Heckflosse 220SB Kupplung schwergängig, falsche Druckplatte verbaut

  • Hallo zusammen,ich hab mir 2012 eine 220SB Heckflosse aus dem Jahr 1961 gekauft. Das Auto stammt aus Südfrankreich ist dadurch, dass es noch nie Streusalz gesehen hat, von der Karosserie wirklich super?
    Natürlich gehen über 50 Jahre nicht an einem Menschen, oder auch an einer Heckflosse nicht spurlos vorbei. Darum hat mein Flossi 2013 ein neues Lackkleid bekommen und auch neu verchromte Stoßstangen hab ich ihm vergönnt. Die Franzosen waren einfach zu kontaktfreudig. Besonders beim Einparken.


    Doch jetzt mal zu meinem Problem, mit meiner Kupplung. Die Kupplung von meinem Auto ist schon seit ich das Auto gekauft habe zu schwergängig.Daraufhin hab ich mir in meiner Werkstatt ein neue Kupplung und Druckplatte einbauen lassen. Das hatte noch keine Verbesserung gebracht. Also hab ich noch den Geber- und den Nehmerzylinder austauschen lassen. Der Kupplungsschlauch ist auch neu.Nur leider hat das auch nix gebracht. Die Kupplung ist nach wie vor schwergängig. So bin ich jetzt schon ein paar Jahre rumgefahren, aber so richtig Spaß war es mit der Kupplung keiner.


    Aus diesem Grund haben ein Bekannter Mechaniker beschlossen noch mal zu schauen, was da los ist. (Vielen Dank schon mal an Thomas G. vom Stammtisch Regensburg).Was wir als erstes festgestellt haben ist, dass die falsche Druckplatte verbaut ist. Es ist eine Lamellen-Druckplatte verbaut und nicht die mit der Nummer 000 250 9604 80.Die falsche Druckplatte wurde in Frankreich schon mal eingebaut. Meine Werkstatt hat das falsch umgeschlüsselt wieder die falsche Platte eingebaut. Es ist zum Verzweifeln.
    Gut das beim VDH noch die Druckplatte am Lager war. Also wieder mit Thomas G. was ausgemacht und die richtige Platte eingebaut, Getriebe wieder montiert und getestet.Und wieder nix. Jetzt muss ich das Pedal schon halb durchtreten bis das Ausrücklager an die Druckplatte kommt. Einstellschraube am Nehmerzylinder war schon ganz rausgeschraubt.Getriebe wieder ausgebaut und festgestellt, dass die Federn der Druckplatte schon zu weit zusammen gedrückt sind. Unsere Vermutung ist jetzt das jemand beim Kupplungsumbau in Frankreich etwas vom Schwung abgedreht hat und dadurch die Tiefe nicht mehr ausreicht.
    Hat jemand die Seite aus dem Tabellenbuch für mich in dem die richtigen Maße stehen?
    Ich hab leider noch kein anders Schwungrad oder auch Ausrücklager zum Vergleichen auftreiben können.


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe
    Gruß Andi


    Ich hab noch ein paar Bilder dazu angehängt

  • moinsen,


    hilft da nicht einfach ne längere Einstellschraube? Habe ich sio gemacht.


    Gruß


    Volker

  • Hallo Volker, hallo Paul,


    danke für eure Antworten. Das mit der längeren Einstellschraube wird nicht klappen. Die müsst in diesem Fall so lang sein, das das Ganz nicht mehr stabil ist.
    Das mit den 2 verschienden Ausrücklager hab ich auch im WHB gelesen. Leider hab ich nichts zum vergleichen.
    Meine Vermutung geht eher in die Richtung, dass die Andruckplatte zu stark am Schwung angeschraubt ist und dadurch die Federn schon ganz zusammengedrückt sind.
    So das die 3 Druckhebel auch zu weit vorne sind und ich fast keinen Weg mehr zum Auskuppeln hab.
    Darum wäre für mich das Maß A auch dem WHB für mich interessant. Leider finde ich nichts dazu im Handbuch.

  • Im TABELLEN-Buch müsste es aber vermerkt sein, da gibt es für die Schwungscheibe feste Grenzmaße für's Abdrehen, damit genügend freier Hub bleibt.


    Leider komme ich an meines derzeit nicht heran, aber irgendjemand hier wird sich doch die Mühe machen können...


    Gruß
    Michael

  • Habe eine entsprechende Schwungscheibe liegen und nur mal als Anhaltspunkt zum Vergleich gemessen.
    Wird dir aber wohl nicht viel helfen, im eingebauten Zustand ...
    Ich messe jedenfalls von der dicksten Stelle um den Kragen am Flansch (motorseitig) zur kleinen Kreisfläche (getriebenseitig) 330mm. Die Höhendifferenz von der kleinen Kreisfläche zur Kupplungsanlagefläche ist nochmals knapp 1mm. Es handelt sich um ein Gebrauchtteil unbekannter Laufleistung.

  • Hallo Michael, hallo Christian, hallo Paul,
    Vielen Dank für eure Antworten.
    Bei mir im WHB (ab 1959) finde ich Kapitel 03 Triebwerkteile keine Arbeitsnummer 03-0.
    In meinen Buch geht es bei Arb.-Nr. 03-10 los. Oder bin zu blöd um das zu finden??


    Danke Paul fürs messen. Kannst du mir bitte noch mal das Maß klein „a“ messen.
    Bei mir sind es ca. 20 mm. Und ich vermute, das ist zu wenig.
    Würdest du dich eventuell von deinem Schwungrad trennen, falls ich bei mir in der Gegend nix auftreiben kann?


    Ist hier jemand im Raum Niederbayern, Deggendorf der vielleicht ein Schwungrad für einem M180.941 Motor rumliegen hat? Ein Ausrücklager wäre auch nicht schlecht zu vergleichen.


    Gruß Andi

  • Servus Andi


    ich messe dir morgen den Abstand a.
    Falls der viel- bzw. mehrversprechender als der bei dir ist, kannst du die Scheibe haben, denn ich brauche sie nicht. Abgesehen davon bin ich des Öfteren in meiner alten Heimat München

  • moinsen,


    wenn ich es richtig verstanden habe besteht jezt ein Pedalleerlauf bis zum Druckpunkt. Wenn es so ist, würde ich immer noch eine längere Einstellschraube anfertigen und einbauen, auch nur um zu sehen was Sache ist. Wenn du allerdings beim Durchdrücken auf Widerstand stößt ohne das die Kupplung richtig trennt, so drückt der "Innenkranz" der Mitnehmerscheibe auf das Schwungrad. Oder ist gar die Mitnehmerscheibe verkehrt herum montiert.


    Das Schwungrad kann man nicht einfach tauschen. Das Schwungrad, die KW und der Schwingungsdämpfer werden zusammen gewuchtet, ein ziemlicher Aufwand. Baust du nur ein anderes Schwungrad ein, so produzierst du eine nette Unwucht. Das geht fast nie gut.


    rüttelnder Grobstaubgruß


    Volker

  • Hallo zusammen,
    ja das stimmt, es besteht ein Pedalleerlauf bis zum Druckpunkt. Aber ich bekomme mit dem Pedal die Kupplung gar nicht richtig frei. Bei meiner Druckplatte sind die Feder fast ganz zusammen gedrückt und die 3 Arme auf die das Ausrücklager drückt sehr weit Richtung Motor.
    Meine Einstellschraube am Gebezylinder ist schon ganz raus geschraubt und sie zu verlängern würde nichts bringen, weil zu wenig weg an der Druckplatte habe zum Auskuppeln.


    Das Maß „a“ mit 19,4 mm +0,1 sollte bei mir auch hinkommen. Ich hab es damals leider nur mit dem Lineal gemessen. Aber auf den Wert sollte ich hinkommen.


    Jetzt wäre meine Idee noch, ob nicht die Falsche Mitnehmerscheibe eingebaut ist. Wenn die zu dick ist, könnte das auch mein Problem sein. Was meint ihr dazu?
    Die Original-Teilenummer sollte die 010 250 53 03 sein. Oder?


    Ich werde Morgen mal in meiner Werkstatt nachfrage, ob er noch die Teilnummer der Mitnehmerscheibe hat, die er damals verbaut hat. Wenn die Druckplatte schon falsch umgeschlüsselt wurde, kann ja bei der Mitnehmerscheibe das Gleiche passiert sein,


    Mit flossigen Grüßen
    Andi

  • moinsen,


    man kann es auf den Bildern schlecht erkennen, jedoch scheinen die Hebelarme sehr weit zur Mitnehmerscheibe durchgedrückt zu sein. Das kann an einer verkehrten Mitnehmerscheibe liegen. Frag doch einfach mal beim Fachhändler, z.B. Bruno Wenner, oder das Forum, wie dick die Originalscheibe ist.


    rüttelnder entschleunigter Gruß


    Volker

  • Genau das ist das was ich auch vermute, kann aber leider nicht messen wie dick die eingebaute Mithemerscheibe ist. Hab momentan alles wieder zusammen gebaut.
    Vielleicht bekommen von meiner Werkstatt die Nummer der verbauten Scheibe raus


    Gruß Andi

  • Was ich vergessen habe zu fragen, kann mir jemand sagen wie dick die richtige Mitnehmerscheibe ist.


    Vielen Dank im voraus

  • Hallo Andi,


    Die Mitnehmerscheibe (Kupplungsscheibe, sollte laut Katalog fuer BM 111 nr. 010 250 2603 sein) im neuzustand gepresst b = 9,5 + 0,3 mm (Belagstarke max. 4,2 +- 0,1 mm).


    Ist bei dir vielleicht auch die Starke der Drueckplatte am Kupplung abgedreht? Diese Starke sollte 16,5 mm sein und darf bis zu 15,5 mm nachgearbeitet werden. Das sollte aber sogar mehr platz schaffen?


    Gruesse Mathieu

    Freude am fahren - Mercedes Benz

  • Hallo Mathieu,
    danke für die Bilder, die Druckplatte werde ich mal nachmessen.
    Habe gestern ein Angebot, von meinem damaligen Verkäufer des Autos bekommen.
    Er will mir eine funktionierende komplette Kupplung aus einem Schlachtfahrzeug schicken, damit ich was zum Ausprobieren habe.
    Ich halte euch auf dem Laufenden.

    Gruß Andi

  • Hallo Andi,
    Mich dünkt da ist noch ein weiteres Problem.
    Ab einem Pedalleerweg von 15 mm dürfte das Pedal wegen dem Halteausgleich in der Pedalmimik nicht mehr zurück kommen.
    Wenn du eine Druckplatte z.B. aus einem BMW erwischt hast kommt es zu dem Phänomen mit den nach Anzug fast in endlage liegenden Hebeln. Belagstärkenunterschiede die das verursachen können sind mir nicht bekannt.
    Die korrekte Position der Hebel dürfte im WHB beschrieben sein.
    Gruß HaWA

  • Hallo HaWA,


    das hast du Recht. Wenn ich die Richtige Druckplatte montiert habe, kommt mein Kupplungspedal nicht mehr von selbst zurück. Mit der Falschen Druckplatte ist das nicht so, ab einfach zu schwergängig.
    Die Druckplatte die ich mit Organisiert habe hat die Teilenummer 000 250 9604 80.


    Gruß Andi

  • Hallo Andi,
    Ist denn der Zylinder am Getriebe der Richtige?
    Die gibt es auch für Membrandruckplatten und sie sehen auch kaum anders aus.
    (Durchmesser Zylinder und Betätigungsstange weichen ab)
    Der Leerweg des Pedals darf den Einsatzpunkt
    der Unterstützung nicht überschreiten.
    Gruß HaWA

  • Hallo Michael,



    ich hab deine Frage schon im Forum gelesen, aber noch keine Zeit gehabt die zu antworten. Sorry!


    Meine Probleme mit der Kupplung ist sind noch nicht ganz gelöst. Aber immerhin hab ich jetzt schon mal einen spürbaren Druckpunkt.



    Bei meinem Auto war die falsche Druckplatte verbaut. Nach dem Austausch dieser, war die Einstellschraube von Nehmerzylinder zu kurz.


    Daraufhin hab ich mir von einem Bekannten der früher ein paar Flossen geschlachtet hat ein Getriebe noch eine andere Druckplatte und einen anderen Nehmerzylinder organsierte.


    Und siehe da von dem Nehmerzylinder war die Schraube länger und ich konnte die Kupplung wieder einstellen. Dabei hab ich festgestellt, dass mein verbauter Nehmerzylinder kleiner ist als den ich mir Organisiert hab. Leider ist die aber kaputt und ich bin noch nicht dazu gekommen mir einen neuen zu kaufen.



    Das wäre jetzt von mir der nächste Schritt den noch auszutauschen. Dann könnte ich noch eine gebraucht Druckplatte einbauen.


    Langsam aber sicher hab bald echt keine Nerven mehr.



    Geberzylinder und Schlauch war da erste was ich ausgetauscht hatte nur leider ohne Erfolg.



    Bin heuer mal ein 220 SE Coupé Probe gefahren, bei dem ging die Kupplung deutlich leichter. Auch von der 190zinger Flosse eines Kumpels geht die Kupplung wie Butter.


    Vielleicht hast dunoch eine andere Idee.



    Mit flossigen Grüßen


    Andi

  • Hallo Andi,
    ich möchte nochmal ein kurzes Feedback von meiner schwergängigen Kupplung geben. Bei mir war unter anderem ein Ausrückhebel der Druckplatte gebrochen (siehe Bild). Also Druckplatte, Mitnehmerscheibe, Ausrücklager, Pilotlager, Simmering erneuert. Geber und Nehmerzylinder waren schon zuvor von mir erneuert worden. Und das war bei mir der springende Punkt. Ich habe, wieso auch immer, nur den Durchmesser des alten Nehmerzylinder (20,6mm) gemessen und einen neuen gekauft und eingebaut. Der war aber falsch, richtig ist der Durchmesser 25,4mm. Hätte ich direkt auf die Teilenummer (0002951907) geschaut, wäre mir der Umweg erspart geblieben. Die Frage nach dem richtigen Nehmerzylinder hatte HaWa ja auch schon gestellt! Achtung, der Schlauch passt dann auch nicht mehr, muss M14 Innen und Aussen haben. Der späte Nehmerzylinder mit 20,6mm hat einen M12 Anschluss.
    Also alles wieder zusammengebaut, Kupplung ging leicht, aber trennte nicht genug. Da der falsche Nehmerzylinder verbaut war, waren die Kräfte am Pedal so hoch, das das Pedal an einer Stelle gerissen war und natürlich von den Amis ( US-Flosse) falsch zusammengeschweißt wurden. Dadurch war der Pedalweg deutlich zu klein. Pedal ausbauen, einschneiden, richten und richtig verschweißen. Jetzt funktioniert alles.
    An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die Hilfe hier im Forum!


    Ach ja, die Druckplatte kann man wohl einstellen, schau Dir mal das Maß "D" an (36,8mm), ist schwer zu messen, da es auf die Reibflache der Mitnehmerscheibe geht, läßt sich aber umrechnen, wenn man vorher seine Mitnehmerscheibe vermisst.


    Gruss Michael