Öl-/Wassergemisch (?) in Entlüftungsleitung 220 SEb

  • Hallo in die Runde,


    gestern habe ich bei meiner Flosse mal das mittige Gummischlauchstück zwischen den beiden Entlüftungsrohren abgezogen. Es ließ sich regelrecht glitschig abziehen und zum Vorschein gekommen ist etwas, was für mich wie eine Öl-/Wasser-Emulsion aussieht. Normal ist das sicher nicht. Das Kühlwasser ist glasklar und ohne erkennbare Einträge. Das abgelassene Motoröl war auch unauffällig und ein Blick durch die Öleinfüllöffnung ließ auch nichts besonderes erkennen. Gleichwohl habe ich das Gefühl, dass der Kühlwasserstand stets etwas niedriger ist, als er sein sollte, ohne dass sich eine Ursache erkennen ließe. Längeres laufen lassen im Stand verursacht leichte Qualmbildung. Ebenso bläst er beim Neustart gelegentlich eine Wolke raus. Ich habe das bislang auf Probleme mit den Schaftddichtungen zurückgeführt, bin mir nun aber nicht mehr sicher, ob hier nicht ein elementareres Problem vorliegt.


    Mag jemand eine Diagnose stellen? Haarriss in Kopf oder Block? Sonstige Erklärungen?


    Danke für kundiges feedback!


    Gruß


    Ulli

  • Pagoden-Ulli

    Changed the title of the thread from “Öl-/Wassergemisch in Entlüftungsleitung 220 SEb” to “Öl-/Wassergemisch (?) in Entlüftungsleitung 220 SEb”.
  • Hallo Ulli,

    da die Metallentlüftungsleitung ja wie ein Kühler in einer Destillationsvorrichtung funktioniert müssen die Strecken gar nicht so superkurz sein.

    Wurde bei den Folgekonstrukten nicht aus Gewichtsgründen in Kunststoff ausgeführt.

    (wie Stefan schrub, Kondenswasser)

    Liesse sich mit einem Refraktometer weiter absichern.

    Gruß HaWA

  • Hallo, Stefan,


    könnte man annehmen. Glaube ich aber eher nicht. Die Flosse hatte seit Anbeginn immer mal wieder sporadische Zündaussetzer. Erst hatte ich die Zündspule in Verdacht und habe sie getauscht. Dann wurde ein sich sporadisch verklemmendes Kaltstartventil eleminiert und zum Schluss wurden dann auch noch die ESP revidiert und die Einspritzdüsen gecheckt. Aber sporadische leichte Aussetzer blieben. Zuletzt wurde dann die 1-2-3 ignition gegen einen auf Fulmax umgerüsteten Originalverteiler getauscht, der vorher auf dem Verteilerprüfstand auf einwandfreie Funktion gecheckt wurde. Immer lief der Wagen dann zunächt gut, bis sich nach ein paar hundert km wieder Probleme mit dem Motorlauf einstellten. Ich vermute hier mittlerweile Zusammenhänge mit der oben fotografierten Situation, auch wenn ich mir bislang keinen Reim darauf machen kann. Nach der Rückrüstung auf den Originalverteiler hat sich das Laufverhalten nochmal verschlechtert. Deshalb waren meine 2 -3 letzten Fahrten zwar auch keine Langstrecke, aber immer mindestens zwischen 10 und 20 km lang, so dass der Motor ausreichend warm geworden sein sollte. Davor gab es praktisch gar keinen Kurzstreckenbetrieb. Außerdem war das Gummischlauchstück zwischen den Rohren regelrecht "aufgeweicht". Das lässt m. M. nach eher aus eine längere Einwirkung schließen.


    Ratlosen Gruß


    Ulli

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    www.pagodentreff.de

  • Hallo, Hawa,


    da hast Du zeitgleich mit mir geantwortet. Kannst Du mir das mit dem Refraktometer näher erklären? Ist mir unbekannt.


