Nix wichtiges...

  • Hallo Paul,


    ich freu mich auch riesig über die neugewonnene Freiheit, so richtig kann ich es noch garnicht glauben.


    Mit U 50 habe noch nicht an's aufhören gedacht. Bin jetzt 61, da passt das.. 😊

  • och, ans Aufhören könnte ich schon denken, denn ich behaupte mal, mir würde es nicht langweilig. Auch benötige ich die Arbeit nicht, um mich oder etwas zu verwirklichen (was auch gar nix Negatives wäre, nur ist es bei mir einfach nicht so).

    Nur würde es finanziell leider noch gar nicht so recht aufgehen - vor allem wenn man Hobbys hat und dann auch noch viel Zeit, um dafür noch mehr Geld auszugeben :/.


    Aber ich gönne es von Herzen jedem, für den es soweit ist!

  • Servus zusammen, auch von mir erstmal fröhliche Weihnachten an alle!


    Ich gehe auch auf die 60 jetzt und bereite den kompletten Ausstieg aus der Arbeit grad vor. Es soll jeder tun können, was ihm Spaß macht, und langweilig wird es mir mit Sicherheit nicht (ists ja jetzt auch nicht).


    Und nochwas, Leute: Schiebt nichts, was Ihr tun wollt, auf die lange Bank, sondern tut es, jetzt, im Moment, sofort, und sagt niemals: Später, ja, wenn wir mal in Rente oder Neumond auf Vollmond fällt oder die Kinder mitm Studium fertig sind oder das Haus abbezahlt oder so.....


    Grad haben meine Frau und ich einen Wink des Schicksals bekommen, wie schnell alles vorbei sein kann. Also Leute, lebt und bedenkt: Geld ist nur Papier!


    Viele Weihnachtsgrüße Matthias K.

  • ...

    Und nochwas, Leute: Schiebt nichts, was Ihr tun wollt, auf die lange Bank, sondern tut es, jetzt, im Moment, sofort, und sagt niemals: Später, ja, wenn wir mal in Rente oder Neumond auf Vollmond fällt oder die Kinder mitm Studium fertig sind oder das Haus abbezahlt oder so.....


    Grad haben meine Frau und ich einen Wink des Schicksals bekommen, wie schnell alles vorbei sein kann. Also Leute, lebt und bedenkt: Geld ist nur Papier...

    Wie wahr!

    Es bot sich die Möglichkeit, mit 57,5 den Laden zu verticken.

    Schon sehr intensiv spielte ich dank Excel alle möglichen Szenarien durch, ob sich die Chose auch würde finanziell durchstehen lassen.

    Etwas blümerant war es wohl, aber ich zog es durch.

    Am Freitag, den 13. (März) 2020 meinte der Sensenmann, mal sehr penetrant anklopfen zu müssen.

    Dank der Erfahrung der Kollegen habe ich ihm ein Schippchen geschlagen.

    Konnte dann in aller Ruhe mich in der Reha in dank Corona nur sparsam belegten Rehaeinrichtungen wieder aufbauen.

    Und ohne die existentiellen Ängste eines ansonsten noch aktiven Freiberuflers. Die hätten mir sonst den Knockout gegeben (u.a auch coronabedingte Reduzierung bei nur unwesentlicher Kostenreduzierung).

    Hätte den Ruin bedeuten können.

    Den hätte ich dann frisch infarktisiert nicht überlebt in jeder Hinsicht.


    Fazit: unendliche Dankbarkeit für diese 2. Chance. Zu leben!

    Hungern muss ich nicht, das Hobby funzt noch, auch wenn man tolerierbare Abstriche machen muss - aber man bewertet vieles auch angemessener...


    Und viele Sorgen sind verpufft.


    Es will zwar wohlüberlegt sein, aber wenn es sich seriös rechnet: Machen!


    Sonst kommt die Sense zu früh und man ärgert sich in der Kiste...bei schlechter Luft...so ohne Licht...


