W110 200D - Gelenkwelle passt nach dem Ausbau nicht mehr rein, was muss ich beachten, bevor ich mir alles kaputt mache?

  • Hallo,


    ich brauche mal Rat.


    Problem: 2-teilige Gelenkwelle passt nach dem Ausbau nicht, sie ist ca. 1 cm zu lang und ich möchte sie nicht mit Gewalt einbauen.


    Vorgeschichte:
    - Motor ausgebaut
    - Vorderachse ausgebaut und überholt, beim Ausbau alle notwendigen Markierungen angebracht, z.B. die der Blattfedern
    - Geriebe ausgebaut und auch alle Markierungen angebracht
    - Gelenkwelle ausgbaut und am Mittellager markiert


    - Vorderachse wieder eingebaut und auf Markierungen geachtet, die Gummis des Stabis erneuert, die alten waren sehr platt.
    - Motor eingebaut, Motorböcke so eingesetzt, wie sie vorher waren
    - Getriebe eingebaut, dabei auf die Markierungen der Trägerplatte geachtet
    - Simmering am Differenzial gewechselt


    Dann versucht die Gelenkwelle einzubauen, zuerst am Getriebe angeflanscht, am Differenzial steht sie 1 cm über und auch die Markierungen am Mittellagen weisen den gleichen Abstand auf. Der Wagen hängt dabei auf der Bühne und die Achsen hängen frei, steht also nicht auf den Rädern.
    Habe den Stabi vorne am Rahmen gelöst und versucht alles es wenig nach vorne zu drücken, ohne Erfolg, ich möchte auch nicht zuviel Spannung erzeugen.


    Vermutung: Ich denke, dass die Vorderachse vielleicht zuweit nach hinten steht.


    Fragen:
    - Wenn meine Vermutung richtig ist, wie bekomme ich die Vorderachse justiert?
    - Ist die Gelenkwelle eigentlich nicht auch einstellbar und müsste sie nicht etwas Spiel haben?
    - Am Mittellager endet das vordere Stück in einer Verzahnung, muss diese in Längstrichtung freigängig sein, bei mir ist diese fest und die beiden Teile lassen sich nicht verschieben, ist das korrekt?
    - Muss der Wagen vielleicht belastet sein, also auf den Rädern stehen, um die Welle reinzubekommen?


    Schon mal besten Dank vorab, bin für jeden Tipp dankbar. Ersatzteile sind ja leider nicht gut und günstig zu bekommen, von daher versuche ich grobe Fehler zu vermeiden.


    Viele Grüße
    Eric

  • Hallo Hannes, super, danke für den Link. Ich habe zwar das Werkstatthandbuch vorliegen, aber einige Abschnitte sind dort gar nicht aufgeführt, hätte ja mal selber auf die Idee kommen können, im Doku-Archiv zu suchen.


    Ok klar, beim Ausbau brauchte ich nicht darauf zu achten, da ja vorne alles raus war, sonst hätte ich die Welle wahrscheinlich gar nicht abbekommen. Ich muss also die Klemm-Mutter 3 im Bild 41-1/12 lösen, dann kann ich die beiden Teile etwas auseinander und zusammenschieben.


    2 Fragen noch: (habe mir den Artikel gründlich durchgelesen aber dazu keine Antwort bekommen)
    - Dabei dient die Ausparung a wohl als Markierung, dass die Welle mind. bis dahin eingeschoben werden muss, oder?
    (im Text steht: "Dann das Schiebestück einsetzen und dabei auf die Markierung a achten)


    - Wenn ich dann alles drin habe und auch so einigermassen alles passt, kann ich dann auf der Bühne schon alles festziehen, oder lieber, wenn das Fahrwerk belastet ist? Gibt es da noch ein paar Tipps, die zu beachten wären, die über die Infos aus dem Handbuch hinausgehen?


    Beim Simmering Wechsel sollte die Hinterachse ja auch belastet sein, dass habe ich zwar nicht gemacht, aber vom Gefühl her die Nutmutter so angezogen, wie sie beim lösen war und auch nahezu das gleiche Spiel des Differnzials beachtet, alles ein wenig Hinterhofstrickerei, aber hoffe das es klappt. Im hängenden Zustand lässt sich das Differnzial sehr leicht drehen und hat ein wenig Spiel. Ich teste das noch mal wenn der Wagen auf dem Boden steht.

  • Hallo F.,
    die Markierung "a" muss wegen Verbeugung einer Unwucht der Welle eingehalten werden. Sie wurde komplett, d. h. am glaube ich "am Strang" gewuchtet.
    Die Klemmmutter 3 erst bei eingefedertem und hin und her geschobenen Wagen anziehen
    Gruss Hannes

  • Hallo,
    lieben Dank nochmal für eure schnellen Antworten.


    Also ich habe diese Klemmmutter 3, wie im WHB auf der Abbildung 41-1/12 erkkenbar ist.
    Ich hätte es nach meinem Verständnis auch so wie von Hannes beschrieben gemacht.
    Auf der Bühne am Getriebe und Differntial montiert, Klemmmutter noch lose, absetzen, bewegen und dann anziehen, damit ich das größtmöglichste Druckpotential vermeide. Mag sein, dass man das vieleicht nicht machen muss, aber schaden tut es bestimmt nicht.
    Ich werde es morgen versuchen und berichte im Anschluss mal, ob und wie es geklappt hat.
    Danke und viele Grüße
    Eric

  • Hallo Eric,


    das muss man sogar so machen. Dabei auch gleichzeitig den Auspuff noch entspannen und erst wieder festziehen, wenn die Kardanwelle festgezogen ist. Hält man obige Vorgehensweise nicht ein, gibt es so gut wie immer Brummgeräusche ab bestimmten Geschwindigkeiten.

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias