Radlager Hinter rechts Heckflosse, welches nehmen?

  • Hallo,


    Seit einige Zeit hoere ich bei langsamer fahrt in die Flosse geschwindigkeitsabhaengige Lager- / Walsch Gerausche.


    Das Gelenkwellenlager muss ich noch ueberpruefen. Das Rad hinten Rechts hat aber schon etwas Spiel. Beim drehen von der Hand spuehre ich aber nichts (holperiges drehen oder sowas) nur kippt das Rad vielleicht 5 mm.


    Wenn ich das Radlager erneuern will, soll ich das Gleiche Lager wie an die Linke Seite nehmen? Also 002 981 2325 wie in gruppe 35/1 im Teilekatalog angedeutet? Ein Rechtes Lager ist nicht im Katalog angedeutet?


    Da ist aber immer Spache von ein Belastbareres Tonnenlager fuer die rechte Seite (forumrecherge). Was waehre die rrichtige nummer fuer das Rechte (tonnen?)lager?


    Ich danke im voraus!

    Gruesse Mathieu


    PS ich habe dieses Lager vor 20 Jahren schon mal gewechselt auf meine vorige Heckflosse, hat damals nur wenig gebracht gegen das Spiel, jetzt will ich aber die Lagergerausche wegbekommen.

    Freude am fahren - Mercedes Benz

  • Grüß' Dich Mathieu,

    mindestens bei den späten 108-ern wurde dann auch rechts ein normales Rillenlager (ggf. mit erhöhtem Laufspiel) verwendet. Ich habe das bei mir ach so gemacht, weil mich das Spiel des Tonnenlagers gestört hat. Wenn dann die Mimik der Bremskolbenarretierung/-vorspannung nicht funktioniert (z.B. weil sie etwas eingelaufen ist), hast Du auch gerne eine schleifende Bremse. Ich abe dieses dann bei mir ausgebaut. Das Rillenlager läuft bei mir seit etwa 35.000 km klaglos.

    Gruß Hans

  • Hallo Mathieu,

    das kippeln des Rades dürfte eher vom anderen Ende der Steckachse kommen.

    Wenn das Lager defekt ist müsste radiale Luft vorhanden sein.

    Also Kreuzgelenk Schiebehülse/ngehäuse,

    und oder Difflagerung.

    Gruß HaWA

  • Grüß' Dich Mathieu,

    mindestens bei den späten 108-ern wurde dann auch rechts ein normales Rillenlager (ggf. mit erhöhtem Laufspiel) verwendet. Ich habe das bei mir ach so gemacht, weil mich das Spiel des Tonnenlagers gestört hat. Wenn dann die Mimik der Bremskolbenarretierung/-vorspannung nicht funktioniert (z.B. weil sie etwas eingelaufen ist), hast Du auch gerne eine schleifende Bremse. Ich abe dieses dann bei mir ausgebaut. Das Rillenlager läuft bei mir seit etwa 35.000 km klaglos.

    Gruß Hans

    Da muss ich Dich korrigieren Hans. Die 108er hatten rechts ein Tonnenlager, späte und insbesondere Modelle mit V8 sogar beidseitig. Ein Rillenkugellager hat dort nichts zu suchen, auch nicht mit erhöhtem Laufspiel.


    Im übrigen gilt das, was HaWA gesagt hat: Übermäßiges (Kipp-)Spiel am Radlager rechts ist ein Hinweis auf ein Problem am Schiebestück, dem Kreuzgelenk oder der Lagerung im Diff selber.


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo Maik,


    wo Du Recht hast hast Du Recht.


    Ich hatte bei zwei 108er Achsen damals auch geknickert und das Rillenlager auch rechts eingebaut (30DM statt 130DM). Bis jetzt bei keinem der Autos Probleme. Laufleistung des einen 108 seit dem ca. 25tkm.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Nachtrag:

    soweit ich mich entsinne war damals rechts schon ein Kugellager drin. Ich hatte auch erhöhten Verschleiß an Bremsbelägen rechts. Das Problem war aber dass die Scheibe verdreht war und mit der Abflachung an der Lagersitzkante aufsaß und der Lagerinnenring sich damit ca. 2mm axial bewegen konnte. Die Nutmutter war mit grünem Farbstrich gekennzeichnet. Ich gehe also davon aus das sowohl das Lager als auch der Montagemurks original ab Werk war.

