Strich8 240D Bj. 1975 qualmt beim Beschleunigen (Ich verzweifle)

  • Guten Abend,

    den Ölbadfilter habe ich bereits gegen den Papierumbau getauscht, die Einspritzdüsen sind selbst erneuert und getestet. Wie gesagt: Ich will und kann mangels Vergleichsfahrzeug ja nicht behaupten, daß das normal ist, aber angesichts der AU- Werte usw. gibt es außer dem (nächtens eindrucksvoll zu sehenden) Rauch keine Anzeichen für irgendwelche Abweichungen. Auch ich fahre Normaldiesel, weil es ja heißt, der Superdiesel macht die Vorkammer kaputt. Ich hab da ne Theorie: Ich fahre ja nen Automaten. Beim Anfahren in D dreht der aus dem Keller ausgesprochen niedertourig los, das heißt, es ist kaum Unterdruck im Saugrohr. Das ist auch der Moment, in dem es so qualmt. Sobald mehr Drehzahl anliegt und ich den Fahrfußhebel zurücknehme, hört auch der Rauch auf. Man müßte mal gucken, wie es sich verhält, wenn man in L anfährt...

    Grüße,

    Rolf

  • Hallo an die Dieseler,


    wollte mich mal hier einklinken, weil ich denke, dass ihr euch etwas vormacht. Guckt euch mal die "modernen" Abgasgereinigten Auto bei Nacht an,wenn bei denen die elekt.Abgaskontrolle aus Kraft gesetzt wird via Steuereinheit und Programm. Da könnt ihr dann mal sehen,dass die fast genau so qualmen, manche sogar noch schlimmer (vor allem die großen SUV'S)

    Also mein /8 er 200D hatte auch immer Rauchzeichen, das ist bei den Motoren ganz normal und wohl das Übel an der ganzen Diskussion um Abgaswerte überall.

    Wer unbedingt meint er müsste einen Diesel in der Stadt für Kurzstrecken vergewaltigen, muss sich dann auch nicht über das Qualmen wundern. Ein Dieselmotor wurde für Langlebigkeit und "lange " Strecken gebaut, weil sie eben weniger im Schnitt verbrauchten,als die Benziner zu der Zeit, evtl. auch heute noch, nur da haben die Benziner aufgeholt. Durch das stetige immer komfortablere Hinzumontieren von allen möglichen Schnickschnack sind alle Fzg. größer , schwerer, aber eben komfortabler geworden, aber sie rauchen auch noch, vor allem nach einer bestimmten Laufleistung, und dann ist mit wenig Aufwand gar nichts mehr zu machen.

    Aber ok, das ist hier ja nicht die Frage. Nur meine persönliche Meinung, von der ich hoffe,dass sich niemand auf den Schlips getreten fühlt.

    Generell wird das sogenannte Qualmen nicht weggeschraubt werden können. Das sit schon konstruktiv nicht machbar bei Vorkammerdiesel.

    Aber , wie schon oben von jemand beschrieben, es ist mit der Gasfußstellung kontrollierbar, das habe ich selbst getestet, auch bei Nacht mit einem Flutlicht im Rücken. Man kann durch die Gasstellung und Rücknahme des Fusses die Qualmerzeugung beeinflussen, ohne auf Leistung zu verzichten, allerdings bergauf nicht machbar!

    Alle Maßnahme, die hier schon angesprochen wurden sind meines Erachtens schon getan, um eine Fehlfunktion auszuschließen, ausser der besagten ESP-Laufkontrolle auf dem Prüfstand eines "Sachverständigen", die würde ich dann letztendlich noch machen.

    gedieselte Grüße

    Tobias

    wers kürzer möchte, einfach nicht lesen.

  • Ich denke auch, dass hier ein bisschen viel hineininterpretiert wird, wo es wahrscheinlich gar nichts zu bemängeln gibt. Wenn ich mit meinen beiden Schweden (beide ohne DPF) bei Dunkelheit unterwegs bin und beim beschleunigen und gleichzeitig rückwärtigen Verkehr in den Spiegel schaue, dann erschrecke ich auch manchmal. Nur um bei Tageslicht und voller Beschleunigung nichts zu sehen.


