Überholung Bosch Benzinpumpe (W111)

  • Die orig. Bosch Benzinpumpe 0442 200 007 tut ihren Dienst in meinem Auto jetzt schon seit einem halben Jahrhundert ohne irgendwelche Wartung. Wenigstens die Kohlebürsten dürften daher runter sein.


    Kann man die wechseln und hat jemand damit Erfahrung? Ist es auch möglich die Lager und Schleifringe bei der Gelegenheit zu erneuern und wo bekomme ich Teile?


    Danke und viele Grüße,


    Thomas

  • Hallo,


    man bekommt die O-Ringe und die Lager noch, z.B. http://www.ebay.de/itm/MERCEDE…ories&hash=item3cf5017c1d . Problem dabei ist, der Gleitdichtring ist nivht dabei. Wenn der hin ist, ist es Essig mit der Dichtheit der Pumpe und den bekommt man nirgendwo.

  • Hallo Volker,


    da wäre ja (fast) alles dabei was das Herz begehrt. Dumm nur, dass er aus usa kommt.


    Es wird wohl so ein Fall wie bei der Wickers Servopumpe sein. Wenn man die genaue Größe der Dichtungen kennt, kann man sie von der Stange kaufen. Gleiches dürfte für die Kugellager gelten.


    (auch nach all den Jahren hasse ich es immer noch - oder immer mehr - Cent-Artikel in RepSätzen zu kaufen)


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ja klar sind das alles Standardteile. Nur die Kohlen muss man sich evtl passend zurecht schleifen. Dumm ist halt, dass die hohe Pumpe einen trockenen Motor hat und deshalb eine Gleitdichtung zwischen Motor und Pumpe existiert. Wenn die hin ist, ist bald auch der Motor hin.

  • Könnte man sich diese Gleitdichtung nicht selbst anfertigen ?

    Am Öl hat's nich gelegen, war ja keins drin !¿


    Gruß
    Helmut

    • Official Post

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    Ich habe den Benzinpumpenrestaurationsbericht für die späte/kurze Nachfolge-Benzinpumpe mit ins Lexikon aufgenommen.


    Zur frühen (langen) Benzinpumpe um die es in diesem Thread geht:


    Wenn ihr das Problem mit dem Gleitdichtring lösen könnt, gebt mir bitte Bescheid.


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  • Hast du mal ein Bild mit Maßangaben der Gleitdichtung ?

    Am Öl hat's nich gelegen, war ja keins drin !¿


    Gruß
    Helmut

    • Official Post

    Hallo Nase,


    da ich hier gerade drei zerlegte Pumpen liegen habe: gerne, hier der Gleitdichtring der langen Pumpe (also nicht die der
    kurzen Pumpe die Horst im Lexikon verlinkt hat).



    Die Länge läßt sich nicht recht messen, da steht der Ziehharmonikaeffekt davor. Sind grob 18mm.
    ID ist 6.8 bis 7mm, je nachdem welches Ende man mißt.
    AD 14.3 bis 16mm


    Eine Nachfertigung dürfte nicht ganz trivial sein.


    Viele Grüße,
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    grob gesagt, sehe ich eine Möglichkeit der Nachfertigung.
    Genaueres könnte man aber erst sagen, wenn ich die Wirkungsweise der einzelnen Komponenten weiß,
    dies ist aus dem Bild und "Lexikon" noch nicht ersichtlich. Ich bräuchte dazu die Teile, an welchen die Wechselwirkung des Dichtringes stattfindet, da ich selbst so eine Pumpe noch nicht in Händen hielt.

    Am Öl hat's nich gelegen, war ja keins drin !¿


    Gruß
    Helmut

    • Official Post

    Hallo Nase,


    hier erstmal zur besseren Einordnung ein Bild: Thomas geht es um die frühe (lange) Benzinpumpe 0 442 200 00x und die sieht so aus:


    Der Lexikonartikel ist zwar prima, hilft aber hier nicht da es dort um einen andere Benzinpumpe geht (die Nachfolgepumpe, auch "kurze Pumpe" genannt).


    Zur Funktionsweise des Gleitdichtrings:
    Im folgenden Bild sieht man unten das Flügelrad. Es läuft unten im Pumpengehäuse welches logischerweise mit Benzin geflutet ist.

    Der Anker läuft oben in einer separaten Kammer (Polgehäuse), in die kein Benzin gelangen soll.
    Der Gleitdichtring umfasst die Ankerachse und sorgt dafür daß das Benzin nicht entlang der Ankerachse
    vom Pumpengehäuse ins Polgehäuse aufsteigen kann.


    Um dies zu erreichen werden zwei Stellen abgedichtet.
    Zunächst gibt es in der Ankerachse eine Nut, in der ein Dichtring sitzt. Dieser dichtet die Ankerachse gegen
    den Gleitdichtring ab.


    Die zweite abzudichtende Fläche sieht man im folgenden Bild: dort dreht der Gleitdichtring mit seiner Oberseite gegen
    eine bearbeitete Fläche am Pumpengehäuse (siehe gelber Pfeil).

    Durch die Federspannung des Faltenbalgs wird er mit einer Kraft angedrückt.


    Sofern
    - der O-Ring nicht ausgehärtet ist,
    - die dem O-Ring gegenüberliegende Fläche im Gleitdichtring nicht beschädigt ist,
    - die Federspannung des Gleitdichtrings ausreicht
    - der Federbalg des Gleitdichtrings nicht beschädigt und dicht ist
    - und die beiden Gleitflächen nicht beschädigt sind


    steigt kein Benzin ins Polgehäuse auf.


    Falls doch, dann läuft das Benzin durch das Überlaufröhrchen auf der Rückseite wieder aus und landet auf der Straße


    Viele Grüße,
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    danke für die Bilder. Nun ist mir auch klar, warum da noch keiner was nachgefertigt hat. ;)
    Ich werde mir mal Gedanken machen, ob mir was einfällt.
    Wenn schon mal noch jemand Ideen mit einbringen kann ?

    Am Öl hat's nich gelegen, war ja keins drin !¿


    Gruß
    Helmut

  • Moin, moin,
    Fahre einen W111 SEb BJ 1963. Der Vorbesitzer hat eine Benzinpumpe eingebaut, die nicht in das Fahrzeug gehoert und nicht die noetige Foerdermenge/druck liefert. Wuerde gerne auf eine original Pumpe wechseln. Weiss jemand ob in meinem W111 die kurze oder die lange Pumpe gehoert oder kann ich beide einbauen?


    Gruss


    Hartwig