Benzinpumpe 180b fördert nicht

  • Hallo Forengemeinde,


    danke für die Aufnahme. Ich lese hier schon seit einiger Zeit mit und bin überwältigt von dem Wissen mancher! Nun habe ich aber ein Thema wo ich verzweifel.

    Ich habe einen 180b welchen ich jetzt sukzessive angehe. Corona seid dank war vor einigen Wochen das Erwecken aus dem Winterschlaf angesagt. Letztes Jahr normal in die Garage gefahren, nun Batterie aufgeladen, gestartet - dreht wie eine Eins, springt aber nicht an.


    Kurze Fehlersuche - Benzin wird nicht gefördert. Pumphebel lies sich bewegen förderte aber nicht. Also Pumpe am Motorblock abgeschraubt, nochmal versucht und sie pumpt. Drei Hübe und Benzin sprudelte vorne raus. Da wusste ich noch nichts von der Nockenstellung, dass man nicht in jeder Stellung pumpen kann. Ok was gelernt aber die Pumpe wollte nicht fördern. Also unten das Isolierstück abgenommen und versucht mit Muskelkraft den Hebel zu betätigen der normalerweise vom Stößel bewegt wird. Ging gefühlt sehr schwer, aber Pumpe förderte. Also wieder eingebaut, Sprit lag ja an. Aber nichts ging.
    Also Pumpe wieder raus, Stößel kontrolliert, bewegt sich augenscheinlich normal und hat keine Abnutzungserscheinungen. Daher Pumpe komplett auseinandergenommen. Membran ok, Fett zwischen Hebel und Langloch unter der Membran raus, alles zerlegt und alle Teile gesäubert und die beweglichen neu geschmiert. Alles zusammengebaut, Pumphebel geht, Betätigung am Hebel wo der Stößel ansetzt geht etwas leichter und bewegt die Membran auch. Pumpe an den Zulauf angeschlossen und mittels beider händischer Betätigung Benzin gefördert. Das ging super, also Pumpe wieder eingebaut und es geht nichts! Sie fördert nicht und ich verstehe nicht warum.

    Könnte zwar einfach ne neue Kaufen, aber das geht irgendwie gegen die Schrauberehre. Kann doch bald nicht möglich sein dass die nicht will.


    Hat wer von euch noch einen Tip oder eine Idee was ich noch machen kann?


    Vielen Dank!

    Gruß

    Karsten

  • Hallo Karsten

    bin auch noch neu hier, kenne die Unterschiede 180 zu den Heckflossen nicht, aber oft wurde die Technik an sich ja über mehrere Modelreihen durchgetragen.

    Defekte Membran hatte ich gerade an meinem 220er gehabt, da es ein verbördelte Version war , half nur Austausch. Im WBH ist allerdings auch die Überholung beschrieben, vielleicht gehst Du die einfach mal durch. Hatte eine kleine Zusammenstellung unter dem Thema "Benzingeruch und Verlust " gemacht.

    Wenn allerdings die Pumpe manuell fördert, eingebaut nicht, dann hört sich da eher nach defekten Antrieb an=> bewegt der Nocken sich noch, kann man ihn mit Gegendruck beim Motordurchdrehen anhalten , rutsche er zur Antriebswelle hin durch...

    Gruß und viel Erfolg

    Uli

    Uli aus München, 220b, BJ.65

  • Hallo Flossenrot,


    ja dein Thema habe ich auch verfolgt. Der Stößel bewegt sich und lässt sich leicht mit einem Schraubendreher in Richtung Motor drücken, quasi als Gegendruck. Wenn man nun startet bewegt er sich vor und zurück wie es sein soll. Ohne es genau gemessen zu haben würde ich ca 1,5 cm schätzen.


    @Wulf_6.3

    Das Flipbook habe ich gelesen. Ich kontrolliere mal das Spiel, ob da was auffällig ist.

  • Hallo Karsten,

    ich habe mir bei einem Pumpenwechsel einen neuen DIN Pass-Stift (Stössel) in Überlänge besorgt und diesen auf das 0,4er Maß gebracht.

