111er Coupé gesucht - aber welcher Motor?

  • Hallo zusammen!


    Vor knapp 10 Jahren habe ich mir meinen ersten automobilen Traum erfüllt und mir einen /8 der ersten Serie mit überwältigenden 54 Diesel-PS gekauft.
    Daraus gelernt (auch wenn es etwas gedauert hat - einen Bodengruppentausch später), dass man die Finger von verbastelten Karren lassen sollte und das bessere Auto in jedem Fall der bessere Kauf ist.


    Da ich jetzt die monetären Mittel zu Verfügung habe um mir meinen eigentlichen Traum zu erfüllen - ja bitte, es soll ein 111er Coupé sein - möchte ich vorher ein wenig Rat einholen.


    * Spricht etwas im besonderen gegen (oder evtl. ja sogar für) den 220er Motor ?
    * Oder rentiert es sich wirklich den Aufpreis für den 280er zu zahlen?


    Mit meiner Wanderdüne bin ich es ja gewohnt, an grünen Ampeln die Startlinie als letzter zu überqueren. Stört mich ehrlich gesagt nicht sonderlich.
    Ich weiß, dass dieses Thema vor 7 Jahren hier schon mal behandelt wurde (W111 Coupe - Erfahrungsberichte zu den verschiedenen Motoren gesucht),
    hoffe aber detailliertere Infos von euch zu bekommen.


    Unterm Strich geht es mir darum ein Fahrzeug in wirklich gutem Zustand zu finden, an dem nach Möglichkeit nichts zu erledigen ist (man lernt ja aus Fehlern), da ich selbst kein großer Autotechniker bin.
    Schiebedach soll es haben und mir von seinem Gesamtauftritt her gefallen. Hochkühler, und ehrlich gesagt, die edle "Schrankwand" hinter dem Lenkrad gefällt mir einfach ausgesprochen gut.
    Dass dieses Vorhaben ins Geld geht ist mir bewusst. Auf der anderen Seite soll das Auto, sobald es gefunden ist, für Spaß und nicht für Frust sorgen und darf und soll auch gerne als Wertanlage und -erhalt dienen.


    Besten Dank für Eure Ratschläge und Grüße aus München !


    Chris

  • Hallo Chris,
    viel Freude bei der Suche nach dem für Dich richtigen Wagen.
    Latürnich muss das bei ansonsten vergleichbaerer Substanz (gibts die...??) der Geldbeutel im Zusammenspiel mit der Leidensfähigkeit enstcheiden.
    Da gibt von 220 bis V8 gewaltige Unterschiede, auch in den Folgekosten. Wenn für DICH, was ich nicht nachvollziehen kann ;) eine Wanderdüne ausreichend Potential zum Vorankommen hat, sei mehr als glücklich. Damit hast Du deutlich mehr Auswahl als ich!!
    Das Thema früh/spät musst Du für dich entscheiden, ob beides geht, da wirds schnell politisch. Da gibts hier alle denkbaren Meinungen. Du scheinst ja durchaus zu FRÜH zu tendieren, was Dir die "Grande Complication" V8 erspart. Mein letztes W111 Coupe!! ist optisch noch immer mein Traumwagen und wird es bleiben. Das war ein später aus 70 mit einem der letzten 6-Zylinder-Reihe-Motoren, also 280SE. Dazu Dunkelblau mit leder Cognac. Klassischer/langweiliger geht kaum, oder???
    Suche Deinen Traum und lass Dir nicht zuviel Zeit, lege vorher Dein Budget fest; ich habe den Eindruck, dass die Preisexplosion auch für das für mich viel stimmigere Coupe mangels Anlagealternativen noch immer nicht am Ende ist. Wohl dem, der noch einen hat und jetzt verkaufen möchte.

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Danke für die schnelle Antwort!
    Dunkelblau und cognac klingt für meine Ohren (Augen) doch nach einem Traumwagen!
    Ich vermute mal, die schlimmsten Folgekosten bringt der V8 mit sich, aber wie steht es mit den 220er, 250er und 280ern?
    Oder gilt dann doch einfach, dass jeder Motor irgendwann den Geist aufgibt, der eine früher und der andere später ?

