Motorschaden nach Einbau eines neuen Öldruckschlauches

  • Hallo zusammen,


    am Sonntag ist bei meinem /8 240d der Supergau eingetreten, bei einem neu montierten Öldruckschlauch der zwischen Ölfilter und Ölkühler verbaut ist, hat die Verpressung nicht gehalten und sich abgelöst. Gemerkt habe ich das leider erst, als der Motor kurz blockiert bzw ausgegangen ist :S und sich eine große Menge Öl im Motorraum und auf der Strasse verteilt hat. Test´s am Motor selbst habe ich noch nicht unternommen.


    Der Schlauch wurde von HansaFlex auf Basis des alten Schlauch nachgefertigt unter der Angabe, dass es sich um einen Öldruchschlauch handelt, in dem Motoröl zu Ölkühler befördert wird.


    Heute wurde die NIederlassung mit der Thematik konfrontiert, auf Basis der Bilder meine der Leiter, dass die Verpressung nicht so gut aussehe. Er wird seinen Vorgesetzten entsprechend informieren und dieser wird sich dann mit mir in Verbindung setzten. Soweit so gut....


    Meine Frage ist nun, welche Ansprüche habe ich, wenn z.B. ein Sachverständiger den Fehler seitens HansaFlex bestätigt?
    Welche Fehler kann ich machen? Bzw. soll ich nicht machen... :whistling:


    Es wäre klasse, wenn ich Tipps bekommen könnte.


    Danke + Gruß

  • Hallo, das hört sich nach Mangelfolgeschaden an.


    "Welche Fehler kann ich machen?"
    1. In Foren nach einer Lösung zu suchen.
    2. Keinen Rechtsbeistand, z.B. Anwalt einzubeziehen, wenn Hansa Flex nicht sofort einlenkt und den Schaden bezahlt.


    Udo

  • Hallo,


    zunächst solltest Du mehr Infos geben. Du sprichst von "Niederlassung" ... Mercedes? Hast Du einer Werkstatt den Auftrag gegeben? Hast Du das Material beigestellt?


    Thomas

  • Motorschaden muss das nicht gleich bedeuten. Ich hatte vorigen Herbst an meinem 407er-Bus eine ganz ähnliche "Panne": Der Öleinfülldeckel am Motor hatte wohl schon einen Haarriss und ist vollends durchgebrochen beim Fahren. Hab ich natürlich auch nicht gemerkt, sondern erst, als beim Rangieren auf dem Stellplatz der Motor ausging und nicht mehr starten wollte. Also mal nachgucken, dachte ich mir. Motorhaube aufgemacht - und alles war triefend voller Öl! Ich bin vermutlich schon rund 100 km ohne den Deckel gefahren, auch über zwei Pässe. Erst ein paar Kilometer vor dem Ziel ist mir aufgefallen, dass die Motortemperatur leicht erhöht war und in den Kehren den Pass hoch der Öldruck etwas abgefallen ist, aber nicht beunruhigend.


    Es hat sich nachher rausgestellt, dass der Motor tatsächlich fast komplett leer war. Gute 4 Liter gingen rein. Der Rest dürfte im Ölfilter gewesen sein.


    Ich hab dann vorsichtig gestartet. Nach paar Sekunden kam auch wieder Öldruck. Motor erst mal eine Weile im leicht erhöhten Leerlauf laufen lassen, dann eine Proberunde gefahren. War alles ganz normal. Da ich ja noch in den französischen Alpen war und Urlaub hatte, hab ich beschlossen es drauf ankommen zu lassen und bin weiter gefahren. Der Motor läuft immer noch tadellos. Ölverbrauch ungefähr 0,5 l pro 100 km. Das hatte er vorher auch. Im Winter ist er auch bei 10 Grad minus locker angesprungen. Der Motor (OM 616) scheint es also ohne Drama überstanden zu haben.


    Grüße
    Klaus

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    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • Sorry, Tippfehler: 0,5 l pro 1000 km sollte das heißen - nicht pro 100 km!!!

