W108 / 280SE 3,5: Anlasssperrschalter ausbauen

  • Hallo zusammen,


    im WHB steht, dass man den Anlasssperrschalter nur nach Ausbau des hinteren Getriebedeckels tauschen kann. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass das auch ohne Ausbau geht. Ich würde mir das gerne sparen....


    Hat damit jemand Erfahrung?


    Viele Grüße,


    Tim

  • Hi, du meinst doch die Plastickdinges am Getriebe wo ein Stecker reingeht ? Nein, da hast du ev. etwas von ein anderen Getriebe gelesen. Wozu willst du den ausbauen ???
    *Gruß Hoffy !!!

  • Hallo Tim,


    Dein 3.5er sollte doch das K4A040 Automatikgetriebe mit aussen liegendem Sperrschalter haben, oder?


    ...für das K4A 040 Getriebe werden die meisten Arbeiten im WHB immer gemeinsam mit dem K4C 025 beschrieben - welches in meinem 280S drinsteckt...


    ...als bei meinem M130 280er der Anlasssperrschalter defekt war (Symptom: Keine Anlasserfunktion bei heißem Motor), war ich auch zuerst über Kapitel 27-9 Anlasssperr-und Rückfahrlichtschalter ausbauen im WHB gestolpert ("1. Hinteres Getriebegehäuse ausbauen,...")....


    ...zumindest beim 6-Zylinder war das nach kurzem Blick unters Fahrzeug (oder ins WHB: Bild 27-6/7) aber unsinnig:


    Einfach die Schaltstange aushängen, den Hebel lösen (Inbusschraube), Stecker abziehen, den Schalter abschrauben (3 Schrauben), Schalter und Dichtringe ersetzen und dann gemäß WHB Seite 27-3/4 einstellen.


    (Als Fixierstift hatte ich einen vom Durchmesser passenden Bohrer genommen soweit ich mich erinnere...)


    War - zumindest beim 6-Zylinder kein großes Thema.


    Gruß,


    Gerd


    PS:
    Um den Hebel rauszubekommen musste man glaube ich die Einstellschraube ganz rausdrehen und den Hebel in seine zwei Teile zerlegen...!?


    PPS:
    Habe gerade nochmal geschaut:


    Der (blaue) Dichtring zwischen Anlassperrschalte und Getriebegehäuse sollte die Teilenummer 115 997 07 40 haben (...könnte aber evtl auch gut erhalten sein...).


    Den Simmerring im Anlasssperrschalter gibt es hingegen beim Daimler wohl nicht einzeln...


    ...und die Bohrung für den Fixierstift im Anlasssperrschaltergehäuse (000 545 33 06) beträgt 4mm - ein entsprechender HSS Bohrer passt mit seiner straff rein...

  • Hallo Hoffy, hallo Gerd,


    manchmal lässt dich der Motor nicht anlassen - besonders dann, wenn der Motor warm ist. Ich muss dann ein paar mal von P auf R schalten, dann klappt es. Der Schalter hat bei mir einen Riss und ist ziemlich hinüber...


    Gerd: ja, es ist das K4A040 verbaut. Ich hatte schonmal versucht den Schalter auszubauen, aber es nicht kapiert.


    Hier ist ein Bild - ich bekomme nach Abbau von dem ganzen Geraffel das Teil, das im Sperrschalter sitzt, nicht herausgezogen - aber vermutlich muss man das gar nicht herausziehen?


    Baue ich den Schalter mit dem verbleibenden Teil des Hebels aus?


    Hach ist das schwer in Worte zu fassen ;)


    Danke & Gruß,


    Tim

  • Hi Tim, warum in die Ferne schweifen.......Oben im Wagen den Hebel auf P schalten, dann versuch mal von unten die Schaltwelle ohne zu bewegen rauszuziehen und dann mal die Schaltklaue leicht hin und her zu bewegen bis du es klacken hörst. Dann vergleich mal die Stellung der Schaltwelle mit der der Schaltklaue. Denk mir das da die Einstellung nicht stimmt.
    *Gruß Hoffy !!!

  • Hallo Tim,


    Du kannst natürlich zunächst einmal die korrekte Einstellung des Gestänges prüfen (4mm HSS Bohrer als Fixierstift,... Rest s. WHB).


