Fehlersuche Einspritzpumpe OM615...

  • Hallo zusammen,


    kleines Update: Die Pumpe ist fertig, Sie haben auf das Geld gewartet (keine Ahnung seit wann man das so macht?). Zum Glück habe ich es am Freitag schon überwiesen. Da die Pumpe aber wahrscheinlich erst Donnerstag Nachmittag ankommt (Abreise in der Nacht von Donnerstag auf Freitag) starten wir am Donnerstag Nachmittag nochmal einen Versuch die Pumpe selbst einzubauen und den Förderbeginn einzustellen. Mal sehen ob es klappt. Ich werde mich bezüglich Förderbeginn nochmal einlesen.


    Mathieu Was genau gemacht wurde muss ich noch erfragen. Habe aktuell keinen Nerv mehr dafür. Ich werde bevor ich in den Urlaub fahre noch mal eine kurze Mail an die Werkstatt schicken.


    Wünscht mir Glück für Donnerstag :D


    Grüße


    Simon

  • Hallo nochmal,


    HaWa würdest du dir bitte noch meine Vorgehensweise bzgl. Förderbeginn durchlesen und ggf. korrigieren? Das wäre sehr nett:


    Bevor ich irgend etwas einstelle, öffne ich die kleine Schraube am Ausgang des 4 Zylinders und Pumpe mit der Handpumpe, bis dort blasenfreier Diesel austritt. Dann wieder zuschrauben. Start/Stopp Hebel ist Grundsätzlich auf "Fahrbetrieb" gestellt.


    "Grobe" Einstellung:


    1. Pumpe auf Förderbeginn einstellen. (Einkerbung und fehlender Zacken fluchten auf dem "Anschluss" der Pumpe.)

    2. Motor auf 24° vor OT drehen. Mit der Nockenwelle abgleichen, ob man im richtigen Hub ist. (Markierung am Rad der Steuerkette und am Halter der Nockenwelle fluchten)

    3. Pumpe einbauen und sämtliche Leitungen und Gestänge (außer Gas, da das zu sehr im Weg ist) anschließen. Die 3 Muttern zur Befestigung am Motor festziehen.

    4. Die Pumpe sollte so "mittig" wie möglich aufgeschraubt werden (Langlöcher), da man sonst den Förderbeginn wieder verstellt.

    Ähnlich wie bei der "feinen" Variante (siehe unten), nur ungewollt.


    -> Der Motor sollte nun recht vernünftig anspringen,laufen, Leistung bringen und nicht übermäßig qualmen.


    "Feinere" Einstellung:


    1. Die 3 Muttern lockern um die Pumpe nach links und rechts drehen zu können. Die Verzahnung ist aber noch mit dem Motor verbunden.

    2. Einspritzleitung des ersten Zylinders abschrauben.

    3. Motor per Hand durchdrehen. Irgendwo bei 40° vor OT sollte aus dem ersten Leitungsanschluss von Zylinder 1 Diesel steigen. Sobald kein Diesel mehr nach oben steigt, ist der genaue Förderbeginn gefunden.

    4. Durch minimales Drehen der ESP nach links (Zum Motor hin) kommt man früher im Förderbeginn. Nach rechts später.

    5. Pumpe Handfest ziehen und das Spiel von vorne, bis man so genau wie möglich bei 24° vor OT liegt.


    -> Der Motor läuft nun vielleicht noch etwas besser.


    Frage zu Punkt 3 der "Feinen" Einstellung: Müssen hier die Feder und das Druckventil des Leitungsanschluss vorübergehend entfernt werden? Hier habe ich verschiedene Versionen im Netz gelesen. Eigentlich ja nicht, das Ganze muss ja auch funktionieren wenn es im Fahrbetrieb wieder zusammengebaut ist?



    Vielen Dank! :)


    Simon

  • Hallo Simon,

    es geht schon damit los das die Markierung zwar der Förderbeginngradzahl entspricht aber nicht sicher dort stehen bleiben würde.

    Einschieben auf 47° vor OT im Verdichtungshub Zyl 1 (erkennbar durch den Öleinfülldeckel wenn beide Nocken nach oben stehen) weil der Mitnehmer bei leichtem Druck nach links durch den Federdruck des Pumpenelementes auf den Nockengrundkreis zurückspringt.

    Da steht dann der 2. Zahn auf Markierung am Pumpengehäuse.

    Dann Versorgungsleitungen und Leckölleitungen anschliessen,

    mit Handpumpe Pumpen bis keine Luftblasen mehr zu sehen sind und das Überstömventil schnarrt.

    Rohranschluss Zyl.1 herausdrehen, Feder und Druckventil entnhmen, Rohranschluss wieder aufschrauben und Abtropfröhrchen anbringen.

    Abstellhebel mehrmals richtung Stop drücken und zurückspringen lassen damit die Regelstange sicher auf Vollast steht.

