1,0 bar - Motoreninstandsetzer im Rhein-Main-Neckar-Raum ?

  • Hallo zusammen,


    mein 250 SE (W108) von 1967 hat (mindestens) ein Problem:


    Der Ölverbrauch ist auf rund 3 Liter pro 1000km angestiegen, nach jedem Anfahren sieht man ein ordentliches Ölwölkchen. Die Zündkerze am 5. Zylinder ist schwarz und ölig. Der von mir bei kaltem (!) Motor durchgeführte Kompressionstest liefert folgende Werte (Zylinder 1 - 6):


    9,0 - 8,5 - 8,0 - 9,0 - 1,0 (!!) - 7,3


    Nach Einspritzen von Öl steigt die Kompression am 5. Zylinder auf 2,0 bar. Toll.


    Auto wird regelmäßig gewartet, die ESP wurde in 2011 überholt (km 152.000) und auf einem originalen Prüfstand neu eingestellt ("Reinkemeier"), in 2013 gabs neue Einspritzdüsen (km 159.000).


    Der ungeöffnete Originalmotor hat nun 168.000 Originalkilometer. 250 SE (W108), Motor 129.980.


    Die nächsten Schritte wären meiner Meinung nach ein Druckverlusttest und Kopf ab. Kann/will ich als Laie beides nicht machen, also


    suche ich einen kompetenten Motoreninstandsetzer im Rhein-Main-Neckar-Raum,


    der sich der Sache annimmt. Wer kann was empfehlen? Ich suche keinen "Discounter", Billigheimer oder Krautler, sondern jemand der vernünftig und zielführend vorgeht.


    Oder doch gleich zu Lehmann (Günter kenne ich vom Sehen/Quatschen, war aber noch nie dort, liegt auch doof) oder Schubert (da war das Auto früher in der Wartung, bis ich mich umentschieden hatte)?


    Danke für die Hilfe und viele Grüße,


    Jörg

  • Ich habe schon 2 Motoren bei Scharf machen lassen und war zufrieden. Viele Oldimerfreunde aus der Region lassen ihre Motoren bei Limbeck machen, vor allem Mercedes. Ich habe nichts Negatives gehört.


    Grüße Udo

  • in Walldorf gibt es die Fa. Reinhard Motoreninstandsetzung, mit der hab ich schon gute Erfahrungen gemacht.


    Gruß, Rory

  • Hallo Jörg,


    natürlich haben ich schon persönliche Erfahrungen gemacht, sonst hätte ich ihn nicht empfohlen. Aktuell habe ich meine komplette Technik für meinen W112 (300SE Coupé) bei ihm. Vorderachse, Hinterachse, Motor, Getriebe, Lenkung, ... wenn mein Auto dann mal lackiert ist wird es auch in dieser Werkstatt zusammengebaut.


    Wenn ich ab und zu mal in der Werkstatt war, dann habe ich hauptsächlich W113, W121, W108 und W111 gesehen.


    Bis dann ...


    Marjan

  • Danke für die Tipps bisher. Dann macht der Paul Marchel die Motoren auch selbst (oder gibt er sie weg zum Instandsetzer)?


    Dann werde ich mal einen Tag Urlaub nehmen, das schöne Spätsommerwetter ausnutzen, und (mit dem Opel P1) eine Spitztour in die Heidelberger Gegend machen und mir die Werkstätten mal anschauen.


    Wer noch gute Erfahrungen irgendwo im Darmstädter/Frankfurter Raum gemacht hat, darf sich gerne melden...


    Das Ventilspiel könnte ich nochmals prüfen, das letzte Mal war beim Wartungsdienst vor 3.000km. Ich habe mich (auch durch den Ölverbrauch und schlechtes Anspringen beim Warmstart) so auf den Motorschaden versteift, dass ich da gar nicht dran gedacht habe. Auto steht eh' seit 3 Monaten unbewegt in der Halle, weil mich der Kompressionstest extrem angenervt hat.


    Grüße, Jörg

  • So, kurze Rückmeldung nach erfolgter Instandsetzung:


    ich hatte im November 2018 vier Betriebe persönlich aufgesucht, um mir ein Bild zu machen. Den vierten Betrieb (Fa. Reinhard Motoreninstandsetzung, Walldorf) gab es schon nicht mehr, das Firmengelände war verwaist und die Nachbarin sagte "da ist nix mehr".


    Entschieden hatte ich mich für die Fa. Scharf Motoreninstandsetzung in Ketsch. Am Dienstag, 8.1.2019 angerufen um einen Termin auszumachen mit der Rückmeldung "diese Woche vorbeibringen, dann könne er nächste Woche anfangen". Also am 10.1. den Wagen vorsichtig nach Ketsch gefahren. Am Samstag, 12.1. schon die erste Rückmeldung: Druckverlusttest hat ergeben, dass der Druck hauptsächlich über das Einlassventtil des 5. Zylinder weggeht (das passt ja auch zum Kompressionstest). Entscheidung demnach "Kopf ab" und weiterschauen.


    Die anschließende Diagnose lautete: Ventilsitz(e) lose, E-Ventil Zylinder 5 schließt nicht mehr richtig, Zylinderkopfdichtung "am Ende" (bläst an einzelnen Stellen minimal durch, zum Glück aber noch kein Wasser im Öl oder umgekehrt). Offenbar war der Kopf in den vergangegen 52 Jahren noch nie unten, der hatte noch Neumaß, und es war wohl noch die originale ZKD verbaut (bei 168tkm).


    Kolben und Zylinder(laufbahnen) sahen gut aus, also wurde entschieden, nur den Kopf zu machen. Am 22.1. war der 250SE schon wieder fertig, d.h. von der Anlieferung bis zur Abholung waren gerade mal knapp 2 Wochen vergangen (ich hatte der Fa. Scharf keinen "Druck" gemacht, Wunsch war "im Frühjahr wieder fahren zu können").


    Gemacht wurden: Ventilspiel eingestellt, Kompressions- und Druckverlusttest, Zylinderkopf demontiert und überholt (neue Ventile, Ventilführungen und Schaftdichtungen, Kopf um 25/100 planiert) und alles wieder zusammengebaut. Neues Öl und neues Kühlwasser.


    Gekostet hat alles zusammen 3.100,- € brutto. Den 250SE habe ich am 23.1. wieder auf eigener Achse überführt, läuft gut, Blaurauch ist völlig weg. Bin aber seitdem erst 120km gefahren, d.h. die "Langzeiterfahrung" steht noch aus.


    Mit der Abwicklung war ich sehr zufrieden. Ich wurde vor jeder Entscheidung angerufen und kompetent beraten. Zudem ist der Thomas Scharf ein sympathischer Mensch.

  • Glückwunsch!
    Nur das kleine Programm.


    Als bekennender 250SE-Halter ist es bei meinem Baby sicher auch nur noch eine Frage der Zeit und Kilometer, bis zumindest der Wechsel der ZKD ansteht. Vermutlich dann aber eher gleiches Programm wie bei Dir.


    Grüße
    Marc (dessen SE ca. 125.000 drauf hat, ungeöffnet, und aktuell noch ohne (nennenswerten) Öldurst)


    P.S.: Eigentlich würde ich die ZKD ja gerne pro aktiv wechseln lassen, ..., nur "Never touch a running system" ...

  • Naja, so ähnlich ging es mir auch. Obwohl schon deutliche Anzeichen (Ölverbrauch) da waren, habe ich noch längere Zeit gezögert, und mich vor dem Kompressionstest gedrückt (den ich ja selbst durchführen kann)...


    Nun bin ich froh, dass die "verbrauchte" ZKD wenigstens keinen Schaden angerichtet hat.


    Nach meiner aktuellen Erfahrung, Marc, rate ich Dir, dieses Jahr noch einen Kompressionstest und Druckverlusttest zu machen, z.B. zur turnusmäßigen Wartung. Dann hat man zumindest "Fakten" und muss nicht "hoffen".


    Diese Kosten sind ja noch überschaubar.

  • Hi Jörg
    also bei meinem 250er war die originale ZKD auch erst bei 169 TKM defekt. Habe im Laufe der Jahre auf diversen Märkten schon so viele 250er-Tachos mit +-170 TKM in den Händen gehabt...also glaube ich eher, dass bei gepflegten Autos hier die kritische Laufleistung liegt. Aber alles hängt natürlich von der Nutzung und Pflege ab :)
    Kannst für das kleine Programm dankbar sein...das wirklich große kostet viiiiiiiieeeeel mehr und die dafür benötigten Teile werden nicht häufiger und günstiger...
    Gut das du auch schon die EP-Pumpe überholt und die teuren E-Düsen gewechselt hast. Ich hatte nach diesen Aktionen auch deutliche Erfolge beim Warmstartverhalten und Verbrauch :-))
    Grüße
    Axel

  • Lustig,
    bei meinem Motor ist die ZKD auch durch, nur wenig, aber doch.
    Und ein paar Ventilführungen sind auch fällig. Tacho sagt 70000, also wohl auch besagte 170000 km.


    gruß, fabian

    • Official Post

    Ist das nicht ein bisschen teuer? Klar der Kopf musste abgebaut/angebaut werden. Aber im Endeffekt wurde doch nur der Kopf gemacht? Oder kosten Ventile und Führungen für den 250er so einen Haufen Geld. Nur interessehalber.


    Motor komplett nur mal so im Vergleich. Wobei natürlich so ein 216cui Sechsender kein 250er ist, das ist mir klar ;)


  • Ist das nicht ein bisschen teuer?

    Mir wäre auch lieber gewesen, es wäre billiger gewesen. Ob die Reparatur nun "zu teuer", "teuer", "preiswert" oder "billig" war, kann ich mangels Vergleichmöglichkeit leider nicht sagen. Obwohl eine Kopfüberholung eigentlich eine Standardreparatur ist, findet man keine konkreten Preise im Netz. Wohl aber findet man Leute, die mit ihrem Motoreninstandsetzer vor den Kadi gegangen sind - das wollte ich auf jeden Fall vermeiden.


    Ich habe meine Rechnung mal als Bild eingestellt, vielleicht kann der ein oder andere etwas dazu sagen.


  • Kein Dumpingpreis, scheint mir aber im normalen Rahmen zu liegen, meine ich.

    ----------

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • Erscheint mir jetzt auch nicht überteuert...

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Ich sehe das so: 642,-€ Materialkosten
    1968,-€ Lohnkosten


    Jetzt kann man denken: Wie lange muss man "nur" an einem ZK arbeiten, um 1968€ zu verbrauchen?
    Std.satz / verbrauchte Std.!!!


    Fazit für mich: Hier in der Schweiz wäre es normal bzw. unter Budget.
    Für Deutschland recht "hochpreisig" verrechnet.
    Schafft der Motorenbetrieb für Mercedes???

    Routine wird im Alltag zur ... ?(8|