    Du brauchst bei eingebautem Motor ein kurzes Tiefenmaß.
    Mit einem Standard Mess-Schieber hat bei mir der Platz nicht gereicht um das "a" Maß zu ermitteln.

    Grüße

    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Hallo, Karsten,

    Jetzt frage ich mal ganz blöd:

    Auf der Druckseite der Pumpe mal Schlauch in ein Glas gehalten, Anlasser betätigt und geschaut, was wirklich rauskommt?

    Was ist, wenn das Schwimmernadelventil klemmt und die Pumpe gegen einen Widerstand arbeitet.

    E10 und Konsorten können auch alte Treibstoffleitungen aufquellen lassen.

    Vorm Winter gings, jetzt nicht, kanns auch sein.

    Oder Rost im Tank, Treibstofffilter zu, mal den Sprit von der Farbe her betrachtet?


    Gruß

    Christian

  • Hallo Karsten,

    hast du die "Herzklappen" richtig drin?
    Die haben eine gummierte Seite.

    Wenn die nicht richtig drin oder abgelutscht sind, pumpst du den Sprit nur hin und her.

    Woher weißt dass sie nicht fördert? Vielleicht hängt das Schwimmerventil.
    Schraub doch mal die Zuleitung am Vergaser ab, bringe den Stößel der Pumpe über die Kurbelwelle mit Unterstützung des Lüfterrades
    in eine Position dass der Stößel Hub hat und pump mal manuell.

    Kommt oben Sprit raus, hängt evtl die Kammernadel im Vergaser.
    Nächster Schritt wäre dann Vergaserdeckel runter und nachsehen.


    Grüße
    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Hallo Karsten,


    auch ich bin an der Benzinpumpe ( allerdings einer Heckflosse ) verzweifelt. Mein Mercedes hat auch die alte Version mit Handhebel. Nach vielen Reparaturversuchen hat der Schrauber meines Vertrauens die Pumpe auf dem Prüfstand gemessen: Pumpe ist einwandfrei. Nur im eingebauten zustand förderte die so wenig, dass das Benzin es "nur" bis zum vorderen Vergaser schaffte. Ich hab Michaels Rat befolgt und im laufenden Betrieb die Zuleitungen vergaserseitig gelöst, und da konnte ich es sehen: hinten kam nix an Benzin an.

    Mögliche Gründe: ich habe letztes Jahr einen neuen Zwischenflansch kaufen müssen ( ich hatte den originalen mittels schief eingedrehter Schraube kaputt bekommen). Beim Zusammenbau merkte ich zwar, das der Antriebsstößel schwerer ging als durch den originalflansch, hab mir aber nichts dabei gedacht. Es kann also sein, dass im eingebauten Zustand entweder der neue Flansch zu lang ist ( die Pumpe sitzt dann zu weit weg vom Motor und die Stößellänge reicht nicht ) oder die Schwergängigkeit ist der Grund. Der motorseitige Nocken schiebt zwar den Stößel ordentlich an, aber die Membran schiebt den ja alleine zurück. Wenn er also zu schwergängig ist, schafft die Membran das nicht und die Pumpe tut es nicht richtig.


    Lange Rede gar kein Sinn: da es auch noch der Antriebsnocken selber sein könnte und ich nicht ohne Ende probieren ( und Motor zerlege lassen) wollte hat meine Heckflosse nun eine elektrische Pumpe. Ja ich weiß, ich finds auch schade, aber 1. fährt der Wagen jetzt und 2. kann eine elektrische Pumpe auch wieder rückgerüstet werden.


    Gruß aus Bissendorf,


    Amin

  • Der motorseitige Nocken schiebt zwar den Stößel ordentlich an, aber die Membran schiebt den ja alleine zurück. Wenn er also zu schwergängig ist, schafft die Membran das nicht und die Pumpe tut es nicht richtig.

    Hallo Armin,

    man sollte beim manuellen pumpen spüren, ob der Stößel wieder zurückkommt, bzw, ob man beim zweiten pumpen auf Widerstand stößt.

    Ich schaue mal nach welche Passtoleranz ich genommen habe. Aus dem Kopf glaube ich war es ein h6 Stift.

    Das war eine Gleitpassung. Damit ließ sich der Pass-Stift widerstandsfrei hin und herbewegen.

    Ich hoffe ich finde die Rechnung noch.

    Grüße
    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Hallo zusammen,


    danke für die Tipps. Ihr habt recht, man kommt mit einem normalen Messschieber nicht an das a Maß, da er zu lang ist und anstößt. Ich habe aber langsam die Mechanik in Verdacht. Mein Stößel ist 48,03mm lang. Der Hub beträgt Ca. 8-9mm des Stößels. Insgesamt bewegt sich der Stößel ca 13mm in das Winkelstück rein. Das ist aber mit etwas Messunsicherheit behaftet, der Messschieber nicht 100 Prozent passt und ich die Endlagen erfassen und messen musste.

    An der Pumpe selbst hat der Hebel, auf den der Stößel wirkt ein Spiel von ca 3,8mm bis er überhaupt greift. Wenn ich ihn dann manuell 4-5mm weiter drücke passiert nichts, erst wenn ich weiter drücke kommt die Pumpe ans Fördern.


    Scheint hier der Fehler zu liegen? Zu viel Spiel im Pumpenhebel?


    Zu den anderen Fragen wegen Sprit. Ja das Rohr zum Vergaser ist ab, hätte ich erwähnen können. Das sie nicht ansaugt sehe ich am Benzinfilter. Der ist aktuell leer, da der Sprit zurück läuft, wenn das System offen ist. Schließe ich die Saugseite an, habe ich nach ja 2-3 Hüben Benzin in dem Filter und es tritt auf der Ausgangsseite aus. Von daher schließe ich Gegendruck, Filter und Partikel aus.


    edit: wenn ich Benzin manuell gefördert habe bleibt es auch bis zur Pumpe anstehen und der Filter ist auch gefüllt.


    Gruß

    Karsten

  • Hallo, Karsten,


    entschuldige, aber ich muss noch mal fragen:

    Vor dem Winter hast Du den Wagen gefahren, es ging, und jetzt nach der Standzeit nicht mehr?


    Gruß

    Christian

  • Hallo Karsten,

    ein Bild wäre evtl. hilfreich, da nicht klar ist wo du den Filter hast.
    Ich gehe davon aus, dass der bzgl. Pumprichtung vor der Pumpe sitzt. Meinst du den Originalen oder hast du einen transparenten Filter verbaut an dem du das siehst?

    Zum Längenmaß vom Hebel der Pumpe kann ich nichts sagen. Ausschlaggebend für die Pumpleistung ist das Maß a-b, die Pumpmenbran und die kleinen Herzklappen, sowie die Dichtigkeit der Pumpe an sich.

    Ich hatte mir eine kurze Tiefenlehre besorgt, um das a Maß zu bekommen. Du kannst auch mit einem Nagel provisorisch messen.
    Nagel mit Kopfseite auf Nocken aufliegen lassen und außen den Nagel am Gehäuse mit einem Strich markieren.

    Das ist sicher nicht aufs 1/10 genau, aber auf 0,5 mm kriegt man das hin und dann kann man das Maß a-b zumindest messen, ob es im wesentlichen passt.

    Wenn es viel zu groß ist, kann es der Nocken sein (glaube ich nicht), der Stößel, der Dichtflansch oder die Pumpenhebelmechanik.

    Pumpenhebel und Dichtflansch kannst du mit einem neuen Pass-Stift kompensieren (neu längen).

    Die Membran in der Pumpe ist neu?
    Hast Du beim Zusammenbau der Pumpe die Membran vorgespannt?
    Die Herzklappen sind richtig drin und in Ordnung?

    Ich verstehe deinen letzten Post allerdings nicht.

    Schließe ich die Saugseite an, habe ich nach ja 2-3 Hüben Benzin in dem Filter und es tritt auf der Ausgangsseite aus. Von daher schließe ich Gegendruck, Filter und Partikel aus.

    Quote

    Schließe ich die Saugseite an, habe ich nach ja 2-3 Hüben Benzin in dem Filter und es tritt auf der Ausgangsseite aus. Von daher schließe ich Gegendruck, Filter und Partikel aus.

    D.h. es kommt oben Sprit raus. Dann fördert die Pumpe doch. Diese 2-3 Hübe sind dann manuell wie es scheint und nicht über den Nocken der Ölförderung im Motor, korrekt? Wenn nicht, schau Dir an das Kammerventil an, ob es festsitzt.

    Grüße
    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Hallo Elchtester,


    so blöd das klingen mag - ja genauso ist es! Letztes Jahr lief er und nun nicht mehr. Daher hatte ich zunächst die Membran in Verdacht, aber die würde ich ausschließen da die Pumpe ja fördert.


    Gruß

    Karsten

  • Hallo Karsten,

    ein Bild wäre evtl. hilfreich, da nicht klar ist wo du den Filter hast.
    Ich gehe davon aus, dass der bzgl. Pumprichtung vor der Pumpe sitzt. Meinst du den Originalen oder hast du einen transparenten Filter verbaut an dem du das siehst?

    Hallo Michael,


    ja der Filter ist nachgerüstet, in transparent. Er sitzt vor der Pumpe in der Zuleitung vom Tank. Daher sieht man gut wie er gefüllt ist.


    Hier mal ein Bild. Klar das der Schlauch zur Pumpe fehlt da diese auf der Werkbank liegt 😂

    Gruß Karsten

  • Die Membran in der Pumpe ist neu?
    Hast Du beim Zusammenbau der Pumpe die Membran vorgespannt?
    Die Herzklappen sind richtig drin

    Hallo Michael,


    die Membran ist die alte, da sie ja eigentlich nich dicht ist und funktioniert. Daher wollte ich diese nicht tauschen.
    Was heißt vorgespannt? Wenn ich die Membran mit den beiden Federn einbaue muss ich sie etwas runterdrücken Und drehen um sie in den Hebel einzufädeln. Dann wird sie ja etwas runter gedrückt.
    Herzklappen hatte ich nicht ausgebaut, da die Pumpe aber fördert Und dicht ist würde ich diese ausschließen.


    Gruß Karsten


    PS: An dieser Stelle mal ein dickes Danke an die Community hier - ihr seid spitze 👍

  • Hallo,


    Nein hatte Sie nicht vorgespannt. Wenn ich sie mit dem Handhebel runter drücke und dann die 6 Gehäuseschrauben anziehe geht sie auch schlechter und fördert fast nichts.


    Habe mir die Dichtungen für den Benzin Ein- und Auslass auch mal angesehen. Scheinen nicht original zu sein, aber alles in allem keine Abdrücke oder Risse.


    Gruß

    Karsten

  • Hallo Karsten,

    meinem Verständnis nach muss der Nocken über den Stössel die Feder spannen damit sie dann wenn der Stössel freigegeben wird den Kraftstoff Pumpen kann.

    Wie soll das funktionieren wenn sie am Ölabstreifer, also auf der Stösselseite verbaut ist ?

    Oder ist etwa der Umlenkhebel nicht mit der Membrane verbunden?

    Gruß HaWA

  • Hallo,

    Bilder wären nicht schlecht.
    Es gibt 2 Federn. Eine Membranfeder auf der Ölabstreifseite.
    Eine Druckfeder unten am Hebel.

    Es wundert mich, dass sie schlechter fördert, wenn die Membran vorgespannt ist.

    Sollte nicht sein.

    Versuche mal des Maß a-b einigermaßen genau zu messen.

    Wenn Deine Druckfeder oder der Hebel zu viel Spiel hat, könnte ich mir so ein Verhalten vorstellen.

    Grüße

    Michael



    Viele Grüße Michael