  • M127 2.2
    in der Kombination mit der kurzen Diff-Übersetzung nicht so die gute Wahl für längere Strecken (Motor dreht ziemlich hoch).
    Meiner ist ein paar mal verreckt.
    Sonst erstaunlich spritzig und gleichzeitig elastisch, man schafft bei zarter Fahrweise auch 10,5 l/100. 1. Gang deutlich zu kurz übersetzt bei Schalter.
    Teile für den M127 werden langsam knapp.


    M129 2.5
    der unglücklichste von Benz. Von den ganz frühen abzuraten, lieber dann die ganz späten. Benz hat an dem Motor zuviel rumexperimentiert (Nikasilbeschichtung, gehärtete Kolbenringe etc.)
    aber dreht höher, trotzdem sehr laufruhig weil breits mindestens mit 1:3,92 übersetzt. Deutlich flotter als der M127.
    Teile schon deutlich knapper als M127.



    M130: 2.8
    Der letzte der Big-Six. Die machen insgesamt den besten Eindruck. Säuft aber deutlich mehr. Dafür deutlich laufruhiger und besser übersetzt. Kann mich täuschen, aber gabs sogar als Hochkühler.
    In den 109ern lief der Motor in der SL-Variante sogar mit 170PS als 300er.
    Ab 280SE auch optional mit innebelüfteten Scheibenbremsen. Übersetzungen 1:3.92 und 1:3,69 (spät) vorhanden. Nur wenig langsamer als der V8er.
    Teile noch am besten zu bekommen.



    M116:
    V8, als Automatik fehlbesetzt (passt nicht zum Motor), als Schalter ein Sleeper. 200PS, so what. Übersetzungen 1:3,69 und 1:3,42.
    Nur Flachkühler. 3,5er laufen und saufen trotz D-Jet. Laufen sie, problemlos, hat man einen Fehler, Volker und andere singen hier ein Lied.
    Fehler sind aber selten bei guter Pflege. Achso, Zündung mit doppelter Unterbrechung, Besser elektronisch umrüsten.
    Motor selbst unkaputtbar.
    Insgesamt der Gentleman-Express.


    M117:
    Meines Wissens nach nur in den USA oder als Umbau. 195 PS aber Drehmoment satt. Der Cruiser. In manchen klemmen auch die vom W116er mit 225 PS. Ist aber nicht original.
    Sehr divenhaft der Motor (Abgasgesocks wegen US-Vorschriften). Viele Teile nur in der speziellen US-Ausführung zu bekommen

  • Hallo,


    hier meine 5 cents:


    M127 zu schwach


    M129 schließe mich Elchtester an. Vorteil: Noch Holzblende für Amaturen


    M130 gut, aber dreht immer noch hoch. Kann den Hochkühler bestätigen. Dann kann man sich auch den 6-Sitzer eintragen lassen


    M116 wäre für mich die Krönung im Hochkühler, gibt es aber nicht und passt nicht. Also nur Flachkühler. Er hat keine Zündung mit doppelter Unterbrechung, sondern nur eine kontaktgesteuerte Transistorzündung. Die ist eigentlich unproblematisch und eine Umrüstung macht nicht wirklich Sinn, wenn der Verteiler nicht ausgeschlagen ist. Die Umrüstung auf Pertronix, Flullmax, ... macht bei M127 - M130 mehr Sinn, wo der Strom über den Kontakt läuft. Die D-Jetonic ist meines Erachtens weniger kompliziert zu warten als die mechanischen Einspirtzpumpen.


    M117 gab es nicht im W111, nur im W108/W109.


    Mein Traum wäre das W111 280 SE Cabio als Flachkühler mit dem europäischen M117 Motor. Leider gab es das nicht. Manche haben schon den M117.96x 500er Motor eingebaut. Das gibt sogar ein H-Kennzeichen, da der Motor schon 30 Jahre alt ist.

  • Vielen Dank für so viel Knowhow !


    Elchtester,
    gibt es denn den 220er auch in einer anderen Ausführung als mit der kurzen Diff-Übersetzung ? Und woran erkenne ich, was ich vor mir habe ?
    Bzw., stellt das bei zärtlicher Fahrweise um 120-130 km/h ein ernsthaftes "Risiko" dar ? "Können" tut er ja um die 170 wenn ich mich nicht irre...

