Tank 6,3 100 liter

  • Hallo und guten Abend,

    Ich habe in einem alten Beitrag gesehen das es angeblich neue Tanks für den 6,3er gibt bei AMS in Hagen.

    (Beitrag aus 2016) Mitglied 300SEL/6,3.

    Leider bin ich dort nicht fündig geworden.

    Ich habe zwar meinen Tank vor 2 Jahren innen neu beschichtet aber er hat Beulen die mich doch stören.

    Weiß jemand wo ich einen neuen Tank für den 6,3er bekomme (100 Liter)

    Oder wie bekomme ich die Beulen raus. Druckluft denke klappt nicht Beule zu groß.

    Ansonsten ist der Tank entrostet und damals beschichtet worden.

    Aber wie gesagt die Beulen stören mich. Hat jemand eine Idee !?

    Ich wollte natürlich keine 1000€ für den Tank ausgeben.

    Der bei AMS kostet 499 € glaube ich so in etwa. (82 Liter aber nur)

  • Hallo Heinz,


    Ich denke mal, dass Du mit den „Beulen“ wohl eher „Dellen“ meinst, d.h. Vertiefungen in Folge von Bodenkontakt.


    Eine gute Methode ist die Rückverformung mittels Zughammer, vorher werden zu diesem Zweck Nägel/Ösen o.ä. auf der Oberfläche des Tanks aufgeschweißt, an denen das Blech dann gezielt herausgezogen werden kann. Leider ist Dein Tank nun schon versiegelt, was die Sache sehr erschwert, denn die Beschichtung wird an den betreffenden Stellen definitiv beschädigt oder zerstört, da das Blech an diesen Punkten beim schweißen kurzzeitig glüht, auch an der Gegenseite (also innen).


    Du hast also leider den zweiten vor dem ersten Schritt getan. Ich wüsste auch nicht, wie man die Beschichtung im Nachgang punktuell wieder herstellen sollte, zumal man ja nicht innen ran kommt. Desweiteren wurde der Tank ja schon benutzt, die Oberfläche ist also definitiv wieder verunreinigt, weshalb eine weitere dünne Schicht der Versieglung auf der ersten Schicht nicht zuverlässig halten dürfte.


    Na ja, ist nun mal nicht zu ändern. Ich würde den Tank also entleeren und ausbauen. Danach sollte das Teil mit Wasser und Spüli gründlich ausgespült werden, damit sich bei der anschliessenden Reparatur keine Benzindämpfe im Tank befinden, die sich entzünden können. Dann würde ich den Tank auf zwei geeignete Böcke legen, so dass Du von unten ran kommst (Die Dellen werden doch an der Unterseite sein, oder irre ich mich?). Dann den Tank soweit mit Wasser füllen, dass der Boden gut bedeckt ist, gerne auch mehr. Das Wasser kühlt die Oberfläche innen, eventuell kann man damit die Beschädigung der Beschichtung verhindern, zumindest aber in Grenzen halten.


    Dann werden per Schutzgasschweißung, besser noch mit einem sog. „Spoter“ die oben erwähnten Nägel/Ösen an den Stellen aufgeschweißt, die rückverformt werden sollen. Der Spoter hat den Vorteil, dass die Einbringung von Hitze nur sehr klein und örtlich begrenzt bleibt, entsprechend einer Widerstandspunktschweißung.


    Dann werden die Vertiefungen mit dem Zughammer entsprechend heraus gezogen, dabei muss das Material an den Rändern eventuell zusätzlich gestaucht werden, damit die Oberfläche danach stabil bleibt und sich kein sog. „Frosch“ bildet. Das Ganze kann man ganz gut in Eigenregie machen, wobei Kenntnisse und Fertigkeiten in Sachen Metallbearbeitung/Karosserieinstandsetzung natürlich sehr vorteilhaft wären, insbesondere, damit man die Oberfläche nicht beschädigt und vielleicht noch ein Loch in den Tank reißt (alles schon vorgekommen).


    Wenn alles gut läuft, braucht man danach nur noch die Nägel/Ösen entfernen (dünne Trennscheibe, im besten Fall kann man die Dinger auch einfach abdrehen), die Schweißpunkte mit einem Flächenschleifer vorsichtig glätten und sich danach um die äußere Beschichtung kümmern.


    Wenn man aufgepasst hat, ist die innere Beschichtung nur in sehr kleinem Umfang durch den Schweißvorgang beschädigt worden. Wenn man sicher gehen will, dass die Beschichtung flächig absolut intakt ist, müsste man die komplette Beschichtung vorher entfernen und nach der Reparatur komplett neu auftragen. Aber das ist ein dermaßen aufwendiger Spaß, das willst Du Dir nicht wirklich antun, zumal das mit Hausmitteln praktisch unmöglich sein dürfte, da es nur mit entsprechenden Strahlgeräten funktionieren wird die Beschichtung zu entfernen, durch die Einfüllöffnung versteht sich, eine andere Möglichkeit gibt es ja nicht...