    Michael, fünf Jahre frei...

  • Ich gönn es euch von Herzen.

    Als gemeiner Lohnsklave muss man sich darüber wenig Gedanken machen, die DRV sagt einem schon, ob man schon darf oder noch muss.

    Ich hätt so viel Arbeit,aber mit dem blöden Schaffen komm ich nicht dazu...

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Hallo Michael und Uli,


    zu sehr vertiefen will ich das jetzt nicht - irgendwie muß jeder schauen, wie er am besten durch das Leben kommt. Natürlich muß/sollte man Geld verdienen, um leben zu können, sonst ist die Sache scheixxe.


    Ich stand vor über 20 Jahren auch schon mal vor der Entscheidung, einen Beruf, der aus verschiedensten Gründen ungeliebt wurde, entweder bis zum Rentenalter durchzuziehen (öffentlicher Dienst, also viel Sicherheit), oder ins kalte Wasser zu springen. Eine Fortbildung hat mir die Entscheidung dann quasi abgenommen - ältere Kollegen, damals so ab Mitte 50 bis kurz vorm Rentenalter, jammerten durch die Bank über die schlechten Bedingungen, die viele Arbeit, die immer wechselnden komischen Chefs und und und - dann dachte ich: "Nein, SO möchte ich wirklich nicht enden!".


    Da ich auch zu dieser Zeit eine Chefin hatte, die nicht mal der Teufel leiden konnte, und keine Aussicht auf Veränderung bestand, habe ich mich dann 2000 zur Veränderung entschlossen und darauf dann die Bezirksleitung der größten deutschen Bausparkasse übernommen (die mit dem Dachs äh Fuchs.....) und bin seitdem zufrieden, obwohl es auch da natürlich hochs und tiefs gab.


    Jetzt, mit knapp 60, bin ich in einem Alter, wo ich die jungen Leute nicht mehr wirklich erreiche (als Kunden), Baufinanzierungen niemals mein Hobby waren, eher die Vorsorge, und die "Alten" nicht mehr sparen wollen - kurz: der Markt hat sich sehr stark verändert und es zahlt sich aus, daß ich mein Berufsleben lang eher bescheiden war und damit zum einen Rücklagen und zum anderen eine brauchbare Altersvorsorge bilden konnte, was mir Unabhängigkeit gewährleistet.


    Und wenn dann auch noch die Frau nach Hause kommt und ihr der Arzt eine zumindest nachdenklich machende Diagnose mit auf den Weg gegeben hat, dann ist die Dankbarkeit unendlich hoch, wenn man zumindest sich um sie und ihre Genesung kümmern kann.


    Auch frage ich mich oft, wenn ich mich zu umhöre, warum fast jeder mehr oder weniger über sein berufliches oder auch privates Leben jammert und schimpft, statt halt einfach mal zu handeln und sich zu verändern.


    Man muß also wohl immer irgendwann in seinem Leben Prioritäten setzen, der eine früher, der andere halt später (außer man erbt 10 Mio, aber wer tut das schon).


    Viele Grüße Matthias K.

  • Hallo,

    die Beiträge zeigen einmal wieder, daß man einen Trigger braucht, um sein Leben zu verändern. Ich weiß leider auch, wovon ich rede. Wenn ich morgen in die Kiste hopsen muß, dann kann ich zumindest sagen, daß ich die letzten 15 Jahre "to the max" gelebt habe.


    Thomas

  • also ich hoffe, dass mein Statement oben nicht als Jammer rüberkam (beziehe das aber eigentlich nicht auf mich)

    Ich habe es mit meinem Job gut getroffen und bin für den sehr dankbar.

