Ledersitze färben

  • Hallo Ralf

    das ist machbar hab ich damals bei

    meinem Coupe auch gemacht nur hast du da meines Wissens die Verstellung der Sitzschienen auf der falschen Seite was eigentlich nicht schlimm ist...

    Gruß Ralph

    Danke Ralph, ich finde es sogar besser wenn die aussen sind. Da kommt man von aussen leichter dran.


    BG Ralf

  • Du könntest eigentlich auch nur die Sitzkissen alleine wechseln und die Gestelle lassen, wo sie hingehören.

    Danke Winfried.


    Dafür müsste ich aber die Bezüge erst komplett runter nehmen. Die sind noch sehr hart und brüchig und ich fürchte dabei geht mehr kaputt. Bis die farbe so durchgetrocknet ist, dass ich das Leder wieder richtig fetten kann, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Ich überlege gerade sogar die Bedienung nach innen zu machen. merkwürdigerweise sind meine Beschläge beide aussen verrostet und innen noch schön. Das sähe einfach besser aus und eigentlich ist es ja auch kein Problem wenn man die Sitzlehne von innen verstellen muss.


    BG Ralf

  • Moinsen,

    gebe Winfried Recht, bei meiner Flosse hatte ich die Sitzverstell-Schienen vom Sitzkissen, also dessen unterem Metallrahmen, abgeschraubt. Dazu musste man die Bezüge nicht vom Kissen herunterziehen. Sollte doch beim Coupé das gleiche System sein, würde ich mal tippen.


    Grüße,

    Lutz

  • OK, bei Gestelle dacht ich an den ganzen unteren Sitzrahmen. Die Schienen sind ja frei positionierbar. Die kann ich schrauben wohin ich will und die Beschläge kann ich auch überall einbauen. Das habe ich verstanden.


    BG Ralf

  • Moin,


    kennst Du das Baujahr deiner Ausstattung? Bei ganz frühen Version wurde scheinbar andere gegerbt und drum braucht es da andere Farbprodukte. Ich würde mir auch nicht den grossen Aufwand für ein umfärben machen, wenn das Leder schon so hart ist, dass man das nicht mehr abziehen kann. Meist ist auch das Leinen an der Unterseite so spröde geworden, dass es dann bei Gebrauch schnell aufgibt und der Sitz sehr unschön seine Struktur verliert.


    Meint Olof

  • Moin,


    kennst Du das Baujahr deiner Ausstattung? Bei ganz frühen Version wurde scheinbar andere gegerbt und drum braucht es da andere Farbprodukte. Ich würde mir auch nicht den grossen Aufwand für ein umfärben machen, wenn das Leder schon so hart ist, dass man das nicht mehr abziehen kann. Meist ist auch das Leinen an der Unterseite so spröde geworden, dass es dann bei Gebrauch schnell aufgibt und der Sitz sehr unschön seine Struktur verliert.


    Meint Olof

    Moin Olof,


    das Auto ist von 63, aber ich glaube nicht, dass das das erste Bezug ist. denn der ist lackiert und nicht gefärbt. Ich habe erst mal die Mittelarmlehne neu gefärbt und hab die jetzt täglich im Einsatz. Bisher macht sich das gut. Leder wird ja mit der Zeit immer hart wenn es nicht gepflegt wird. Wenn die Farbe mal durchgetrocknet ist, mache ich mich mal ans fetten. Damit habe ich ganz gute Erfahrungen. Wenn´s alles nicht klappt, habe ich ja noch die alte Ausstattung. Die ist ja auch nicht schlecht.


    Das ganze war so billig, das ich im Zweifel ein paar hundert Euro versemmel - das könnte ich verkraften. Das Angebot vom Sattler war fünfstellig. Das tät mehr weh.


    BG Ralf

  • So, Sitz eins von vier ist fertig. Ein wenig nervt es ja schon, dass ich nagelneu verchromte Beschläge habe und ich mich nicht traue die zu verbauen wegen der doofen Nieten...