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  • Hi Klaus,


    das lässt mich ja hoffen, die OM616`s können wohl einiges ab..
    Die Ölspur hat ca. 40-50m bis zum schlussendlichen Stillstand betragen, also nicht wirklich lange, das Blockieren und Ausgehen, macht mir irgendwie Sorgen. Heute konnte ich ein paar Sachen am Motor überprüfen, am Ölmessstab ist kein Öl mehr sichtbar, dafür lässt sich der Motor per Ratsche drehen.
    Mehr mach ich erst, wenn ich weiß wie es weitergeht.


    @ Thomas,
    mit Niederlassung ist der HansaFlex Standort gemeint, der die Druckleitung gefertigt hat.
    Eine Werkstatt wurde nicht beauftragt, sonst wäre ich da schon vorstellig gewesen.


    Gruß
    Matthias

  • Bei mir war es so gewesen, dass ich im Laufen noch fast nix gehört hab. Hatte dann den Motor ausgemacht, hab aber gleich im nächsten Moment gesehen, dass paar Meter weiter vorne der wesentlich schönere Stellplatz ist weil viel ebener. Wollte also wieder starten, aber es gab nur ein sehr ungesundes Geräusch und der Anlasser hat den Motor nur noch sehr langsam durchgedreht. Erst das hat mich stutzig gemacht.

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  • drum habe ich, nachdem ich einige Leute getroffen habe, deren zB im Verborgenen durchgerostete Ölkühler den Motor das Leben gekostet haben, in einigen /8ern den Ölkühler entfernt, das normale Filtergehäuse verbaut und einen breiteren Wasserkühler zum Ausgleich montiert. Hat nebenbei noch den Vorteil, daß man an der linken Motorseite an einige Teile nun besser herankommt.


    Für den /8 gäbe es da den Wasserkühler der US-250er, der hat genau die Breite des Normalkühlers + des Ölkühlers. Dieser breite Kühler findet sich auch in einigen europäischen Exportmodellen des 230/8.

    Ich behaupte mal, die heutigen Motorenöle sind wesentlich temperaturbeständiger als früher, die Ölkühler daher nicht in jedem Modell, wo sie drin sind, zwingend notwenig. Im W123 sind sie ja auch nur noch im 300D und im 280/280E (und in ganz frühen 240D in kleiner Ausführung).


    Grüße
    bacigalupo

  • Also 200D W123 hatte ich auch schon hier vom Dieselflo, an dem der Motor festging, weil sich das Ölüberdruckventil verabschiedet hat. Zerlegt, neue Lager rein und er lief dann nochmal 100.000km ohne Probleme bis er jetzt aufgrund von Wohnwagenbetrieb durch nen om617 ersetzt wurde...

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Hallo Matthias,
    du kannst auch die Ölkühleranschlüsse verschließen da es im Gehäuse einen Bypass gibt.
    Wenn man es ganz gründlich downgradet noch dem Bypassschieber entfernen (den des Ölkühlerkreislaufs) dann funktioniert es wie eins ohne Ölkühler.
    Der eigentlich Wasserkühler ist ab 72 immer gleich unterscheidet sich nur durch die Halterung und lässt sich durch verstärktes Netz optimieren.
    Gruß HaWA

  • Bei meinem 200D war das Glück, dass trotz fehlendem Öldruck nur ein Lager gefressen hatte, wenn ich mich da richtig erinnere. Nach Austausch der Pleuel- und Hauptlagerschalen lief das Ding wieder, in der Tat über 100.000 km....


    Gruß dieselflo

    W123 200D 3.0, 737, 9/82, 478 tkm, Eriba-Zugwagen März - November

    demnächst: Toyota Previa XR10 2.4 1992, 98.000 km, Alltag I
    Mazda MX 5 NBFL 1.6, 145 tkm, Alltag IIa

    W123 230, 406, 12/78, 235 tkm, Alltag IIb

    Bulls Sturmvogel Evo 10, Alltag I Nahverkehr


    http://www.kanzlei-für-versicherungsrecht.com

  • Danke für die vielen Tipps... :thumbup:

    Mit der genauen Schadensanalyse kann ich ja erst starten, wenn von Seiten des Verursachers grünes Licht gegeben wird. Auf jeden Fall sehe ich nicht mehr ganz so schwarz für meinen OM.


    Heute hab ich den Druckschlauch zu einem Sachverständigen gebracht, der den Ist Zustand des Schlauches genau bewertet. Dananch geht´s zu HansaFlex in deren Prüfabteilung zur Ursachenanalyse.


    Eigentlich hab ich kein Problem mit der Ölkühlergeschichte, es hat ja 45 Jahre ohne Probleme funktioniert. Mein Ölkühler ist noch top und wenn die Leitungen i.O. sind, hält der bestimmt noch die nächsten 20 Jahre....


    Mal sehen wie´s weiter geht.
    Gruß Matthias

  • Also ich würde auch im Traum nicht auf die Idee kommen einen vorhandenen Ölkühler lahmzulegen. Und wenn ich sehe wie knallheiß das Ding bei meinem 220/8 wird und der Tatsache daß der ja erst ab 100 Grad Öltemp durchströmt wird, halte ich ihn auch für sinnvoll...

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  • moin Matthias,


    ich würde jetzt mal nachsehen ob das Herzchen hin ist. Mal das Restöl ablassen und nachsehen ob Späne drin sind und das Ölfilter ausbauen und nach Spänen forschen. Wenn da was zu finden ist, ists soweit. Motor raus, zerlegen, KW schleifen, Lagerung, Ölpumpe neu usw. eigentlich ne komplette Überholung. Ich würde sagen nach dem blockieren des Motors ist der wohl hin.


    rüttelnder Gruß


    Volker

  • Lustig....., das behauptet jetzt Hansaflex ebenfalls...


    Dabei wurde eindeutig eine Druckleitung bestellt, durch die Motoröl fließt und die den Ölkühler mit dem Motor verbindet.


    Es bleibt spannend....

  • HaWa: Is da beim m115 kein Thermostat drin? Hatte ich bei meinem noch nie offen und vermutlich durch die ganzen 110er falsch in Erinnerung. Muss morgen mal in den Teilekatalog schauen. Ölkühler find ich trotzdem gut...

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  • und deswegen verzichte ich gern auf den Ölkühler, ich fahr nämlich mit dem 230/8 viel Stadt. Für den Fahrer, der sein Auto auf der Autobahn gut rannimmt bis zur Nenndrehzahl, mag der Ölkühler dann wieder Sinn machen.


    Ich hab nie verstanden, warum es zweitweise in den 220ern/230ern/220D/240D baujahresabhängig mal Ölkühler gab und mal nicht, 200er dagegen nie einen hatten, weder als Benziner noch als Diesel, 230er M115 und 250er M123 im W123 auch keinen haben, dafür im 250er einen breiten Wasserkühler, den ein 240TD später auch hatte, während eine frühe 240D 123 Limousine so einen Miniölkühler neben dem Wasserkühler hat, der aber ab der Leistungssteigerung 1978 wieder wegfiel, und die thermisch eher anfälligen (Lüftermagnetkupplung...) 123er mit M102 zB auch keinen Ölkühler haben.

  • Da muss ich dir zustimmen. Beim M110 im W123 öffnet der Thermostat erst bei 100°C. Ich bin mir aber nicht sicher, wie man diese Temperaturen erreichen kann. Bei 45°C in der Wüste mit Hänger und Dauervolllast??:-)


    Übrigens ist der Thermostat eigentlich ein Dehnstoffelement, wie im W108 in der ESP verbaut. Sieht grundsätzlich gleich aus und hat die gleichen Maße, kostet aber nur ein Bruchteil vom Dehnstoffelement im W108. Wäre mal interessant auszuprobieren, ob das dafür verwendet werden kann, (gleiches Ausdehnungsverhalten?).