    Kurbelwelle auf 26° vor OT weiterdrehen.

    jetzt pumpen bis Diesel aus dem Röhrchen austritt.

    Jetzt Pumpe schwenken ( wahrscheinlich richtung Block ) bis ca. nur moch alle 20 sec. ein Tropfen austritt.

    (wenn das länger dauert ab und zu nachpumpen)

    Pumpe festziehen Kubelwelle 2 Umdrehungen drehen und schauen ob das mit den 3 Tropfen pro Minute wieder passt.

    (Jetzt sollte ein Abstand von ca. 80mm vom Block zur Mitte der Rohranschlüsse messbar sein.)

    Wenn ja Druckventil und Feder wieder einbauen, Starterzug und Einspritzleitungen montieren.

    Vielleicht an den Düsen noch nicht festziehen sondern erst Starter durchziehen bis dort Kraftstoff austritt.

    Überwürfe festziehen, glühen, Starten.


    Du kannst natürlich die Langversion im Flipbook nachlesen.

    Gruß HaWA

  • Hallo HaWa,


    danke für die Antwort. Das Flipbook habe ich mir rausgesucht, danke für den Tipp.


    Ich drehe also den Motor wie du sagtest auf 47° vor OT und schiebe die Pumpe rein (Einkerbung und fehlender Zahn fluchten). Dann mache ich sie noch leicht fest.


    Dann drehe ich den Motor bis auf den eigentlichen Förderbeginn von 26° vor OT. Während dem Drehen muss Diesel austreten.


    Solange durch gelegentliches betätigen der Handförderpumpe am Zylinder 1 Diesel austritt, ist der Förderbeginn noch nicht gefunden. Weil Förderbeginn = Kein bzw. minimaler Dieselaustritt am Rohranschluss.


    Vermutlich muss ich die Pumpe zum Motor hindrehen. Dann kontrolliere ich nochmal, in dem ich den Motor genau 2 Umdrehungen drehe. Wenn ich wieder bei 26° vor OT angekommen bin, darf wieder nur (wie du mit den Tropfen beschreibst) sehr wenig Diesel austreten.


    Alles klar, ich glaube deine Anleitung habe ich verstanden.


    Ich wünsche dir noch einen schönen Abend!

  • Hallo Simon,

    entschuldige, du schaffst mich.

    wie der Mitnehmer aufgesetzt wird ist völlig wurscht.

    Es geht darun die Pumpenwelle in eine sichere Position zu drehen damit das nicht bein einschieben versehentlich passiert.

    Auf Markierung übt halt die Feder im entsprechenden Pumpenelement schon leichten Druck auf den Nocken aus.

    Zwei Zähne zurück wird die Welle einigermassen sicher zwischen zwei Nocken gehalten. Daher bei 47vor einbauen.

    Diese Vorgehensweise wurde erdacht um das möglichst ohne Sonderwerkzeuge bewerkstelligen zu können.

    Es ist auch Misserfolgsoptimiert verschiedene vielleicht auch zielführende Vorgehensweisen zu mischen.

    Gruß HaWA

  • Hallo zusammen,


    ein letztes Update: Wir haben die Pumpe am Tag vor der Abreise noch eingebaut und den Förderbeginn tatsächlich ziemlich gut (denke ich zumindest) eingestellt gekriegt. Motor läuft super und alles ist dicht.


    Mathieu Wie vermutet war die Pumpe einfach komplett verstellt und sogar falsch zusammengebaut. Keine Ahnung was ich da fabriziert habe. Hier die Liste von EGU, was alles gemacht wurde:


    Einspritzpumpe teilzerlegt und gereinigt

    - Begutachtung und Überprüfung der Pumpenteile

    - Fehlersuche und Fehlerlokalisation:

    - Pumpenelemente falsch bzw. verdreht eingebaut

    - Pumpenventile falsch bzw. verdreht eingebaut

    - Fehlende Ausgleichsscheiben der Membrane

    - Einspritzpumpen-Einstellung war falsch

    - Demontage Pumpenelemente und Pumpenventile,

    Reinigung und Montage nach Herstellervorgaben

    - Membrane überprüft und fehlende Scheiben ersetzt

    - Klein- und Verschleißteile gewechselt

    - Dichtungen teilweise erneuert und Pumpe abgedichtet

    - Handpumpe ersetzt und abgedichtet (Neuteil von Kunde angeliefert)

    - Prüflauf auf BOSCH Einspritzpumpen-Prüfstand durchgeführt

    - Einspritzpumpe auf BOSCH Einspritzpumpen-Prüfstand

    nach exakten Herstellervorgaben bzw. nach Prüfwerten

    für Ihren W115 200D eingestellt.


    Nochmal vielen Dank an HaWa für seine Geduld an für die Empfehlung an EGU. Gute Arbeit, schnell und preiswert.


    Viele Grüße


    Simon