W123 230E leichtes Ruckeln/Aussetzer beim Beschleunigen

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein Problem mit meiner neuen Errungenschaft und komme nicht mehr so recht weiter - vielleicht habt ihr noch Ideen oder Input für mich.
    So oder so ähnlich habe ich mein Problem bereits im w123-Forum beschrieben und auch dort einige Tips bekommen, die leider noch nicht zielführend waren:


    Vor vier Wochen gekauft, Wagen ist 2. Hand mit 95tkm, Wurm-Kat und Mercedes Scheckhheft gepflegt - stand allerdings drei Jahre. Kraftstoffpumpe war fest und wurde samt Filter durch ein Neuteil ersetzt, Wagen lief damit einige Tage bis er anfing zu stottern, kein Gas mehr anzunehmen und auch im Leerlauf auszugehen. Der Tank war komplett voll mit Rost und irgendwelcher weißen Schlacke, die neue Benzinpumpe total zugesetzt. Ich habe daraufhin folgendes gemacht:


    - Tank neu
    - Tanksieb und Verschlauchung Pumpenpaket neu
    - Kraftstoffpumpe, Benzinfilter, Druckspeicher neu
    - Vor-/Rücklauf mit Pressluft durchgeblasen
    - Mengenteiler neu
    - Einspritzdüsen neu samt Dichtung
    - Kerzen (NGK), Verteilerkappe, Verteilerläufer neu
    - Ventile sauber eingestellt
    - erneuter Öl-/Filterwechsel


    Beim anschließenden starten hatte ich einen katastrophalen Leerlauf, der sich mit der "Luftschraube" in einen traumhaften Leerlauf verwandeln lies. Proberunde zeigte dann, dass er grundsätzlich schön lief, aber etwas "teigig" und nicht schön sauber am Gas hing. Im Leerlauf dann leichte schwarze Wölkchen was mich veranlasste den CO-Tester mal in den Auspuff zu hängen, der prompt auf seinen Maximalausschlag von 9,90% (!) ging. Habe dann mit Inbusschlüssel durch das Loch im Luftfilter leicht Richtung mager gedreht und mich erschreckt wie massiv das Auto darauf reagiert (kenne das von den mechanischen Einspritzpumpen meiner anderen Autos nicht). CO lies sich auf 0,5% einstellen und der Motor läuft damit schön im Leerlauf und nimmt sauber Gas an.... Soweit - so gut! Während der Fahrt beim Beschleunigen hat er dann leichte Ruckler/Aussetzer, warm etwas weniger als kalt und mit etwas Temperatur. Am deutlichsten bei etwa Halbgas, Vollgas auch aber etwas weniger gefühlt. Wagen erreicht Höchstgeschwindigkeit und Verbrauch über die jetzt gefahrenen 300km 10,3L/100km, was sicher als normal gelten kann?! Habe zum Testen vorhin mal das Steuergerät des Wurmkat abgezogen, ohne spürbare Veränderung.


    Aktuell heute noch erledigt:
    - Zündgeschirr neu
    - Taktventil des Wurmkat von der Kraftstoffversorgung getrennt


    Alles - wie gehabt - ohne Veränderung. Der Motor hat besonders in Gang 3 und 4 leichte Aussetzer beim Beschleunigen und gefühlt auch beim Geschwindigkeit halten/Schiebebetrieb (wobei ich inzwischen auch hypersensibel bin).
    Frage wäre jetzt, ob ich das Zündsteuergerät in Frage stelle und evtl. auch das Kraftstoffpumpenrelais. Weitere Überlegung wäre den Kraftstoffdruck zu messen, im Idealfall auch währen der Fahrt. Finde zu meinem Motor allerdings kaum Werte, das meiste gilt nur für die KE-Motoren.


    beste Grüße
    Knut

  • Hallo Volker,


    den Warmlaufregler habe ich heute erneuert, hätte wohl lieber vorher den Steuerdruck ermittelt - das Ganze nämlich ohne Veränderung.
    Wo messe ich denn den Systemdruck? Direkt am Eingangsanschluss des Mengenteilers? Wieviel wäre denn dort idealerweise zu messen?


    Danke!
    Knut

  • Hallo Knut,


    so viel Ersatzteil-Bingo ohne je die Drücke gemessen zu haben? Die Messung ist in der Werkstatt-CD im Kapitel 07.3-120 beschrieben. Du brauchst ein Manometer 7 Bar mit eienm t-Stück und einem Absperrventil, das Du zwischen Warmlaufregler und Mengenteiler montierst.

  • Hallo Volker,


    ja, ganz clever war das Ganze nicht - allerdings habe ich den Regler leihweise als Neuteil bekommen und muss ihn nicht bezahlen, da ich den ursprünglichen Regler wieder verwenden werde.
    Den Systemdruck habe ich eben gemessen. Da ich noch kein Manometer mit T-Stück auftreiben konnte, habe ich lediglich am Anschluss gemessen, an dem die Leitung des Warmlaufreglers am Mengenteiler angeschlossen ist. Habe 4,9bar gemessen und zuvor gelesen, dass 5,3 - 5,5bar anliegen sollten. Habe dann den Systemdruckregler bzw. dessen Feder weiter unterlegt und kam beim zweiten Versuch auf 5,3bar.
    Probefahrt leider ernüchtern, mein "Ruckeln" ist nach wie vor da, evtl. etwas reduziert. Es ist allerdings - da muss ich nochmal einwerfen- kein wirkliches Ruckeln sondern wirklich ganz marginale kleine Aussetzerchen die auch unregelmäßig sind. Wirklich spürbar beim Beschleunigen im dritten Gang.
    Werde morgen noch ein T-Stück basteln um zwischen Mengenteiler und Warmlaufregler zu messen und somit den Steuerdruck zu ermitteln. Gehe aber davon aus, dass dieser korrekt ist, Tausch gegen ein Neuteil brachte ja keinerlei Veränderung.


