Oldtimerfahren macht nur Spaß weil man bewundert wird....

  • Dem kann ich vorbehaltlos zustimmen. Ich bin weit davon entfernt, jemals ein wirklich üppig mit "Helferlein" ausgestattet gewesenes Auto gefahren zu haben, aber schon der vergleichsweise altmodische VW- Kastenwagen eines Autovermieters vor fünf Jahren meinte, mir immer irgenwelche Zahlen im Tacho anzeigen zu müssen, wenn er dachte, ich solle schalten und so ein Murks. Rückwärtsrollen ging auch nicht, da war so ne komische Anfahrhilfe eingebaut. Ich gönne jedem das Zeug ja, aber meins ist es nicht.

  • Hallo Zusammen,

    im Oktober 2018 habe ich ein Leasingfahrzeug ( Werksleasing Mercedes) A-Klasse neues Modell mit vielen Helferlein die bereits im Paket inklusive sind und zusätzlich von mir gewollt der 360 Grad Kamera.

    Dieses Teil geht mir so was von auf den Geist es läßt dich einfach nicht mehr Autofahren.

    Mit keinem Fahrzeug bin ich so ungern unterwegs wie mit diesem, das nächste kommt im Oktober ohne 360 Grad Kamera.

    Seit 1988 fahre ich Jahres bzw.Leasingfahrzeuge beginnend mit dem Babybenz über die C-Klasse bis zur heutigen A-Klasse.

    Nach fast 40 Jahren Daimler ist der Stern einfach eingebrannt aber die im Laufe der Jahre mit immer mehr Helferleins verlierst du das was sich Autofahren nennt.

    Aber mit der Flosse und dem Polo macht es einfach Spaß wieder Auto zu fahren ohne Servolenkung und mit einer Rundumsicht grandios und immer mehr :thumbup:die nach oben zeigen bei den anderen Verkehrsteilnehmern natürlich auch mit den Cabrios :)

    Schönen Sonntag und weiterhin knitterfreie Fahrt.


    Gruß Alex

    Fuhrpark: W110 200er Bj.67, 2 Golf 1 Cabrio Bj.90 jetzt mit H u.Bj.91, Polo Bj.91

  • Na ja, mit dem Bewundertwerden ist schon was dran...


    Im feierabendlichen Stau bewundere ICH bisweilen MICH beim Blick aus dem Fenster für meinen guten Geschmack! Du sitzt in Deinem SLC (also dem von 1973, nicht dem seltsamerweise auch so heißenden Blechdachcabrio von 2015) und fragst Dich, ob der Unimog links von Dir der neue Mini ist und ob rechts nun ein Audi oder doch ein Mercedes steht. Als ich fünf war, hatte sich sowas auf Anhieb gewusst.


    Und trotzdem will ich gar nicht leugnen, dass mich die technischen Möglichkeiten aktueller Einheitsmodelle durchaus beeindrucken. Wacklige Sitze musste man früher festschrauben oder deren Führungen justieren, jetzt signalisieren sie Dir, dass Du die Fahrbahn wechselst (cool). Und wenn man schon nicht mehr raussieht, kann man sich wenigstens auf der Kamera anschauen, wo man gerade dagegen fährt. Moderne Fahrzeuge geben gewissermaßen die Antwort auf alle Fragen, die sie zuvor selbst gestellt haben.


    Trotzdem wäre es vorteilhaft, wenn solche Oldtimerspezialisten wie eingangs zitiert, künftig doch besser einen Bogen um die Kamera machen, zumal wenn schon das Fahren eines alten Autos die eigenen Fähigkeiten übermäßig strapaziert.


    Oliver

  • Hallo Thomas,

    SD-Karte rein und ich kann die Titel per Sprache anwählen, Navi immer auf neuestem Stand, ...

    weißt Du ob die Spracherkennung im Fahrzeug gemacht wird oder außerhalb so wie bei der Spy/Malware die in allen Apfel- und Gockelprodukten enthalten ist; d.h. jedes im Fahrzeug gesprochene Wort wird an irgendwelche Drittfirmen übertragen?


