Das ewige Lenkgetriebe im W123: Es geht jetzt spielfrei

  • Und die Grosste gefahr ist noch immer das regelelement das die ganze Lenkanlage bedient. Die programmierung davon ist nur einmal kurz geprueft auf funktionskapazitaet, kann aber jedesmal voellig willkuerlich reagieren.


    Gruesse Mathieu

    Freude am fahren - Mercedes Benz

  • Moin,


    war da nicht mal ein Herr Wurm, der im Zeittrend Kats zum Nachrüsten anbot? Ich mag mich vage erinnern, dass das bis zur ABE kein leichter Gang war...


    Meint Olof


    Der mal nach nem 126 2+ Lenkgetriebe Ausschau halten wird... ... und falls Markus ne 9001 verpasst wird, bin ich gern bei einer 14001 mit meiner beruflicher Erfahrung behilflich... ;)

  • ich glaub, wenn sich der Markus ISO-zertifizieren lassen muß, dann ist er nicht mehr der Markus und dürfte sowas wie die Lenkungsüberarbeitung nicht mehr "erfinden"... In der Meisterschule hatten wir dieses Thema leider auch


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo bacigalupo,


    die ISO Zertifizierung schreibt nicht vor was Du machst!

    Es sind nur bestimmte Regeln zur Dokumentation einzuhalten auch sind bestimmte Abläufe festzulegen.

    Das ist sicher Aufwand, aber dadurch wird wenn es ordentlich gemacht ist die Arbeit nachvollziehbar und im endeffekt einfacher.

    Da alles ordentlich dokumentiert ist ( sein sollte) heißt es dann (theoretisch) nie : " Wie habe ich denn das damals gemacht, was habe ich denn da eingebaut".

    Wer ordentlich arbeitet macht das sowieso, für den ist die Zertifizierung eigentlich nur eine Bestätigung der guten Arbeit.


    Markus arbeitet sicher ordentlich und die ISO-Zertifizierung ist dann nur eine Dokumentation dieser ordentlichen Arbeit.


    Grüße Volkmar

  • Hallo,

    ISO 9001:2015 - soviel Zeit muss sein.

    In Theorie wird man auch nicht gezwungen diese Norm zu nehmen.
    Man muss in bestimmte Branchen eben irgend ein QM-System nachweisen.

    Wer sich allerdings nicht an die "neue" High Level Struktur der Iso 9001:2015 hält,
    wird eben viele Diskussionen mit dem TÜV führen müssen.

    Ich gehe nicht ganz konform, mit der Aussage, dass die Norm dir nicht vorschreibt was zu tun ist.
    Mindesten bei der Meß- und Prüfmittelüberwachung/Kalibirierung etc. wird man einen Prozess einführen müssen,
    wenn er noch nicht da war. Ebenso im Risikomanagementbereich.

    Für ein minimales ISO 9001:2015 sind in Theorie übrigens nur 25 Dokumente notwendig.
    Gar nicht so viele, aber die Prozesse dahinter haben es natürlich in sich.

    Grüße

    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Hallo Michael,

    ISO 9001:2015 - soviel Zeit muss sein.

    Die Angabe von Normen ohne das Ausgabedatum bedeutet immer das die aktuellste Ausgabe gemeint ist bzw. anzuwenden ist.

    Wer sich allerdings nicht an die "neue" High Level Struktur der Iso 9001:2015 hält,
    wird eben viele Diskussionen mit dem TÜV führen müssen.

    Diese Diskussion ist natürlich klar, die Kollegen vom TÜV wollen alles so einfach wie möglich haben und nicht in den Dokumenten suchen müssen.

    Füreinen selber ist es meiner Meinug nach auch besser genau nach dieser Struktur vorzugehen weil man sonst auch nicht immer weiß an welcher Stelle der Dokumentation die Normforderung erfüllt wird. Das kann zu einer Abweichung führen weil der Zertifizierer die Erfüllung der Normforderung nicht sieht und man selbst sie auch erst bei genaurer Suche findet. Erleichtert dann zwar die Abarbeitung der Abweichung, aber die Abweichung war erst mal da.

    Die High Level Struktur ist aber keine Vorgabe wie das System der Firma aufzubauen ist.

    Es soll für verschiedene Normgrundlagen eine gleiche Grundstruktur vorgeben.