  • Hallo Hagen,


    ich denke Deine Erinnerung trügt Dich nicht - die 6 Zylinder 108er (nicht 113/220,250 Cpe 111/109er 6 Zyl) scheinen recht lange mit Rillenkugellagern beidseitig gebaut worden zu sein:

    Sowohl eine frühe 250er HA mit 3.92er Übersetzung als auch eine "spätere" 280er HA mit 3.69er HA die ich kürzlich zerlegt habe, hatten beidseitig Rillenkugellager ab Werk.

    Ebenso geben meine eine ältere Teilelisten als Ersatz für die 108er 6 Zylinder auch beidseitig das Rillenkugellager an - Tonnenlager werden darin für den 3.5er W108 genannt.

    Bei "geringer" Belastung (also leichtgewichtige, stahlgefederte, 6 Zylinder Limousine mit typ. eher gemäßigter Fahrweise des älteren Erstbesitzers) hat man seinerzeit offensichtlich darauf vertraut auch mit beidseitigen Rillenkugelllagern eine hinreichende Laufleistung erzielen zu können - was in der Retrospektive wohl auch fast immer der Fall gewesen sein dürfte.


    Gruß,


    Gerd


    Anmerkung:

    Im aktuellen EPC hat man zwischenzeitlich auch für die 6 Zylinder W108 die 2x Rillenlager "ersetzt durch" 2x Tonnenlager....

  • Bei den Tonnenlagern schicken einen die TÜVer oft zurück wegen zu großen Radlagerspiel. Dann steht man dumm daher und versucht anhand der Bücher zu beweisen, dass das so richtig ist. Aber die TÜVer lassen sich von der einmal gefassten Meinung meist nicht wieder abbringen.

    In meiner 230S Flosse sind schon seit Jahren Rillenkugellager drin. Ohne Probleme.

    Grüße

    Albert

  • Im aktuellen EPC hat man zwischenzeitlich auch für die 6 Zylinder W108 die 2x Rillenlager "ersetzt durch" 2x Tonnenlager....

    Da sind wohl eher profitorientierte als technische orientierte Überlegungen dahinter.


    Bei den Tonnenlagern schicken einen die TÜVer oft zurück wegen zu großen Radlagerspiel.

    Ist doch ein geniales Geschäftsmodell: man verkauft dem nichtsahnenden Schrauber zwei teure Tonnenlager und nach dem TÜV nochmal zwei normale Kugellager...

  • Erstmal muss ich mich bei Hans entschuldigen, tatsächlich wurde die Verwendung von Rillenkugellagern und Tonnenlagern im Laufe der Bauzeit variiert, so dass werkseitig durchaus auch Rillenkugellager auf der rechten Seite verbaut worden sind. Nur bei den Achtzylindern war das augenscheinlich nicht so, das habe ich durcheinander gebracht, Asche auf mein Haupt!


    Trotzdem ist es nach meinem Dafürhalten nicht möglich, dass durch die Verwendung eines Tonnenlagers auch auf der linken Seite spürbar erhöhtes Kippspiel auftreten kann. Die linke Halbwelle ist im Differential so geführt, dass ein kippen der Welle und somit des Rades praktisch nicht möglich ist. Wenn erhöhtes Kippspiel auftritt, dann rechts, insbesondere bei verbautem Tonnenlager.


    Auch wenn ich die Preispolitik vom großen Stern nicht unbedingt immer nachvollziehen, geschweige denn gutheißen kann finde ich es aber in diesem Falle nicht ungewöhnlich, dass beide Radlager in die zuletzt verbaute Version, d.h. Tonnenlager beidseitig, ersetzt worden sind.

    Das ist gängige Praxis bei jedem Hersteller und auch technisch nachvollziehbar, denn was bei den am stärksten motorisierten Fahrzeugen funktioniert, wird auch bei den schwächeren Modellen keine Probleme machen.


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Grüß' Dich Maik,

    kein Problem. Ich hatte auch zunächst das Tonnenlager verbaut. Mein Problem war nicht ein Kippspiel, sondern das relativ große Axialspiel (war wohl so um 0,5 bis 1,0 mm, wenn ich mich recht entsinne). Und da die "Bremskolbenandrückmimik" bei meinem Bremmssattel eingelaufen war (es hatte sich eine Rille an der Führungsstange gebildet, so daß die Halteeinrichtung bevorzugt dort "eingerastet" hat), lag die Bremse dort entweder immer an oder wurde durch das Axialspiel immer wieder angedrückt. War letzteres der Fall, wurde das Scheibchen leicht warm. Als ich die Andrückmimik ausgebaut hatte, war mir dann das Axialspiel zusammen mit der Kippbewegung zu groß, weil es dann den Bremskolben zuweit zurückgedrückt hat, so daß dann beim Bremsen der Kolben erst einen längeren Weg machen mußte. Das war der eigentliche Grund für den Umstieg auf das Rillenlager (nachdem ich davon im WHB gelesen hatte). Mal schauen, wie lange es hält. Aber im Gelände fahre ich ja nicht ...