    Das ist ein anderes KO Kriterium gegen den Kauf eines modernen Autos für mich: die gesetzlich vorgeschriebene (seit 1.1.2015 in Deutschland) automatische Notruffunktion haben soweit ich weiß alle Hersteller über GSM gelöst. Und wenn man schon ein Modem im Auto drin hat kann man darüber ja auch gleich sämtliche (zahlreichen) Softwareupdates machen. Wunderbar praktisch ohne dass man den Kunde in die Werkstatt rufen muß. Hier wird ohne Wissen (und Zustimmung?) des Eigentümers sein Produkt verändert. Und der Hersteller hat die technische Möglichkeit das Fahrzeug stillzulegen oder Fehler einzubauen. Nein danke, nicht für mich.


    Moderne Fahrzeuge geben gewissermaßen die Antwort auf alle Fragen, die sie zuvor selbst gestellt haben.

    :thumbup::thumbup::thumbup:


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    • Official Post

    Servus Hagen


    Da bin ich 100% Deiner Meinung.


    Verpflichtend wird für alle Neuwagen ab dem 1. April 2018 der Einbau eines eCall-Systems. Das elektronisches Notrufsystem besteht aus einem GPS-Empfänger für die Standortdaten und einer Mobilfunkeinheit. "Bei einem Unfall übermittelt das System automatisch die Standortdaten an die Rettungsleitstelle, wodurch die Einsatzkräfte im Zweifelsfall schnell an den Unfallort gelangen", sagt Smetanin. Bei einem heftigen Aufprall wird der Notruf automatisch ausgelöst. Daneben kann er aber auch manuell durch einen Knopfdruck abgesetzt werden. Mit dem Auslösen des Notrufs wird auch eine Sprachverbindung zur Rettungsleitstelle hergestellt.


    https://www.chip.de/news/Neues…jedem-Auto_114783478.html


    Kleiner Nebeneffekt "BBWY"


    Der Hersteller kann z.B. zu jeder Zeit Dein Bewegeungsprofil, Dein Fahrverhalten etc.etc auswerten. Natürlich stellt er nix böses damit an, logisch, denn er hält sich ja auch an Abgasgesetze und würde seine Kunden niemals über die Behörden (Stichwort Zwangsstillegung) zwingen hirnlose Updates aufzuspielen.


    Da würde dann nur ein GSM Blocker helfen, aber dann kann man auch selbst nicht mehr telefonieren.


    Sowas kommt mir nicht ins Haus. Das Geld für einen Neuagen stecke ich lieber in meine Gebrauchten. Für den gegenwert eine E- oder S-Klasse läst sic eine Menge reparieren und überholen.

  • Hallo Hagen,


    dem ist so, weiß ich. Ich sprach von einem Arbeitsgerät, nicht von einem Spaßauto. Ich bin beruflich "durchaus aktiv", werde älter (jetzt 54) und da hilft es eben ungemein, mir zumindest. Kompromisse sind immer zu machen oder haben alle hier schon Ihr Android Smartphone entsorgt?


    Der Sprung vom S211 E63T war sehr sehr groß und das war auch der Grund, nach 245.000km ein neues Auto anzuschaffen. Würde nicht zurücktauschen.

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    Kompromisse sind immer zu machen oder haben alle hier schon Ihr Android Smartphone entsorgt?

    ja, habe ich. Bei mir hört keiner legal ohne richterlichen Beschluss mit (die NSA machts halt illegal).


    Ich höre immer "ich habe doch nichts zu verbergen" aber diese Abhörproblematik seitens Apfel, Google im Besonderen, u.s.w. wird langfristig viel tiefgreifendere Folgen haben. Gerade die jüngere Generation denkt leider häufig nicht von 11 bis Mittag; von daher denke ich wird das wohl nicht aufzuhalten sein.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Winfried,

    Da würde dann nur ein GSM Blocker helfen, aber dann kann man auch selbst nicht mehr telefonieren.

    so weit braucht man gar nicht gehen. Wenn man weiß wo das Modem sitzt kann man über einen Antennenumschalter das Ding totlegen. Über eine Verbindung mit z.B. dem Airbagsteuergerät und der Notruftaste im Armaturenbrett könnte man beim Unfall oder im Notfall trotzdem das Teil dann automatisch aktivieren.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Ein Sache noch zum Thema Smartphone: so wie ich das sehe erteilt man erst durch Herunterladen s.g. "Apps" im Apple oder Google Store diesen Firmen die Erlaubnis zum uneingeschränkten Lesen sämtlicher Daten und Sensoren (Kamera, Mikrofon, GPS. u.s.w.) auf dem Telefon.