    Diese gleiche Grundstruktur passt schon bei der IATF 16949 nicht und bei der Norm für das Energiemanagement ist das teilweise noch schlimmer.

    Es sind teilweise gleiche Normkapitelnummern mit verschiedenen widersprüchlichen Inhalten belegt.

    Ein einfacher Aufbau der Dokumentation nach den Normkapitelnummern ist dadurch nicht möglich.


    Ich gehe nicht ganz konform, mit der Aussage, dass die Norm dir nicht vorschreibt was zu tun ist.
    Mindesten bei der Meß- und Prüfmittelüberwachung/Kalibirierung etc. wird man einen Prozess einführen müssen,
    wenn er noch nicht da war. Ebenso im Risikomanagementbereich.

    Bei der Meß-Prüfmittelüberwachung / Kalibrierung ist man mit der ISO 9001 noch recht frei. Einen Prozess dazu hat doch in Prinzip jeder.

    z.B. das Nullen einer Digitalen Mikrometerschraube vor Gebrauch, oder das Prüfen eines Messschiebers mittels Lichtspalt auf Verwendbarkeit.

    Da ist doch nur Aufzuschreiben was sowieso schon gemacht wird. Das ein fester Zyklus dazu festgelegt wird z.B. vor jeder Messung ist dann schon alles.

    Die Kalibrierung hängt auch stark von den verwendeten Messmitteln ab. Stahllineal kann z.B. auch festgelegt sein solange ablesbar/ ohne Beschädigungen.

    Zu dem "wenn er noch nicht da war" In einem ordentlich arbeitenden Betrieb ist auch zu dem Thema schon eine ordentliche Arbeitsweise vorhanden und muss nur dokumentiert werden.

    Gleiches gilt auch für das Risikomanagement. Wenn man das anfängt aufzuschreiben merkt mann erst was für Risiken eigentlich immer schon da waren und welche Maßnahmen zur Bekämpfung schon lange eingesetzt werden. Es werden natürlich auch Risiken entdeckt die man vorher nicht gesehen hatte. Das ist auch der Sinn der Dokumentation, offene Punkte / Lücken festzustellen um diese abstellen zu können.



    Für ein minimales ISO 9001:2015 sind in Theorie übrigens nur 25 Dokumente notwendig.
    Gar nicht so viele, aber die Prozesse dahinter haben es natürlich in sich.

    Da habe ich eine Bildungslücke: Woher kommt die Aussage zu den 25 Dokumenten ?


    Ja einzelne Sätze in der Norm können einen riesigen Aufwand bzw. Kosten bedeuten.

    Die Forderung in der IATF 16949 nach DKD bzw. Dakks akkreditierten Kalibrierungen aller Messmittel ist z.b so ein Kostenteiber.

    Der Hersteller eines Zugkraftmessgerätes muss dieses zu einem akkreditierten Labor senden.

    Da Labor hat aber zwar die Zulassung kann aber die Geräte ohne Werkzeuge/Vorrichtungen des Hersteller nicht prüfen.


    Grüße Volkmar

  • Hallo Volkmar

    Bei der Meß-Prüfmittelüberwachung / Kalibrierung ist man mit der ISO 9001 noch recht frei. Einen Prozess dazu hat doch in Prinzip jeder.

    z.B. das Nullen einer Digitalen Mikrometerschraube vor Gebrauch, oder das Prüfen eines Messschiebers mittels Lichtspalt auf Verwendbarkeit.

    ja, wenn man das schon macht.
    Wenn nicht wird man durch die Struktur darauf hingewiesen wo man Lücken hat und eben dann auch was machen muss.

    Da habe ich eine Bildungslücke: Woher kommt die Aussage zu den 25 Dokumenten ?

    Das ergibt sich aus der Norm selbst.
    Es ist für nur 25 Kapitel hinterlegt, dass dafür einie dokumentierte Information vorhanden sein muss.

    Beim Rest steht das nicht.
    Ergo reichen diese 25 Doks.

    Ich kann dir die 25 Kapitel gerne zusenden.

    Grüße

    Viele Grüße Michael

  • Hallo Volkmar,


    interessante Ausführungen...