  • hallo Chris,


    vor einigen Jahren hatte ich den gleichen Gedanken-endlich ein feines Coupe. Mit festen Vorstellungen bezüglich der Ausgaben ging ich auf die Suche. Eine Wahl dabei war sogar ein "Goldbenz" mit 240 Dieselmotor, mit dessen Vorstellung ich hier mal gelandet bin. Natürlich habe ich den Kauf dann verworfen.
    Ich finde, am wichtigsten ist der Zustand der Karosse. Geschweißt sind bald alle. Es ist die Frage, wer die Arbeiten wie gemacht hat.


    Bei der Wahl des Motors kann man ja bestimmte Vorstellungen haben, aber alle angebotenen Varianten lassen sich durchaus ordentlich bewegen. Auch hier entscheidend ist letztlich dessen Zustand, will man nicht über kurz oder lang alles auseinander reißen.


    Letztendlich habe ich heute sogar den 300er Alumotor im 111er Coupe und bin zufrieden damit. Der ist zwar nicht ganz so geschmeidig im Lauf wie der 280er, den ich natürlich auch Probe gefahren war, aber der kernige Sound hat schon was und mit 170 PS geht die ganze Fuhre ordentlich ab.
    Nach vielen kleinen Verbesserungen, die nicht mal viel Geld gekostet haben und ca 4000 gefahrenen Kilometern freue ich mich, dieses Auto damals gekauft zu haben.


    Leider hat mich meine Gesundheit verlassen und ob mir viele Fahrten noch vergönnt sind, weiß ich leider nicht vorher zusagen.
    Deshalb mein Rat: Jetzt ein gutes Auto kaufen, egal mit welchem Motor.


    Gruß
    Henning

  • Hallo,
    Du wohnst in München. Ich auch.
    Wenn Du willst, können wir uns mal treffen, und ich kann Dir am Objekt zumindest meine Sichtweise etwas erläutern.
    Falls Du dazu Lust hast, bitte alles weitere per PN.
    Aus meiner Sicht spielt die Motorisierung keine Rolle. Hatte ich ja auch schon 2008 geschrieben.
    Der Zustand von Blech, Chrom, Innenausstattung und Technik ist wichtig. Aber das weißt Du eh.
    Die Frage aller Fragen ist, ob Du ein gutes Exemplar möchtest, oder auch mit einem etwas abgegriffenen Wagen leben kannst.
    Den etwas verbrauchten Karen wieder "gut" zu machen, würde ggf. mehr kosten als gleich einen "Guten" zu nehmen.
    Wobei das größte Problem darin besteht, einen "Guten" zu finden. Diese Exemplare tauchen auf dem freien Markt selten auf. Sehr selten.
    Und dann kosten die natürlich auch noch etwas, aber monetäre Mittel sind ja vorhanden. Noch! :D
    Grüße
    Marc

    • Official Post

    Hallo Chris


    Ich habe seit einem Jahr einen 68er W111 C / 280SE 6 Zylinder der nach anfänglichen Schwierigkeiten mittlerweile seit mehr als 10.000 OS läuft (ohne Störung).
    Die Schwierigkeiten bestanden in erster Linie darin, dass früher Murxer an dem Wagen rumgebastelt haben. Leider konnte ich bisher nicht rausfinden welche
    Helden sich daran versuchten, aber mittlerweile ist mein W111 alltagstauglich und reisefest. Das aber nur, weil sich einige Forumsmitglieder hier Mühe
    gegeben haben und mich immer wieder motiviert haben, und mit mir logisch und zielgerichtet die Fehler nacheinander abgearbeitet haben. Fernwartung
    mal anders.... :-))


    Danke nochmal an alle Beteiligten.


    Das Fahrzeug kam vor ca.10 Jahren aus USA und hatte eine 4.02 er Hinterachse. Bei 80 km/h drehte der Motor an die 3.500 U/Min. Das nervte total zumal
    ich V8 Motoren gewohnt bin. Ich dachte mir immer der M130 läuft wie eine Nähmaschine. Mehrere Spezialisten, auch aus diesem Forum bestätigten mir
    dann, dass sich mein Motor voll normal anhört. Ich könnte mittleweile auch Vergleichsfahrzeuge (280 er Pagoden und 280er W108er) probehören. Man muss
    es halt mögen. Ich baute mir eine 3.27 er Hinterachse aus einem W108 3.5 V8 rein, was dazu führte, dass ich mit 3.500 Touren schöne 130 km/h fahren kann.
    Spitze fährt der Wagen 195 km/h (allse GPS gemessen) Trotzdem, der rauhe Motorlauf bleibt und die Automatik ist etwas ruppig, soll aber auch normal sein.
    Wenn ich ambitioniert losfahren möchte lege ich den niedrigsten gang ein, dann startet das Getriebe mit dem 1. Gang, Bei normalen Stadtfahrten fahre ich
    auf Stellung 4 los was dazu führt dass das Fahrzeug geruhsam mit dem 2. gang startet, was durch die Hinterachse aus dem 3.5 er etwas müde ist, aber man
    gewöhnt sich an alles.


    Wenn Du also ein ehemaliges USA Fahrzeug ins Auge fasst, prüfe die HA Übersetzung, bzw. ob Du damit klar kommst.


    Wenn Du also im Raum München mal eine Probefahrt machen möchtest, herzlich gerne. Also, ...keine Verkaufsprobefahrt!!!!!

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Ich möchte wegen dem Beitrag über den 250er noch etwas anmerken:
    Meines Erachtens ist der 250er kein schlechterer Motor als der 280er. Die Geschichten, dass er anfällig ist, stammen aus dem Beginn der Produktion, als einige Motoren wegen zu enger Passungen geklemmt haben. Mercedes hat das in der Produktion geändert, man wird heute mit Sicherheit mit dem Problem nicht mehr konfrontiert. Er hat seinen schlechten Ruf zu Unrecht. Deswegen könnte man evtl. mit etwas Glück hier etwas günstiger einsteigen als beim 280er. Was die Reparaturkosten angeht, sind der 250er und der 280er mit Sicherheit am günstigsten, auch was die Teilverfügbarkeit angeht. Hier bekommt man zB die Einspritzdüsen noch neu für unter 100.-€, beim 220er gibt es keine neuen mehr, für gute gebrauchte zahlt man ein Vermögen. Ähnliches gilt für Verteilerkappen, Dehnelemente und noch verschiedene andere Verschleissteile. Die mechanische 6-Stempel-ESP ist wartungsarm, sie überlebt 2-3 Motorrevisionen. Probleme entstehen meistens, wenn jemand dran rumdreht, der nicht weiss was er tut. Dann braucht es jemanden der sich auskennt, um sie wieder einzustellen. Von der Leistung sind 250er und 280er nahe beieinander. Wenn man gerne Automatik möchte, dann scheidet der 220er aus, als Schalter geht er noch durch. Wenn die Unterhaltskosten eine Rolle spielen, scheidet der V8 vermutlich aus. Den Alumotor lasse ich mal beiseite, der ist sowieso ein Exot.
    Also meine Favoriten sind 250er und 280er (den ich selber fahre).
    Grüsse und erfolgreiche Suche, Peter

  • "Meines Erachtens ist der 250er kein schlechterer Motor als der 280er.






    sehe ich genauso.
    ich habe meinen 250se seit 8 Jahren, und hatte motorseitig noch keine ernsthaften Probleme.( Blechseitig
    allerdings um so mehr :D )
    Und der unterschied zum 280er ist meiner Meinung nach fast nicht spürbar, der 280er meines Schwagers geht kein stück besser.



    gruß, fabian

  • Ich habe mir damals absichtlich einen 250er gesucht. Er ist der letzte(abgesehen vom 300er) mit Holzkombiinstrument was mir persönlich sehr wichtig war.
    Außerdem hebt er sich auch mit Details wie den 2 teiligen Radblenden etwas ab - wobei die der 300er zeitweise auch hatte.
    Die dem 250er nachgesagten Motorprobleme waren bestimmt mal relevant - die Rede war hier auch oft von thermischen Problemen - sollten aber bei der eher gemächlichen Fahrweise unserer Zeit(bezogen auf Oldis) wohl eher zu vernachlässigen sein.
    Übrigens ist es gar nicht so einfach einen echten 250er zu finden. Sehr viele haben bereits den 280er Motor als Austausch bekommen.

  • der M129 in seinen frühen Ausführungen - was ich auch geschrieben habe - ist anfällig.
    Die späteren sind akzeptabel. Der M129 basiert auf einem aufgebohrten M127 / M180 (220er) und hatte deswegen und seiner höheren Verdichtung (1:9.5, der M127 hatte 1:8,7) mehr thermische Probleme.
    Die frühen sind fast alle weg, aber einige laufen noch rum. Besonders problematisch waren die Nikasil-beschichteten, da diese keine Übergrößenkolben aufnehmen konnten. Mit dem Aufbohrungen war auch die Nikasilbeschichtung weg, der Motor fraß innerhalb kürzester Zeit wieder.


    Der M130 is aufgrund seines geänderten Blocks (gleichmäßiger Zylinderabstand, nicht mehr "paarweise" gegossen) wesentlich robuster.


    Der 220SEb ist nur mit den Hinterachsen 1:4.08 und 1:4.1 produziert worden.
    Einige haben auch wegen der Umrüstung von Trommel- auf Scheibenbremsen dann die 1:3.69 Hinterachse eingebaut. Die 4.x hatte nicht die Aufnahme für die Scheiben. Leider sind dann auch 14"-Felgen erforderlich, weil die Scheiben samt Bremssattel nicht in die 13" Felgen passen. nachtrag: Beim C/CP waren 14" und Scheiben serienmäßig, bloß die Übersetzugn blieb.


    Länger würde ich im Raum München mit der Hinterachse nicht gehen, da es doch hier und dort Berge gibt. Der M127.III (220SE) ist leider mit einem maximalen Drehmomnet bei über 4000 -1 und seiner Getriebübersetzung unglücklich übersetzt. Bei Steigungen über 5 - 7 % kommt man nicht in den 4. , der Motor hat da einfach nicht genug Drehmoment und Kraft, selbst wenn man den 3.. auf 110 km/h ausdreht. Bei 120 hat er genug Drehzahl und Drehmoment im 4., um auch solche Steigungen zu schaffen, aber so weit reicht der 3. nicht. Dann lieber die 3.69 Hinterachse, dann kann man bei 80 bis 90 noch in "moderaten" Drehzahlen im 3. den Berg hochkommen.
    Habe ich selbst in den "Kasseler Bergen" erlebt.


    Mit der Originalübersetzung und zugelassenen 185/80/13 (statt originalen 7.25R13S) schafft er es, da die Reifen rund 10% weniger Abrollumfang haben, aber dann dreht der Motor auch 10% höher bei gleicher Geschwindigkeit.


    Gruß
    Christian


    Nachtrag Hinterachse: es gab wohl auch einige Hinterachsen mit 1:3,92 in Verbindung mit Scheiben beim M127. Die sind für die Berge auch nicht das prickelnde.
    Auf der Bühne sieht man unten am Diff die eingeschlagene Übersetzungszahl.

    Edited 2 times, last by Elchtester: Hinterachse übersetzung Identifikation ().

    • Official Post
  • Moinsen!


    M117 gab es nicht im W111, nur im W108/W109.

    Mein Traum wäre das W111 280 SE Cabio als Flachkühler mit dem europäischen M117 Motor. Leider gab es das nicht. Manche haben schon den M117.96x 500er Motor eingebaut. Das gibt sogar ein H-Kennzeichen, da der Motor schon 30 Jahre alt ist.

    Man hört immer wieder von derlei Umbauten mit H-Kennzeichen. OK, dass ein W111, egal ob Limo oder früher 2-Türer, mit dem 3.5er-V8 des späten 111er-2-Türer ausgerüstet werden darf, ist logisch und somit H-konform zu argumentieren. Aber wie begründet man beim Gutachter das Implantieren eines 4.5er-V8? Zeitgenössischer Umbau, oder wie? Reicht es wirklich zu sagen, dass der implantierte Motor schon mindestens 30 Jahre alt ist? Ich dachte immer, dass der Umbau bereits 30 Jahre her sein muss, um das als zeitgenössische Modifikation durchgehen zu lassen?
    Oder ist letztlich völlig wurscht, was man einbaut und wie man es begründet, weil man halt einfach nur einen Gutachter finden muss, der das locker genug sieht? Adresse?? ;)




    ... für den gibts hier was

    So so. 300er Chrom samt Schriftzug. Typisch. Immer auf dicke Hose machen. :D


    Den hatte ich auch schonmal im Blick. Motor, Stoßstangen und Innenausstattung falsch, Papiere weg, und gruselige Bereifung. Steht auch irgendwie sehr hoch, oder? Aber halt saubillig, also sicher auch rostig oder schlecht gebraten. Und allein die Ersatz-Beschaffung der Falschbrocken geht übel ins Geld und wird sich hier kaum lohnen. Motorthema würde mich nicht stören, käme ja eh was anderes rein, s.o. :whistling:


    Irgendwas stört mich an dem Wagen. Ist aber nur ein Gefühl, das ich noch nicht begründen kann.