    Da Du aber schreibst, dass der Schalter bereits Risse zeigt und das Problem hauptsächlich im warmen Zustand auftritt muss der Schalter aber wohl raus.
    (...nur im warmen Zustand kommt mir bekannt vor, s. meine kurze Fehlerbeschreibung oben. Bei mir zeigten sich übrigens nach dem späteren Zerlegen des Schalters Korrosionsspuren an dessen Kontakten...)


    Wie oben geschrieben ging der Betätigungshebel am Schalter bei mir auch nicht in einem Stück raus, also:
    - Erst Gestänge aushängen und Inbus-Klemmschraube lösen,
    - dann die kleine Schlitzschraube, welche durch die runde Bohrung im großen Hebelteil erreichbar ist, ganz rausdrehen (...wenn ich mich richtig erinnere...).
    - Dann konnte man beide Metallteile des Hebels (ich glaube nacheinander...?) abnehmen/herausziehen.


    - Danach nur noch den Schalter abschrauben (3 Schrauben), ....s.o.


    Gruß,


    Gerd

  • ..und hier noch einige Fotos vom Anlasssperrschalter - zusammengebaut und zerlegt...


    Die kleinen Schraubenfedern drücken im übrigen die Kontaktwippe gegen die Kontaktfahnen im Gehäuse.


    Bei mir waren die Kontaktpins der Anlasssperrfunktion korrodiert - die Kontakte des Rückfahrlichtschalters sahen hingegen noch gut aus.


    Ich habe die Kontakte mit einem Glasfaserstift gereinigt - den Schalter aber so noch nicht wieder eingebaut, da ich noch ein Neuteil im Regal liegen hatte ("Souvenir Flohmarkt Pfingsttreffen, ca. 1998") ....


    Gruß,


    Gerd

  • Bin jetzt erst dazu gekommen...! Der Ausbau des Schalters funktionierte wie oben beschrieben: der Mechanismus besteht aus einem Hebel und einer damit verschraubten Schalterbetätigung aus Messing. Ich bin so vorgegangen:


    * Getriebe ein wenig absenken, um besser an das ganze Geraffel zu kommen
    * Gestänge am Hebel aushängen
    * Kleine Schlitzschraube entfernen, welche durch das Loch im Hebel erreichbar ist und die Schalterbetätigung fixiert (Messing)
    * Klemmschraube am Hebel lösen und entfernen


    Dann lassen sich nacheinander Hebel und Messingteil aus dem Schalter ziehen und der Schalter nach Lösen der drei Befestigungsschrauben ausbauen.


    Danke nochmal für Eure Tipps!


    ABER jetzt hab ich ein neues Problem:


    Mit ist jetzt aufgefallen, dass die Rückfahrscheinwerfer nur angehen, wenn man von N -> R, nicht aber wenn man von P -> R schaltet. Ich habe alles nach WHB eingestellt (Stellung "N" mit Fixierstift) und die Schaltstange ist ohne Spiel (neue Plastikbuchsen). Woran kann das liegen?


    VG,


    Tim

  • Hallo Tim,


    da Du schreibst, dass die Einstellung per 4mm Fixierstift erfolgt ist und auch das Schaltgestänge spielfrei und korrekt eingestellt (? - das Getriebe war ja gelöst & abgesenkt...) ist, bliebe noch die Frage nach dem Zustand des Schalters:


    War der Schalter ein Neuteil?


    ...oder könnte es sein, dass er selber schon Spiel aufweist?


    Auf dem ersten Foto des zerlegten Schalters sieht man in der Bildmitte das Drehteil mit der "Nockenbahn" durch welche die Kontakte betätigt werden - sind entweder die Kanten der Nocken verschlissen oder hat das ganze Teil Spiel in der Axialrichtung, dann wird der Kontakt evtl gerade eben nicht geschlossen....


    (...im ausgebauten Zustand dreht sich der neue Schalter "spielfrei" und "rastet" auch jeweils auf den verschiedenen Stellungen schön ein, wenn ich mich richtig erinnere...)


    Gruß,


    Gerd


    PS: Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es 3 (oder 4!?) verschiedene Möglichkeiten, die Wählstange am Anlass-Sperrschalter in den Hebel einzuhängen... - korrekt wieder eingehängt?

  • hoffy: ja, Problem gelöst, dat Dingens springt wieder zuverlässig an


    Gerd: der Schalter war neu, hatte ich noch liegen.