    Mir ist dabei aber ein Gedanke gekommen:

    wenn der Herr Benz damals schon diese ganzen Zertifizierungen gebraucht hätte um seinen Motorwagen zu bauen könnte ich mir vorstellen dass wir heute noch in Pferdekutschen unterwegs wären. :)


    Für Großunternehmen ist so eine Zertifizierung kein Thema aber die kleinen Betriebe (wo meiner Meinung nach noch die Kreativität steckt) bleiben auf der Strecke.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Michael,



    Das ergibt sich aus der Norm selbst.
    Es ist für nur 25 Kapitel hinterlegt, dass dafür einie dokumentierte Information vorhanden sein muss.

    Beim Rest steht das nicht.
    Ergo reichen diese 25 Doks.

    Danke für das schließen meiner Wissenslücke.:)

    Die geforderten dokumentierten Informationen in der Norm habe ich nie gezählt. Immer nur geprüft ob alle geforderten vorhanden waren

    Es sind in der Norm also 25 Kapitel mit der Forderung der dokumentierten Information.

    Die Folgerung das dafür 25 Dokumente ausreichen halte ich nur im günstigsten Fall für richtig.

    Auch wenn keine dokumentierte Information explizit gefordert wird, ist es in der Praxis doch teilweise notwendig eine solche zu haben.

    Aber Du hattest ja geschrieben das theoretisch für eine minimale 9001:2015 25 Dokumente ausreichen würden.

    Theoretisch stimmt das. :)

    Praktisch umgesetzt würde ich das gerne mal sehen, vor allem wie das der Zertifizierer dann gesehen hat.


    Grüße Volkmar

  • Hallo Hagen,



    Für Großunternehmen ist so eine Zertifizierung kein Thema aber die kleinen Betriebe (wo meiner Meinung nach noch die Kreativität steckt) bleiben auf der Strecke.

    Für kleine Betriebe wo Kreativität steckt ist die Zertifizierung doch auch nur notwendig wenn der Kunde diese fordert.

    Wenn das Produkt gut bzw. einzigartig ist ist eine Zertifizierung nicht notwendig.

    Zumindest in der Entwicklungsphase /Kreativen-phase stimmt das oft.

    Wenn jemand genug Kreativität für ein neues Produkt hat fällt Ihm das bisschen Zertifizierung sicher nicht besonders schwer (sofern überhaupt notwendig).


    Was ist für Dich ein kleiner Betrieb?

    Es gibt wohl sogar Kleinstbetriebe ( Einzelunternehmer) die nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert sind!


    Grüße Volkmar

  • Hallo Volkmar,


    Kleinbetrieb würde ich mal sage so unter 5 Leute. Klar können die auch nach ISO 9001 zertifiziert werden. Aber was soll das Ganze bringen? Die Firma in der ich gearbeitet hatte war auch ISO 9001 zertifiziert. Der einzige Unterschied war jetzt dass der Murks dokumentiert wurde. Die Qualität hat sich nicht geändert.


    Was für kleine Firmen auch problematisch ist sind andere gesetzliche Vorschriften; z.B. für mich im Elektronikbereich WEEE. Wenn ich elektronische Produkte entwickel die ich europaweit verkaufe (was ich gerne tun würde) dann muss ich mit jeden EU Land vertraglich die Entsorgung regeln. Das kostet 2000 Euro. Pro Land. Jedes Jahr. 54000 Euro jedes Jahr jucken Herrn Bezos wohl eher nicht aber für mich ist das de facto das Ende. Hier werden von der EU nicht Grenzen abgebaut sondern aufgebaut (leider).


    Ich denke auch dass für Markus für die Lenkgetriebe eine Zertifizierung ein KO Kriterium wäre.


    Für kleine Betriebe wo Kreativität steckt ist die Zertifizierung doch auch nur notwendig wenn der Kunde diese fordert.

    Normalerweise wird das aber von jedem ISO9001 Betrieb von den Zulieferern gefordert. Egal, für mich kommt das sowieso nicht in Frage; ich ärgere mich gerade mit einem Kunden rum der auch jede Menge solche legale Sachen von mir unterschrieben haben und ich habe mich geweigert. Mal sehen wer gewinnt ;)


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Hagen,


    Der einzige Unterschied war jetzt dass der Murks dokumentiert wurde. Die Qualität hat sich nicht geändert.

    Genau das hatte ich gemeint. Den Unterschied macht nicht die Zertifizierung sondern die Firma.

    Die Qualität kann sogar schlechter werden, weil mit Zertifizierung wertvolle Zeit für unsinnige Dokumentationen verschwendet werden muss:(.

