Renovierung Vorderachse 124er

  • Hallo zusammen,


    in dieser Woche habe ich mich mal an die Vorderachse meinen 124er gewagt. Meinn Plan ist, alle Gummiteile in der Vorderachse zu tauschen. Das hat zur Ursache, das die vorbereitenden Arbeinen eine menge Zeit vernichten, bevor ünberhaupt mal wieder ein neues, oder überarbeitetes Teil eingesetzte werden kann.
    In der Vorbereitung war das abbauen der vorderen Bremsen. Bis auf eine Bremsleitung und zwei Schrauben von den Ankerblechen haben sich alle Schrauben von ihren Verbindungen trennen lassen. Soweit so schön. Die Radnaben konnte ich auch schnell entfernen. Nun, so dachte ich mir, kann ich doch schon mal alle anderen Schraubverbindungen lösen so lange noch alles fest miteinander verbunden ist. Das klappte auch. Alles gelöst bekommen. Das war schon mal was. Puh.
    Der nächste Schritt war nun, die Lenkungsteile ab zuschrauben. Spurstangen, Lenkungsdämpfer, Lenkstange, alles normal abbekommen. Der Kauf einen Kugelkopfabzieher war schon sinnvoll. Nun dachte ich mir, den Lenkhebel am Lenkgetriebe und den Lenkzwischenhebel auch zu entfernen.



    ">


    Der Lenkhebel war schnell abgebaut. Schraube gelöst und entfernt, Abziehen angesetzt und den Lenkhebel abgezogen. Vollkommen easy.


    ">



    Mit dem Lenkzwischenhebel auf den anderen Seite war die sache nicht so einfach.
    Auch dies Schraube liess sich mit viel Kraft 150 NM, lösen, die Schraube rausziehen und den Hebel abnehmen, war nicht. Beim 6ender muss da Hosenrohr abgeschraubt werden. Das reichte auch noch nicht! 8| Allso den vor woch neuen Auspuff wieder abschrauben um vorne soviel Platz zu bekommen, das die langen Schraube zu entfernen und der Lenkzwischenhebel ab zunehmen ist. :cursing: Blöd. Lässt sich leider nicht ändern. Bei der Gelegenheit wieder die Kardanwelle am Getriebe abgemacht um später den Motor an zuheben um die Ölwanne ab zunehmen und die Motorlager zu wechsel.


    ">


    Nun kommt die wirklich späßige Arbeit. Die Federn vorne Unfallfrei ausbauen. Querlenker, Radträger und Stoßdämpfer abbauen.
    Den Federspanner angesetzt und immer wieder kontroliert, ob das Ding auch richtig sitzt. 8 Windungen sollten zwischen den beiden Platten sein, sonst reicht der Platz mit montierten Querlenkern nicht aus.


    ">


    Nach ein paar Minuten war die Feder raus :)


    ">


    Die Feder vorsichtig entspannen, kurz vor schluss die positionen der Platten mit Krebband makiert. Die offene seiten der Platen sollten wegen der Krümmung der Federn zur Wagenmitte angeschlagen sein.


    ">
    Danach Querlenker und Ratträger abnehmen. Nun macht sich das vorherige lösen der Schrauben positiv bemerkbar.


    ">


    ">


    So war es ein leichtes alles von einander zu trennen. Der Radträger lies sich mit wenigen Hammerschlägen überreden, seinen jahrelang innehabenen Platz zu verlassen. :rolleyes:
    Die andere Seite wurde mit den selben Arbeitsschritten bearbeitet. Das entfernen der Stoßdämpfer ist dann nur noch die Kür von alle dem.
    neue
    Bevor der Rückbau beginnt, wird noch eine umfangreiche Rostvorsorge betrieben, Lager ausgetrieben, Radträger und Nabe gestrahlt und lackiert, neue Lager einbauen etc. etc.....



    Bis bald.


    Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • moinsen,


    das verstehe ich nicht, wieso muss für den Motorlagerwechsel so etwas gemacht werden? Da reicht doch ein Anliften des Motors zum Wechsel der Motorlager.

    Bei der Gelegenheit wieder die Kardanwelle am Getriebe abgemacht um später den Motor an zuheben um die Ölwanne ab zunehmen und die Motorlager zu wechseln.


    oder täusche ich mich. Ggf. muss ich auch die Lager wechseln.