    In einer Zeit, als es in D wirtschaftlich in bestimmten Branchen nicht sonderlich gut lief - um 2000 herum - musste ich mich entscheiden: entweder weiter in prekären Arbeitsverhältnissen dahinwursteln oder den Schritt ins Ausland wagen. Die Schweiz ist nun nicht gerade eine Weltreise und auch kein waghalsiger und irre mutiger Schritt, aber dennoch bedeutete es die Aufgabe des bekannten Netzwerks, Wegzug aus der Heimat und schliesslich das Ende einer damaligen Beziehung. Bereut habe ich trotzdem nix. Es ist heute alles besser, als es damals war.

    Das einzige, was mir oftmals etwas fehlt, ist Zeit. Hier in CH bedeutet eine 100%- Anstellung eine 42 Std/Woche. Sofern nicht mehr los ist als üblich. In einer mittleren/gehobenen Position kann man bekanntlich nicht immer Dienst nach Vorschrift machen. Da ist es dann oft so, dass ich morgens noch voller Pläne bin, was ich zB nach Feierabend alles machen möchte, und abends bin ich dann zu erledigt oder kopfmüde, um noch viel anzureißen. Dann gehe ich eher noch eine Runde Radfahren oder lese etwas, statt mich um den Ausbau des Armaturenbretts zu kümmern.

    Aus diesem Grunde beneide ich alle ein wenig, die nicht mehr oder wenig arbeiten müssen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Wobei „müssen“ natürlich relativ ist. Ich könnte mit weniger Geld auskommen, aber ich habe halt - zumindest ist das der gegenwärtige Stand- auch noch Pläne, wie eben zB Haus/Scheune/oder ähnliches. Das kann sich alles schnell ändern, siehe Beiträge oben zum Thema Gesundheit. Daher ist es auch völlig richtig, nicht nur in der Zukunft zu leben, sonder das hier und jetzt zu geniessen. Aus dem Grund habe ich zB den Oldtimer, mit dem ich auch viel fahre und reise. Den spare ich mir trotz Hausplänen nicht. Und wenn’s deswegen nicht langt, tja, dann halt nicht. Ich schlafe trotzdem nicht unter der Brücke.

  • also ich hoffe, dass mein Statement oben nicht als Jammer rüberkam (beziehe das aber eigentlich nicht auf mich)

    Hi, nein, überhaupt nicht, "jammern" hat ja nichts mit sinnvoller Reflexion der Situation mit dazugehörigen evlt. Änderungsgedanken zu tun.


    Ansonsten: Ja, völlig richtig was Du sagtst, und ich finde sogar, eine ganz wichtige Aussage: Nämlich die, daß man mit weniger auch auskommen kann, wenns denn sein muß. Dies ist schon ein ganz wesentlicher Weg zur Zurfriedenheit, nämlich wenn man nicht abhängig sein muß von schlechten Zuständen.


    In den späteren 00er Jahren waren meine Frau und ich öfters in der Gegend um St. Gallen und so. Es gab dort etliche Leute, vor allem aus dem deutschen Osten, die eben in die Schweiz eingewandert waren und im Straßenbau oder in verschiedenen Dienstleistungen gearbeitet haben. Warum? Weils im Osten nur 400,--Euro Jobs gab und in der Schweiz so bezahlt wurde, daß man davon leben kann. Haben mir mehrere erzählt und vorgerechnet. Dafür waren halt Lebensmittel oder Restaurantbesuche teurer als bei uns (aus unserer deutschen Sicht).

  • Hier in CH bedeutet eine 100%- Anstellung eine 42 Std/Woche.

    Zudem sind die Schwweizer auch noch arg knausrig mit dem Jahresurlaub. Da fehlen gern mal 1-2 Wochen, die man gut ins Hobby investieren könnte.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

    • Official Post

    Dafür waren halt Lebensmittel oder Restaurantbesuche teurer als bei uns (aus unserer deutschen Sicht).

