Blech im Fussraum, w111

  • Hallo Zusammen,


    als mein 111er noch in der Reparatur war wurde ich schon darauf aufmerksam gemacht, das es im Beifahrerfussraum ein Rostproblem gibt. Kein Wunder, schliesslich lief von überall Wasser in rein. (Scheibenwischermulden, Innenkotflügel, Frontscheibendichtung, Dreiecksfenster, obere Fensterdichtung... )



    Da ich inzwischen bei der Dämmung bin, habe ich mich entschlossen das Blech heute einmal frei zu legen. Ich war positiv überrascht, dass die Substanz insgesamt noch wirklich massiv ist. Besonders liebevoll sind die Reparaturbleche nicht eingeschweisst. An der A-Säule ist das Blech unten offen und in der Ecke sind 2 kleine Löcher die fast so aussehen als hätte man sie rein geschweisst.



    Die Blecharbeiten an meinem Auto sind sowieso sehr dilettantisch ausgeführt. Ich habe vor den Wagen noch mindestens 200.000km zu fahren, mir ist aber völlig klar das in 3-4 Jahren eine umfangreiche Karroseriesanierung ansteht. Bis dahin versuche ich so viel wie möglich an Blech zu sammeln und das jetzt zu erhalten.


    Am liebsten würde ich das Blech jetzt klar lackieren und anschliessend mit Fluidfilm fluten, dann allerdings kann ich keine Dämmung kleben. Empfohlen wurde mir die Rostversiegelung von presto BOB, oder ich mach Fertan drauf, Rostschutzgrund, Lack und Fluidfilm, oder ich mach die Löcher mit Dichtmasse zu...


    Vielleicht hat jemand einen Tipp, oder Erfahrungen. Ich bin für jeden Rat Dankbar


    Beste Grüsse Ralf

  • Hallo Ralf,


    Dämmung würde ich keine drauf kleben. Habe ich bei mir auch nicht gemacht. Ich hab hier irgendwo folgenden Aufbau gelesen:
    Ganz unten eine Lage Zeitung, dann sieht man wenn irgendwo Wasser rein läuft und es wird auch aufgesaugt. Darauf eine Lage Dämmfilz bspw. 2cm und darauf dann eine Lage Schwerschichtfolie. So hab ich das dann bei mir auch gemacht, mit Matten die schon eine Kombination aus Dämmfilz und Schwerfolie sind. Weiß gerade nicht mehr wo ich die her habe, findest aber im Internet.
    Dann ganz oben den Teppich drauf.
    Bei mir dröhnt nichts.
    Vorteil ist, dass du jederzeit drunter schauen kannst und sich nirgendwo Feuchtigkeit staut.


    Gruß
    Alexi

    • Official Post

    Hallo Ralf


    Das Fertan gehört ja eigentlich zum Entrosten und muss wieder abgewaschen werden. Meine Empfehlung, ...halte den Boden zu jeder Zeit zugänglich um evtl. eintretendes Wasser immer gleich beseitigen zu können. Allenfalls mit Rostschutz grundieren und bei Gefallen seidenmatt schwarz übersprühen und Isolierungen nur reinlegen. Nichts kleben oder zukleistern, das erleichtert spätere Kontrollen und Reparaturen. Evtl. nasse Teppichmatten oder Isoliermaterial kann man so immer schön zum Trocknen rausnehmen.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo Ralf


    Ich kann mich nur den beiden vorherigen Beiträgen anschließen. Mit Fertan habe ich keine guten Erfahrungen gemacht... Es funktioniert als rostumwandler beim entrosten muss dann wie schon gesagt abgewaschen werden was übrig ist rostet genauso wie vorher! Besser eine gute Rostschutzgrundierung drauf ;) verkleben ist immer doof wenn Wasser hinkommt den dann kann es nicht mehr weg und rostet definitiv nach einer Weile wieder egal wie du es behandelst.


    Gruß
    Manu

  • Hallo,


    Auch wenn du das Blech freigelegt hast, ist es immer noch rostig. Die aufgeppappten Flicken müssen raus. Bis zur richtigen Sanierung würde ich gut Entrosten und Rostschutzgrundierung draufpinseln. Löcher, durch die von außen Wasser in den Innenraum dringen kann, würde ich abdichten. Überlappungen auch. Mach dir nicht zuviel Arbeit, ohne Schweissen ist alles ein Provisorium. Ob's etwas mehr oder weniger weiterrostet ist fast egal, bei einer fachgerechten Reparatur wird der ganze Gammelbereich ohnehin rausgeschnitten. Nur Fußbäder, Feuchtigkeit etc. solltest du vermeiden. Dämmung weglassen.


    Meine persönliche Meinung: Wenn es mein Auto wäre, würde ich kein Provisorium hinzaubern, sondern den Bereich gleich richtig sanieren. Du sparst dir Doppelarbeit.


    Grüsse Udo

  • Danke Udo, die Flicken werden da ja nicht ohne Grund da sein. Wenn ich die rausnehme habe ich ja wahrscheinlich Löcher. Dämmung weglassen ist leider keine Option. Das Auto ist für den täglichen Einsatz so einfach zu laut. Ich möchte im Moment einfach nur den momentanen Zustand für möglichst lange Zeit erhalten und suche nach Wegen der Konservierung.