    Selbst ein Benziner, der so alt ist wie die meisten Fahrzeuge hier im Forum fettet beim beschleunigen so gnadenlos an, dass man grauen oder schwarzen Qualm sehen kann. Solange der Rauch nicht blau ist, würde ich gar keinen Gedanken daran verschwenden, sofern das Auto sonst gut und problemlos läuft.


    Moderne Diesel, bei denen alles in Ordnung ist (auch der DPF) qualmen definitiv nicht. Du kannst bei solchen Fahrzeugen nach 100TKM in das Endrohr fassen und bekommst praktisch keine dreckigen Finger, unglaublich aber wahr. Das, was da per Software teilweise manipuliert wird (ist ja definitiv nicht bei allen Fahrzeugen und jedem Hersteller der Fall), lässt die NOX Werte in die Höhe schnellen. NOX ist aber kein Ruß, den man sieht, also qualmt da auch nix.

    Aber das ist eine andere Geschichte...


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • ...

    Moderne Diesel, bei denen alles in Ordnung ist (auch der DPF) qualmen definitiv nicht. Du kannst bei solchen Fahrzeugen nach 100TKM in das Endrohr fassen und bekommst praktisch keine dreckigen Finger, unglaublich aber wahr. ...

    Der unfallbedingt als Notauto kurzfristig übernommenene, nunmehr aber schon vier Jahre von meiner Lebensgefährtin gefahrene, nicht manipulationsgeschädigte Endserien-Golf V (Provisorien halten bekanntlich am Längsten) zeigt mittlerweile auch nach > 200.000 km keinerlei Ruß im Enddarm. Braucht auch null Öl. Das Endrohr ist blitzsauber.


    Mein Drängen, mal zu wechseln, wird mit der empirisch belegten Antwort "Der schluckt doch weniger als vier Liter, billiger kann ich nie und nimmer fahren!" beschieden. Da komm' ich nicht dazwischen....


    Und da qualmt auch nix beim Hinterherfahren.


    Michael

  • ............

    Wegen dem Ölbadluftfilter mach ich mal folgenden Test. Ich zieh das Lufteinlassrohr (zwischen LuFi und Klappenstutzen) mal ab, und mach ne Probefahrt heute Abend im Dunkeln.

    Mir ist allerdings aufgefallen, dass der Luftfilter Ölstand nicht mehr auf max. Stand, obwohl ich den nach dem Reinigen vor ca. 3000 km bis auf max. aufgefüllt habe. Es haben ca. 100ml gefehlt.......merkwürdig, oder?

    ................

    Kurzer Zwischenstand:

    ich bin gestern Abend/Nacht eine kleine Runde mit abgezogenem Luftfilter gefahren.

    Da kommen ja echt unangenehme hohe Töne aus dem Ansaugrohr, wenn man es abzieht. Das tut in den Ohren weh.


    Ergebnis:

    Leider waren gestern wenig Autos auf der Straße, und kaum einer hinter mir. Daher konnte ich nicht ausgiebig testen.


    Dennoch habe ich das Gefühl, dass es deutlich weniger Qualmt, und der Motor besser zieht. Vielleicht bild ich's mir aber auch nur ein.


    Ich versteh halt nicht, wie dieser wirklich grobe Metallfiltereinsatz vom Ölbadfilterluftfilter zugehen/verstopfen soll.

    Ich hatte ihn ja auch letztes Jahr mit Bremsenreiniger ordentlich sauber gemacht (dachte ich zumindest).


    Jedenfalls werde ich nächste Woche mal auf Papierluftfilter umbauen (wie Rolf - Krippenstapel). Mal sehen ob's was bringt.

    Der Ölbadluftfilter ist eh m.E. keine gute Lösung. Vielleicht vor 50 Jahren, aber nicht heutzutage.


    VG

    Tommes

  • Hallo,

    den Umbau kann ich schon wegen weniger Sauerei bei der Filterreinigung empfehlen.

    Falls noch nicht bekannt, hier das wiki aus dem /8- Forum: https://www.strichacht-forum.d…Luftfilter_im_OM615/OM616

    Ansonsten freue ich mich, daß Tobias und Maik das mit dem Anfahrrauch auch so sehen. Neulich fuhr zur Abwechslung mal ich bei Dunkelheit hinter nem "modernen" (also auch nicht wirklich modern, aber keiner aus unserer Zeit) Diesel, da habe ich auch schönen Qualm gesehen, nur: Meine alten Scheinwerfer lassen halt nicht jedes Rußteilchen wie ne supernova leuchten und die modernen Dinger beschleunigen so schnell, daß er meinem Lichtkegel entflohen ist.

    Im Übrigen liegen zwischen meinem 240D mit der /8- Maschine und meinem 200D von 1982 mit dem mechanischen Regler insgesamt Welten. Der 200D fährt sich viel moderner, so habe ich Diesel als Fahrschüler aufm 2er Golf noch erlebt. Der mit der Rotkäppchenpumpe und dem anderen Kopf hat schon viel von Schiffdiesel oder so.

    Mit rußigen Grüßen,

    Rolf

  • Hallo Tommes,


    die Thematik mit dem Luftfilter kam ja aus meinem letzten Post.

    Also, mein damaliger 220 D war 19 Jahre alt, checkheftgepflegt, und hatte 120.000 km drauf. Das war 1994 ... .

    Der Luftfilereinsatz war - warum auch immer - verdreckt, ein Wochenende in Benzin eingeweicht brachte Besserung, aber keine Lösung.

    Ich habe damals einfach den Einsatz neu gekauft, er war nicht teuer, und sowohl der Motorlauf als auch die Rauchentwicklung wurden deutlich besser / minimaler (alles aus der Erinnerung, ist 25 Jahre her).


    Ich weiß, das beim Mercedes-Service früher die Luftfiltereinsätze in Benzin (oder Petroleum??) eingelegt worden sind, so für ca. 5 Minuten.

    Danach mit Druckluft ausblasen und wieder einbauen. Der Vater eines Freundes war damals Meister bei einer Filiale in München, es wurde dort so gemacht.

    Ich vermute, dass ggf. der Einsatz aus meinem Wagen mit einem verwechselt wurde, welcher ggf. deutlich mehr an Km drauf hatte.

    Mein damaliger 220 D war ein total verhätscheltes Wägelchen ... .

    Ich persönlich steh ja total auf Ölbadfilter und würde nicht auf Papier wechseln ... . Aber jeder, wie er will.

    Das Öl sollte nicht zu hochviskos sein, ich hatte ein 10 W irgendwas drinnen, auch im Winter. 20 W irgendwas kann zu dickflüssig sein ... .


    Grüße

    Marc

  • Hi Marc,

    Ich habe es eigentlich auch lieber original. Der Ölluftfilter ist ja eigentlich eine coole Sache, da eben was Besonderes.

    Dennoch, sobald man den reinigen muss, wird's unangenehm.

    Außerdem sieht man nicht, wenn er verdreckt ist.


    VG

    Tommes

  • Hallo nochmal in die Runde,

    mich beschäftigt noch immer die Geschichte mit dem Rauch, der aus dem Ventildeckel kommt. Siehe mein Film oben!


    Ich frage mich halt echt, wie kann es sein, dass ein Motor (nur der Rumpfmotor) der ca. 50.000 km drauf hat, und fast schon zu hohe Kompressionswerte hat, so aus dem Ventildeckel raucht.

    Das Rauchen und Öl rausspritzen aus dem Ventildeckel bei laufendem Motor kommt ja bekanntlich vom Blow-By an den Kolbenringen.


    Aber wie kommt dann eine Kompression von 27 - 31 bar zustande???

    Bild meiner Messung


    Bei dem Blow-By müsste doch auch die Kompression eher schlecht sein, und nicht so überdurchschnittlich hoch.


    Ich hab mir mal auf Bildern die Kolben und den Zylinderkopf vom OM 616 angeschaut.


    Ich dachte nämlich erst, dass die Kompression so hoch ist, weil der Kopf auf das maximal zulässige Maß runtergeplant wurde.

    Durch das Planen dachte ich, dass der Brennraum kleiner wurde und somit die Kompression größer wurde.

    Aber auf den Bildern hab ich gesehen, dass der Zylinderkopf des OM616 überhaupt keine Brennraum-Aussparung hat. Der Brennraum ist ja auf dem Kolbendach.