    Danke & Gruß


    Ulli

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  • Hallo Ulli,

    Optisches Frostschutzmessgerät,

    nur wenn die Emulsion Frostschutz enthält wäre Kühlmitteleintrag anzunehmen.

    Das ist so ein Teil wo ein Tropfen des zu testenden Materials zwischen schräggeschnittenem Glaszylinder und daraufgesetzter Glasscheibe betrachtet wird.

    Gruß HaWA

  • Danke, Hawa,


    danke fürs erklären. Habe das zwischenzeitlich auch mal gegoogelt. Dient vorrangig zur Bestimmung des Wassergehalts. Wenn man so wie in deiner obigen Beschreibung vorgeht, woran erkennt man dann (rein optisch), ob Frostschutz drin ist? Lässt sich das bei solchem emulsionsartigen Gemisch noch optisch erkennen? Und für den Fall, das ja, welche Ursache wäre am wahrscheinlichsten?


    Gruß


    Ulli


    Edit: Gerade nochmal gegoogelt und als Refraktometer Frostschutz gefunden. Werde ich mal bestellen. Danke für die Tipps!

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  • Also ich halte die Pampe für ordinäres Ölderivat in Folge Kondensation, wie meine Vorschreiber schon vermutet haben. Nach 10 - 20km ist die Maschine vielleicht leidlich betriebswarm, dann fängt das System aber erst an, im Öl gelösten Kraftstoff und Kondenswasser auszuschwitzen und zu verbrennen. Wenn der Motor dann aber schon wieder abgestellt wird, bleibt das Zeug unweigerlich im Öl...


    Ich kenne die Pampe noch aus den alten Ford Stoßstangenmotoren aus Fiesta und Escort. Da gab es Fahrzeuge, deren gesamter Öleinfüllstutzen war damit zugesetzt. Und da die Motoren an dieser Stelle auch bei strenger und langer Fahrt nicht heiß genug wurden, ging der Dreck von alleine auch nicht wieder weg, sondern musste mechanisch und mit Bremsenreiniger/Waschbenzin aufwendig entfernt werden.


    MfG

    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo, Maik,


    auch dir danke für deine Erklärungen. Nun endet ja die Entlüftungsleitung im Bereich Klappenstutzen. Wenn sich da nun zuviel von diesem Schmodder angesammelt haben sollte, kann das mit für Probleme beim Motorlauf sorgen? Dieser Rotz wird ja mit in den Ansaugtrakt gesogen?


    Gruß


    Ulli

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  • Das glaube ich nicht Ulli, das kauen die Motoren eigentlich einfach mit durch.

    Das eine wird mit dem anderen nichts zu tun haben, denke ich.


    Sind denn nur einzelne Zylinder betroffen? Das sollte sich doch an Hand von Unterschieden im Kerzenbild feststellen lassen?


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

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  • Nein, das Kerzenbild ist ist einheitlich. Dann kann es eigentlich nur noch an der Einstellung liegen. Ich hatte übrigens zunächst das Dehnstoffelement in Verdacht, weil es vorrangig in der Warmlaufphase auftrat. Aber die ESP zieht in dieser Phase normal Luft an. Wo ich mir allerdings gar keinen Reim drauf machen kann, ist die Tatsache, dass der kleine Zusatzluftfilter der ESP innen erkennbar voll Fett saß. Ich hab ihn inzwischen getauscht.


    Gruß


    Ulli

  • Prinzipiell wird die ESP auf dem Prüfstand ja im "ausgeregelten" Zustand (Motor warm) eingestellt, gehen wir also davon aus, dass hier alles passt. Wenn das Dehnstoffelement OK ist, kann man dessen Regelung/Endstellung noch mittels Beilagen korrigieren, ansonsten muss sich das System dann kalt und im Übergang einfach "kümmern". Stimmt die Zündeinstellung und die mechanischen Einstellungen (Steuerzeiten etc.), dann sollte die Maschine auch kalt und im Übergang laufen.


