Hallo Hagen,
das Aufwändige an der Sache ist die 3D Konstruktion. Die Flügelräder sind nicht nur einfach um die Achse herum gewölbt sondern auch noch in radialer Richtung. Sprich: Sie sind außen leicht höher als am selben Punkt innen. Dann muss das alles passen, es darf keinen Spalt geben etc. Die Welle hat in meinem Fall 8mm, es gibt aber auch die Variante mit 6mm. Also habe ich die Bohrung dafür mit 8,1 mm konstruiert. Passte nicht, denn ABS zieht sich etwas zusammen (WARP Effekt). Die Flügel sind im Original 1,5mm stark. Das reicht dann nicht für stabile Strukturen im 3D-Druck aus. Mit 2,5 mm passt es . Manchmal muss man ein Teil ganz anders konstruieren, damit man es im 3D-Druck stabil und einfach drucken kann.
Der einfachere Punkt ist dann das Slicing. Der Hersteller des 3D-Druckers liefert ein Slice Programm. Das erzeugt dann Layer für Layer und kann auch die Stützstrukturen erzeugen. Aber man braucht da viel Erfahrung. ABS haftet recht schlecht auf dem Druckbett. Nimmt man jetzt rechtwinklige Stützstrukturen, hat man sehr lange gerade Linien, die sich beim Druck wegen des Zusammenziehens des Materials an den Enden vom Bett lösen können. Deshalb hier die Waben Stützstruktur. Dann muss man mit Drucktemperatur, Betttemperatur und Druckgeschwindigkeit sowie der Auflösung spielen.
Der 1. Versuch zeigte die noch nicht richtige Form der Bohrung und des Flügels sowie dessen Stabilitätsproblem. Der 2. scheiterte mit einem Problem des Slicers, der plötzlich aus mir unerklärlichen Gründen einen Zusatzschnitt erzeugte. Der 3. Versuch mit nur 1 Flügel zeigte dann, dass die Bohrung, die Form und Stabilität jetzt passte. An einer Stelle war aber das Material nicht genug. Ich vermute, dass sich da das FIlament auf der Spule beim Abwickeln verhakte. Deshalb drucke ich jetzt nur noch, wenn ich die meiste Zeit daneben sitze und mir das Auf und AB der Schrittmotoren anhören muss.
In 1 Stunde soll es fertig sein. Drückt mir die Daumen!
Noch eine Anmerkung: Die Oberflächen sind bei solchen Drucken mit Filament nie 100% glatt. Es werden immer dünne Würstchen von 0,25mm da hin gelegt. Es gibt andere aber wesentliche teurere 3D-Techniken, die bessere Oberflächen erzeugen und z.B. auch Metall drucken können. Im Sichtbereich muss man also den 3D-Druck nachbearbeiten, wenn man richtig gute Oberflächen haben will. Damit will ich nicht sagen, dass die so schlecht sind, aber man sieht es halt doch beim genaueren Hinsehen.