    Ich habe das ganze Geraffel nochmal auseinandergebaut und das Gestänge ausgehängt. Auch wenn man direkt am Getriebe schaltet, leuchtet der Rückfahrscheinwerfer nicht von P -> R sonder nur von N -> R. Jetzt kanns eigentlich nur noch an der Buchse liegen, die den Schalter betätigt...die hat vermutlich zu viel Spiel.....?


    Grüße Tim

  • Nochmal kurzes Update von mir: die Messingbüchse, die den Schalter letztendlich betätigt, hatte zu viel Spiel und war abgenutzt, daher das Problem mit dem Rückfahrscheinwerfer. Ich habe sie getauscht, nun funktioniert alles wie es soll.


    Sensationell ist der Preis der Büchse (A1152780950), die ist seit neuestem mit Blattgold beschichtet und kostet schlappe 50 Euro ;(


    Danke nochmal für die Tipps!


    Tim

  • Hallo Community,


    hole das Thema nochmal hoch. Es handelt sich um ein W114 mit K4C 025 Automatik.


    Fast identisches Problem nur das es im kalten Zustand, jetzt garnicht mehr anspringt. Nur manchmal nach erheblichem Wackeln von P auf R und zurück.


    Denke mal es hat mit der oben beschriebenen Thematik zu tun und dem Bauteil: Anlasssperrschaltergehäuse (000 545 33 06) und Büchse (A1152780950).


    Nur wie bekomme ich das Teil verlustfrei ausgebaut?


    Im W114 scheint noch bischen weniger Platz zu sein, bräuchte einen geeignete gekröpften Schlitzdreher oder Ähnliches.


    Frage zu Getriebe absenken: wie?


    (BTW: die Messingbuchse kostet mittlerweile 200 € Brutto <X)


    Kurz gesagt: Bitte um Hilfe ...

  • Kannst ja ne 1/4" Rätsche mit Schlitz-Bit verwenden.

    Absenken: Getriebe abstützen, hintere Lagerbrücke lösen und absenken. Wobei Du beim 6-Zylinder da nicht soo viel Weg hast bis der Motor an der Stirnwand anliegt...

    Viele Grüße

    Markus

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Hi Markus,


    die 1/4 Ratsche passt nicht, da komme ich nicht gut ran.


    Wie weit kommt das Getriebe ca runter wenn man so vorgeht?


    Gruß

  • ... nur um sicherzugehen, würde ich vorab aber vielleicht doch noch die Frage klären, ob der Anlasssperrschalter auch wirklich die Ursache des Übels ist?
    (Wahrscheinlich bei Dir leider schon, da Du schreibst, dass das Starten nach Wackeln am Wählhebel irgendwann klappt...)


    Der Sperrschalter lässt sich im Fehlerfall ja normalerweise durch

    - Abziehen des Zwischensteckers am "Leitungssatz Anlasssperrschalter" (sitzt beim W108 an der Stirnwand, wenn ich mich recht erinnere) &

    - Überbrücken der darauf verfügbaren Sperrschalterzuleitung

    sehr schnell als Ursache festlegen (oder eben vielleicht auch ausschließen)...


    (...kann man ggf. aber natürlich auch "vorübergehend" brücken, um bis zur Verfügbarkeit von Ersatzteilen & entsprechender Zeit zur Reparatur das Fahrzeug weiter betreiben zu können).


    Apropos:

    Wenn schon nicht in "P", startet er evtl. noch zuverlässig in "N"?


    Gruß,


    Gerd

  • Besorg dir mal vernünftige Ratschenschlüssel von z.B. Wera, die haben nicht diese bekloppten Umschalter, brechen im Zweifelsfalle eh weg und du den Schlüssel auch.

    Oh Mann.... und wie willst Du damit Schlitzschrauben aufmachen? :wacko::wacko::wacko::wacko::wacko::wacko::wacko::wacko::wacko::wacko:


    Das Teil oben im Bild ist "vernünftig"; einwandfreie Qualität und da bricht auch nichts ab.


    Und Ratschenschlüssel habe ich. Aber nicht so'n Billigzeug von Wera 8o

  • Danke für die Hinweise, ich werde recherchieren.


    Wie im Anhang sieht das Ganze ungefähr aus.