    Ich war 10 Jahre in der Schweiz (Winterthur Kanton Zürich) als neugründender Unternehmer und habe dort auch Gehälter bezahlt. Die Lebenshaltungskosten sind mit Deutschland verglichen zwar höher, aber die Gehälter passen dazu. Vom Mindestlohn in der Schweiz (2013 ca. 4.600,- CHF.) ganz zu schweigen, davon würden Deutsche nur träumen, auch unter Berücksichtigung höherer örtlicher Lebenshaltungskosten. Vergleicht man dann wegen geringerer Besteuerung auch noch die Nettoeinkommen bei z.B. brutto 60.000 CHF/€ pro Jahr, dann fällst man ohnehin vom Glauben ab. Die Lohn-/Einkommenssteuer möchte ich als arbeitnehmerfreundlich bezeichnen. Die Unternehmenssteuern ebenfalls. Für mich als Unternehmer funktionierte es, denn in der Schweiz wurden deutlich höhere Preise und Margen für Dienstleistungen und Investitionsgüter erzielt. So konnte man für ordentliche Leistung seiner Mitarbeiter diesen auch ordentliche Gehälter bezahlen. Die Schweizer kommen einfach gut zurecht. In 10 Jahren konnte ich dort mehr auf die Beine stellen -wie in 30 Jahren davor- in meiner Heimat. Gleiche Branche, gleiches Vorgehen. Unter anderem war das auch der Grund, warum ich mit 55 Jahren, mein Unternehmen gewinnbringend verkaufen und völlig sorgenfrei aus dem Berufsleben ausscheiden konnte. Glück war auch dabei.


    Ich kann Ingo und Thomas nur beipflichten, wenn es einigermassen möglich ist und man sich sein Leben ohne Hamstermühle einrichten kann, kann ich nur dazu raten. Die ewige Jagd nach dem Geld, noch mehr; und noch mehr ; kann krank machen. Und letztendlich kann man nicht mehr sch...en, wie man isst.


    Euch allen, egal ob umtriebig oder nicht, wünsche ich ein gutes neues Jahr und dass Ihr gesund bleibt.

  • (...) Ich kann Ingo und Thomas nur beipflichten, wenn es einigermassen möglich ist und man sich sein Leben ohne Hamstermühle einrichten kann, kann ich nur dazu raten. Die ewige Jagd nach dem Geld, noch mehr; und noch mehr ; kann krank machen. (...)

    Um da wieder auszusteigen, muss man aber erst mal drin gewesen sein bzw. sich etwas aufgebaut haben. Dann gehört man immerhin zu den Glücklichen, die sich bewusst gegen das Hamsterrad entscheiden können, sofern sie im Kopf dazu bereit sind.


    Schlimm finde ich ist, dass es heutzutage für nicht wenige gar nicht mehr möglich ist, sich so viel aufzubauen, dass sie sich diese Frage überhaupt stellen können. Und da denke auch, dass hier in CH mit Arbeit und Ausbildung mehr möglich ist, als in D, gerade auch zB im handwerklichen Bereich. Mal schauen, wie lange das noch so bleibt.

    • Official Post

    Schlimm finde ich ist, dass es heutzutage für nicht wenige gar nicht mehr möglich ist, sich so viel aufzubauen, dass sie sich diese Frage überhaupt stellen können.

    Das sehe ich als eines der grössten Probleme unserer Zeit an. Ohne Studium geringere Chancen, ohne Abitur gar s.g.w. keine mehr. Dazu Wert(Preis)steigerungen für Wohnungen, Häuser und Grundstücke, die es Normalverdienern (ohne Erbe oder Zuschüsse von Verwandten) nahezu unmöglich machen ein eigenes Dach über dem Kopf zu haben. Denn das wäre eine wichtige Säule zur Altersvorsorge. Handwerks- und Pflegeberufe werden beschissen bezahlt. Ich frage mich, wer zukünftig noch Häuser streicht ,Schlösser repariert, Fensterscheiben ersetzt u.ä., oder uns im Alter den Hintern auswischt. Und weil vieles so aussichtslos ist, setzt so mancher auf eine andere Work Live Balance wie unsere Generation das noch praktizierte. Und ich neige dazu zu glauben, dass das nicht verkehrt ist. Man muss kein Kommunist oder Extrem-Sozi sein um diese Entwicklung traurig zu finden. Und trotzdem geht es uns noch besser wie vielen anderen.

