w108 280SE 4.5, US: Zündungsprobleme

  • Moin zusammen,


    nach vergeblicher Suche hier im Forum bleibt mir nur hier um die Expertenhilfe zu bitten.


    Der 108er springt nicht mehr an... nach ein paar Aussetzern im Fahrbetrieb, die innerhalb einer Stunde dann zum Totalausfall gefuehrt haben bin ich jetzt dabei mir die Details der gesamten Zuendanlage zu erarbeiten.


    Das momentane Verhalten:

    • beim ersten Starten hat man das Gefuehl er koennte gleich kommen.
    • beim weiteren Orgeln dann nicht mehr
    • das Voltmeter zeigt an Klemme 15 beim Starten 10.8V


    Was weiss ich mittlerweile:

    • Theorie:

      • es handelt sich um eine Transistorzuendung, sprich ein Zuendschaltgeraet (ZSG) bekommt den Unterbrechungsbefehl vom Verteiler
      • und unterbricht dann entsprechend die Versorgung zu KL-15
      • damit induziert das abfallende Magnetfeld in der Sekundaerspule die Zuendspannung.
    • Empirische Beobachtungen:

      • Es gibt einen Vorwiderstand (blau) in der Zuleitung zu KL-15
      • Es gibt einen Vorwiderstand (weiss) in der Zuleitung zu KL-1
      • =>> das entspricht schonmal nicht der Schemazeichnung auf Seite 15-20/2 (Bild 15-20/2).
        [Werkstatthandbuch: Best.Nr.: 6510 1404 00]

    Den Druck der Benzinpumpe hab ich noch nicht gemessen. Aber ich hoer sie fuer ca. ne 1/2 Sekunde anlaufen wenn ich der Zuendschluessel dreh.


    Meine Fragen:

    • Da die Schemazeichung im Werkstatthandbuch nicht uebereinstimmt... kann mir jemand Informationen geben wie ZSG, Zuendspule und Verteiler in der 4.5 L US Version verschalten wurden ?
    • Gibt es Messungen die ich machen sollte um weitere Eingrenzung des Fehlerbereich zu machen ?


    Danke fuer euer Interesse.


    Holger

  • Hi,
    zum Thema Zündung kann zumindest ich nichts sagen ... .
    Jedoch: könnte es vielleicht sein, dass zu wenig oder (fast) kein Sprit im Motor ankommt?
    Also, ggf. Dreck im Tank, in den Leitungen und ein völlig zugesetzter Filter (der im Tank, ggf. noch ein weiterer im Motorraum).
    Die Kraftstoffpumpe könnte ebenfalls einen Defekt haben, zusätzlich.
    Nur so als Idee.
    Grüße
    Marc

  • Marc, wie schon gesagt, den B-Pumpendruck konnte ich mangels Manometer noch nicht messen. Die Pumpe laeuft ca. 1/2 Sekunde wenn ich den Z-Schluessel dreh.
    Ich werd die Messung auf jedenfall machen und die Filter auch checken. Guter Punkt.


    Trotzdem, fuer alle anderen, wenn jemand fuer den "4.5L US" Schaltplaene der Zuendanordnung, speziell mit ZSG, VorWiderstaenden, Zuendspule und Verteiler hat wuerd mir das schon helfen... denn was ich da im Motorraum so seh und verfolgen konnte pass so gar nicht zum oben erwaehnten Werkstatthandbuch.


    Das schoene an solchen Problemen ist, daS hier viele Dinge zusammenkommen koennen... da freut sich der Analytiker.

  • Obelix,


    danke fuer die pdfs. Scheint eine neuere Variante zu sein. Mein 108er ist ein 1972 Model. Das ZSG ist immer noch links unten im Motorraum zwischen Kuehler und linkem Scheinwerfer.


    Trotzdem, irgendwie interessant, daS fast in jeder Darstellung die ich sehe die Vorwiderstaende anderst verschalten sind.


    Ums nochmal explizit aufzuzeigen... hab naemlich grad gemerkt, daS ich oben nicht ganz genau war:

    • Es gibt einen Vorwiderstand (blau) in der Zuleitung zu KL-15 der Zuendspule
    • Es gibt einen Vorwiderstand (weiss) in der Zuleitung zu KL-1 der Zuendspule

    Auf allen Darstellungen die ich bisher gesehen habe war KL-1 der Zuendspule immer direkt auf Fahrzeug-Masse.
    Bei mir geht das ueber den Vorwiderstand (weiss).


    ... bin schon ganz konfus.

  • Hi,
    sorry, Fehler von mir, die PDF zeigen den 107er, der ist anders !
    Ich such die richtigen raus.


    Hast du geprüft ob du Zündfunken hast ?


    gruss
    Obelix

  • Hallo Holger,
    Du schreibst, dass die Benzinpumpe nur ca 1/2 Sekunde anläuft. Wenn ich bei meinem 280 SE die Zündung einschalte, höre ich ein hohes "Singen" der Benzinpumpe, und zwar so lange, wie die Zündung eingeschaltet ist. Ich vermute daher, dass der Fehler an der Benzinpumpe liegt. Wahrscheinlich ist sie verschmutzt.
    Alles Gute und Grüße
    Rainer

  • Hi Rainer,
    Das Fahrzeug ist ein 4,5er mit D-Jetronic, bei dem läuft die Pumpe nur 1-2Sekunden an und erst dauerhaft bei Motrstart.
    Bei deiner mechanischen Einspritzung wiederum läuft die Pumpe permanent bei Zündung an.


    Gruss
    Obelix

  • Servus,


    habe an meinem 4,5er einige Fehler durch und er läuft jetzt :)
    Aus meiner Erfahrung heraus reagiert die D Jetronik anfällig auf eine nicht ausreichende Spannungsversorgung. Bei mir war damals die Lima platt und der Wagen hatte dann zwischendrin immer Aussetzer, dann lief er plötzlich wieder, dann nicht und irgendwann bin ich dann liegen geblieben, obwohl die Kontrollleuchte das vorher nicht signalisiert hatte.
    Dann hatte ich noch mit einer verstellten Zündung zu kämpfen, defektem Kabelbaum usw.
    Zu aller erst würde ich die Grundlegenden Dinge überprüfen
    - ist Luft da (das kann man fast immer bejan)
    - ist Sprit da
    - ist ein Zündfunke da


    Ich würde mal die Einspritzdüsen in einem Stück mit der Ringleitung rausziehen und schauen ob Sprit aus den Düsen kommt.
    Alertaniv kann man auch msl probieren auf Bremsenreiniger zu starten, wenn er dann kommt fehlt im wahrscheinlich der Sprit.


    Bei der Zündung einfach mal der Reihe nach Zündkabel abziehen, Zündkerze rein und dan gegen Masse halten, um zu sehen, ob ein Zündfunke kommt.
    Kann natürlich auch sein, dass dein Motor abgesoffen ist, das müsste man an nassen Zündkerzen erkennen, was dann wieder ein Zeichen wäre, das Sprit kommt.


    Gruß Jan

  • moin zusammen...


    @ Obelix
    das Schaltbild im zweiten Set von pdfs entspricht meinen Messungen. [Erleichterung] Vielen Dank.
    Frage: Aus welchen (Werkstatt-)Handbuechern kommen diese ? Kannst du mir bitte die Infos zukommen lassen unter welchen (Teile-)Nummern ich die besorgen kann ?
    Ich vermute mit dem 4.5er werden noch so einige 'Spezialitaeten' auf mich zukommen und da waers schon gut ich haette Unterlagen.


    @ Jan
    Deine Fehlerbeschreibung bis zum 'Liegenbleiben' passt exakt zu dem was ich erfahren durfte.
    Deine Vorschlaege sind gut. Die Batterie ist auf dem Kocher (==Lader). Ich werde die LiMa pruefen... und ja, an der klassischen Fehlersuche bin ich grad dran... aber bevor ich experimentier und empirisch vorgehe versuch ich immer das 'System' zu verstehen... ansonsten sind die Annahmen die man trifft nicht unbedingt zielfuehrend.


    Gute Infos wie gewohnt - danke an alle. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.


    Gruesse, Holger

  • Hallo Holger,


    der 4.5er hat ein spezielles Zündschaltgerät, das anders als das vom 3.5 ist. Der vdh hat wahrscheinlich noch ein von mir geprüftes im Lager liegen. Wenn aber die Spannungen alle stimmen, dann liegt es nicht am Zündschaltgerät. Hast Du denn einen kräftigen Funken beim Starten?

  • Hallo Holger,
    ich kenne sowas von meinem 4,5er auch, da stellte sich zum Schluss heraus das der Kondensator im Zündverteiler einen wackelt hatte
    Meinen Versuch wäre es wert.


    gruss jochen

  • Hallo Holger,
    Einführungsschrift " PKW-Typen Modelljahr 1972 USA Ausführung "
    Kannst du immer wieder bei Ebay kaufen.
    Das Handbuch PKW Typen ab 1968 hast du schon ?


    Gruss
    Obelix

  • Echt stark. Gute Tips. Ich hoff ich komm heute abend in die Werkstatt um euren Vorschlaegen nachzugehen. Ich werde dazu dann einen Abriss/Status geben.


    @ Dr-DJet

    • Gut zu wissen, daS das ZSG ueberholt werden kann.
    • Ich werde auf jedenfall die Spannungen an der Zuendspule pruefen (gemaess Obelix' pdf) und auch den Zuendfunken 'sichtpruefen'... wenn er ganz schwach ist, sieht man das wohl... aber ansonsten wirds schwer mit der 'Funkenstaerke'.


    @ Jochen
    das mit dem Kondensator sollte schnell geprueft sein - danke fuer den Tip.