    Gruß
    Lutz

  • Hallo,


    die Regel besagt, dass man einen Motor des gleichen Herstellers einbauen darf, wenn der Motor bereits 30 Jahre alt ist. Deshalb darf ein M117.961 in eine Heckflosse verbaut werden. Nicht aber ein 30 Jahre alter V8 eines anderen Herstellers.


    Die Regel wollte mir mein TÜV Mann auch nicht abnehmen, er hat dann nachgeblättert und es bestätigt. Nicht dass ich es gemacht hätte, aber ich kenne einen Fall, wo jemand in ein 250 SEC Coupe einen M117.961 500er Motor verbaut hat und H-Kennzeichen bekommt. Und ja, der hat den Kardantunnel umbauen lassen und nimmt auch die Kardanwelle und das Diff mit vom Schlachtwagen.


    Hier der Link zum TÜV Süd


    Quote


    Ausnahmen:
    - Soll ein anderer Motor des gleichen Herstellers eingebaut werden, so muß dieser Motor mindestens 30 Jahre alt sein (ein Einbau in jüngerer Zeit ist möglich).

  • Coole Sache!
    Brauche ich also nur ein optisch ranziges Coupé mit gesunder Struktur und mieser Technik, und ´nen technisch brauchbaren, durchgerosteten 108/109 mit V8.
    Dassja einfach...


    :thumbup:


    Naja, und ´n bisschen Platz brauch man auch... fange ich damit erstmal an. ^^


    Gruß
    Lutz

  • Man hört immer wieder von derlei Umbauten mit H-Kennzeichen. OK, dass ein W111, egal ob Limo oder früher 2-Türer, mit dem 3.5er-V8 des späten 111er-2-Türer ausgerüstet werden darf, ist logisch und somit H-konform zu argumentieren. Aber wie begründet man beim Gutachter das Implantieren eines 4.5er-V8? Zeitgenössischer Umbau, oder wie? Reicht es wirklich zu sagen, dass der implantierte Motor schon mindestens 30 Jahre alt ist? Ich dachte immer, dass der Umbau bereits 30 Jahre her sein muss, um das als zeitgenössische Modifikation durchgehen zu lassen?
    Oder ist letztlich völlig wurscht, was man einbaut und wie man es begründet, weil man halt einfach nur einen Gutachter finden muss, der das locker genug sieht? Adresse?? ;)


    Hallo Lutz,
    es gibt ja auch Leute, die ihren W108 auf "rote Sau" umbauen.
    Und wenn das dann auch konsequent durchgezogen wird, wie z. B. in dem Fall hier:


    http://www.ebay.de/itm/Oldtime…obile&hash=item4ad58a0874


    Da muß es doch eine H-Zulassung geben, oder? :wacko:


    Nach meiner Meinung wird da zuviel abgesegnet.
    Technisch sicherheitsrelevante Änderungen - ja.
    Zeitgenössische umbauten/nachbauten - ja.
    Aber selbstgestrickte Fantasieumbauten - ich finde, da gehört kein H-Schild dran.
    Die müssen dann halt regulär zugelassen werden.


    So meine Meinung,
    viele Grüße
    Björn

  • Bei einer Ausfahrt fuhr ein 220SE Coupe mit, gerade auf Bergfahrten tat sich der Wagen schwer, den anderen zu folgen,
    Teilnehmer, z.B. Jaguar 120 XK, Fiat Dino, Alfa Spider.
    Der 220er in der Automatik Ausführung wird also nicht jedermanns Sache sein.

  • Wow, vielen Dank euch allen für so viel Infos !


    -> Wo sind die Fahrer der 220er ? Ist der Wagen tatsächlich so zugschwach oder ist das die Meinung der verwöhnten 2,5 und 2,8 Liter-Fahrer ? :rolleyes:


    "wer gerne Hand anlegt



    ... für den gibts hier was"


    Wie gesagt, im selbst Hand anlegen, bin ich, fürchte ich, nicht der Experte... der Rote wurde hier im Forum auch schon mal besprochen ...


