Benzinpumpe M180 Motor

  • Hallo Leute,


    weiss jemand, ob die Benzinpumpe hinsichtlich i) Befestigung am Motorblock und ii) Antrieb bei den folgenden Fahrzeugen gleich oder unterschiedlich ist:


    1.) Heckflosse 220 b (W111), Bj. 05.1959-08.1965, Motoren M180.940, M180.941 und M180.947
    2.) Heckflosse 220 Sb (W111), Bj. 07.1958-12.1965, Motoren M127.980, M127.983, M127.984, M129.980 und M129.981
    3.) Ponton 220a (W180 I), Bj. 03.1954- ... , Motor M180.xxx
    4.) Ponton 220 S (W180 II), Bj. 1956-1959, Motor M180.xxx


    Laut Pierburg haben alle Vergaser-Modelle der Heckflosse die gleiche Benzinpumpe (bzw. es kann heute überall die gleiche Pumpe verbaut werden), obwohl drei verschiedene Varianten des Motors verbaut wurden. (Dass der M127 praktisch dem M180 entspricht ist mir bekannt.) Die Heckflosse 220 b hat jedoch mit dem M180 den gleichen Motor wie das Vorgängermodell Ponton 220 S und 220a. Was von der Logik heissen sollte ... . Wer weiss es genau.


    Der einzige offensichtliche Unterschied ist, dass die Kraftstoffleitungen im Ponton an Filter, Pumpe und Vergaser Schraubverschlüsse haben (Schraubstutzen M14x1,5 ; Kraftstoffschläuche mit Überwurfmutter M14x1,4); in der Heckflosse jedoch zumindest an der Pumpe Schlauchstutzen 6mm. Wer weiss es genau.


    Grüße
    Ulrich

  • Hallo,
    die Benzinpumpen mit Handhebel können an allen M180- Motoren befestigt werden.
    Ob das auch f.d. M127-Baureihe gilt, kann ich nicht sagen. (Meines Wissen haben die SE- Fahrzeuge eine elektrische Pumpe hinten am Tank)


    Nach meiner Erinnerung hatte man bei den Motoren M 180 / Heckflossenserie seinerzeit modernere, kleine Benzinpumpen ohne Handhebel ( mit Schlauchstutzen) verwendet, die aber durch die praktischere alte Ausführung mit Handhebel zurückgebaut werden kann.
    Grds. ist dabei aber zu beachten: die Stellung des Anschlusses f.d. Benzinleitung Pumpe-Vergaser kann in Einzelfällen verdreht sein und die Bördelung zwischen Benzinleitung und Vorfilter kann sich von Ponton - Heckflosse unterscheiden. In diesem Fall ist das System nicht ausreichend dicht f.d. Druckaufbau.
    Gruß
    Carl

  • carling
    Mir geht es umgekehrt um die Frage, ob ich in meinem 219er Ponton eine Kraftstoffpumpe aus der Heckflosse verbauen kann. Mechanisch dürfte das passen. Ich will mir dafür aber nicht die Kraftstoffschläuche mit den Überwurfmuttern zerschneiden.


    Du hast noch eine Membran im Bestand? Sicher, dass die für die Handhebelpumpe passt?
    Ist es denn mit der Membran getan? Was soll die kosten?
    Wie kann man die Schläuche auf Dichtheit prüfen? Mit 1-2 bar Druckluft?


    Grüße aus Basel
    Ulrich

  • Hallo Ulrich,
    ich habe soeben mal nachgesehen, ich habe noch neue Membranen f.d. Handhebelpumpe.
    Alles dazu p.N., aber bitte um etwas Geduld, ich bin gerade heftigst am IKEA-schrauben.


    Technisch passt die Heckflossenpumpe an den 219, wir haben das schon gemacht. Für die Anschlüsse bleibt es beim bekannten Problem.


    Man kann auch einen Test der eingebauten Pumpe dahingehend machen, dass man die beiden Anschlüsse am Filter löst , also Tankleitung und Verbindungsleitung zur Pumpe abklemmt, den Vorfilter ausbaut (anders bekommt man die starren Leitungen nicht raus), und mittels eines durchsichtigen, möglichst kurzfristig benzinfesten Schlauchstücks aus dem Gummi-Fachhandel mit entspr. Durchmesser eine provisorische Verbindung zwischen Tankleitung und Pumpenzuleitung herstellt.
    Dann sieht man, ob und wie die Pumpe ansaugt und ob ggfs. Luft im System ist.
    So habe ich kürzlich einem 170er -Fahrer von Heilbronn bis HH weiterhelfen können.