    Gruß


    Volker

  • Hallo, soweit so richtig.
    Liften reicht dafür aus.
    Ich möchte mir aber zusätzlich noch die Ölwanne und das Sieb der Ölpumpe anschaun, gegebenenfals auch reinigen.
    Dafür ist es notwendig den Motor an zuheben. :S:S


    Gruß Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

    • Official Post

    Hallo Jörg,
    sehr schön dokumentiert ! :)
    Waren die Gummis defekt oder weshalb tauscht Du die Alle aus? Ich frage deshalb, weil ohne Notwendigkeit würde ich heute wegen der mehr als mangelhaften Qualität keine Gummis mehr wechseln. Motorlager am Ponton musste ich schon mehrfach tauschen, weil es zusammengefallen war!
    Gruß Peter

  • Hallo Jörg,
    mach das lieber mit einem Endoskop durch die Ölablassschraube wenn die Wannenverschraubung noch in Ordnung ist.
    Falls der Öldruck nich extrem auffällig ist kannst Du dir das auch schenken.
    Bei den Hydrolagern aus dem Zubehör gibt es schon extreme Unterschiede.
    Gruß HaWA

  • Hallo zusammen,


    danke für Eure Tipps.
    Alle Lager sind schon sehr Mürbe, insbesondere die Traggelenke. Die Domlager sehen auch schon wie alte Reifen aus. Die Motorlager werde ich erst neu bestellen, wenn ich sie angesehen habe. Vielleicht ist es ja nicht notwendig. Am Getriebestützlager bestand sehr hoher wechselbedarf. Der Tipp mit der Ölwann ist gut. Danke, aber zu spät. Sie ist schon demontiert.


    Fahrwerksteile werde ich mir von Lehmförder und/oder Febi zulegen. Stoßdämpfer vorn von Bielstein.


    Gruß Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • Hallo,


    nach einigen nebenarbeiten wie zerlegen der Radträger, austreiben der Radlager und Glasstrahlen der Lenkhebel und der Radträgerteile, habe ich nun schon mal die ersten Neuteile bekommen. Lemförder Querlenker mit neuen Schrauben, Federgummi oben, FEBI Motorlager, Radlagersätze. Die Federn werde ich säubern und wieder einbauen wollen. In der kommenden Woche sind Unterbodenarbeiten angesagt.


    Mal sehen wie weit ich komme.


    Gruß aus den regnerischen Sauerland.


    Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • Hallo,


    Radträgerteile sind lackiert, Lager können eingebaut werden.
    In der Zwischenzeit habe ich mir wieder eine Großbaustelle am Vorderwagen gegönnt.
    Nachdem ich die ersten Entrostungs- und Schleifarbeiten angefangen habe, sind mir dieverse Löcher zur Spritzwand und Federaufnahmen zum wegschmeißen entgegengeschlagen. Hier werden nun wieder umfangreiche Arbeiten erledigt werden müssen. Leider. Mein Lackierer hat schon wieder den größte Spaß daran :-(. Scheinbar will der Wagen dieses Jahr nicht mehr auf die Straße.


    Dafür konnte gestern das kapitell Ölwanne beendet werden. Nach ca. drei Stunden arbeit zu zweit, haben wir die Ölwanne unterm Motor weggezogen. Das kann erst passieren, wenn der Motor soweit es geht angehoben wird, die Motorlager nicht nur gelöst werden, sondern auch entfernt werden. Darurch entsteht soviel Platz, das man die Ölwanne weg bekommt. Das abbauen und reinigen der Wanne war genau richtig. Auf dem Grund hat sich eine sehr dichte Schicht von Ölschlamm abgelagert. Mit viel Putzlappen und Reiniger ist sie wieder einsatzfähig. Das beobachten mit einem Enduskop wäre eindeutig nicht zufriedenstellend gewesen.


    Nach reinigen aller Dichtflächen und aufbringen der neuen Dichtung auf der Ölwanne wurde diese auf dem selben Weg zurück, wieder eingebaut. Dann noch die neuen Motorlager mit eingebaut, fertig. Zumindestens eine Baustelle konnte abgeschlossen werden.