    Die Vorgehensweise wäre:

    - Einstellschräubchen lösen -> ist das schwierigste weil die nur durch eine Bohrung im Umlenkhebel erreichbar wäre

    - dann den Klemmbolzen mit einem 10er lösen

    - danach sollte der Umlenkhebel und die Messingbuchse sich von der Welle lösen lassen

    - dann die drei Schrauben vom Schalter lösen

    - Schalter abnehmen und Stecker ziehen


    Da ich in einer, zwar etwas größeren Garage arbeite möchte ich eigentlich keine Experimente mit Überbrücken machen, da ich nicht weiß welche Fahrstufe dann da drin wäre?! Macht das Ding ein Schubs, hab ich den Salat oder Schlimmeres.


    DeJa Vu: Bei meine CLK mit 5G musste ich auch ewiglich lange Getriebestecker rumfummeln, damit das Teil endlich Dicht wurde.


    Hm, die kleine Schlitzschraube bekomme ich wohl nur mit einem gekröpften Schlitzschraubenzieher ab?


    Habe jetzt mal ein Bit etwas gekürzt, bekomme den trotzdem nicht angesetzt.

  • Vielen Dank für das Foto.


    Wenn es dort wirklich so eng ist, wie es auf dem Bild scheint, dann wirst Du ohnehin nicht drumherum kommen das Getriebe abzusenken:


    Der Betätigungshebel (der mit der im Bild sichtbaren Sechskantschraube geklemmt ist) mag vielleicht noch irgendwie über das Wellenende hinweg abnehmbar sein - nachdem Du die kleine Schlitzschraube, die den Hebel mit dem Messingteil zusammenhält irgendwie rausgefummelt hast...


    ...die Messinghülse & auch das Bakelitgehäuse des Schalters sehen von der Aufbauhöhe aber dicker aus, als die zwischen Wellenstumpf und Kardantunnel bestehende Luft, kann das sein?

    Der Wellenstumpf (rot angedeutet) endet ja erst auf Höhe der Betätigungshebeloberseite - und von dort scheinen bei Dir nur 1..1.5cm Luft zum Tunnel zu bestehen:



    Deine Bedenken bzgl. des Brückens des Anlasssperrschalter kann ich gerade nicht ganz nachvollziehen.
    Brückt man nur den Anlasssperrschalter passiert zunächst einmal nichts - erst wenn man den Zündschlüssel in die "Anlassen" Position dreht kommt der Schalter zum Zuge.
    Da man beim Anlassen aber normalerweise hinter dem Lenkrad sitzt, die Bremse betätigt (und auch N oder P drin haben sollte) wäre ein Brücken aus meiner Sicht schon eine zeitlang "akzeptabel".
    Klar besteht aber mit überbrücktem Anlasssperrschalter das Risiko, dass man den Gang drinlässt, leider auch nicht bremst und der kalte Motor beim Startversuch dann dank aktivierter Kaltstartversuch direkt nach Anlasserbetätigung plötzlich kräftig hochdreht - temporäres Brücken des Schalters also nur auf eigenes Risiko.
    (Sollte auch eher ein Hinweis sein, wie man im Notfall aus einer Immobilie wieder ein Automobil machen kann...)

    Gruß,

    Gerd

  • Hallo Gerd,


    diese Erkenntniß hat mich auch grade gedeucht ... das Bakelitgehäuse bekomme ich nicht raus auch wenn ich vorher alles soweit, wahrscheinlich unter starken Verlusten, lösen könnte. Die Tips mit den Bitknarren waren jedenfalls schonmal Gold wert, auch wenn die mir nix mehr bringen. Am Ende wars dann ein tolles Gedore Set.


    Ja momentan steht das Teil wie blei :(, und es gibt noch soviel zu tun.


    Ok, ich beuge mich dem geballten Wissen :): nachdem ich soweit wieder Alles korrekt zusammen gebaut habe (!) würde ich gerne mal versuchen das Teil zu überbrücken. Müsste doch theoretisch am Anlasser sitzen die Verbrecherschaltung äh Unterbrecherschaltung, oder? Steht das zufällig in irgendeinem Flipbook?

  • Kann mir niemand seelisch moralisch oder technisch helfen? Oder ist mir nicht mehr zu helfen? :)


    Wie geht das Teil mit möglichst wenig Aufwand raus? Wo kann ich mal brücken damit ich den Hobel wenigsten rangieren kann?