    Bei der Gelegenheit ruhig mal mit (geringer) Pressluft vorsichtig in die Tankleitung blasen, aber unbedingt vorher den Verschluss öffnen, sonst reißt der leere Tank; evtl. ist die Zuleitung rostmäßig zugesetzt.
    Die Dichheit kann man m.W. nicht herkömmlich prüfen.
    Gruß
    Carl

  • Hallo Carl,


    bin bereits einen Schritt weiter. Habe ausgebaut:
    1. Vorfilter,
    2. Schlauch zw. Vorfilter und Kraftstoffpumpe (beidseitig mit Schraubkupplungen),
    3. Kraftstoffpumpe
    4. Rohrleitung zw. Kraftstoffpumpe und Vergaser (sieht aus wie ein Schlauch; tatsächlich aber ein Rohr ...)


    Überraschender Befund beim Ausbau: der Schraubbeschlag an der Eingangsseite der Benzinpumpe war nur handfest angezogen. Und bei der äußerlichen Reinigung der ausgebauten Pumpe (mache ich gewohnheitsgemäß bevor ich irgendein Aggregat öffne) stelle ich fest, dass der Deckel der Pumpenkammer, hinter dem sich ein zweiter Filter (Sieb) befindet, ebenfalls bestenfalls handfest angezogen ist.


    Vielleicht für alle interessant: Um die Kraftstoffpumpe zu testen, die beim 6 Zyl.-Ponton und wohl auch beim 220b Heckflosse Zufluss- und Abfluss-seitig Schraubstutzen M14x1,5 hat, muss man keine der vorhandenen Kraftstoffleitungen opfern (zerschneiden). Ein entsprechender Tipp aus der Szene erschien mir bei Lieferstatus NML und Preisaufruf für Nachfertigung von 120 Euro nicht so sinnig. Schraubstutzen und die zugehörigen Beschläge mit Überwurfmuttern sind Normteile, die auch heute noch gebräuchlich sind. Habe bei einem Ausrüster für die Binnenschifffahrt für 11,00 Euro einen Hydraulikschlauch mit den passenden Beschlägen konfektionieren lassen. Mittig durchgeschnitten und am Zufluss-/Abflussstutzen befestigt ermöglicht dies einen Test der ein- oder ausgebauten Pumpe.


    Der Kraftstoff-Vorfilter war (nach 6 Jahren Standzeit) innen mit Kraftstoff durchtränkt. Am Boden des Filtergehäuses stand noch Kraftstoff. Für mich überraschend: ich hatte damit gerechnet, dass nach 55 Jahren und immer wieder längeren Standzeiten der Tank innen verrostet ist und mglw. Leitung oder Filter sich zugesetzt haben. Der Vorfilter ist jedoch dem Augenschein nach vollkommen sauber. Die Pumpenkammer der etwas höher liegenden Kraftstoffpumpe war im Gegensatz dazu innen staubtrocken. Ich hätte erwartet, dass nach 6 Jahren Standzeit (und auch zuvor immer wieder längeren Standzeiten) innen Rückstände von eingetrocknetem Kraftstoff sind. Nichts davon. Pumpe und Sieb sind innen sauber wie frisch vom Werk.


    Die Rohrleitung von der Pumpe zum Vergaser habe ich (incl. Beschlägen) mit 50 bar abpressen lassen. Ist dicht.


    Pumpe zunächst im ausgebauten Zustand per Handhebel getestet. Befund: die Pumpe pumpt wie ein junges Reh. Mit wenigen Hebelbetätigungen 0,4 l (frischen) Kraftstoff gefördert. In etwa 1 Min. einen 5 l Kanister umgepumpt. Daraufhin die Pumpe wieder montiert. Nochmaliger Test über den Handhebel, auch mit Höhendifferenz Zufluss- und Abflussseitig. Gleicher Befund. Bevor ich die Sache nun über den Anlasser teste, will ich erst das 6-7 Jahre alte Öl von außen aufwärmen, ablassen und tauschen. Dann Test mit frischem Kraftstoff. Irgendwelche Tests mit dem 6-7 Jahre Sprit aus dem Tank sind mir zu heiss. Den werde ich entsorgen.


    Bin gespannt, ob die beiden losen Schraubverbindungen an der Kraftstoffpumpe die Ursache des Problems sind. Nachdem der Vergaser vor etwa 6000 km professionell komplett überholt worden war, bleiben wohl (hoffentlich) nicht viele Fehlerquellen.


    Grüsse + Danke für die Unterstützung soweit
    Ulrich