  • Und weil vieles so aussichtslos ist, setzt so mancher auf eine andere Work Live Balance wie unsere Generation das noch praktizierte. Und ich neige dazu zu glauben, dass das nicht verkehrt ist. Man muss kein Kommunist oder Extrem-Sozi sein um diese Entwicklung traurig zu finden. Und trotzdem geht es uns noch besser wie vielen anderen.

    Liebe Freunde aller Sterne,

    das ist ja nun wirklich eine vom Thema "Mercedes" völlig losgelöste Diskussion und ich stimme mit vielen Aussagen überein. Und deshalb erlaube ich mir, wirklich in aller Freundlichkeit, eine sprachliche Korrektur:

    Wenn man etwas vergleicht, und dabei feststellt, dass etwas gleich ist, benutzt man "wie", wenn man bei dem Vergleich feststellt, dass es Unterschiede gibt, benutzt man "als". Daher muss es hier heißen: eine andere Work-Life-Balance als unsere Generation das noch praktizierte. Und: Und trotzdem geht es uns noch besser als vielen anderen.


    Das finde ich hier wirklich wichtig, weil es viele junge Menschen gibt, die das von Arbeit bestimmte Leben ihrer Eltern so nicht wollen, das ist ein ganz fundamentaler Unterschied. Und natürlich geht es uns Mercedesfreunden besser als vielen anderen und das ist auch ein eklatanter Unterschied: Es ist, selbst wenn man wie ich "nur" eine kleine 3+ Flosse sein eigen nennt, ein exklusives Hobby, in meinem Bekanntenkreis gibt es niemanden, der so ein Auto hat, da bin ich ein echter Exot und errege fast immer und überall Aufmerksamkeit. Erst neulich hat mich jemand an der Tankstelle gefragt ,der (angeblich) "auf der Flosse gelernt" hat, ob der Wagen neu aufgebaut wurde. Wurde er nicht, sieht aber fast so aus.


    Nichts für ungut :)

    Ruhige Tage zwischen den Jahren und guten Rutsch wünscht

    Rüdiger

  • Ich meine, man sollte auch den gesamten Lebenszusammenhang nicht aus den Augen verlieren. Ich werde im Januar 67 Jahre alt und bin seit rund 30 Jahren selbständig - mit sehr wechselndem Erfolg. Trotzdem hab ich die Selbständigkeit nicht einen einzigen Tag lang bereut. Schon früh war klar, dass ich mal nur sehr wenig Rente kriegen würde. Ich hatte mich deshalb eigenständig uüm das Thema Altersversorgung gekümmert und hatte ein ganz gutes Gefühl dabei. Dummerweise hat mich aber 2004 eine ausgeprägte Hirnblutung erwischt, die ich nur mit Glück überlegt habe. Ich war dann aber ein 3/4 Jahr komplett "out of order", und als ich langsam wieder arbeiten konnte, waren natürlich alle über Jahre aufgebauten Kundenkontakte weg. Um geschäftlich wieder Fuß fassen zu können blieb mir nix anderes übrig als auf das, was einmal Altersvorsorge sein sollte, zuzugreifen und es zum großen Teil zu verbrauchen. So war das natürlich nicht gedacht gewesen!


    2015 habe ich ein kleineres Haus geerbt. Es lag auf der Hand die Mieteinnahmen als kleinen Rentenersatz zu nehmen. Es war aber auch klar, dass das Haus dringend ein paar größere Investitionen brauchen würde, um es langfristig zu erhalten, was faktisch bedeutet hätte die Mieteinnahmen mehrere Jahre lang komplett in Arbeiten am Haus reinzustecken. Weil ich allein und kinderlos bin und es niemanden gibt, dem ich was vererben will, war das keine attraktive Option für mich. Ich habe deshalb das Haus zu einem recht guten Preis verkauft. Die Rentenersatz-Einnahmen entfallen jetzt aber.


    Ich mache meine Arbeit relativ gerne und empfinde es nicht als Belastung, so lange mir genug Freizeit bleibt. Ich kann mir auch gut vorstellen, das mit 70 oder 75 oder mehr Jahren so zu machen. Ich habe einiges so umorganisiert, dass ich zeitlich maximale Flexibilität habe und vor allem örtlich völlig unabhängig bin, also problemlos auch von unterwegs arbeiten kann. Mit einer durchschnittlichen Wochen-Arbeitszeit von 20-25 Stunden komme ich gut hin. So, wie ich das jetzt organisiert habe, bin ich sehr zufrieden. Ich werde Anfang Januar mit meinem Oldie-Wohnmobil nach Südfrankreich fahren. Wie lange? Keine Ahnung, und es ist ja auch völlig belanglos, ob ich paar Wochen daheim vom Büro aus arbeite oder im Campingbus!


    Ich hab also eine Lösung gefunden, die für mich derzeit die optimale Lösung aus notwendiger Arbeit (trotz Rentenalter) und Freiziet ist. Damit bin ich sehr glücklich. Anders kann es natürlich sehr schnell werden, wenn das so eines Tages evtl. aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geht. Ich hab aber das Gefühl, dass ich das momentan eh nicht voraussehen kann und mag mich deshalb nicht weiter damit befassen.

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    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

    • Official Post

    Lieber Rüdiger


    Ich bin eben ein nur einfacher Bub aus dem Münchner Hinterland. Wir unterscheiden nicht zwischen „wie“ und „als“. Ich bin aber gut damit durchs Leben gekommen. Mit 15 Berufsausbildung, mit 17 bereits alleine gewohnt, ohne ein Mark, auf Europaletten und einer Schaumgummimatratze geschlafen, mit 55 fertig. So fertig, dass ich sorgenfrei meinen Hobbys nachgehen kann und mein Lebensunterhalt gesichert ist. Trotz einfachster Startbedingungen und ohne fremde Unterstützung konnte ich mit harter Arbeit, Fleiss, Glück, Risikobereitschaft und der richtigen Frau an meiner Seite meinen Weg machen. Glaube mir, ich mache mir nur wenige Gedanken über „wie“ und „als“. Aber ich kann immer noch Leasinggebühren im Kopf ausrechnen. Nicht weil ich mir jemals etwas geleast hätte, sondern weil ich u.a. eigene Leasinggesellschaften hatte.


    Was ich aber meinte ist, dass es zu heutiger Zeit nicht mehr so einfach ist, wenigstens die wichtigsten mittel- und langfristigen Bedürfnisse befriedigen zu können, wenn man einen einfachen Start (ohne Aussicht auf Erbe oder Schenkung) hat. Und das finde ich bedauerlich.


    So, und jetzt sucht die Fehler, wer sie findet darf sie behalten.


    Ich meine das alles nicht böse!

  • Hallo Rüdiger!

    Mir fallen die grammatikalischen Fehler auch auf. Es passiert mir automatisch, ich kann nichts dagegen tun, mein innerer Kompass, sehr anstrengend. Besonders liegt MIR daneben die in Verruf geratene Benutzung des Genitivs "im Magen". Meine Conclusio ist aber eine andere als bei Dir: Jeder so, wie er kann und will!

    Bei mir mache ich aber keine Kompromisse; solange ich es noch merke, versuche ich auf korrekte Benutzung meiner Muttersprache zu achten. Ich glaube, dass ich aufgrund meiner Sozialisation und regionaler Verortung nicht unbedeutende Vorteile hatte.