  • Bei einem Oldtimer -Firmenwagen wäre noch der charmante Vorteil, dass man nur einen Neuwert von -in meinem Fall- 13000 D-Mark oder so versteuern müsste!


    Oder vielleicht einen Ferrari GTO aus den fünfzigerjahren, mit heute 20 mio € zu früher 20 k DM!


    Gruß - Christoph


    Achja, Tempomat auf 200, dann Stop-and-go, bis nach der Abfahrt im ersten Dorf der Vorfahre abbiegt.... Dann passiert sowas wie heute morgen in der Zeitung: Böses X5 SUV rast an der Ampel in Fußgängergruppe.

    • Official Post

    Was aber noch interesssanter ist, dass alle Reparaturarbeiten wie chemisch entlacken, schweissen, lackieren etc. steuerlich absetzbar sind. Nur verkaufen darfst Du den Wagen nie

  • Hallo allerseits,


    ich teile die eingangs wiedergegebene Aussage, das Fahren eines Oldtimers mache nur Spaß, weil man dafür bewundert werden würde, ganz ausdrücklich nicht.


    Da ich ja nur von mir sprechen kann - ich fahre meinen SL aus purer Lebensfreude, und den W126 auch. Ich muss niemandem etwas beweisen, ich will auch nicht für das Auto als solches bewundert werden (in welcher Form denn eigentlich: applaudierende Menschenmassen, Zusendung von Heiratsanträgen?) und mit "mein Auto, mein Haus, mein Boot" habe ich auch nichts am Hut. Ich fahre das Cabrio durchaus mit einem gewissen Stolz, weil ich es über einen langen Zeitraum selbst restauriert und somit hart dafür und daran gearbeitet habe. Über eine ehrliche Anerkennung der Restaurationsleistung freue ich mich, aber dafür - für das Auto - bewundert werden: das muss ich nicht haben.
    Mein Vergnügen liegt darin, in Ruhe und mit Gelassenheit durch die Gegend zu kullern und das Windscreen-Cinema zu geniessen: der Weg ist das Ziel.


    Bei einem der letzten Abitreffen kam das Gespräch der Berufseinsteiger nach der Uni und Golf-XYZ-Fahrer auf das Thema "Auto: was fährst Du denn gleich noch für eines?!?" und mit meiner Antwort "alter Mercedes" war ich schon draussen aus der Runde interessanter Gesprächsteilnehmer :cool:
    Die Bewunderung dieser Menschen für ein Auto brauche ich nicht wirklich.


    Moderne Autos kann ich jeden Tag auf der Arbeit haben. Glücklicherweise muss ich das nicht...
    Für Vielfahrer wie Thomas habe ich Verständnis: sein modernes Auto scheint ein Werkzeug für ihn zu sein und so gesehen ergeben auch diese ganzen Assistenzsysteme einen Sinn und haben eine Daseinsberechtigung. Ich persönlich bräuchte das nicht, weil ich nicht so viel unterwegs sein muss, um meine Brötchen zu verdienen. Müsste ich das, dann würde ich mich mal mit diesen vielen Tasten auf den Lenkrädern intensiver beschäftigen... Aber man kann mit diesen Autos tatsächlich fahren ohne diese Tasten zu bedienen, immerhin. Der SL hat ja nur zwei Tasten am Lenkrad (Klaviertastenlenkrad), und die auch noch für die selbe Funktion :pinch:



    Freundliche Grüße


    Markus

  • Ich fahre als Alltagsauto meinen 230TE W124. Ich mag es, daß ich ein ABS habe, es ist mir etwas unwohl keine Airbags zu haben aber denke auch nicht weiter drüber nach. Dafür freue ich mich über eine gute Rundumsicht und einfache Bedienung und Reparatur. Und auch die Belüftung ist sehr gut, sogar beheizte Außenspiegel gibt es,


    Das stört mich an modernen Autos am meisten, die oft schlechte Rundumsicht und die umständliche Bedienung. Wenn ich es nicht schaffe, die Heizung zu aktivieren ohne erst das dicke Buch studiert zu haben, ich nicht fähig bin das Radio einzuschalten, ohne dieses Buch studiert zu haben... da habe ich keine Lust dazu.

