Bremse fest

  • Hallo,


    erster Startversuch und kurze Fahrt meines in der Restauration befindlichen Pontons 219. Folgendes Problem ist aufgetreten: Nachdem ich den Motor ausgemacht habe, blieben alle 4 Bremsen fest. D.h. man konnte alle 4 Räder gerade noch mit der Hand drehen (auf der Bühne). Nachdem ich an einem Radbremszylinder etwas Bremsflüssigkeit abgelassen habe und den Druck abgelassen habe, waren alle 4 Räder wieder frei.


    Das Problem trat erst mit dem erstmaligen Starten des Motors auf. Vorher hatte die die Bremse bei ausgeschaltetem Motor einige Male betätigt - ohne Probleme.


    Meine Vermutung: Es liegt am Bremsgerät, das in einer Fachwerkstatt überholt wurde. Offenbar wird der vom Bremsgerät aufgebaute Druck nicht abgelassen.


    Das Bremspedal hat 2 bis 3 cm Spiel. Es kommt nach dem Treten wieder zurück.


    Was könnte die Ursache sein, wie ist das Problem zu beheben?


    Udo

    • Official Post

    Hallo Udo,
    wenn Du nicht geschrieben hättest, dass dein Bremspedal wieder hochkommt, hätte ich vermutet, dass der Kolben im Hauptbremszylinder hängen bleibt. Das passiert oft, wenn man über das Bremspedal entlüftet und dabei den Kolben bis zum Anschlag durchtritt. Sind dann Rostansätze im Hauptbremszylinder im hinteren Bereich, dann bleibt der Kolben da oft hängen und geht nicht mehr zurück. In deinem Fall muss es aber eine andere zentrale Komponente sein, sonst würden nicht alle 4 Räder blockieren. Deswegen würde ich auch auf den überholten Bremskraftverstärker als Ursache tippen. Dazu passt auch, dass es nur mit laufenden Motor passiert!
    Gruß Peter

  • moin Nichtschwimmer,


    ich hatte ein ähnliches Problem. Es war der Hauptbremzylinder falsch montiert. Dort würde ich mal nachsehen. Und bitte das Spiel am Zylinder nochmals prüfen!


    Gruß


    Volker

  • Hallo Volker,


    wie kann man den HBZ falsch montieren? Das Spiel entstpricht dem WHB, ich werde es aber überprüfen und testen ob ein größeres Spiel das Problem abstellt.


    Udo

  • Moin,


    Rückschlagventil Unterdruckleitung verkehrt herum eingebaut?


    Gruß


    Ulli

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

  • Hallo, Udo,


    da hab ich als Fahrer etwas späterer Modelle wieder was gelernt. :)


    Gruß


    Ulli

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  • Ich habe die Bremsen nochmals geprüft.
    - Am Spiel der Fußhebel liegt es nicht, eine Veränderung des Spiels ändert nichts am Problem
    - Der T50 hat das Rückschlagventil nicht in der Leitung, sondern im Anschluss der Unterdruckleitung. Hieran liegt es auch nicht. Wenn es defekt oder falsch motiert wäre, würde entweder kein Unterdruck aufgebaut oder dieser nicht gehalten werden.
    - Durch Abschrauben des Unterdruckvenils habe Luft in den BVK gelassen (Unterdruck beseitigt). Die Bremsen waren frei.
    - Ich habe sodann den BVK bei laufendem Motor getestet. Bremsen fest, allerdings etwas weniger. Am Lufteinlass des BVK hört man es Zischen, wenn die Luft beim Bremsen in die Vakuumkammer strömt.


    Mein Schluss: Der BVK funktioniert prinzipiell. Aber irgendwas verhindert, dass der große Kolben im BVK durch die große Feder vollständig in die Lösestellung geschoben wird.


    Wer hat eine Idee zur Abhilfe?


    Udo

  • Moin,
    das passiert oft bei bremsanlagen mit T 50 ,vor allem wenn die Fahrzeuge länger stehen , der Fehler liegt
    am Hauptbremszylinder , dort ist die Entlastungsbohrung verdreckt oder zukorrodiert und es empfiehlt sich bei unbekanntem Alter diesen zu erneuern.


    Gruss
    Obelix

  • Hallo,


    die komplette Bremsanlage einschl. HBZ ist neu. Wenn kein Unterdruck im T50 und der Motor aus ist, besteht das Problem nicht. Ist es möglich, dass das der HBZ nicht mit dem T50 harmoniert?


    Udo

  • Hi,
    im ungünstigen Fall ja, überprüf doch mal welchen HBZ du verbaut hast und ob der zum T 50 passt .
    Die Trommelbremsanlage braucht ja einen HBZ mit Restdruck, der darf aber am T 50 nicht anliegen. Sind denn die
    Leitungen richtig angeschlossen ?
    Gruss
    Obelix

  • Die Leitungen sind richtig montiert, ich habe das von einem befreundeten KFZ-Meister auch noch mal überprüfen lassen.