    Kolben vom OM616

    Somit kann das Planen auch die Kompression nicht wirklich erhöht haben.


    Aber was hat dann die Kompression erhöht?

    Ist evtl. der Kolben oben total verrußt und hat kaum noch Brennraum. Und daher kommt die zu hohe Kompression.


    Vielleicht kommt ja das Blow-By weil die Kompression zu hoch ist, und die Kobenringe dafür nicht ausgelegt sind?!?


    Wenns ein Benziner wäre, könnte man die Kerzen rausdrehen und mit dem Endoskop mal die Kolben anschauen ob da Ruß drauf ist.

    Aber beim Vorkammer Diesel wird das nix:rolleyes:


    Was meint ihr? kann zu Hohe Kompression Blow-By auslösen?

    Und was haltet ihr von meiner Theorie wie es evtl. zu der hohen Kompression gekommen ist?


    VG

    Tommes

  • Tommes,

    - Handelt es sich um den blauen /8?

    - Der kommt wohl aus USA?

    - Mein Pontone kommt auch aus USA, und die Einspritzpumpe hatte eine veränderte nicht-standard Einstellung, abgestimmt auf den in USA angebotenen Kraftstoff.

    - Vielleicht ist das beim Diesel auch so oder ähnlich, unterschiedliche Einstellung bei D und US- Einspritzpumpen?

    - Könnte es evtl. sein, dass die Einspritzpumpe verschleißbedingt im Vollastbereich 'eingelaufen' oder anderweitig dejustiert ist?


    Sorry, wahrscheinlich alles nicht so relevant.


    Wenn moderne Vertreterdiesel richtig Stoff geben, dann rußen manche auch wie nichts gutes, ich denke dabei immer an chiptuning.


    Gruß - Christoph

  • Hallo Tommes,

    die Einspritzpumpe wird doch mit dem Gaspedal über eine Regelstange verstellt. Daran hängt auch die Drosselklappe. Wenn das verstellt ist, kann es sein dass die ESP für Beschleunigung fördert, aber die Drosselklappe nicht weit genug geöffnet ist, Es sieht ja so aus, als ob der Motor beim Beschleuningen viel zu fett läuft. Auch mal den START/STOP Hebel an der ESP prüfen. Nicht dass da irgendwas klemmt und dieser während der Fahrt auf START steht.


    Grüße

    Christoph

  • Hallo,


    die ESP wird nicht vom Gaspedal mechanisch beeinflußt, nur der Stupser, der wird sozusagen "mitgeführt". Das Verstellen der Reglerstange übernimmt, außer beim Starten, ausschließlich die Reglermembran, die vom Unterdruck gesteuert wird. Wie schon erwähnt: Wenn hier wegen falscher Einstellung bei abnehmendem Unterdruck zu weit in Richtung Vollast gesteuert wird, rauchts. Aber ob diese Regelung in Ordnung ist, kann, wenn man nicht den Abgaswerten trauen möchte, nur auf dem Prüfstand ermittelt werden. Ist ja auch eine ziemliche "von hinten durch die Brust ins Auge"- Konstruktion. Man hat halt nicht ohne Grund auf den mechanischen Regler umgestellt.


    Gruß,

    Rolf

  • Hi Christoph,

    ja es handelt sich um den blauen US /8.

    Also falls es sowas echt geben sollte, dass die Amis die ESP anders eingestellt haben, dann würde es bei denen doch auch qualmen.

    Aber ausbauen und testen lassen ist ausgeschlossen. Ich hab die ESP erste vor ein paar Monaten draußen gehabt, gereinigt, neu abgedichtet und wieder eingebaut. Ich kann nur sagen, das war eine riesen Arbeit. Das mach ich nicht nochmal auf Verdacht es konnte evtl. was mit der Einstellung nicht stimmen.

    Dennoch danke für deinen Tipp.

    VG

    Tommes

  • Ja, das ist echt ne doofe Konstruktion mit der Steuermembrane. Man kann halt beim Gasgeben nicht reinschauen, und sehen ob die Membrane korrekt ihre Arbeit tut. Ausgebaut hatte ich sie jedenfalls. Und sie war einwandfrei (keine Risse).

    VG

    Tommes