    Sicher, ein modernes Auto fährt oft leiser, möglicherweise auch komfortabler.


    Als Alltagsauto möchte ich z.B. keine Heckflosse fahren müssen. Das spare ich mir für die Freizeit auf, wenn es nicht darauf ankommt irgendwann, irgendwie pünktlich und möglichst flott ans Ziel zu kommen. Und ich möchte so ein Auto auch nicht im Winterbetrieb "verbrauchen". Da habe ich bei meinem 230TE schon ein schlechtes Gewissen und kämpfe gegen den Rost. Aber den Kampf habe ich aufgenommen. Auch wenn einige sich in meinem Umfeld an den Kopf tippen. Über 450.000km habe ich bereits auf der Uhr. Unlängst eine nicht den Marktwert überschreitende Summe in die Reparatur der vergammelten Hinterachsaufnahmen investiert.

    Und erst heute stellte ich wieder fest... der Wagen läuft einfach klasse... brauche ich was Neues? Nein... Möchte ich was Neueres haben? Nein, möchte ich nicht.

    Und... mit dem Wagen werde ich von Oldtimerleuten mittlerweile auch schon gegrüßt. Dann wundere ich mich erst, wieso mich einer im W116 grüßt... ach ja... mein "Herr Himbeere" ist ja auch schon fast 30 Jahre alt.


    Ab einem bestimmten Baujahr halte ich ein Auto für heute einfach nicht mehr so richtig alltagstauglich und auch zu schade dafür. Und es soll doch auch etwas Besonderes sein, wenn man sich in seinen Oldie setzt und fährt, finde ich. Ab welchem Baujahr das sein kann... das muss jeder für sich selbst feststellen.


    Grüße


    Tom

  • Hallo,

    scheint ja 'ne einheitliche Fraktion hier zu sein ;) ... die Technik schreitet voran und es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen alt und neu. Gerade die Sitze, da hat sich soviel getan. Ich finde es immer toll, wenn die alten Dinger schön geredet werden. Gerade ein S124 E220 1993 war mein erster Neuwagen, den habe ich 2.5 Jahre gefahren über 125.000km ... mein Gott, was war das Ding in der Werkstatt (und nach 500km konnte man auch nicht mehr sitzen). Dauernd was geklappert, im 2. Jahr Rost an der D-Säule (war Garagenwagen!), Zylinderkopfdichtung nach 80.000km ... weiteres müßte ich nachlesen.


    Ich mag' beides, jedes zu seiner Zeit. Urlaub z. B. ist immer etwas anderes im alten Auto ... und wenn man Gleichgesinnte trifft ... jetzt schreibe ich mal nicht weiter ;)


    Warum kann man hier keine Fotolinks ohne "https" einfügen?


    Beste Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    .... und es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen alt und neu.

    da kann ich nur zustimmen. Was mich immer wieder überrascht wenn mein Chauffeur mich nachts in der Kneipe abholt und normalerweise ein oder zwei Freunde nach Hause fährt ist die Aussage derselben wie geräumig und groß das Auto doch ist (z.B. 123 Kombinationskraftwagen). Ein damals großer 123 sieht heute auf einem Supermarkparkplatz wirklich klein gegenüber den neuen Autos aus aber der Innenraum scheint bei den Neuwagen geschrumpft zu sein.


    Dein 124er stammte aus der Wasserlack Experimentierzeit; die technische Ausfallhäufigkeit und Klappern irritiert mich jedoch. Kann sein dass die Probleme anfingen als das "E" vor die Zahl rutschte und nicht erst mit Schrempp. Ich habe allerdings noch nie einen Mercedes gebaut nach 1990 besessen. Meine Erfahrungen mit den Baureihen 124, 126 und 201 vor 1990 sind allesamt sehr positiv (auch heute noch).


    Viele Grüße,

    Hagen

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