    Beste Grüße

    Hans

  • Hallo,

    im Zusammenhang mit der Diskussion Tonnenlager oder Kugellager gab es wiederholt den Hinweis darauf, dass bei der Verwendung von Tonnenlagern an der Hinterachse auch Bremssättel mit Scheibenschlagausgleich zu verwenden seien (s. auch WHB ab'68).


    Es blieb aber glaube ich die Frage offen, wie die beiden Bremssattelausführungen denn ohne Zerlegung zu unterscheiden seien - daher habe ich nun ein Vergleichsbild der 35mm Bremskolben, wie sie beim 108/109 ab Aug. '69 (s. z.B. https://www.dbdepot.de/Technische-Informationen-W-108/109) verbaut wurden gemacht.


    Schaut man - bei ausgebauten Bremsbelägen - auf die Bremskolben, dann kann man leicht erkennen, ob es sich um die Version mit oder ohne Schlagausgleich handelt:
    Die Version mit Schlagausgleich weist mittig eine Erhöhung auf, die bis an den Bremsbelag heran reicht; bei der Version ohne Schlagausgleich schaut man in einen Topf hinein - sie besitzt in der Mitte ein "großes Loch".



    Gruß,


    Gerd


    PS:

    Aüßeres Merkmal beider 35mm Sattelausführungen (zur Unterscheidung von den frühen 42mm Sätteln, bis Aug. 1969) ist die im Sattelgehäuse eingegossene Kennzahl "35".

  • Hallo,


    nachdem ich nun auch die Sattelgehäuse etwas gereinigt habe, fiel mir auf, das sich die Varianten mit und ohne Schlagausgleich evtl. auch einfacher unterscheiden lassen - wäre gut, wenn dass noch jemand an weiteren zerlegten Sätteln verifizieren könnte:


    -> Meine Sättel
    - mit Scheibenschlag-Ausgleichsvorrichtung besitzen in der Gehäusehälfte, die nach innen (zum Differential hin) zeigt ein eingegossenes "R",
    - die ohne Schlagausgleich haben keinen Buchstaben (...abgesehen von "Ate" :) ).



    Als ich den Sattel mit dem "R" in der Hand hielt, dachte ich im ersten Augenbleick, dies sei die Kennzeichnung für den Einbauort "rechts" - es war aber der Sattel für links...

    ...und bei zwei weiteren Sätteln mit Rückstellvorrichtung fand ich dann auch das "R" eingossen - was natürlich noch ein Zufall sein könnte...


    -> Daher die Bitte an die, die Ihre Sättel schon überholt haben und wissen, ob ein Schlagausgleich verbaut ist oder nicht, doch einmal auf dem jeweiligen Sattelgehäuse nach dem "R" zu schauen.


    Gruß,


    Gerd


    PS:

    Kleine Ergänzung zu meinem Beitrag von gestern:
    - Die Bremskolben für die Version mit Schlagausgleich sollten sich prinzipiell auch in Sätteln ohne Schlagausgleich verbauen lassen - sie sind also wohl als universelles Ersatzteil geeignet für beide Ausführungen geeignet.

    - Die Bremskolben für die Version ohne Schlagausgleich passen aber nicht in Sättel mit Schlagausgleich, da dann der Führungs-/Nachstelldorn (s. Bild) mit dem Bremskolbenboden kollidieren würde.

  • Moin zusammen,

    von meiner Seite noch die Ergänzung, dass AI-Motors mir heute meine Frage zur Unterscheidung der unterschiedlichen Sättel mit dem Verweis auf Gerds Posting mit dem Kolben-Bild beantwortete. Zum "R" wurde nichts gesagt.

    Bedeutet also auch "offiziell", wenn man die späten Sättel MIT Schlagausgleich verbaut, egal ob in 108/9, 111, 113, dann passt das, egal ob Kugel-oder Tonnenlager verbaut sind. Soweit ich das sah, bekommt man bei den einschlägigen Teilehändlern sowieso nur noch diese späten Sättel im AT.


    Beste Grüße,

    Lutz