    Wenn das nicht so ist, sollte einmal grundsätzlich festgestellt werden, mit was für "Aussetzern" wir es hier eigentlich zu tun haben. Das kann mittels Stroboskop oder Oszi geschehen, damit sollten sich Zündaussetzer diagnostizieren lassen. Auch ein reaktionsschnelles CO-Gerät kann dabei hilfreich sein. Geht im Moment der Aussetzer der CO-Gehalt nach oben, haben wir es wahrscheinlich mit Zündaussetzern zu tun. ist das Gegenteil der Fall, fehlt Kraftstoff.


    Und wenn die Ursache fest steht, geht es an die Behebung. Mir kommt es nämlich so vor, als wenn die von Dir bereits vorgenommenen Maßnahmen (Zündverteiler etc.) das Problem nicht wirklich behoben haben. Fang doch nochmal beim einfachsten an, wie alt sind z.B. die Zündkabel? Einfach mal alle Kabel hinsichtlich Widerstand durchmessen, das selbe mit Verteilerfinger, Kappe und Kerzensteckern. Es gibt die tollsten Fehler, Hochspannungsüberschläge usw. ...


    Ich hatte schon zweimal den Fall, dass eine Kerze urplötzlich praktisch keinen Elektrodenabstand mehr hatte, so als ob die Masseelektrode im Motor eine auf die Zwölf bekommen hätte, oder als ob die betreffende Kerze bei der vorherigen Montage runter gefallen wäre. Ich hatte die Kerzen aber zuvor selber gewechselt, ohne Purzelbaum.... Ich hätte sowas früher nie geglaubt, wenn es mir nun nicht schon zweimal selber passiert wäre.


    MfG

    Maik

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    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo zusammen,

    Ich kenne die Pampe noch aus den alten Ford Stoßstangenmotoren aus Fiesta und Escort. Da gab es Fahrzeuge, deren gesamter Öleinfüllstutzen war damit zugesetzt.

    beim Elchauto kann der Pamp in der Entlüftung im Winter auch einfrieren. Dann drückt es das ganze Motoröl raus. Mein Vater hat mal 3/4 der Ölfüllung in der Landschaft verteilt. Ist aber bei Ulli wohl weniger relevant.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo,


    ich teile die Analyse meiner Vorredner bzgl. Kondensat voll und ganz und habe sie auch schon häufiger so an diversen eigenen Autos der 60er und 70er (Käfer ganz extrem!) gehabt. Nach längerer Fahrt (100km) war das dann weg oder zumindest viel besser. Ist aber sicher nicht kausal zu den beschriebenen Problemen! Ursachen sind wahrscheinlich die von Maik erwähnten Themen. Was ist es denn für ein Baujahr. Bei den Einkreisbremsern (bis Juli 1963) könnte auch ein möglicher Defekt des Bremskraftverstärkers zum (sporadischen) Ansaugen von Bremsflüssigkeit sorgen und damit ein Ruckeln erzeugen. Hatte ich selbst auch schon.