    Der Restdurck doch durch ein Bodenventil erzeugt. Ich sollte also einen BVK ohne Bodenventil haben. Auf der Rechnung für den HBZ steht die Teilenummer A0004307201.


    Wenn ich nun einen BVK ohne Bodenventil habe/hätte, würde der Restdruck durch den BVK erzeugt werden?


    In meinem Bremssystem ist Restdruck vorhanden. Die Räder lassen sich mit einer Hand gegen einen deutlichen Widerstand drehen, da die Bremsbacken anliegen. Beim Öffnen eines Belüftungsnipples laufen knapp 10 cm Bremsflüssigkeit in den aufgesteckten Schlauch. Danach ist die Bremse frei. Sie ist auch frei, wenn ich die Schraube am Rückschlagventil des BVK löse.


    Udo

  • Danke, damit könnten ich den HBZ als Ursache bestätigen oder ausschließen. Leider habe ich kein Hydraulikmanometer o.ä. Ich müßte mir nächste Woche eines besorgen.


    Wie sieht es mit dem oberen Entlüftungsnippel des T50 aus. Das entlüftet den Teil des BVK, der hinter dem Kolben des Hilfshauptzylinders liegt und über die Leitung mit dem HBZ verbunden ist. Kann dieser Bereich noch Druck haben, wenn der HBZ keinen Restdruck mehr erzeugt?


    Udo

  • Hi Obelix,


    ich habe mir den alten, ausgebauten HBZ angesehen. Der hatte definitiv ein Bodenventil, was auch im EPC so zu sehen ist. D.h. auch beim T50 würde der HBZ einen Restdruck erzeugen, den das Manometer anzeigen würde.


    Gegen einen defekten/falschen HBZ spricht m.E., dass die Bremsen frei sind, wenn das Vacuum im T50 abgelassen ist. Ein zu hoher Restdruck bei einem defekten HBZ würde sich auch bei abgelassenem Vacuum über den Hilfshauptbremszylinder (Kugelrückschlagventil in dessen Kolben) im T50 fortpflanzen und die Bremsen dicht machen. Oder liege ich falsch? Danke für die Antwort.


    Udo

  • Hi,
    natürlich erzeugt der HBZ über das Bodenventil einen Restdruck, sonst würde das mit den Trommelbremsen ja überhaupt nicht
    funktionieren. Der darf aber nur in den Leitungen vom HBZ zu den Bremsen wirksam sein.
    Am Steueranschluss zum T 50 darf allerdings kein Restdruck vorhanden sein, da er sonst permanent verstärkt und die Bremse nicht frei wird.


    Gruß
    Obelix

  • Hallo,


    Der T50 ist doch zwischen HBZ und Radbremszylinder montiert. Es gibt deshalb keine Leitungen vom HBZ direkt zu den Bremsen. Vom HBZ geht eine Leitung zum T50 und dann vom T50 zu den Bremsen. Da der HBZ immer einen Restdruck erzeugt, müsste dieser immer am T50 anliegen. Die Rückstellfeder in den Trommelbremsen und die große Feder im T50 müßten bei funktionierendem System nach meinem Verständis dem vom T50 verstärkten Restdruck entgegenstehen so dass die Bremsen im Lösezustand nicht fest sind. Oder wo liegt mein Denkfehler?


    Udo

  • Hi,
    ja, da war ich jetzt aufm falschen Dampfer, beim Ponton ists so wie du beschrieben hast.
    Mach doch mal folgenden Test :
    Motor starten, Bremse betätigen, wenn die Bremsen jetzt fest bleiben die Leitung vom HBZ zum T 50 abschliessen.
    Wenn die Bremsen jetzt frei sind liegt der Fehler am HBZ, wenn nicht am T 50.


    Gruß
    Obelix

  • Hallo,
    wurden evtl. die Anschlüsse vertauscht?
    - vom T50 geht der hintere Anschluss, der im 45° - Winkel steht, mit einer Leitung direkt zum HBZ, und zwar von unten auf ca. 9 Uhr
    - die zweite Leitung geht vom BKV vorne auf den Verteileranschluss des HBZ mittig, also 12 Uhr.
    Es gab im übrigen 2 versch. HBZ für die 219- und 220- Modelle. Die frühere war nicht f.d. BKV geeignet.


    Carl

  • hi Udo,


    hast Du noch nichts erreicht? Ich habe nochmal überlegt. Deine Beschreibung des Fehlers hört sich nach Problemen mit der Ausgleichsbohrung an. Wird diese nicht frei gegeben, so baut sich ein Druck auf. Ggf.stimmt das Zusammespiel zwischen Bremskraftverstärker und Hauptbremszylinder nicht. Besteht im Ruhezustand noch Druck auf dem Hauptbremzylinder, so wird die Ausgleichsbohrung nicht frei gegeben. Gleicher Effekt tritt auf, wenn beim herkömmlichen Hauptbremszylinder kein Spiel am Pedal eingestellt ist.


    rüttelnder Gruß


    Volker