Abschmieren oberer Querlenker

Wuff_6.3 · May 24th 2019

Hallo zusammen,

ich habe gestern meinen W109 abgeschmiert, und ein kleines Problem gehabt. Auf der rechten Seite des oberen Querlenkers, da wo der Achsschenkelbolzen sitzt, ging kein Fett rein. Natürlich habe ich den Schmiernippel entfernt, ok, der war mit schwarzer Pampe verharzt. Ebenso die Bohrung im Kopf des Achsschenkelbolzens. Aber trotz mehrfachem Fluten mit WD40 oder sogar Bremsenreiniger geht kein Fett durch.
Anhand der Zeichnungen und Fotos von Rep.-Sätzen ist mir auch gar nicht klar, wo das Fett hingehen soll? Da drin steckt doch ein Gewindebolzen mit umlaufender Nut, oder hat die Nut ein paar Bohrungen damit das Fett zum Exzenterbolzen geht?

Auf der Fahrerseite tritt es rechts und links vom Bolzen aus, das scheint mir richtig.

Kann mich jemand erleuchten, welchen Weg das Fett vom Nippel aus nehmen soll?

Gruss
TOm

HaWa · May 24th 2019

Hallo Tom,
es soll durch die normalerweise vorhandene Luft zwischen Schraube und Mutter nach Aussen drücken.
Wenn dieser Schmierspalt verklebt oder zukorrodiert ist musst du zum einwirken am besten bewegen und vielleich den Löser noch mit Druck beaufschlagen.
(Fett aus der Bohrung pulen, Kriechöl einfüllen, Nippel einschrauben, und Fett nachpressen)
Gruß HaWA

Wuff_6.3 · May 24th 2019

Hallo HaWa, aber wie kommt das Fett dahin? Zwischen Schmiernippel und "Schraube" sitzt doch noch der Gewindebolzen.

HaWa · May 24th 2019

Hallo Tom,
das Lagergewinde und den Gewindebolzen habe ich analog als Mutter und Schraube bezeichnet.
Dort herrscht die übliche Luft an Flanken und Spitzen welche den Schmierspalt darstellt.
Gruß HaWA

Wuff_6.3 · May 24th 2019

Ok, Hawa, das leuchtet ein. Nur, wie bekommt der Exzenterbolzen, der in dem Gewindebolzen sitzt, sein Fett? Müsste sinnvollerweise von der Mitte aus sein, da wo die Nut im Gewindebolzen ist. Aber ist da im Gewindebolzen ein Loch für das Fett?

hoffy · May 24th 2019

Hi Tom, der Exenterbolzen bekommt kein Fett.....ev. Kupferpaste beim Einbau.
Aussen am Gewindebolzen ist eine Nut, so ne Art Fettspeicher, der wird bei dir kompl. Verharzt sein und somit wird das Fett auch nicht nach Aussen am Gewinde vorbei gedrückt. Vielleicht auch mal mit Wörme und Rostlöser inkl. Druck probieren oder kompl. Ausbauen.
*Gruß Hoffy !!!

HaWa · May 24th 2019

Hallo Tom,
wie Hoffy schon bemerkte benötigt der Exenterbolzen keine Schmierung nach der Montage da er nur einmal beim Einstellen bewegt wird und nach dem Festziehen die Gewindehülse im Querlenker fixiert.
Gruß HaWA

Wuff_6.3 · May 24th 2019

Aber der Querlenker bewegt sich doch auf und ab... was bewegt sich denn dann? Die Gewindehülse ist doch über die Nutscheibe mit dem Querlenker "verklemmt", dh starr (Nachlaufeinstellung). Dann kann doch nur der Exzenterbolzen in der Geweindehülse drehen, wenn das Rad ein-/bzw ausfedert? Oder dreht der Gewindebolzen im Achsschenkel bei jeder Bewegung?
Sorry wenn das blöde Fragen sind....

HaWa · May 24th 2019

Hallo Tom,
das sich die Gewindehülse im Gewinde bewegt ist der Sinn der Sache.
Das ist ja schließlich auch an den anderen Lagerstellen sämtlicher Querlenker so.
Da es sich um ein Paralelogrammartiges Konstrukt handelt und alle Gewinde 2mm Steigung haben bewegen sich die Querlenker beim Einfedern rechts nach hinten und links nach vorn. Da sich die Gewindehülse und die Schraube unten in der Achsschenkelachse drehen hebt sich das wieder auf.
Diese Gewindelagerung würde gewählt um eine möglichst grosse Axiallageroberfläche zu erhalten.
Gruß HaWA

hoffy · May 24th 2019

Oder dreht der Gewindebolzen im Achsschenkel bei jeder Bewegung?.....Ja richtig so.

RainerP · May 24th 2019

Und deshalb brauchts das Fett zwischen Gewindebolzen und Gewinde im Achsschenkel und nicht zwischen Gewindebolzen und Schraube

Wuff_6.3 · May 24th 2019

Danke euch Dreien!! Nun hab ich's verstanden.

Hatte mich auch ehrlich schon gewundert, dass der recht magere Exzenterbolzen alle Kräfte vom Achsschenkel aufnehmen soll, speziell beim 6.3.