    @ Obelix

    • Heut abend hab ich vorraussichtlich ein Manometer um den Druck der Benzinpumpe zu messen. Hast du mir die Werte die da anstehen sollten ?
    • Danke fuer den Literaturhinweis - ich geh heut abend in der 'Bucht' fischen.
    • Die einzige Unterlage die ich bisher habe: Werkstatthandbuch: Best.Nr.: 6510 1404 00

    Gruesse, Holger

  • guten Abend zusammen,


    komm grad aus der Werkstatt.


    Gemaess den Angaben in Obelix' pdf (Zündung 4,5.pdf) habe ich die Messungen im Zustand "Zündung Ein" gemacht:

    • Zuendspule KL-15: 9.4V => 0.4V oberhalb des im pdf beschriebenen oberen Wert
    • Zuendspule KL-1: 6.4V => 0.1V oberhalb des im pdf beschriebenen oberen Wert
    • bei offenem Unterbrecherkontakt lagen sowohl bei KL-15 und KL-1 die Batteriespannung an.

    So, ich wuerd mal sagen das sollte noch im 'Toleranzbereich' liegen... aber ich vermute Dr-DJet wird mir da sicherlich Weisung geben koennen.


    Dann gleich dem Hinweis von Jochen gefolgt und auch den Verteiler aufgemacht und den Kondensator untersucht.


    Hier wurde es jetzt interessant.
    Schaut euch mal folgendes Bild an:


    Meine Einschaetzung:

    • Der Kondensator liegt auf Masse
    • Der Kondensator hat keine Verbindung zu KL-7 die zum ZSG geht
    • Irgendeiner im Verteiler frisst hier Kabel...

    So wie der Konensator da drinsitzt hat er keine Wirkung. Laut Schaltbild sollte er zwischen Masse und KL-7 (also parallel zum Unterbrecher) sitzen.


    Danke schonmal fuer Eure Hilfe... bin schon gespannt auf die Antworten zu diesem Post.


    Gruesse, Holger

  • Hallo Holger,


    leider muss ich Dir da sagen, dass es eher zweckdienlich ist, den Kondensator abzukneifen. Warum? An diesem Unterbrecher fließt wegen des Transistor Zündschaltgeräts kaum Strom. Damit brennt der nicht ab und eigentlich braucht es keinen Kondensator zur Dämpfung des Abreißfunkens, der Unterbrecher brennt sich aber auch nicht frei. So kommt es unter Umständen zur Belagsbildung. Der Kondensator verstärkt diese dann noch. Deshalb kneift man den Kondensator gerne ab.

  • Guten Morgen Volker,


    Ja, haett ich mir denken koennen.... keine Kabelreste und ein die Kabelenden sehen doch sehr 'abgekniffen' aus.


    Dann werd ich wohl weitersuchen... sind ja noch ein paar Hinweise aus diesem Thread die ich noch abarbeiten moechte.


    Gruesse, Holger

  • Hallo zusammen,


    der Samstag... ein Tag zum Schrauben.


    Das gute Stueck laeuft wieder.


    Die Benzinpumpe hat sich als 'Blinker' versucht.... mal geht sie, mal geht sie nicht.
    Wie hab ich es rausgefunden. Hab einfach die Anschluesse abgenommen und die Pumpe direkt mit einer 12V Batterie versorgt.
    Lief erstmal nicht. Dann ausgebaut... zur Vorsicht nochmal angeschlossen, dann funktionierte sie... dann wieder eingebaut... funktionierte wieder nicht... usw....


    Zum Kumpel gefahren... der hatte zufaellig das identische Model in seinem 'Lager'... nach Hause, eingebaut und Wagen laeuft.


    @ Dr-DJet & Obelix: danke fuer die Einblicke in D-Jetronik, die Auszuege aus den Handbuechern und den Messwerten fuer meine Pruef-reihen. Hat wesentlich zu meinem Verstaendnis beigetragen.


    @Alle anderen: danke fuer die Hinweise... letztendlich bin ich ja dann doch Schritt fuer Schritt (fast) allen Vorschlaegen nachgegangen.


    Gruesse zum Wochenende.


    Holger

  • Hallo Volker,


    die funktionierende Benzinpumpe hab ich im Tausch bekommen ... fuer einen ziemlich guten Preis wenn ich mit den Preisen vergleiche die hier im Web aufgerufen werden.


    Gruesse zum Rest-Sonntag,


    Holger

  • Hallo Volker,


    bezügl. Beninpumpenreparatur....
    Ich habe noch eine undichte Benzinpumpe für meinen 4.5er und will die eigentlich für Notzwecke behalten.
    Die zwei kleinen O-Ringe habe ich schon gewechselt.
    Der Sprit läuft irgendwo im Bereich des Anschlusssockels der Stromversorgung aus.


    Gibt es da noch eine weitere Dichtung ? Die müsste ja dann unter dem Blechgehäuse sitzen.
    Wie geht das Gehäuse ab?


    Gruß Joe

    Ein Leben ohne Oldtimer ist möglich, aber sinnlos.

    (frei nach VvB)