Einspritzpumpe 240D - Membrane - Abdichten - Aus-Einbau - Förderbeginn

  • Hallo in die Runde,


    ich stehe gerade an einem Punkt, an dem ich wohl nicht mehr um den Ausbau meiner Einspritzpumpe meines W115 240D drum herumkomme.


    Symptome:
    Motor qualmt mäßig im Standgas und stark (bis sehr stark) beim beschleunigen.
    Einspritzpumpe ist undicht verliert Diesel


    Sachen die schon gemacht wurden:
    Einspritzdüsen von Werkstatt geprüft.
    Ventile wurden eingestellt
    neuer Kraftstoffilter und Kraftstoffvorfilter
    Diesel Systemspülung von LiquiMoly durchgeführt
    Ölbad-Luftfilter gereinigt
    ESP Öl/Diesel Gemisch abgesaugt und mit frischem Motoröl befüllt.


    Meine Vermutung war jetzt, dass die Ledermembrane in der ESP undicht ist (Riss hat) und somit die Fördermengenregelung über den Unterdruck aus dem Klappenstutzen nicht mehr funktioniert, und somit der Motor so stark qualmt.
    Außerdem ist ja die ESP undicht, da der linke Motorblock unterhalb ber ESP voll mit frischem Diesel ist. Ich habe gelesen, wenn die Membrane undicht ist, kann Öl (bzw. Diesel) hinten am Reglergehäuse der ESP auslaufen, da dort keine Dichtung verbaut ist.


    Prüfung:
    Mit Unterdruckprüfgerät geprüft, ob die Membrane den Unterdruck hält. Also hab ich die Unterdruckleitung am Klappenstutzen abgeschraubt und mein Unterdruckprüfer angeschlossen und Unterdruck (5 inHg vac) erzeugt.
    Ergebnis war, dass der Unterdruck innerhalb von weniger als 3 Sekunden komplett abgefallen ist. Die Membrane also vermutlich undicht ist. (oder kann man das so nicht testen???)


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    Am nächsten Tag bin ich auf die Grube eines Bekannten gefahren und wollte sehen ob der Diesel auch wirklich hinten an der ESP am Reglergehäuse rausläuft.
    Tut er aber nicht. An der vermuteten Stelle ist alles trocken. Dort ist nur alter trockener Öldreck.
    Die gesamte hintere Seite (also Richtung Fahrgastzelle) der ESP scheint trocken zu sein.
    Nur wenn ich auf die Unterseite der ESP schaue, sehe ich Tropfen hängen. Leider ist da von unten alles total verbaut, sodass man kaum was sehen kann. Man kann also nicht sagen wo genau der Diesel herkommt.


    Mein Lösungsansatz:
    ESP ausbauen, neu abdichten, neue Membrane einbauen und wieder einbauen und Förderbeginn einstellen. Da hab ich echt den Horror davor, da man wohl auf viel achten muss.


    Es fängt schon damit an, dass ich nicht weiß wo ich so ein Stück Einspritzpumpenleitung herbekomme, damit ich mir so eine Tropfvorrichtung (Tropfrohr) basteln kann. Bei Ebay finde ich nur 4 komplette Leitungen für 30- 40 EUR.
    Dann gibt es auch noch verschiedene Möglichkeiten den Förderbeginn einzustellen. Ich würde die Variante anwenden wollen, die auf der dieser Seite (http://www.kerzendorf.net/martin/mercedes/fbeginn.htm) beschrieben ist.


    Aber bevor ich die ESP einstellen kann, muss ich ja erstmal die Pumpe mit der Verzahnung exakt an der gleichen Stelle einstecken, wie sie zuvor eingesteckt war. Das soll wohl sehr schwer sein hinzubekommen.


    Achja, außerdem habe ich in irgendeiner Beschreibung gelesen, dass zwischen ESP und Motorgehäuse eine Papierdichtung sein soll. Diese wird aber in der Mercedes EPC Sprengzeichnung nicht angezeigt. Kann es sein, dass der 240D die nicht verbaut hat?



    Ok, ich weiß ich hab wiedermal viel geschrieben...........sorry.


    Aber wenn ihr mir evtl. ein paar Kommmentare zu meinen Erläuterungen und Fragen geben könntet, wäre ich euch wie immer sehr dankbar.


    VG
    Tommes :rolleyes:

  • Hallo Tommes,
    die Membrane ist aus Leder,
    also leicht atmend. Wenn die durch ist steigt die Leerlaufdrehzahl erheblich.
    Leckageverdächtig sind normalerweise die O-Ringe an den Druckstücken.
    Eventuell noch die Anschlüsse der Förderpumpe.
    Für all das muss die Pumpe nicht raus.
    Wenn ich keinen Bock auf Abtropfeinstellung habe drehe ich die Ölüberlaufschraube heraus und Klemme die Pumpenwelle mit einer Schraube M10×1 bei z.B. Zünd OT Zylinder 1 fest (Schaubenanfang sollte geplant sein)
    So kann ich die Pumpe herausziehen und auch exakt auf der Position wieder montieren.
    Gruß HaWA

  • Hallo Tommes,
    zum größten Teil der Veranstaltung kann ich leider nichts beitragen (außer mit großem Interesse dem Thread folgen),
    aber eine alte Einspritzleitung kann ich dir schicken, fals du die Tropf-Show durchziehen willst.
    Ich hab mir auch schon so ein schickes Röhrchen gemacht, aber bei mir waren es die Düsen...

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • @HaWa


    die Ledermembrane ist auch im Neuzustand sicherlich nicht 100%ig dicht. Auch dadurch, dass am Reglergehäuse wohl keine Dichtung verbaut ist, wirds da auch nicht absolut dicht sein.
    Aber mir kommt es schon zu undicht vor, obgleich ich es eben nicht mit einem funktionierenden Teil vergleichen kann.
    Da mein Motor aber qualmt wie Hölle wenn ich gasgebe, hoffe ich dass der Fehler die Membrane ist.
    Erhöhtes Standgas habe ich nicht, aber ich habe den Wagen noch nicht so lange, und evtl. wurde ja das Standgas bereits runtergedreht.
    Thema Dieselverlust: Die Druckstücke (ich denke du meinst die Anschlüsse oben, wo die Einspritzleitungen rausgehen) sind dicht. Da ist alles trocken.
    Aber evtl. könnte es die Dichtung sein, mit der die Kraftstoffpumpe (auf der ja oben die Manuelle Handpumpe sitzt) an der ESP angeschraubt ist. Das probier ich mal rauszufinden. Ist halt alles dort ultraeng.
    Die Idee mit dem Fixieren der Welle in der ESP finde ich prima. Da muss man erstmal drauf kommen. TOP!!!


    Aber nachdem ich auch nicht sicher bin ob momentan überhaupt der Förderbeginn stimmt, würde ich den doch auch prüfen und ggf. einstellen wollen.
    Daher würde ich liebend gerne auf das Angebot von Dieselist zurückgreifen wollen.


    @Dieselist
    Es wäre echt supergeil, wenn ich von Dir so eine alte Einspritzleitung bekommen könnte.
    Ich habe sonst echt keine Ahnung woher. Du sollst das ja auch nicht umsonst machen ;)
    Ich hab dir eben eine Email geschickt.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    zwischen Block und ESP ist definitiv eine Dichtung verbaut.
    Blätter doch mal im EPC die Seiten bei denen es um die ESP geht alle durch, dann findest du die sicher.


    Hast du mal den aktuellen Förderbeginn gemessen. Das kannst Du ja relativ einfach nach der Schraubermethode machen, die auf der Kerzendorf-Seite beschrieben ist.


    Gruß
    Matthias

  • @ Matthias und Obelix


    Ah, ok....hab die Papierdichtung im EPC gefunden. Die war einfach zwei Seiten weiter.
    Merkwürdig im EPC finde ich auch, dass auf der 1. Seite meine ESP zu sehen ist, und auf der 2. Seite eine andere ESP mit ALDA Dose obendrauf. Obwohl ich meine Fahrgestellnummer eingegeben habe.
    Auf der 3. Seite war dann die besagte Papierdichtung.


    @ Matthias


    nein, hab den Förderbeginn noch nicht nach der rustikalen Schraubermethode getestet. Ich hoffe noch auf eine alte Eeinspritzleitung, damit ich mir ne Tropfvorrichtung bauen kann. Das sollte ja genauer sein.


    VG
    Tommes

  • Ich komme gerade aus der Garage und stehe kurz vorm Kollaps.


    Ich wollte anfangen und wollte die ESP ausbauen. Hab mir die Sache nochmal in Ruhe angeschaut und wollte dann mal sehen wie man an die 3 Schrauben (bzw. Muttern) rankommt, mit denen die ESP an das Motorgehäuse angeschraubt ist.
    Halleluja...........wie soll man da denn drankommen. Die oberen beiden könnten ja gerade noch so gehen, aber die eine untere Mutter ist ja total versteckt.


    Habe jetzt ewig lang probiert nur den 13er Schlüssel auf die untere Mutter anzusetzen. Aber keine Chance. Hab mir halb die Hand abgerissen :cursing:


    Mir ist klar, dass momentan noch die beiden Spritleitungen an der ESP angeschlossen sind. Aber wenn ich die dann abschraube kommt man auch nur besser mit der Hand runter. Aber der 13er Schlüssel wird dann wahrscheinlich genauso wenig sich auf die Mutter aufsetzen lassen.


    Hat das schonmal jemand bei eingebautem Motor gemacht?


    Wenn man den Förderbeginn einstellen will, dann müssen doch auch alle 3 Muttern gelöst werden. Also muss es doch möglich sein dies bei eingebautem Motor zu tun.


    VG
    Tommes ?(?(?(


  • Hallo Tommes, die untere Schraube ist zwar nicht gerade einfach zu erreichen, geht aber mit Ratsche, Verlängerung und kardan problemlos. Schau dir das nochmal in Ruhe an. Les auch nochmal den Hinweis von Hawa. Viel Erfolg und Grüße, Rainer

  • Hallo Hawa und Rainer


    Batterie ist noch drinnen. Hab gerade eben nochmal geschaut..... Die ist eigentlich nicht im weg, da sie ja weiter vorne sitzt. Das Batterieblech ist da schon eher im Weg. Oder meintest du das Blech?


    Rainer, ich kann mir echt nicht vorstellen wie man da mit einer Ratsche mit kardan und Verlängerung drankommen soll. Aber vielleicht sieht die Welt ja echt anders aus, sobald ich die beiden spritleitungen abschraube. Kann mir aber ehlichgesagt nicht vorstellen.


  • das hab ich gerade gefunden. Genau mein Problem mit den 3 Muttern und ein Spezialwerkzeug.


    Wieso gibt so einen coolen Mercedes Freak wie Kent nicht in Deutschland?
    Wenn der in Deutschland wäre würde ich den Schlangenschlüssel kaufen.


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  • Hallo,


    ein Freund und ich waren da mal an seinem 220D/8 (aus 1974) dran, vor 25 Jahren ... .
    Ich weiß es nicht mehr, glaube aber, dass man an diese Schraube von unten (also von der Fahrzeugunterseite) besser ran kommt.
    Am besten, wenn der Wagen auf der Bühne oder über einer Grube steht, mein Kumpel hat den Wagen am Straßenrand einseitig auf den Randstein gefahren und sich dann unters Auto gequetscht (er wog damals aber auch nun gute 60 kg .... :) ).
    Jedoch sicher ohne Spezialwerkzeug, nur mit Ratschenkasten. War aber eine extreme Fummellei, vor allem die Mutter wieder aufs Gewinde zu bekommen, nachdem die Pumpe draußen war. Aber es geht!


    Grüße
    Marc

  • Guten Morsche Marc,
    ich hab eben nochmal geschaut. Genau unter der besagten Mutter sitzt der Ölfilter, und oben auf dem Ölfilter gehen 2 Ölleitungen vor zum Ölkühler.
    Da hat man absolut keine Chance von unten ranzukommen. Außer man hat 2 Meter lange Schlangenarme so dick (dünn) wie ein Besenstiel ;)

  • Es kann sehr gut sein, dass der Filter abgebaut wurde.
    Und es war - glaub eich - ein 200D damals, hat der überhaupt einen Ölkühler (neben dem Kühler)?
    Falls JA, haben wir sicher die Leitungen raus gebaut.
    Es war eine ziemlicher Akt, je mehr ich drüber nachdenke ... .


    Und das ganze 2x, denn die ESP musste dann eben doch auf einen Prüfstand (und war defekt, es kam dann eine andere vom Schrottplatz rein).
    Und dann ist meinem Kumpel der Motor verreckt (nachdem die Einspritzung wieder vollen Dampf hatte ... :-))
    Und als dann der Motor getauscht worden war, gabs ein Jahr später keinen TÜV mehr, weil die Kiste komplett verrostet war ... .

  • ...das kommt davon, wenn man zu viel Sonderausstattung hat...dann ist es da halt sehr eng... :D:whistling:


    Ich habe bei mir damals die Vorförderpumpe an der ESP abgeschraubt (das Öl habe ich mit einer Spritze vorher abgesaugt), dann konnte ich mit einem relativ kurzen Gabelschlüssel die unter Mutter festziehen. Das drauffummeln der Mutter geht mit etwas Gedult auch ganz gut.


    Bei Dir müsste dann eventuell der Servobehälter ausgebaut werden.


    VG Matthias

  • @MarcS
    Das ist ja ne echt ärgerliche Geschichte mit dem damaligen Benz von deinem Kumpel. Manchmal läuft echt bescheiden.



    @Richy115119
    An das abbauen der Vorförderpumpe hab ich auch schon gedacht. Muss man halt sehen wie diese blöden SCHLITZSCHRAUBEN sich nach fast einem halben Jahrhundert lösen lassen.




    NEWS VON HEUTE:
    Nachdem ich mir Gedanken gemacht habe, war wäre wenn ich jetzt mit viel Aufwand die ESP ausbauen, abdichte, einbaue und einstelle, und dann das qualmen doch nicht von der defekten Ledermembrane in der ESP kam.


    Sondern weil evtl. der Motor fertig ist. Deshalb bin ich heute zur Werkstatt meines Vertrauens gefahren, und hab mir einen Kompressionsprüfer kurz ausgeliehen.



    Ergebnis sieht ja mal gut aus, bis auf Zylider 2. Aber auch der Wert ist doch noch gut (denke ich zumidest)


    Aber mir ist beim Anschauen der Düsen aufgefallen, dass Düse von Zylinder 3 sehr verrußt ist und auch ölig


    Was kann denn da los sein??? Alle 4 Düsen wurden im Januar diesen Jahres bereits geprüft und für gut befunden.
    Beim zurückbringen des Kompressionsprüfers hab ich die verrußte DÜse nochmal abdrücken lassen. Das Sprühbild war einwandfrei!?!
    Warum ist die aber nur die von Zylider 3 so verrußt und ölig?


    VG
    Tommes

  • Hallo Tommes,
    Düsenscheibe ? Zylinderkopfhaubendichtung?
    Hier noch zwei Bilder zur unteren Mutter


    Wenn es wegen falscher Flanschschraube des Ölfilters zu eng ist muss die raus.
    Gruß HaWA

  • ..die Vorförderpumpe ist mit 2 Muttern an die ESP angeflanscht.


    Das kannst du gut auf dem 2. Bild von HaWa erkennen. HIer siehst du die rechte der beiden Muttern.


    VG Matthias

  • moinsen,


    das Tragbild der öligen Düse ist wohl ein Trugbild, oder? Die Pumpe kannst Du ohne großen Heckmeck mit einem Maulringschlüssel und einem C-Schlüssel ausbauen. Das geht ruckzuck. Dann kannst Du ja weiter sehen wo noch Siff entsteht und Abhilfe schaffen.


    rüttelnder Gruß


    Volker

  • Hallo Hawa, vielen Dan für die tollen aussagekräftigen Bilder. Ich dachte eigentlich, dass da kein Platz wäre die Verlängerung der Ratsche da unterhalb der vorförderpumpe durchzuführen. Das schau ich mir nochmal an. Aber ich werde auch noch ein paar Schläuche und Leitungen demontieren müssen.


    Habe die Einspritzdüsen mit neuen Dichtplätchen/Düsenscheiben wieder eingebaut. Hab mit 80Nm festgezogen. Wenn daher die Ölige Düse kam, dann sollte das damit behoben sein. Hab auch mal die Düsen von Zyl. 2 und 3 vertauscht eingebaut. Dann kann ich später mal prüfen ob am Zylinder oder an der Düse lag.
    Die ventildeckeldichtung ist unschuldig. Die war furtztrocken.

  • Hi Volker,
    Hab mir jetzt ein Ringschlüssel in L Form bestellt. Damit hoffe ich dass es geht.

  • Hallo Tommes,


    kann eine übermäßige Längung der Steuerkette durch Verschleiß ausgeschlossen werden? Die Markierungen am Nockenwellenrad und Lagerbock müssen bei Kurbelwelle-OT möglichst übereinstimmen. Mit zunehmender Kettenlängung ist hier ein Versatz feststellbar. Die Folge ist eine verspätete Einspritzung mit entsprechender Rußbildung.



    Gruß Hans