Auch wenn Fred Feuerstein - der Name ist bestimmt nicht zufällig gewählt - jetzt raus ist, möchte ich noch ein paar Worte dazu sagen, bis jetzt habe ich mich ja aus dieser Diskussion herausgehalten, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem Schweigen keine Option mehr ist.
Das ist jetzt ein sehr persönliches Statement, aber sicher bin ich nicht die einzige der es derzeit so geht, wie es mir geht, das teile ich mit vielen anderen.
Mein Vater ist seit 8 Jahren durch einen nicht rechtzeitig diagnostizierten und daher falsch behandelten Zeckenbiss, was zu einer Frühsommermeningitis geführt hat, ein Pflegefall. Seit dem pflegt meine Mutter ihn Zuhause, er ist daher als Risikopatient eingestuft, ein Familienmitglied so lange zu pflegen fördert nun auch nicht gerade die eigene Gesundheit zumal meine beiden Eltern über 80 sind. Das Kontaktverbot macht ihnen sehr zu schaffen, da ich normalerweise 1 bis 2 mal die Woche zu Besuch komme, was ich derzeit nicht tue um kein Risiko einzugehen. Das ist die eine Seite, die andere ist die Gefährdung unserer Wirtschaft durch den Lockdown, dadurch ist auch die Zukunft meiner Enkelin gefährdet und auch der Job meiner Tochter, die als Berufstätige alleinerziehende Mutter derzeit nicht nur ein Problem hat, auch hier haben wir den Kontakt unterbunden. Das alles nehmen wir auf uns um so schnell wie nur irgend möglich aus der Krise zu kommen und weitere Ansteckungen zu verhindern, ob diese Maßnahmen letztendlich fruchten kann keiner vorhersagen.
Wie also ist jemand drauf um vehement ein Treffen einzufordern ohne auch nur einmal über seinen Tellerrand auf dem wohl stehen muss "ich will aber" hinaus zu schauen. Ich kann jetzt schon sagen, dass ich sicher nicht zur Verfügung stehe irgendwelche Tätigkeiten bei einem Treffen zu übernehmen wenn auch nur das geringste Risiko besteht. Und sicher haben wir Corona in 6 Wochen nicht überwunden, das würde ja einer Wunderheilung gleich kommen.
Daher, Leute, freuen wir uns doch auf das nächste Treffen, auch wenn wir derzeit, Spaß und gute Laune mehr als nötig hätten und hören bitte auf nur an uns und unsere Befindlichkeiten zu denken, sondern auch mal an die unserer Mitmenschen.
Jeder Tote der durch oder mit Corona gestorben ist, ist einer zu viel und hätte vielleicht, aber nur vielleicht vermieden werden können.
Ich freue mich für jeden der von den Restriktionen durch Corona wenig betroffen ist, sei es weil er keine unmittelbaren älteren Familienmitglieder zu betreuen hat oder um die Zukunft seines Jobs oder seiner Kinder bangen muss. Genießt die Zeit und denkt auch mal an die denen es eben nicht so gut geht.
In diesem Sinne
bleibt mir gesund
bis wir uns gesund und munter wieder sehen
betina