    Gruß Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • Hallo zusammen,


    meine Baustelle am 124er scheint eine unendlich zu werden.
    Beim versuch mit dem Drahtbürstenaufsatz Unterbodenschutz und altes Material zu entfernen, kam so eine einige Überraschungen zu tage. Rost und Löcher.
    Zu allen Überfluss sind noch beide Federaufnahmen im Eimer. Hierfür gibt es alledings noch Ersatz beim freundlichen.
    In der kommenden Woche wird das nun in Ordnung gebracht.


    Der Transport ohne Vorderachse war schon Interessant.



    Weiter Bilder werden folgen.


    Gruß Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • Hallo,


    heute bin ich einen Schritt weiter gekommen.
    Nachdem wir den Wagen auf die Hebebühne geschoben bekommen haben, began ich mit dem saubermachen. Dabei stellte sich heraus, das an der Federaufnahme schon einmal sehr stümperhaft geschweißt wurde. Nebem den Aussehen das an einen Mettigel erinnerte, wurden auch noch Fremdmaterialiel eingeschweißt um dei Löcher zu flicken.
    Lange hätte die rechte Seite nicht mehr gehalten. Ca. ein drittel des oberen Halters war schon weg. Die Löcher dahinter machten die Sache auch nicht haltbarer.





    Nun wird es darum gehen Rep-Bleche zu bekommen. Wenn das nicht möglich ist, ist Improvisation gefragt. Die anderen Löcher sind dann schon fast Nebensache.


    Gruß Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • Hallo Jörg,


    schön was über den 124er zu lesen, auch wenn die garen Federaufnahmen an sich nicht so schön sind.


    Dafür hast Du ja bereits die Rep.bleche, wie ich den Fotos entnehme. Eine Sache musst Du vorher klären. So weit ich weiß gibt es für den 210er eine Anweisung von MB, Rep.federaufnahmen zu nieten und nicht zu schweißen. Mach Dich mal kundig wie das beim 124er zu handhaben ist.


    zum Motor: ich weiß nun nicht wieviel Dein m103 gelaufen hat, aber wenn die Laufleistung deutlich über 200tkm liegt, dann ist es eigentlich Pflicht auch die Ventilschaftdichtungen zu tauschen. Mein m103 hatte zuvor einige Zeit Öl der Marke "Kolbentot" gesehen und hatte einen Ölverbrauch von >1l auf 1000km. Ich hab dann den Kopf abgenommen und zum Instandsetzer gebracht. Der rief am nächsten Tag an mit der Info, dass alle Ventilführungen gemacht werden müssten. Mit neuen Führungen, neuen Schaftdichtungen liegt der Ölverbrauch auf 10000km vielleicht bei 0,5l. Natürlich ist die ZKD und das Bermudadreieck jetzt nach 40tkm noch 100% dicht. Das Bermudadreieck kriegt man nur in Verbindung mit einer neuen ZKD langfristig dicht. Auch hängt der Motor schön am Gas und ist kräftig. Der Kopf wurde minimal geplant, so dass die Verdichtung auch minimal höher ist, ohne dass der Motor zum klingeln neigt. So eine "kleine" Kur lohnt sich.


    Wo die m103 auch gerne ölen, ist am vorderen und am hinteren KW-Simmering. Letzterer markiert sein Revier leider unvermittelt, da dort keine Motorabdeckung ist. Vorne schon.
    Den hinteren Siri muss ich leider auch noch machen. Muss man halt mal das Getriebe (Automat) abflanschen.


    Was man beim m103 auch bedenken sollte: er hat keine Duplex-Kette, so dass man diese, wenns auf die 300tkm zugeht, mal tauschen sollte. Dabei auch die Spannergleitschiene und die vertikale Kulissenschiene erneuern. Die ist steinhart, nach der ganzen Zeit, was im Betrieb an sich wohl unbedenklich ist. Aber dennoch.


    Und denke an die vorderen Hinterachsaufnahmen...


    Grüße - Robi

  • Hallo Robi,


    wielen Dank für die Antwort und die Tipps. wenn der Wagen irgendwann mal wieder laufen sollte, werde ich auch mal nach dem Motor schauen. Der bisherigen Ölverlust kann augenscheinlich nur vom Berbudadreieck.
    Um die Hinterachse samt allen Blechteilen brauch ich mit kümmern, die ist fertig. :)


    Gruß Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • Hallo zusammen,


    ich melde mich auch mal wieder.