    Grüße
    Knut

  • Hallo Volker,


    habe das heute mal geprüft....
    Zündung steht im Leerlauf so etwa 12° vor OT, zieht dann bei 4500 U/min auf etwas über 40° Frühzündung, was laut meinen Unterlagen korrekt ist.
    Blitzt immer sauber auf der selben Grad-Markierung und springt nicht.
    Leerlauf-CO steht auf knapp 0.5% - sicher etwas zu hoch bei KAT, darunter läuft er aber gefühlt etwas holziger, Verbrauch über die 300km diese Woche bei knapp 10L mit viel Stadt.
    Wurm-KAT ist verbaut, Steuergerät und Taktventil hatte ich zu Testzwecken abgeklemmt ohne Veränderung.
    Heute bei Regen kam mir das leichte Ruckeln deutlich intensiver vor, auch im Leerlauf hatte er dieses "Ruckeln/Zucken".
    Bei Volllast ist das übrigens nicht wahrnehmbar, ebenso wenn ich ganz ganz sachte beschleunige....


    Grüße
    Knut

  • Guten Morgen,


    werde nochmal ein anderes Geschirr probieren...frage mich aber, warum bei Volllast dann keine Probleme bestehen, wenn es denn an der Zündung liegt. Aber bei dem, was inzwischen alles erneuert wurde, ist sicher alles in Frage zu stellen wenn der Motor nach wie vor nicht befriedigend läuft.


    Verbaut ist der Verteiler 0237002066, hatte dazu dann den Etzold bemüht und 40°-44° Frühzündung bei 4500U/min MIT aufgesteckter Unterdruckleitung nachgeschlagen - hoffe das stimmt?!
    Kann auch zur Sicherheit nochmal ohne die Leitung blitzen, dann müsste er bei 32° v. OT landen....


    Grüße
    Knut

  • Hallo Knut,


    also die Werte im Werkstatthandbuch sind anders:


    Einstellen bei


    4500/min ohne Unterdruck 32° vor OT


    Prüfen bei


    Leerlauf mit Unterdruck 15°+/- 3° vor OT, muss bei warmem Motor mit und ohne Unterdruck gleich sein
    1500/min ohne Unterdruck 16-21° vor OT
    3000/min ohne Unterdruck 26-30° vor OT

  • Hallo Volker,


    danke an dieser Stelle erstmal für deine Geduld!
    Ich habe die von dir gelieferten Werte nochmal geprüft, das passt recht genau (soweit man das genau sehen kann beim Abblitzen).
    Ich bin dann nochmal Richtung Stauscheibe und habe die Ruhelage geprüft, das hatte ich zwar bisher immer auf dem Schirm - aber ist irgendwie immer wieder in Vergessenheit geraten.
    Ich habe an der Stauscheibe keinerlei Leerweg/Spiel, ich höre bei der geringsten Auslenkung schon die Ventile schnarren. Wäre meiner Meinung nach eine schöne Erklärung für mein Problem. Leerlauf passt (da eingestellt über CO-Schraube) Volllast passt auch und dazwischen im Teillastbereich passt die Stellung der Stauscheibe nicht zur Stellung des Steuerkolbens?!
    Nun soll man ja den Führungsbolzen hinein-/herausschlagen, dazu eine Verständnisfrage:
    Bei wenig oder keinem Spiel zwischen Verstellhebel und Steuerkolben sitzt die Stauscheibe zu tief und ich müssten den Bolzen etwas herausschlagen?


    Danke und Gruß
    Knut

  • Hallo Knut. Bitte entschuldigen meine schlechcte Sprache!
    Wegen die komplexität von dem K-Jetronic, sucht man dort oft ein fehler, statt in die einfachste Plätze. Vielleicht ein dumme Frage: Haben deine NGK zündkerzen ein 'R' im ihren Bezeichnung? 'R' für Resistor bedeutet Widerstand, und in viele neue Kerzenkatalogen findet man inkorrekte Kerzenbezeichnungen. M102-motoren habe Zündkabeln mit Widerstand eingebaut, und mit R-kerzen dazu, laüft der Motor oft schlecht.

    Mit Freundliche Grüße, Olaf
    Drøbak, Norwegen


  • Hallo Knut,


    bei der Nulllage der Stauscheibe geht es um die Lage derselben im Trichter des Trichters. Die muss sowohl zentrisch sein als auch an der engsten Stelle des Trichters (oder ganz leicht darüber) positioniert werden. Dann sollte sie auch ein wenig Spiel haben, bis sie auf den Steuerkolben trifft.