    Hat jemand von euch eigentlich diese Chromblenden für die Beschläge? Ich sehe die immer bei ebay und kann mich nicht so recht dafür entscheiden.


    Sei´s drum. Ohne Patina würden sie ja auch nicht zu mir passen :)


  • Eigentlich ja. Sind auf dem Bild die Sitzkissen schon vertauscht? Vielleicht liegt es daran. Die Rückenlehnen sind meines Wissens nach nämlich leicht unterschiedlich links und rechts. Dass die Seitenteile von Rücken und Sitzkissen unterschiedlich breit sind, kann schon sein. Die müssen dann eben gleichmäßig links und rechts überstehen.

    Gruß

    Alexi

  • Hallo Ralf,


    anbei Bilder meiner Sitze (Stoff und MB-Tex Seiten). Diese sind seit sie anno 1967 in Sindelfingen eingebaut wurden nicht mehr angelangt worden, also original. So toll passen die Pfeifen auch nicht mehr zueinander. Murks ab Werk? Ich denke eher nicht. Im Laufe der Jahrhunderte verschiebt sich der Bezug halt.


    Ist mir übrigens bis zu Deinem Beitrag nie aufgefallen und ich sitze fast täglich in der Karre.


    Bieg' die Lehne hin oder verschiebe den Bezug so dass es passt und gut ist.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Hagen,


    na dann bin ich ja beruhigt. Ich war schon fast soweit und wollt die 100 Euro vom Verkäufer zurück.

    Ich tausch nochmal die Lehnen gegeneinander. Im schlimmsten Fall kann ich damit Leben.


    BG Ralf

  • Hallo zusammen,


    wie werden die Sitze eigentlich eingebaut? Wird erst der Teppich montiert und dann die Sitze darüber, oder kommt zwischen Sitzschiene und Holm nix und man legt den Teppich nebenher? Ist ein Gewinde im Holm oder ist das nur eine Blechschraube? Sitzen die Lehnenversteller eigentlich innen oder aussen? Ich hab beides schon gesehen. Innen ist ja praktisch weil man so vom Fahrersitz beiden Lehnen verstellen kann. Aussen sehe ich aber häufiger.


    Fragen über Fragen mal wieder... Im voraus liebsten Dank für eure Hilfe.


    BG Ralf

  • Hallo Ralf,

    Lehnenverstellung innen eher ab 1972.

    An den Sitzmontagestellen sollten sich Metrische Muttern in Blechklammer befinden.

    Bodenbelag ist im Verschraubungsbereich immer ausgespart.

    Gruß HaWA

  • Hallo Ralf,

    Lehnenverstellung innen eher ab 1972.

    An den Sitzmontagestellen sollten sich Metrische Muttern in Blechklammer befinden.

    Bodenbelag ist im Verschraubungsbereich immer ausgespart.

    Gruß HaWA

    Danke Hawa,


    ich meine mich zu erinnern, dass meine durchdrehte... :( Dann wird das ja sicher ein Spass. Das mit dem Teppich habe ich mir gedacht aber im WHB sieht es so aus als wäre es vorne auf den Teppich geschraubt.


    Besten Dank


    Ralf

  • So, die Sitze wären soweit. Ich werde sie jetzt noch mal in Öl tränken. Eine der Sitzschienen bockt noch ein bisschen. Ich fürchte das ein Rollensatz nicht mehr ganz fit ist. Aber die Funktion und Stabilität ist 100mal besser als bei meinen Alten.


    Die alte Sitzbank werde ich erst einmal weiter meinem Hund opfern. Ich liebe Reserven :)


  • Hallo zusammen,


    ich schreib hier noch mal kurz mein Vorgehen zusammen damit, jemand mit der gleichen Aufgabe vielleicht nutzen daran findet. Zu den Sitzen muss ich ja nicht mehr viel sagen, Story und Bilder gibt es hier ja schon genug.


    Meine Sitze habe ich mit Lederfarbe aus dem Lederzentrum gefärbt. Ich habe schon einige Versuche gebraucht bis ich den richtigen Farbton hatte. Vorher hatte ich meine Türpappen und die Armaturenbrettlederteile mit einem Farbauffrischer vom Lederzentrum gefärbt. Das das keine Farbe war, weis ich erst jetzt.


    Die im Netz und auch beim Lederzentrum erhältlichen Farben sind eigentlich nur dazu geeignet die Farbe des Leders wieder aufzufrischen. Die richtige Lederfarbe gibt es nur für Profis und darum auch nicht online und nur nach telefonischer Beratung. Hier erfährt man dann auch das man das nicht ohne Erfahrung machen soll und professionelles Equipment benötigt (Lackieranlage, Absauganlage, Kabine... ). Ich sicherte alles zu und hatte die Farbe inkl. Zubehör am nächsten Tag da.


    Geduld ist nicht meine Stärke, also fing ich einfach schon mal an - ohne Equipment!


    Zuerst ist reinigen und entfetten wichtig. Ich habe das mit Waschverdünnung gemacht, weil es besser ging als die Mittel aus dem Fachhandel und vor allem schneller. Ich habe 3 mal alle Teils geschruppt bis ich sicher war, dass nichts mehr runter kam. Dann wird das Leder mit Lederschleifpads geschliffen und ggf. mit Flüssigleder aufgefüllt. Ich musste auch an einigen Stellen nähen.


    Danach kommt eine Grundierung auf das Leder. Die ist wie Wasser und hinterlässt eine klebrige Schicht. Ich habe das mit der Airbrush aufgetragen. Das klappte gut und war in einer halben Stunde erledigt.


    Da ich noch keine Lackierkabine hatte, habe ich angefangen die Farbe mit einem Schwamm aufzutupfen. Ich hab das bei den Aufarbeitungen immer so gemacht und das funktionierte gut. Allerdings kam ich so nicht mit der Farbe in die Ritzen und die Keder. Kurzerhand habe ich die Stellen dann mit einem Pinsel bestrichen und die überschüssige Farbe dann im Verlauf wieder weggetupft. Das ganze habe ich dann noch mal wiederholt bis ich eine deckende Schicht hatte. Man benutzt zum Trocknen einen Fön. Das klappt super. Nach 2 Minuten ist alles trocken. Besonders vorsichtig war ich bei den Perforierten Flächen, da ich Angst hatte hier die Perforation zu verkleben. Ich habe die Farbe darum verdünnt und nur sehr sehr dünn aufgetragen. Das hat funktioniert, die Löcher sind noch frei.


    Danach wird versiegelt. Ich hatte mir ein ultramattes Finisch bestellt das mir aber nicht gefiel. Also versiegelte ich mit der Protector Versiegelung, auch hier mit der Schwammtupf- Methode. Anfangs noch mit den Schwämmen vom LZ. später mit handelsüblichen Küchenschwämmen. Ich habe keinen Unterschied festgestellt. Die Versiegelung hat den Vorteil, dass sie das Leder wieder weich machen soll. Das war bitter nötig. Zum einen war das Leder schon anfangs hart wie Pappe und das entfetten hat sicher auch nicht geholfen.


    Also versiegelte ich immer wieder, aber das Leder wurde nicht wirklich weicher. Dann habe ich mir ein Lederöl aus dem örtlichen Landhandel zur Hand genommen (Sattelöl) und den Sitz damit getränkt. Das wirkte ein bisschen. Die Sitze stehen jetzt in meinem Büro und ich falle täglich darüber. Das ist ein guter Trick, denn jetzt habe ich jeden Tag neues Öl aufgetragen, und als das Leder etwas weicher wurde habe ich angefangen das Öl richtig einzumassieren. Erst hatte ich bedenken, dass ich damit die Farbe wieder abreibe, aber der Baumwolllappen ist inzwischen an allen Seiten vom einmassieren durchgescheuert - nur Rot ist er nicht. Die Farbe hält.


    Nach einigen Wochen und geschätzt 30 Vorgängen ist aus dem Pappharten Leder wieder ein ganz anschmiegsames Leder geworden. Offenbar kommt das Öl doch durch die Farbe ins Leder - das hatte ich gehofft. Man muss aber wirklich immer und immer wieder massieren.