    Gruß Bernd

  • Hallo, zusammen,


    zuerst mal danke für euer feedback. Ich denke, die zuerst thematisierte Sache mit dem Öl-/Wassergemisch kann man dann als Kondensbedingt abhaken. Bleiben noch zwei Sachen über, und zwar diese sporadischen leichten Aussetzer und die Tatsache, dass der Wagen nach der Überprüfung und Einstellung aller Parameter zunächst super läuft, d. h. er ist beim ersten Schlüsseldreh da und hängt über alle Drehzahlbereiche willig am Gas. Und dann schleicht sich aber nach ein paar hundert Kilometern langsam eine Änderung ein. Er springt schonmal nicht mehr ganz so schnell an und es kommt auch schon mal zum stottern beim anfahren. Ich hatte früher einmal bei der Pagode ähnliche Symptome nach der Umrüstung auf einen Verteiler mit Pertronix. Die fing nach 1-200 km regelmäßig an, zu stottern. Nach dem reinigen der Kerzen lief sie wieder prima. Ich bin dann wieder auf die 1-2-3 umgestiegen und alles war gut. Vermutlich war der Abstand zum Magnetring nicht passend eingestellt. Bei der Flosse zeigen sich diese Symptome aber unabhängig davon, ob Fulmax-Verteiler oder 1-2-3. Die Flosse, Bj. 64, ist ein kpl. Neuaufbau. Das Zündgeschirr ist ebenso neu wie der Rest relevanter Bauteile. Der Motor hat ja vor dem Einbau auch einen mehrstündigen Prüfstandslauf erfolgreich und ohne Auffälligkeiten hinter sich gebracht. Letztendlich bleibt nur das von Maik beschriebene Vorgehen, nämlich step by step und der Reihe nach alles nochmal von vorne bis hinten zu prüfen, auch wenn das mehr oder weniger alles schonmal geschehen ist. Sollte ich dem Fehler auf die Schliche kommen, werde ich berichten.


    Gruß


    Ulli

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  • Hallo Ulli,


    vernünftige Einstellung, nur nicht verrückt machen (lassen). Eine Frage noch: Wenn der Wagen das zicken anfängt, wie kannst Du denn dann dafür sorgen, dass er wieder läuft? Eventuell stimmt ja der Kerzentyp nicht und die Dinger können sich nicht vernünftig frei brennen, das würde zu den Symptomen passen...


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

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  • Hallo, Maik,


    es sind seit Anbeginn die NGK BP7ES drin. Wenn ich die aktuell unbefriedigende Situation nach Einbau des umgerüsteten O-Verteilers mal außen vorlasse, dann ist es auch nicht so, dass er nicht mehr zu fahren wäre. Es ist dann eher so, dass er beim anfahren und im unteren Drehzahlbereich zum ruckeln neigt, vergleichbar mit Magerruckeln. Das schleicht sich aber wie gesagt erst ganz langsam ein. Wäre es von Anfang an vorhanden, wäre wohl erste Vermutung, dass er einfach zu mager läuft. Aber so habe ich eher den Eindruck, dass sich da immer wieder ein Problem auf der Zündungsseite aufbaut. Evt. gibt es da ja auch einen Zusammenhang mit den gelegentlichen Aussetzern.


    Seit gestern liegt hier Salz auf den Straßen. Da steht die Flosse so oder so erstmal...


    Gruß


    Ulli

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  • Hallo Ulli,
    nochmal zur Klärung: das Ruckeln tritt nur mit warmer Maschine nach 100-200 Km auf oder kommt es generell wenn er warm ist aber jeweils nachdem am Verteiler/der Zündung was gemacht wurde? Eine mögliche Hypothese mit dem „Schmodder“ wäre: dieser Schmodder aus Öl und Wasser kommt ja immer mit fortgeschrittenem Verschleiß, weil dann wesentlich mehr „Blowby“-Gase durch die Entlüftungsleitung gehen und diese auf ihrem Weg an den Kolben vorbei munter Öl aufnehmen. Im Winter ist das im übrigen auch immer ausgeprägter als im Sommer. Wenn nun die (dadurch bedingt) höhere Menge an Feststoffen zum Beispiel die Bohrungen am Klappenstutzen zeitweise zusetzt so könnte dies ein möglicher Zusammenhang sein. Ich empfehle daher ein längeres Warmfahren und dann eine penible Reinigung des gesamten Traktes der Kurbelgehäuseentlüftung. Danach am besten mal neue Kerzen und dann auf Versuchsfahrt (ohne Salz) gehen. Viel Erfolg!


    Gruß Bernd

  • Hallo, Bernd,


    wenn sich das einschleicht, tritt es grundsätzlich bei jeder Fahrt auf. Ich werde den Klappenstutzen aber mal kontrollieren.


    Gruß


    Ulli

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  • Aaaaahhhhh! Es liegt schon Salz???