    Nach viel zu langer Zeit beim Lackierer habe ich meinen Wagen letzendlich letzte Woch wieder nach Hause holen können.

    Neben einigen Löchern im vorderen Radhaus sind auch die Federbeinaufnahmen neu eingesetzt worden.:)

    Neu eingebaut habe ich Querlenker von Lemförder, Spurstangen von Lemförder, Ankerplaten von Mentzel, Lenkungsdämpfer von Bilstein,

    Spurstange vonn FEBI. Federlager von Mayle, Stoßdämpfer von Sachs. Rad und Achsträger sind die alten. Sie wurden nur aufgearbeit , lakiert und mit neuen Radlagern bestückt. Auch die Federn sind die alten. Der Drehstab kommt mit den Lagern noch neu. Die Bremse vorn wird auch durch Neuteile ersetzt. Nachdem alles eingebaut war, stellte ich fest, das der Wagen nicht gerade steht.:wacko::wacko::wacko: Selbst wenn ich den Wagen ordentlich durchfeder, stellt er sich wieder am Anschlag an, d.h. er steht weiter schiff.


    Was habe ich da falsch gemacht?

    Wer kann mir Tipps geben.


    Gruß Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • Hallo Hoffy,


    die Querlenker sind noch nicht fest. Nur so fest, damit der Wagen rollbar war. In der zwischenzeit hat sich die Lage des Wagens in den normal Zustand gedreht. Es sieht wiedre gut aus. Den richtigen Drehmoment bekommen die Lenker erst, wenn die Achse eingestellt wird. So der Plan. :)



    Gruß Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • Moin,


    gestern die erste kleine Runde gedreht.
    Heute war dann der Moment der Momente.

    Nach sehr langer Wiederaufbauphase bin ich mit dem Wagen heute zum Spureinstellen und nochmaliges Bremsenentlüften in die Werkstatt gefahren. Man war das aufregend. Die ersten fahrten nach fast zwei Jahren Baustelle. Nun liegt der Wagen wieder satt und gemütlich auf der Straße. Nach zusammenbau zeigten die Räder in vier verschiedene Richtungen, die Bremse bremste, aber nur solala. Man kann wieder Säftenmäßig umher rollen. Macht schon wieder Spaß. Zwar sind noch einige Sachen zu erledigen wie zB. ein zischendes Geräusch im Bereich Kombiinstrument ( die Economi Anzeige steht im roten bereich), die ATA werde ich zum Reklamieren wieder ausbauen, einige Zierleisten fehlen noch, Der Endschaldämpfer rapelt noch an der Karosserie, etc. etc.

    Ausfallfreie 60 km gefahren.

    Wichtig ist, er läuft und ist dicht und dicht war er vorher nicht. Weder Motor noch die Frontscheibe.



    Das ist für mich eine gute Bassis den Wagen bis Weihnachten angemeldet zu bekommen.


    Auf Bald

    Jörg

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • By the way: Mercedes hat da mal Federn mit falschen Teilenummern versehen...weshalb man oft 124 im Unimog-Style rumfahren sieht...;-)

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Ja, ganz wichtig die Farbkringel zu vergleichen...

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Moin zusammen,


    nun ist es soweit.

    Nachdem ich am Samstag die letzen Arbeiten am Auto erledigt habe, stehe ich fast mit langeweile da.

    Nun gilt es alles an Werkzeugen und Teile zu ordnen und weg zuräumen. In der kommenden Woche kommt der Wagen zum TÜV dann noch ein Gutachten machen lassen und endlich wieder zulassen. Dann sind ca. 2 1/2 Jahre Renovierung, wiederaufbau etc. abgeschlossen.

    Im Grunde ist so ein Auto wie eine Modelleisenbahn, solange man etwas daran zu schaffen hat ist es gut. Ich will mal hoffen, dass das Spielen/Fahren hinterher genauso ein Spaß macht wie das Schrauben.


    In diesem Sinne vielen Dank an alle, die mir mit vielen Tipps und Tricke zur Seite gestanden haben.


    Schön das es dieses Forum gibt.:thumbup:


    Danke.



    Gruß Jörg



    PS. Ihr werdet wieterhin von mir lesen.:P

    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg