Verschleißfrage zu M102 Nockenwelle im W201

  • Hallo Zusammen,


    habt Ihr eine Erklärung für das Phänomen, dass bei der Nockenwelle nur ein Nocken extrem verschlissen ist, alle Anderen aber wie neu aussehen?


    Die Welle ist aus einem 190E von 1985. Der Motor ist ca. 140000 km gelaufen. Es ist der Einlassnocken vom 3. Zylinder. Das Pinkelröhrchen ist nicht verstopft.


    So sieht er aus:



    Und so alle Anderen


    Gruß
    Dirk

  • Hallo Dirk,
    die Nockenwelle ist doch eine der Achillesfersen des 102,
    es reicht schon wenn er mal sehr lange mit betätigtem Ventil gestanden hat um den Verschleiß einzuleiten.
    Ein nicht korrekt funktionierender Brenner beim Einsatzhärten in der Produktion kann natürlich auch der Grund sein.
    Gruß HaWA

    • Official Post

    War da nicht mal etwas mit zu weichen Nockenwellen bis ca. 1988?


    Gruß
    stefan


    PS: Gerade gefunden: Nockenwelle wurde ab 10/88 aus Schalenhartguß gefertigt zur "Verbesserung der Funktionssicherheit"


    Steht so in der WIS

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)

  • Hallo,
    danke für Eure Hinweise.


    Dass es Probleme mit den Nockenwellen / Kipphebeln gegeben hat war mir bekannt, bzw. habe ich auch schon gehört / gelesen. In 1988 wurden die Nockenwellen (wie Stefan schrob) geändert, und die Kipphebel wurden auch geändert; von Hartverchromt auf aufgelötete Hartmetallplättchen. Da bei meinem 190er noch die alte Nockenwelle samt Kipphebeln verbaut sind, hätte mich die Abnutzung auch gar nicht weiter beunruhigt. Was mich stutzig macht, ist die extreme Abnutzung an nur einem Nocken. Ich hätte erwartet, dass die Abnutzung gleichmäßiger über alle, oder mehrere Nocken verteilt ist.


    wenn ich das richtig sehe hast Du den massiven Verschleiß nur an einem kurzen Stück der Nocke.
    Da würde ich die Ventilführung prüfen.


    Gruß Bernhard

    Hallo Bernhard,
    meinst Du damit, dass das Ventil eventuell schwergängig läuft / klemmt und dadurch zu viel Reibung an der Stelle entsteht?


    die Nockenwelle ist doch eine der Achillesfersen des 102,
    es reicht schon wenn er mal sehr lange mit betätigtem Ventil gestanden hat um den Verschleiß einzuleiten.
    Ein nicht korrekt funktionierender Brenner beim Einsatzhärten in der Produktion kann natürlich auch der Grund sein.
    Gruß HaWA

    Hallo HaWA,
    Deine Erklärung wäre mir am liebsten. Lange gestanden hat das Auto in seinem Leben definitiv. Und ein unzureichendes Härten ist natürlich auch eine Möglichkeit.



    Es wäre halt blöd, jetzt die Nockenwelle zu tauschen und diese wieder kaputt zu fahren, wenn die Ursache woanders liegt...…….Ich werd´s ausprobieren.


    Danke und Gruß
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    das Problem mit dem Ventiltrieb hatte ich bei einem Opel-Motor. Eine Ventilführung war (vermutlich durch Kohleablagerung) schwergängig und hat zu einem Nockenschaden über ca. 4mm geführt. Den Fehler habe ich erst nach der 2. Nockenwelle gefunden.
    Dieser Motor hatte aber durch Kurzstreckenbetrieb auch einiges an internen Rostschäden.


    Gruß Bernhard

  • Hallo Bernhard,
    danke für den Hinweis. Ich wollte sowieso die Ventilschaftabdichtungen in dem Zuge erneuern, da prüfe ich auch mal ob das Ventil schwergängig ist.
    Gruß
    Dirk, der hofft dass eine neue Nockenwelle ausreicht

  • PS: Gerade gefunden: Nockenwelle wurde ab 10/88 aus Schalenhartguß gefertigt zur "Verbesserung der Funktionssicherheit"

    Hallo Stefan,
    kann man irgendwie feststellen, ob der eigene Motor schon die neuere Nockenwelle hat? In meinem S123 werkelt ein 102.985 aus der fraglichen Zeit.


    Gruß, Rory

    • Official Post

    Hallo Stefan,kann man irgendwie feststellen, ob der eigene Motor schon die neuere Nockenwelle hat? In meinem S123 werkelt ein 102.985 aus der fraglichen Zeit.


    Gruß, Rory

    Namd Rory,


    wenn der Wechsel nicht im EPC (der Fahrzeughistorie) hinterlegt wurde, dann wird es schwer. Ggf. ist das an den Kennzahlen auf der Nockenwelle ersichtlich. Da müsste ich jetzt aber auch erstmal suchen welche Kennzahl da entscheident ist.


    Gruß
    stefan

  • Hallo Stefan und David,
    herzlichen Dank für eure Mühe. Auf meinem Zylinderkopf prangt tatsächlich ein großes S.


    Gruß, Rory

  • Rückmeldung.


    Neue Nockenwelle und Kipphebel sind verbaut. Die Ventile waren alle leichtgängig, auch das zum verschlissenen Nocken gehörende. Ich hoffe mal, dass es wirklich nur ein Materialbedingter verschleiß war und kein Ölversorgungsproblem.
    Man muss natürlich bedenken, dass es bei der Laufleistung von nun 140000km bei normaler Nutzung schon etwa 1995 zum Nockenwellenschaden hätte kommen müssen. Dann wäre schon längst die ab 1988 geänderte Welle verbaut.


    Gruß
    Dirk

  • Hallo Hagen,


    selbstverständlich habe ich das Ölspritzrohr gereinigt. Das Erste, was ich bei solchen Arbeiten (Ventildeckel ab) mache. Egal um was es dort gerade geht. Und wie ich im Eingangspost schon schrub, ist das Röhrchen unverdächtig.


    Gruß
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    sorry, ich hätte erst mal den komplette Beitrag lesen sollen; hattest Du ja oben geschrieben.
    Ich hatte mal einen '85 124er mit 2.3l M102. Da war auch nach nachweislichen 140tkm ein Nocken rund. Ich weiß aber nicht mehr welcher.


    Ich denke mit neuer Nockenwelle wirst Du jetzt keine Probleme mehr haben.


    Viele Grüße,
    Hagen
    .

    • Official Post

    Rückmeldung.


    Neue Nockenwelle und Kipphebel sind verbaut. Die Ventile waren alle leichtgängig, auch das zum verschlissenen Nocken gehörende. Ich hoffe mal, dass es wirklich nur ein Materialbedingter verschleiß war und kein Ölversorgungsproblem.
    Man muss natürlich bedenken, dass es bei der Laufleistung von nun 140000km bei normaler Nutzung schon etwa 1995 zum Nockenwellenschaden hätte kommen müssen. Dann wäre schon längst die ab 1988 geänderte Welle verbaut.


    Gruß
    Dirk

    @Dirk: Das "S" in den Kopf einschlagen nicht vergessen. WIr werden alt und vergesslich... :D


    Gruß
    stefan

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)