    Ich würde das Risiko eingehen und mir beim schweißen Mühe geben. Solange der Boden des Tanks später immer mit Kraftstoff bedeckt ist, dürften sich die Langzeitfolgen in Grenzen halten, was evtl. Korrosion an den Stellen betrifft, wo durch die Schweißpunkte die Beschichtung beschädigt worden ist.


    Das hört sich alles gar nicht so schlimm an, aber das Ergebnis steht und fällt mit den Fähigkeiten beim schweißen und ziehen der Dellen, einfach planlos mit dem Zughammer dran rum hämmern bringt jedenfalls nichts, genauso wenig, wie man eine Delle in einer Tür einfach durch drauf hauen vernünftig rückverformen kann. Also im Zweifelsfall lieber den Profi (Karosseriebauer) machen lassen.


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo Karma92,

    Danke für die sehr ausführliche Antwort. :)

    der Tank wurde noch nicht genutzt, nach dem Beschichten. Der schlummert so vor sich hin.

    Das mit dem Zughammer hab ich schon mal gedacht aber dann (ja wie schon beschrieben ) die Versiegelung nimmt dabei Schaden.

    Alternativ hatte ich gedacht einen 82 Liter tank einzubauen , und den Geber anzupassen.

    Aber dann ist das ganze eigentlich nicht mehr original. die Beulen kamen vom Abladen mit dem Gabelstapler (damals).

    Total doof und mein Fehler. Es musste schnell gehen.

    jetzt hab ich den Salat.

    Ich weiss nicht wie der tank auf Druckluft über 10 bar reagiert oder wäre das keine gute Idee ( gut na ja ?)

    Soooo besonders ist der Tank ja auch nicht mehr da er schon an einer ecke ( oberhalb) also oben eine kleine ecke durchgerostet

    ist aber dieses durch die Beschichtung dicht geworden ist und ich dort ( nicht sichtbar) da noch eine Glasfasermatte drüber kleben wollte.


    Am besten wäre natürlich ein neuer Tank (100 l) oder einen " guten gebrauchten" was aber wohl schwer zu bekommen sein dürfte.

  • Hallo Heinz,


    wenn das große Dellen sind kann Druckluft durchaus zum Erfolg führen. 10 bar brauchst Du da nicht (das wären ja 100 Tonnen pro Quadratmeter); ich würde mit einem Druckregler ganz wenig Druck draufgeben (0..100mbar) und sehen wie der Tank reagiert; auf den Rand achten dass der sich nicht verbiegt. Was die Beschichtung dazu sagt musst Du mit einer kleinen Sondenkamera prüfen.


    Ansonsten gibt es auch Bolzenschweissgeräte bei denen der Schweißvorgang so schnell ist (Kondensatorentladung) dass einer Beschichtung auf der anderen Seite nichts passiert (zum Rausziehen wie von Maik vorgeschlagen).


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Heinz,


    eine andere Möglichkeit ist statt mit Druckluft (gespeicherte Energie, Gefahr) das Teil mit Wasser zu füllen und mit einer installationstestpumpe (siehe hier: Pumpe) schön langsam und definiert die Dellen rauszudrücken. So eine Pumpe hat jeder Installateur.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Heinz, den Einbau eines kleineren Tank kann ich aus selbsterklärenden Gründen mit Blick auf die 8-Stempel-ESP nicht empfehlen. Der Tankwart wird eh Dein bester Freund umd regelmäßiger Anlaufpunkt. Realistisch braucht Dein Wägen bei mittlerer Leistungsabforderung nicht weniger als 20L/100km. Bei forscher Gangart geht es auch gut darüber hinaus. Die Tankuhr, Reserve immerhin 15L, ist das meistgeprüfte Instrument in meinem Wagen (ja, theoretisch geht auch kleiner 20, aber dann macht das Spassmobil eigentlich auch keinen Sinn. Ich spreche nicht von langer, schneller Autobahnfahrt, das ist mir viel zu anstrengend, sondern gemischte, flotte Landstraßenfahrerei, natürlich immer unter Beachtung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Unabhängig davon macht es am meisten Spass, handgeschaltet im 3. bis 140 und dann weiter im 4. richtig flott auf 180 zu kommen. Das kann er am besten.....darüber wirds unruhig wegen der Windgeräusche.

    Nach gut 300km checke ich schon mal die Tanken im Umkreis.....82L bringen einen echt nicht weit und man tankt noch öfter....=O. Wenn 105L-Tank neu verfügbar, würde ich zuschlagen und mich nicht auf Matten verlassen. Meine 2 tlw. zertorften Ersatztanks habe ich entsorgt, bei tropfendem Benzin hört es bei mir auf....bin allerdings auch (vor-) geschädigt.