    Toleranz und Achtsamkeit im Umgang sozialer Wesen untereinander ist für mich jedoch bedeutender, das scheint mir wichtig.

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • ....also ich weiss auch nicht, wie man diesem (nicht ganz neuem) Problem beikommen kann.....:/:whistling:.....

    PS: ich kann auch in regionaler Mundart sprechen, so dass mich wenige in der Restwelt verstehen....:thumbup:

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

    • Official Post

    Was habt Ihr nur gegen das schwäbische Possesivpronomen?

    Mir sen "diewo" Audoschraube.

    Dagegen habe ich persönlich nichts einzuwenden. Ulis Dialekt klingt sehr charmant.


    Bleibt mir nur noch ein dreifaches…


    „Mia san mia und schreibn uns uns!“


    in die Runde zu werfen.


    Für wirklich wichtige Dinge habe ich meinen zahlreichen Lektoren wie z.B. Betina und Wolf, um nur einige zu nennen. Die finden auch jede falsche Lücke vor und nach dem Komma.

  • In Franken haben wir das perfekt gelöst


    Wie verwenden 'als wie'

    Das ist immer richtig


    Außerdem gibt es kaum eine Dialekt

    Wo was


    Richdich falsch

    sein kann

    Oder

    Gscheid bleed

    Oder wo man

    Langsam schneller macht


    Oder ganz hervorragend:

    Da musd rinder zum Peder seiner Frau ihrm Audo



    Su kärdsi des

    🤣

    Viele Grüße Michael

  • Und genau deswegen gibt es Hochdeutsch:

    Damit nicht jeder schreibt, wie er will und nicht jeder daraus liest, was er möchte.

    Ist ja so schon schwer genug, Miss- und Mistverständnisse zu vermeiden.

    So sympathisch mir Mundart ist - sie heisst nicht umsonst so und nicht Schriftart.


    Pingeliges Korrigieren von Rechtschreib- und Grammatikfehlern in einem Autoforum allerdings empfinde ich in der Tat als etwas fehl am Platz.

  • Hallo Zusammen.


    zu dem Post von Paul, dem ich nur zustimmen kann.

    Und genau deswegen gibt es Hochdeutsch:

    Damit nicht jeder schreibt, wie er will und nicht jeder daraus liest, was er möchte.

    Ist ja so schon schwer genug, Miss- und Mistverständnisse zu vermeiden.

    So sympathisch mir Mundart ist - sie heisst nicht umsonst so und nicht Schriftart.


    Pingeliges Korrigieren von Rechtschreib- und Grammatikfehlern in einem Autoforum allerdings empfinde ich in der Tat als etwas fehl am Platz.

    nur noch eine kleine Ergänzung:

    Ich mag Mundart und finde es auch wichtig das diese erhalten bleibt.

    Aber es muss bei geschriebenem Wort auch für alle verständlich bleben. Das ist bei den nicht vorhandenen allgemeingültigen Schreibweisen von Dialekten mitunter etwas schwierig selbst wenn man einen gesprochenen Text versteht muss man einen gschriebenen manchmal erst mehrfach Aussprechen um das zu verstehen.

    Dazu gibt es das geschriebene Hochdeutsch.

    Eine pingelige Korrektur von etwaigen Rechtschreib- und Gramattikfehlern oder Eigenheiten finde ich auch als überflüssig.

    Eine Bibelübersetzung eines Martin Luther lautet im Original (soweit ich mich richtig an die Schreibweise erinnere, bitte korrigieren sofern falsch)

    "Die gantze heilighe Schrift in deutsh"

    Also was heute richtig ist war es früher nicht und umgekehrt.

    Also alles nicht so eng sehen. Toleranz und nur verbessern wenn es zum Verstehen notwendig oder zumindest sinnvoll ist.


    In dem Sinne einen Guten Rutsch ins Jahr 2022


    Volkmar