Zeituhr W111

  • Hi Jan,


    das war auch eigentlich mein Plan. Ich hab deine Posts hier auch aufmerksam verfolgt. Dann kam das Angebot einer generalüberholten Uhr für den Preis einer Überholung. Das war verlockend. Ich warte mal wie das ausgeht, und schick Dir dann mindestens eine meiner 3 :)


    BG Ralf

  • Hm, ich habe die Uhr jetzt wieder gegen die alte getauscht um sie zurück zu senden. Ich hatte beim Wechsel die Kabel neu gezogen und siehe da: Jetzt läuft die alte wieder perfekt. ich gehe davon aus, dass die Masseverbindung nicht gut war und die Uhr sich Masse nur über den Kontakt zur Karosse holte. Mit neuem Kabel läufts offenbar. Warten wirs ab.


    BG Ralf

  • Hallo Zusammen,

    ich würde gerne meine Uhr richten lassen wo finde ich eine Ausbauanleitung ?


    Gruß Alex

    Fuhrpark: W110 200er Bj.67, 2 Golf 1 Cabrio Bj.90 jetzt mit H u.Bj.91, Polo Bj.91

  • Moin,


    ich belebe diesen Fred mal wieder mit meiner „Uhr-Geschichte“, eine Frage an Experten habe ich am Schluss.


    Als ich meine Flosse gekauft habe, stand die Uhr und weil ich das Auto langfristig erhalten und verschönern möchte, habe ich mir die Uhr vorgenommen und fünf Thermosicherungen mit einem Schmelzpunkt von 127 Grad besorgt. Auslöser war ein Foto mit einer Uhr in einem anderen Forum, in der eine Thermosicherung mit der Angabe 147 Grad steckte. Damit bin ich zu einem Lötservice gegangen, der prompt scheiterte, weil er die Sicherung durch eine viel zu hohe Löttemperatur zerstörte. Thermosicherung Nr. 2 hat dann ein Bekannter festgelötet, wobei ich assistierte, in dem ich die Sicherung zur Kühlung mit Alkohol besprühte. Die Uhr lief dann 3 Monate. Dann habe ich sie zu Jan Reckhenrich geschickt und vor kurzem fachmännisch revidiert zurückbekommen.


    Meine Fehler waren also:


    1. Ich habe nicht ermittelt, warum die werksseitige Schmelzsicherung durchgebrannt ist und trotzdem eine neue Sicherung angebracht. Der Grund waren ja höchstwahrscheinlich verharzte, ausgeschlagene und schwergängige Lager. Daher war der nächste Defekt programmiert.


    2. Der Schmelzpunkt der Thermosicherung war zu hoch. Sie schmolz möglicherweise gar nicht erst, weil die Spule und zusätzlich ein Kunststoffzahnrad vorher schon zu heiß wurden und perdü gingen.


    3. Die Thermosicherung war an sich schon nicht geeignet und auch das Löten war falsch. Wie man oben liest, muss es eben ein kleiner Draht mit dem richtigen Schmelzpunkt sein und der wird nicht gelötet, sondern verpresst.


    Nach über 50 Jahren muss man aber an der Ganggenauigkeit Abstriche machen und vermutlich ca. 1 Minute pro Tag tolerieren, auch deshalb, weil diese Uhren schon von der Bauart her keine Präzisionsmessinstrumente sind, sondern in etwa das Werk eines Reiseweckers aus den 60-er Jahren haben. Was will man denn auch? Es reicht ja, wenn man bei der wenigen Fahrten, die man mit einem Oldtimer macht, vorher die Uhr neu stellt. Dann wird es schon für die eine Fahrt hinreichend genau sein.


    Und was das Öffnen des rückwärtigen Deckels betrifft, so ist dies auch mit gebotener Vorsicht möglich. Man schraubt drei kleine Schrauben ab, von denen eine möglicherweise unter einer Plastikscheibe versteckt ist. Diese Plastikscheibe ist eine Plombe, die sicherstellen soll, dass die Uhr bei einem Defekt nicht vor Ablauf der Garantiezeit geöffnet wird. Wenn diese Plombe noch da ist, ist ziemlich sicher, dass die Uhr noch nie geöffnet oder revidiert wurde. Das ist jetzt auch egal und der Versuch, diese Plombe zu erhalten ist überflüssig bis sinnlos, nach über 50 Jahren, also weg mit der Plombe, vorsichtig den Deckel gelüftet und dann kann man die Uhr trotzdem anschließen und dem fleißigen Werk bei der Arbeit zusehen und sieht dann auch, woher der „Klack“ kommt, der ca. 1 mal pro Minute hörbar und das akustische Zeichen dafür ist, dass die Uhr aufgezogen wird. Dieses Geräusch kündet, wie eben das ganze Auto, vom Charme vergangener Zeiten. Und zu guter Letzt gehört eine kleine Birne dazu (12 Volt, 2 Watt), die die Uhr beleuchtet und zudem noch nach links abstrahlen und die Bedienhebel für die Heizung und die Lüftung beleuchten soll. Netter Versuch, aber weitgehend wirkungslos, jedenfalls heutzutage, wo wir auch nachts von Helligkeit umgeben sind.


    Ich hatte mir noch eine funktionierende Ersatzuhr besorgt, die in der Zwischenzeit problemlos lief. Auf dem Foto sieht man die originale Sicherung gut: nur ein kurzes Stück Draht. Diese Uhr läuft jetzt bei mir zu Hause als Dekoobjekt mit einem 9-Volt-Block.


    Meine Frage: Kann das gut gehen? In einem der oberen Beiträge steht, dass eine zu schwache Batterie auch dazu führen kann, dass die Uhr überhitzt und die Sicherung schmilzt. Sollte ich also von dieser Bastelei wieder Abstand nehmen? Der 9-Volt-Block wird ja auch irgendwann schwächeln.



    Beste Grüße


    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    schön dass die überholte Uhr nun wieder läuft.

    Das mit der zu niedrigen Spannung ist absolut korrekt.

    Wenn die Spannung zu sehr abfällt, ist das Magnetfeld, welches in der Spule erzeugt wird, beim nächsten Kontakt des Aufzugarms nicht mehr ausreichend, um die Uhr erneut auf zu ziehen.

    In dem Fall berührt der Aufzugsarm dauerhaft den Kontakt am Aufzugsgewicht. Ist dies so, so fließt dauerhaft ein Strom, der diese bis zum Durchbrennen erhitzt, dies dauert eine kurze Weile. Das schwächste Glied in einer elektromechanischen Schaltung (auch wenn die in der Uhr nur aus einem Bauteil besteht) ist immer die Sicherung.

    Diese brennt dann, vorausgesetzt das Lot hat den richtigen Schmelzpunkt und es wurde noch nicht versucht die Sicherung mit den tollsten Lösungen zu überbrücken, durch.


    Ich betreibe die Uhren hier nach der Revision teilweise auch an einer 9V Batterie im Probelauf, um zu überprüfen, dass die Uhren auch bei nicht voll geladener Batterie läuft.

    Mit der Spannung von 9V kann man die 12V Uhren noch betreiben, allerdings kann ich sagen, dass eine 9V Batterie hier macimal 2 Wochen hält, bis die Batterie leer ist.

    Ich habe hier zusätzlich ein Steckernetzteil (gibt's bei Amazon und Co) welches auf sauberen 12V läuft, danke spart man sich den regelmäßigen Tausch der Batterie.


    Gruß Jan Reckhenrich