    BG Ralf

  • Hallo Ralf


    Das Fertan gehört ja eigentlich zum Entrosten und muss wieder abgewaschen werden. Meine Empfehlung, ...halte den Boden zu jeder Zeit zugänglich um evtl. eintretendes Wasser immer gleich beseitigen zu können. Allenfalls mit Rostschutz grundieren und bei Gefallen seidenmatt schwarz übersprühen und Isolierungen nur reinlegen. Nichts kleben oder zukleistern, das erleichtert spätere Kontrollen und Reparaturen. Evtl. nasse Teppichmatten oder Isoliermaterial kann man so immer schön zum Trocknen rausnehmen.

    Danke Winfried, Ich habe mit Fertan auch eigentlich keine guten Erfahrungen gemacht. Trotz Einwirkzeit und abwaschen. Oft hatte ich das Gefühl es rostet nachher noch stärker. Ich hatte Klarlack in Erwägung gezogen, weil man dann gut sieht ob sich am Blech etwas verändert. Wenn ich grundiere, muss ich ja zwingend lackieren weil Grundierungen Wasser ziehen und speichern. Das Presto BOB soll ja angeblich auf rostigen Stellen konservieren, aber ich kennen niemanden der damit Erfahrungen hat.


    BG Ralf

  • Hallo, Ralf,


    das sind ja interessante Blech-Fotos... ;(


    Statt Klarlack u. dgl. würde ich dir Brunox empfehlen. Ansonsten teile ich Udos Meinung zur direkten umfänglichen Sanierung. Aber das Thema hatten wir ja schonmal... :D


    https://www.rostumwandler-test…-epoxy-rostumwandler-test


    Gruß


    Ulli

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

  • Hi Ulli,


    :) Ich bin ja im Marketing, da heisst das Alleinstellungsmerkmal :)
    Das Brunox habe ich mal bestellt, klingt ja vielversprechend. Vielen Dank.


    Und auseinander gebaut wird immer erst dann, wenn ich sicher bin, dass ich alle Teile im Lager hab.
    Ich hab schon 2 Autos als Schüttware verkauft weil die Experten es nicht wieder zusammen bekamen, Teile fehlten, nml waren oder plötzlich keine Tür und kein Fenster mehr passte...


    BG Ralf

  • Hallo Ralf,


    natürlich haben die Flicken einen Grund. Wenn du diese und den restlichen Gammel rausschneidest, musst du natürlich neue Reparaturbleche einschweißen. Löcher hast du jetzt schon.


    Grüße Udo

  • Hallo Ulli


    Ich bin bei solchen Test Seiten vorsichtig geworden. Hast du brunox selbst schon mal getestet? Wie war das Ergebnis (auch nach längerer Zeit)? An sich klingt das ja echt interessant wenns auch so funktioniert würde das so einiges vereinfacht gerade bei wenig Rost in überlappende stellen.


    Gruß
    Manu

  • Ulli hat diesbezüglich reichlich Erfahrung... ^^ , zwei Karossen (111 und 113) sind minutiös bearbeitet und konserviert worden... :thumbup:


    Michael

  • Hallo Ralf,


    wenn Du überlappende Stellen hast würde ich keinen chemischen Rostumwandler nehmen. Nur wenn Du ihn nach Einwirken komplett entfernen kannst. Rostumwandler ist kein Rostschutz aber ich persönlich glaube nicht daß Rost mechanisch vollständig entfernt werden kann. Korrosion ist übrigens ein relativ langsamer Vorgang (wenn nicht das Wasser drin steht). Ich habe gute Erfahrungen mit Korrosionsschutzwachs gemacht. Der Oldtimer-Markt hat mal einen realistischen und unabhängigen Langzeit-Rostschutztest gemacht; wenn Du mir mal per PN Deine email Adresse gibst kann ich Dir das zuschicken. Aber merke: alles was Du jetzt draufpampst mußt Du (oder jemand den Du bezahlst) später wieder entfernen.


    Viele Grüße,
    Hagen
    .

  • Ulli hat diesbezüglich reichlich Erfahrung... ^^ , zwei Karossen (111 und 113) sind minutiös bearbeitet und konserviert worden... :thumbup:


    Michael

    So ist es. Und die 113er-Restaurierung liegt jetzt 12 Jahre zurück, ohne dass was gammelt. Ich halte das für eines der besten Mittel auf dem Markt. Aber das ist halt meine ganz persönliche Meinung. Bei doppelten Blechen wie bei Ralf wird es aber von der Unter-, bzw. Innenseite weitergammeln. Eine vernünftige Konservierung muss halt immer von beiden Seiten erfolgen. Aber Ralf hat das ja nur als Übergangslösung im Auge.


    Alternativ böte sich noch POR 15 an. Ich glaube, das gibts auch in klar. Das Zeug versiegelt wirklich alles. Man sollte es nur nicht auf die Finger bekommen. Es ist nur sehr schwer wieder abzubekommen...


    Gruß


    Ulli

    230 SL 10/63
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    - irgendwas ist immer...
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    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

  • Hallo Ralf,


    wenn Du überlappende Stellen hast würde ich keinen chemischen Rostumwandler nehmen. Nur wenn Du ihn nach Einwirken komplett entfernen kannst. Rostumwandler ist kein Rostschutz aber ich persönlich glaube nicht daß Rost mechanisch vollständig entfernt werden kann. Korrosion ist übrigens ein relativ langsamer Vorgang (wenn nicht das Wasser drin steht). Ich habe gute Erfahrungen mit Korrosionsschutzwachs gemacht. Der Oldtimer-Markt hat mal einen realistischen und unabhängigen Langzeit-Rostschutztest gemacht; wenn Du mir mal per PN Deine email Adresse gibst kann ich Dir das zuschicken. Aber merke: alles was Du jetzt draufpampst mußt Du (oder jemand den Du bezahlst) später wieder entfernen.


    Viele Grüße,
    Hagen
    .

    Danke Hagen,


    den Test vom Oldtimer Markt kenne ich. In meinen Hohlräumen habe ich immer Fluidfilm und auch auf allen nicht sichtbaren Flächen und Ecken. Und jedes mal wenn das Baby auf der Bühne ist verteile ich noch mal eine Dose auf dem Untergrund. Mein üppiger Unterbodeschutz ist nämlich längst wie die Wüste Gobi. Mit Fertan allein habe ich keine guten Erfahrungen gemacht und Mike Sanders brennt angeblich wie Zunder wenn geschweisst wird und das wird meiner mit Sicherheit noch.


    Das Bodenblech in seiner kreativen Patchworkstruktur ist ja jetzt so stabil und dicht. Das ist für mich derzeit völlig ausreichend. Eigentlich würde ich das Ganze jetzt mit Fertan wandeln, gründlichst spülen, mit einer Grundierung abdichten und dann noch mit Fluidfilm fluten. Damit habe in an anderen Stellen die besten Erfahrungen gemacht. Allerdings hab ich auch m Hinterkopf das sich Autos die mir Fluidfilm behandelt sind, kaum noch lackieren lassen - und das wird ja früher oder später auch noch kommen.


    Die überlappenden Bleche sind bis auf eines dicht. Das würde ich am liebsten vorher mit Dichtmasse abschmieren, damit da kein Fertan reinläuft, aber Dichtmasse aufs blanke Blech.. ? Auch keine gute Idee... !


    Ich gehe eh davon aus, dass die Bodenbleche früher oder später neu müssen, vielleicht auch die Schweller. Ganz sicher aber der hintere Querträger, der Kofferraumboden und die Mulden. Die hinteren Seitenteile habe ich schon im Lager, allerdings fehlt mir noch das Abschlussblech und das 4.000 Euro Schnäppchen in der Bucht überredet mich noch nicht zum sammeln - da jage ich noch ein bisschen. Türen und Hauben sind schon neu und die Kotflügel lassen sich sicher noch für 10 weitere Jahre überreden :)


    Ich glaube ich probier an der Beifahrerseite mal diese zweiteilige Rostversiegelung BOB von presto und auf der Fahrerseite den Brunox den Ulli empohlen hat. Mit dem Gewinner mach ich dann die hinteren beiden :)


    BG Ralf

  • Hallo Ralf,


    als ich mein Auto vor 23 Jahren gekauft habe waren die Türen in den Falzen durchgegammelt; sah man an den Blasen. Also neue Türen besorgt und lackieren lassen. Das Auto ist seit 20 Jahren in Irland; eine Zeit lang in einem feuchten Schuppen abgestellt. Luftfeuchte nie unter 70%. Und was ist? Nichts ist. Die Türen sind praktisch noch genau so wie ich das Auto gekauft habe; die neu lackierten Türen stehen immer noch in der Garage, Habe damals glaube ich das Mercedes Konservierungswachs reingesprüht (ist aber jetzt andere Rezeptur). Also mach Dir keine Streß. Wenn Wasser reinkommt mußt Du aktiv werden, ansonsten halte die Sache im Auge.


    Viele Grüße,
    Hagen
    .

  • Hallo Ralf,


    als ich mein Auto vor 23 Jahren gekauft habe waren die Türen in den Falzen durchgegammelt; sah man an den Blasen. Also neue Türen besorgt und lackieren lassen. Das Auto ist seit 20 Jahren in Irland; eine Zeit lang in einem feuchten Schuppen abgestellt.

    Danke Hagen,


    ich sehe das auch entspannt. Wenn es nicht halten würde, wäre es ja längst nicht mehr da. Soviel ich weis sind die Arbeiten an dem Auto Jahre, eher Jahrzehnte her - ohne nennenswerte Konservierung. Ich hab eigentlich damit gerechnet, das da gar kein Blech mehr ist. Ein paar Jahre wird sich das konservieren lassen und bis dahin hat sich das Auto ja auch sein Geld für ein neues Kleid verdient :)


    BG Ralf