an Spritzen denken...auaaaaa:wacko:


    Da werde ich auch schnell "funktionsunfähig"!=O


    Hilft zwar nicht weiter, musste ich aber los werden. 8o


    Gruß

    stefan <--mit W169 auf Hof...Mutterns <X

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)

    1. Ausbau
    2. Die Motorhaube öffnen
    3. Ansaugbrücke demontieren
    4. Den Abgasturbolader und den Katalysator ausbauen
    5. Den Stecker von den Einspritzventilen abziehen
    6. Die Einspritzleitungen an beiden Seiten lösen und Abdichten
    7. Das Wärmeschutzschild lösen
    8. Die Halteklammer der Leckölleitung durch Zusammendrücken lösen und die Leitung (nicht die Klammer) abziehen
    9. Die Torx-Schraube des Klemmbügels entfernen
    10. Einspritzventile paarweise mit dem Klemmbügel aus dem Adapter heraus heben


    Wenn die Injektoren fest gebacken sind, hilft meist nur ein Zughammer, die Injektoren sind für derartige Belastungen nicht gebaut und sollen gem. Hersteller in diesem Fall erneuert werden. Bei vielen modernen Common Rail Dieseln benötigt man zur Demontage der Injektoren einen Zughammer, VW & Co. sind besonders schlimm, dort hilft nur rohe Gewalt, dass will man keinem Kunden vorführen. Die CRD laufen mit relativ hohen Kraftstoffdrücken, laut Herstellervorgaben muss de facto jede einmal gelöste Leitung im Hochdruckbereich (z.B. zwischen Raildruckrohr und Injektoren) erneuert werden, um Undichtigkeiten zu vermeiden. Muss jeder für sich entscheiden, habe ich an meinen privaten Schweden-Treckern weiter verwendet, als ich die Injektoren überholen lassen habe...


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo Volkmar,

    ich möchte Maiks Anleitung noch erweitern. 0. vor Punkt 1., der Motor sollte heiß sein, wenn das noch möglich ist.

    Dann gehen die Schrauben von den Haltebügeln leichter raus und die Gefahr des Abreissens ist minimiert.

    Sollten Injektoren verbacken sein, gehen sie so auch leichter raus. Immer hin und her bewegen und dabei ziehen.

    Zu den Abziehern: Es gibt den zum draufschrauben, dabei muss das Kopfteil entfernt werden = Injektortot. Kann ich nur abraten. Dann gibt es noch die Klaue, dafür müssen aber ebenfalls Halteschrauben und Bügel entfernt werden= Übliche Vorgehensweise wenn sich gar nichts mehr bewegt. Solltest Du die Injektoren mit einer Kleinen Pumpenzange herauseumeln, mache ich immer, tu einen Lappen dazwischen. Verrammelte Düsen sind nicht mehr tauschfähig. So, nun VIEL ERFOLG.

    Grüsse vom Rhein Robert

  • Hallo Zusammen,


    Danke für Eure Antworten.

    Da habe ich wohl wenig Chancen festsitzende Injektoren zerstörungsfrei zu demontieren.

    Wie ich befürchtet habe also vermutlich 4 neue/ überholte Injektoren fällig für den Tausch der Zylinderkopfdichtung.

    Alternativ Überholung der Injektoren.

    Aber dazu sind leider zu viele Punkte unklar.

    Genaue Einstellparameter Einstellmöglichkeiten. Elektrische Ansteuerung erfolgt mit welchen Strömen?

    Bei den alten Einspritzdüsen ohne elektrische Steuerung ist das einfacher

    Man benötigt nur eine ausreichende Anzahl alte Düsenstöcke mit Düsen oder einen Satz der Plättchen zum Einstellen des richtigen Druckes, die neuen Düsen und das Prüfgerät (Pumpe mit Manometer). Das schwierigste ist dabei die Plättchen in der richtigen Stärke zu haben zu besorgen bzw. durch probieren zu ermitteln.


    Dieser Motor der A Klasse ist nicht nur Reparaturunfreundlich, sondern Fehlkonstruktion und Ressourcenverschwender.


    Grüße Volkmar

  • Hallo, Volkmar,


    die Injektoren sind nicht zwangsläufig zerstört. Ich habe den Spaß an meinem 210er zweimal hinter mir.

    Das Problem ist, dass auch beim normalen Betrieb die Injektoren unter Last abheben und ein Teil des Abgasstroms an Ihnen "vorbei" austritt. Das Verkoken der Führungen ist dann der Fall.

    Die Injektoren sind bei der A-Klasse entweder von Magneti Marelli oder Bosch. Im Zweifel kann man sie dort prüfen lassen.

    Zwei Sachen sind beim Einbau wichtigst!!!

    Halteschraube der Brücke muss neu und PASS-(!)Dichtung muss neu. Dazu wird auch im Zylinderkopf die Bohrung für die Injektoren "ausgefräst". Und zwar 1 stufe 2/10mm.

    3 Ausfrässstufen sind möglich, danach ist der Zylinderkopf Kernschrott (weiß aber von Taxifahrern, dass man es auch mit 5 geschafft hat).

    Wichtig ist auch das Anzugsmoment der Schraube für den Haltebügel. Das ist lächerlich gering. Glaube mich besinnen zu können 0,7 Nm.


    Und zu guter letzt, auch wenn das Forum hier toll ist, probier es mal bei den "Elchfans". Die sind auch gut "drauf".

  • wir haben am OM611 in der Arme-Leute-Version mit 85kw bei 471tkm noch die ersten Injektoren drin. 1x wurden sie gezogen und wieder eingebaut. Kopfdichtung noch original. Turbo bei 455tkm erneuert. Wassergekühlte LiMa bei 270tkm ersetzt, Wasserpumpe bei 290tkm erneuert. Kupplung noch die erste. Auto fährt weiterhin, am WE kamen erst 1100 km dazu. So schlecht scheint der Commonrailkram doch nicht zu sein.

  • Quote

    So schlecht scheint der Commonrailkram doch nicht zu sein.

    Natürlich nicht. Die Faxen mit so und so oft Dichtungssitze fräsen und dann Kopf weg schmeissen war mir z.B. neu und bei solchen Lösungen kann ich eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Bei den Schwedentreckern ist die Zwangsentfernung der Injektoren mit Zughammer z.B. eher die Ausnahme, in den meisten Fällen ziehe ich die Teile einfach mit der Hand raus. Auch lassen sich deren (Bosch) Injektoren eigentlich immer relativ preiswert beim örtlichen Dieselspezi revidieren, solange elektrisch alles OK ist. Anschließend werden die Dinger mit neuen Dichtringen wieder montiert und fertig ist die Laube.


    Aber so ist das mit an sich guten Ideen: Die Umsetzung muss stimmen, sonst endet das Ganze im Frust und haufenweise Geld zum Fenster raus werfen.


    MfG

    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)