Ist aber trotzdem eine ungewöhnliche technische Lösung, oder? Normale Hersteller hätten einfach eine Büchse und einen Bolzen da eingebaut?

blackybc · May 25th 2019

Hallo Tom,
will keine Werbung machen, aber vielleicht hilft's: https://www.limora.com/de/reinigungspresse-74601.html

Grüßle
Günter

Wuff_6.3 · May 25th 2019

Danke Günter, das wäre auch eine Idee. Allerdings habe ich gerade heute morgen eine Pressluft-Abschmierpistole bestellt, denn mit meiner jetzigen (qualitativ hochwertigen) Hebel-Fettpresse braucht man wirklich drei Hände, wenns mal etwas schwerer geht :

https://www.amazon.it/gp/produ…tle_o02_s00?ie=UTF8&psc=1

Grüsse, Tom

Marc Bo · May 25th 2019

Hallo Tom,

habe genau die gleiche Presse bestellt. Meine Erfahrung damit sind negativ. Sie baut auch bei 10 Bar viel zu wenig Druck auf. Bin wieder zurück auf meine alte Handpresse.

Gruß Marc

Insulaner · May 25th 2019

Hallo Tom,

ich habe auch schon mehrere Pneumatikpressen probiert. Irgendwie pumpen die völlig undefiniert Fett rein. Ich benutze nur noch Handpressen. Wenn mal kein Fett rein ging war es bei mir immer der Schmiernippel. Neuen rein und das Fett flutschte. Wahrscheinlich Dreck reingekommen. Ich hatte schon überlegt Schutzkappen drüber zu stülpen (Bremsenentlüftungsventilkappen). Regelmäßig abschmieren ist wichtig aber wird gerne vergessen.

Viele Grüße,
Hagen
.

Wuff_6.3 · May 25th 2019

Mumpf, dann stornier ich die Bestellung am besten.

Weiss einer, wo ich stattdessen vielleicht n dritten Arm bestellen kann?

FrankKellewald · May 25th 2019

In der Landtechnik - dort wo regelmäßiges Abschmieren bis heute aus Verschleißgründen Stand der Technik ist - benutzt man bei schwierigen Lagen gerne "Einhand Fettpressen".

Diese zeichnen sich dadurch aus, dass man die Presse mit einer Hand bedient und den Schlauch mit der anderen fixiert.

Vergammelte Schmierstellen - das betrifft dort meistens die Jahreswartungspunkte - löst am am Besten durch folgendes Verfahren:
--> Abschrauben des Nippels
--> Mechanisches Entfernen des alten harten Fettes - je mehr desto besser
--> Einfüllen von Lösemittel in die Stelle mittels feiner Spritze - ggf. wirken lassen.
--> Aufschrauben eines neuen Nippels
--> Eingabe von Wärme - keine Hitze - möglichst mit Warmluftföhn
--> Im warmen Zustand neuer Versuch des Abschierens
--> Falls noch nicht erfolgreich, dann von vorne
--> Falls erfolgreich, dann so lange schmieren, bis frisches Fell ohne Lösungsmittel austritt

Viel Erfolg dabei.

Insulaner · May 25th 2019

Hallo Frank,

Quote from FrankKellewald

"Einhand Fettpressen".

das ist das Schlüsselwort ! Vielen Dank , sowas würde die Sache erleichtern.

Viele Grüße,
Hagen
.

Benny009 · May 25th 2019

Quote from blackybc

Hallo Tom,
will keine Werbung machen, aber vielleicht hilft's: https://www.limora.com/de/reinigungspresse-74601.html

Grüßle
Günter

Hallo zusammen,
hat denn jemand Erfahrung mit der Reinigungspresse gemacht. Diese habe ich auch schon entdeckt und wollte diese Mal ausprobieren.

LG
Benny

RainerP · May 25th 2019

Quote from VDH0815

Ich hatte schon überlegt Schutzkappen drüber zu stülpen (Bremsenentlüftungsventilkappen).

Hi Hagen,

Da gibts richtige Schutzkappen für die Schmiernippel. Hat neben dem Schutz gegen Schmutz auch den Vorteil, dass man keinen Nippel übersieht.

Damit ich auch alleine stressfrei abschmieren kann hab ich ein verriegelbares Mundstück auf der Handhebel-Fettpresse. Kann ich nur empfehlen. Da rutsch nix mehr ab.

Von den pneumatischen Pressen war ich auch nicht wirklich überzeugt.

Grüsse,
Rainer

Wuff_6.3 · May 25th 2019

verriegelbares Mundstück

Prima, wo gibts das denn?

RainerP · May 25th 2019

Ich hab das hier und bin echt zufrieden.
https://rover.ebay.com/rover/0…Fulk%2Fitm%2F152412150991

Wird einfach anstatt des normalen Mundstücks aufgeschraubt.
Lässt sich mit einer Hand aufsetzen, ver- und auch wieder entriegeln. Es gibt auch deutlich günstigere Varianten, zu denen kann ich aber nix sagen.

FrankKellewald · May 25th 2019

Nehmt grundsätzlich bitte keine billigen Mundstücke.
Diese halten entweder nicht vernünftig oder lassen sich nur schwer dicht aufstecken.

Auch dürfen diese SafeLock Mundstücke nur sachgerecht entriegelt werden und unter keinen Umständen wie normale Mundstücke abgezogen werden.

Der Anbieter weist auch auf folgenden Umstand hin:
BITTE BEACHTEN SIE:
Bei verschlissenen Schmiernippeln oder Schmiernippeln die nicht nach Norm gefertigt sind, kann es sein das die
Kupplung nicht hält!!

Wenn man sich daran hält, dann sind die eine Überlegung wert - so die Erfahrungen aus der Landtechnik.

blackybc · May 26th 2019

Hallo,
ob der Nippelfips taugt weiß ich aus persönlicher Erfahrung nicht. Allerdings wird er in der triumphalen Oldiszene empfohlen. Ob natürlich das britische "that will do" mit dem teutonischem "german engenieering kompatibel ist? Die Nippels an unseren Fahrzeugen haben tatsächlich Verhüterlis übergestülpt, das Auge schmiert schließlich auch mit...

Grüßle
Günter

Abschmieren oberer Querlenker

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