    Ich habe wie immer keine Ahnung ob ich das richtig gemacht habe, aber es hat bis hierhin funktioniert.

    Insgesamt schätze ich den Aufwand für beide Sitze auf ca. 20 -30 Stunden. Kosten für die Farbe rd 100 Euro plus 100 für das Zubehör.


    Selbst pingelige Kenner haben schon gestaunt wie gut das aussieht. Sobald ich mal Zeit habe, bau ich die Sitze ein und werde berichten, falls etwas schief läuft.


    Alle Angaben ohne Gewähr, aber bei mir hats so geklappt :)

    Viel Erfolg und beste Grüsse


    Ralf

  • Die im Netz und auch beim Lederzentrum erhältlichen Farben sind eigentlich nur dazu geeignet die Farbe des Leders wieder aufzufrischen. Die richtige Lederfarbe gibt es nur für Profis und darum auch nicht online und nur nach telefonischer Beratung. Hier erfährt man dann auch das man das nicht ohne Erfahrung machen soll und professionelles Equipment benötigt (Lackieranlage, Absauganlage, Kabine... ).

    Moin,


    ich haben mal sehr unschöne und rissige Sitze eines E-Types mit Produkten aus dem Lederzentrum ausgebessert und umgefärbt. Die Risse habe ich mit Flüssigleder geschlossen und die Farbe (Grundierung, 2-K-Lederfarbe) im Freien mit einer einfachen Grundierpistole aufgetragen. Das es draußen warm war, ist das Ganze sehr schnell abgelüftet bzw. getrocknet. Nach 3 Stunden war alles fertig, wobei das Abkleben des Sitzgestells gefühlt. am aufwändigsten war. Das Ergebnis war sehr zufriedenstellend, die Farbe hält perfekt, das Leder fühlt sich geschmeidig an. Die Sitze wirken leicht patiniert durch die Falten im Leder. Wenn man eine Pistole hat, die wenig Overspray erzeugt und mit geringem Druck arbeitet, kann man das auch in einer Garage machen. Meine Erfahrungen mit den Farben zum Tupfen sind sehr durchwachsen. Die Farbe hält nicht dauerhaft, das Leder sieht nicht so gut aus, wie gespritztes.


    Grüße Udo

  • Moin,


    ich haben mal sehr unschöne und rissige Sitze eines E-Types mit Produkten aus dem Lederzentrum ausgebessert und umgefärbt. Die Risse habe ich mit Flüssigleder geschlossen und die Farbe (Grundierung, 2-K-Lederfarbe) im Freien mit einer einfachen Grundierpistole aufgetragen. Das es draußen warm war, ist das Ganze sehr schnell abgelüftet bzw. getrocknet. Nach 3 Stunden war alles fertig, wobei das Abkleben des Sitzgestells gefühlt. am aufwändigsten war. Das Ergebnis war sehr zufriedenstellend, die Farbe hält perfekt, das Leder fühlt sich geschmeidig an. Die Sitze wirken leicht patiniert durch die Falten im Leder. Wenn man eine Pistole hat, die wenig Overspray erzeugt und mit geringem Druck arbeitet, kann man das auch in einer Garage machen. Meine Erfahrungen mit den Farben zum Tupfen sind sehr durchwachsen. Die Farbe hält nicht dauerhaft, das Leder sieht nicht so gut aus, wie gespritztes.


    Grüße Udo

    Hallo Udo,


    das klingt doch super. Bei mir war das reinigen, entfetten und spätere ölen der Zeitfresser. Warum ein aufgenebelte Farbe besser halten soll als eine aufgeriebene, könnte ich mir jetzt physikalisch nicht erklären, aber du wirst da sicher deine Erfahrungen haben. Ob die Farbe hält oder nicht hat nach meinem Wissen hauptsächlich etwas mit der gründlichen Entfettung und der Versiegelung zu tun. optisch kann ich keine Einschränkungen erkennen.


    BG Ralf