    Ich werde mal dazu übergehen, die verschiedenen Motoren Probe zu fahren ... selbst eine Meinung bilden ist sicherlich auch nicht falsch, bevor man sich auf etwas fixiert.


    Ich halt euch über meinen "Fortschritt" auf dem Laufenden.


    Wenn jemand was hübsches findet, gerne bescheid sagen!


    Grüße aus München!

  • Wow, vielen Dank euch allen für so viel Infos !


    -> Wo sind die Fahrer der 220er ? Ist der Wagen tatsächlich so zugschwach oder ist das die Meinung der verwöhnten 2,5 und 2,8 Liter-Fahrer ? :rolleyes:


    ...
    Grüße aus München!


    Chris,


    der Unterschied zwischen 120 und 150PS ist sicherlich im direkten Vergleich spürbar. Auf dem W111 Cabrio-Treffen waren einige 220er und die sind in der Kolonne ganz gut mitgefahren. Speziell eine Dame mit einem 220er Handschaltung war durchaus "engagiert" unterwegs, sodaß ich im Endeffekt mit dem 250er auch nicht oder nicht viel schneller gewesen wäre. Auch so ein 250/280er ist keine Rakete, das verhindert schon der Wandler der Automatik.


    Vielleicht 'mal 220er und 250/280er (die schenken sich nicht viel) probefahren und dann entscheiden. Ich hab' z. B. den 250er mit der kurzen Achse und die laß' ich auch drin; zu 99% fahre ich Landstraße bzw. auf und ab, da ist das imho ganz praktisch. Lange Strecken Autobahn werden dann gemütlich, da bei 110km/h halt schon 4.000rpm anliegen ...


    Thomas

  • Noch einmal:


    wegen der unglücklichen Übersetzung ist der 220er (M127.III) nicht für Berge gemacht Ich habe in der Limousine den Motor drin. Auf der Ebene ist es aber schon ein Erlebnis, wenn der Motor mit steigender Geschwindigkeit auch immer mehr zieht. Der braucht seine Drehzahl und wird auch richtig munter, aber der 4. ist gegenüber dem 3. zu lang übersetzt, so dass man ab Tempo 100 im 4. nicht eine Steigung mit 5 bis 7% hochkommt.
    Aber mit der kurzen Achse dreht er einfach zu hoch. Man hat teilweise das Gefühl, dass ein Gang fehlt. Man kann ihn auf der Ebene unter "günstigen" Umständen auch überdrehen.
    Mit Gangschaltung ist wiederum der 1. Gang für die Stadt zu kurz übersetzt.
    Ideal wäre er zum Cruisen mit der 3.69er Hinterachse, denn der Motor wird nur in den oberen Drehzahlen giftig im Klang.
    Für Überlandfahrten zwischen 70 und 90 ist er ideal.


    Man kann zwar die Nocke vom M127.II (230SL) oder noch eine schärfere reinsetzen, aber damit quält er sich auch nur den Berg rauf.


    Die W111er Limo gabs ab Werk auch (vor dem 250er) auf Sonderwunsch mit dem 230SL-Motor (für Geld habens die gemacht, ich habe so ein Teil mit Original Brief mal gesehen), aber hier war dann die Elastizität weg.
    Der 250 hat deutlich mehr Drehmoment und frist auch nicht so viel mehr Sprit, kommt aber die Berge rauf.
    Der 280er ist vom Charakter (drehmomentstark, besser übersetzt) wohl die beste Wahl, obwohl er deutlich mehr schluckt und kommt fahrtechnisch dem 350er schon sehr nahe.


    Die Flachkühler mit M116 (und M117, faktisch der gleiche Motor) sind zwar die besten Motoren, sieht mir persönlich aber schon zu sehr nach 108/109 aus.


    Gruß
    Christian


    P.S.: Ich würde einen Lenkradschalter beim M127 bevorzugen, obwohl durch die Umlenkung es manchmal ein Suchspiel ist,. Der Motor ist famit sehr viel agiler. Oder auch ruhiger (läßt sich korrekt eingestellt ab ca. 20 km/h in der Ebene hochziehen)

  • 250er und 280er brauchen praktisch dasselbe. Haben wir mal bei einer Urlaubsfahrt mit beiden Fahrzeugen selber über 400 km getestet.