    BG OLIVER

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Leider haben wir die Dellen ja noch nicht gesehen. Aber ich bezweifle stark, dass eine Verformung, welche dauerhaft bestehen bleibt, sich einfach per Luft- oder Wasserdruck wieder rückverformen lässt, zumal wir es hier nicht mit 0,8er Karosserieblech zu tun haben. Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass es offensichtlich Korrosionsschäden am Tank bis hin zu Durchrostungen gibt, das wussten wir ja auch nicht.


    Selbst wenn die Operation gelingt, gibt es doch das nicht unerhebliche Risiko von Undichtigkeiten in der Folge.


    Ich tendiere zu gezielter Suche eines guten Gebrauchttanks, der andere kann ja solange als Zwischenlösung im Fahrzeug verbleiben. Und natürlich hat Oliver Recht, es sollte schon ein großer 6,3er Tank sein, die 82 Liter sind bei den kleinen V8 gerade so ausreichend, wenn man nicht ständig an die Säule fahren möchte...


    MfG

    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Also danke für die Lösungsvorschläge.

    Ich werde mal was austesten.

    Was genau weiss ich noch nicht.

    Das mit der Installation Pumpe klingt ggfs gut.

    Mein Bekannter ist zufällig Gas Wasser Sch.... Installateur.

    Ich denke die meisten Fragen kommen noch denn ab Anfang 2020 beginnt der Zusammenbau aller teile .

    Weil ich die Karosserie im Oktober zurück bekomme , wollte ich mich schon mal dem Tank widmen.

  • Hallo,


    ich habe mir damals bei der Restaurierung durch Paddeligkeit eine dicke Beule fast mittig unten in den 63 l Tank gedrückt. Der Karosseriebauer hat genauso abgewunken wie der Beulendoktor, u. a. auch wegen der Blechstärke. Auch Presslufteinsatz wurde als nicht erfolgversprechend verneint. Ich hab dann gleich auf einen neuen 82 l Tank umgerüstet.


    Wenn ich deine Bilder sehe, glaube ich kaum, dass sich das vernünftig rückverformen lässt. Der Knick liegt genau an der Kante. Ich würde einen neuen Tank in Erwägung ziehen.


    Gruß


    Ulli

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

  • Was wäre denn, wenn Du den Tank um die verbeulten Stellen herum aufschneidest und das herausgetrennte Teilstück ausbeulst? Die alte Versiegelung dann abstrahlen und nach dem wieder einschweißen neu versiegeln.

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

  • Warum? Tank aufschneiden zum entrosten/überholen ist doch nichts ungewöhnliches und wird des öfteren so praktiziert.

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

  • Jetzt wo ich die Dellen gesehen habe, lege ich mich fest: Magnete, Luft oder Wasserdruck, selbst die von HaWA vorgeschlagenen Klebeanker werden wohl nicht zum Erfolg führen.


    Mit Geduld und Spucke sollte man das mit aufgeschweißten Ösen und Nägeln hinbekommen, allerdings wird es dabei wohl das eine oder andere Loch geben, was danach wieder zugeschweißt werden muss. An sich kein Problem, aber die Beschichtung ist danach definitiv im Eimer, zumal es nicht bei ein, zwei Stellen bleiben wird, die Beschädigungen sind ja schon ziemlich ausgeprägt.


    Auch beschädigten Bereich heraus trennen, rückverformen und danach wieder einschweißen ist möglich. Sowas musste ich in der Zwischenprüfung damals in der Lehre an einem Schweller machen, ist für einen Karosseriebauer nichts ungewöhnliches, nur muss es danach natürlich akkurat und dicht wieder verschweißt werden.


    Das sollte ein Profi machen und selbst der kann damit durchaus einen Tag verbringen, was sich im Preis niederschlagen wird.


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo Eljoli,


    der M100 ist halt etwas teurer, das hört eigentlich nie auf, selbst wenn Du irgendwann meinst, jetzt sei alles fertig...

    Gute 6.3er Tanks waren schon vor 10 Jahren die Nadel um Heuhaufen. Es geht bei solchen Teilen auch weniger um den Preis, sondern um das Glück, überhaupt noch was Brauchbares zu finden.

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias

  • Der Knick ist ein Problem. ich denke aber mit Wasserdruck und ein paar gekonnten (Stichwort Karosseriebauer) Schlägen unter Ausnutzung des Gegendrucks des Wassers durch Trägheit könnte das klappen. Hast ja nichts zu verlieren.


    Perfekt wird es vielleicht nicht aber vielleicht gut genug. Den Rest kannst Du ggf. durch Spachtel perfektionieren.


    Um ganz ehrlich zu sein: warum baust Du das Teil nicht einfach ein und fährst? Oder kriechst Du beim Tanken immer unter das Auto und ärgerst Dich über die Beule?