    Nicht alle Dokumentationen sind unsinnig, aber die sinnvollen haben gute Firmen auch ohne Zertifizierung.:)


    Die Forderung die ISO 9001 an jeden Zulieferer weiterzugeben ist leider gängige Praxis, weil der einfachste Weg.

    In der IATF ist dies sogar eine Normforderung die nur mit Aufwand vermieden werden kann.

    Der Aufwand ist dann schlimmstenfalls sogar höher als der bei einer Zertifizierung (für den Kunden ist der Aufwand auf jeden Fall höher!).


    Die anderen Anforderungen wie REACH, Rohs, Konfliktmineralien, social responsibility,..... sind schlimmer als die Iso 9001.:(

    Die jährliche Ausfüllung der Konfliktmineralien xls Tabelle ist der größte Blödsinn. Jeder kann dort reinschreiben was er will und wenndort Hütten drinstehen die gerade keine Zertifizierung haben dann sagen die Kunden das stimmt nicht und muss geändert werden.

    Ein Kunde hatsogar mal angezweifelt warun in einem Jahr nur eine Quelle genannt wurde! Teil kam von einem Lieferanten und der hat halt in diesem Jahr nur dort eingekauft. Im Jahr davor waren es noch mehrere.

    Im Kongo gibt es jetzt bestimmt Stempel auf denen sinngemäß steht: "Ich bin im Kongo" mit Leerstelle nach dem bin für eine "nicht" das wird dann später gestempelt.



    Es gibt aber eine Klausel die zumindest die Anfrage bei Lieferanten einfacher macht und die dann dem Kunden

    auch bestätigt werden kann:

    An den Lieferanten:

    Hiermit fordern wir von Ihnen die Bestätigung der Einhaltung von........ sollten Änderungen der Erfüllung von....... durch Änderungen in Ihrem Produkt oder ...... eintreten erwarten wir Ihre unaufgeforderte Mitteilung.


    An den Kunden:

    Hiermit bestätigen wir die Einhaltung von ..... gemäß der Lieferantenangaben, bei Änderungen sind die Lieferanten angehalten diese mitzuteilen.


    Macht nur einmalig Arbeit und ist dann dauerhaft erledigt, nur wenn etwas neues vom Lieferanten kommen sollte muss das weitergeleitet werden.

    Wenn der Kunde jährlich nerven sollte, bekommt er jedes Jahr das gleiche Schreiben (Ausnahme s.o.) nur mit neuem Datum.


    Viel Erfolg mit Deinem Kunden.

    Grüße Volkmar

  • Ich bin jedenfalls inzwischen einige hundert Kilometer gefahren und bin begeistert. Auf kurvigen Strecken hier im Thüringer Wald ist die Lenkung endlich ganz präzise - man muss nicht mehr nachlenken und korrigieren. Auf der Autobahn wird der gewählte Kurs gehalten. Seitenwind oder Böen beim Überholen bewirken keine Richtungsänderung mehr. Es hat sich gelohnt :thumbup:

    Schöne Grüße!
    Nils

    • Official Post

    So, seit gestern ist es drin. Hat sich definitiv gelohnt. Als ich Erwin ausgemottet habe und in meine Schrauberhöhle gefahren bin, dachte ich noch so, sooo schlecht ist meins ja gar nicht....

    Gleiches nach dem Einbau und einem ganz kurzen 200m Weg über die Strasse zur anderen Halle. So nach dem Motto, ja nicht schlecht, aber...

    Tja und dann kam der komplette Heimweg über Dörfer, Bundesstrasse und kurvige Bergstrasse. Mein Grinsen wurde immer breiter :thumbup:

    Kein Vergleich zu vorher. Völlig spielfrei, kein "auspendeln" mehr auf der Bahn und fast schon Kurvenräubern. Da kann man sich auch mal verschätzen und das ganze enger ansteuern als gewohnt :D

    Danke Markus. Top Idee und Ausführung!

  • Hallo Zusammen,


    da ich aus der Ecke der 126er-Bastelei komme, finde ich das Thema äußerst spannend! Ich wage mich ja gerade an die Überarbeitung eines 123c, insofern liegt es nahe, das zu testen. Mail habe ich dir geschrieben, Markus. Ich freue mich auf die Antwort! :)