    Gruß
    Rainer

  • Ich bin mir aber nicht sicher, wie man diese Temperaturen erreichen kann. Bei 45°C in der Wüste mit Hänger und Dauervolllast??:-)


    Das geht problemlos auch in unseren Regionen.
    Öl wird zwar langsamer warm als Kühlwasser, dafür aber deutlich heisser. Bei scharfer Autobahnfahrt sind 130°C ruckzuck erreicht. Beim Käfer hatte ich ein Ölthermometer eingebaut und der es hat trotz (serienmässigem) Ölkühler soger auf 140°C gebracht.


    Deshalb achte ich darauf, den Ölstand immer an der max Markierung zu halten - nicht wegen der Sorge um Schmierstoffmangel - sondern um Temperaturreserven zu haben.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Kleiner Hinweis zum rechtlichen Dunstkreis ... Der Hersteller des Ersatzschlauches wird sich in seinen LIB (Lieferbedingungen) wahrscheinlich eine Quotierung eventuellen Schadenersatzes bezogen auf das x-fache (oft liest man max. das Dreifache) des Auftragswertes (Schlauch anzufertigen...) vorbehalten haben.


    Wenn man auf seinem Bestellformular unterschrieben hatte, dann kommt man aus der Nummer nur noch dann raus, wenn die sonstigen LIBs rechtlich unzulässige Benachteiligungen des Kunden beschreiben, sodass man dann argumentieren kann, die gesamten LIBs seien für die Tonne. Dann gilt HGB.


    D.h. z.B. hast du den Schlauch bestellt für 30 EU und sie haften bis max. dem Dreifachen, dann bieten sie dir 90 EU und fertig...


    Das gibt also Hornberger Schießen. Kommt nix bei raus... Die mögen sich als verantwortlich bekennen, haben aber hochwahrscheinlich ihren eventuellen Bezahlanteil limitiert im Kleingedruckten. Ist auch insoweit klar. Denn stellt euch mal vor, ihr baut Hydraulikschläuche.... 1000 Stück im Monat, jeden für 'nen 30er. Ihr könnt das gut..., aber: Einer platzt dann doch mal, in einer Tunnelbohrmaschine mitten unter dem Sankt Gotthard. Die Maschine für 2.5 Mio. fratze, und Bergungskosten, das Monstrum da rauszuziehen, von 1.5 Mio. Wie sollte da ein Monatsumsatz von 30.000 EU einen Schaden von 4 Mio. decken können...


    Das einzige, was da hilft, wenn der Hydraulikschlauch-Lieferant seinerseits gut versichert ist.


    = = = = =


    Und mbMn testet der Onkl Benz sehr gut aus, wann wie wo Ölkühlerei notwendig ist. Habe das letztens in Fulda gesehen, wie sie die Einführung des Roadsters SL, R129, vorbereitet hatten. Anwesend , präsentierend waren drei unglaublich interessante Leute, pensionierte Mitarbeiter von Daimler-Benz: 1- der Konstruktions-Projektleiter, früherer Vorsitzer des 129er Clubs, 2- der für die Fahrerprobungen zuständige Projektleiter, nicht im Club, und 3- der für die Produktionseinführung in Bremen zuständige Mann, momentan der 129er Club-Vorsitzende.


    Stichwort: Kalifornien, Death Valley, bis 60° Umgebungstemp, erst mal ab durch die Wüste, dann mal eben noch rauf auf einen Berg...

    In der Theorie verhält sich die Praxis wie die Theorie. In der Praxis tut sie das nicht. (Yogi Berra)


    1. Mittwoch 19h „Junkers Ratshaus“ B1 Soest-Bad Sassendorf, Franz Magner 02941 61142
    1. Mittwoch 19h „Zum Freischütz“ Dortmund-Schwerte B 236 im Stadtwald Schwerte, Jörg Scheele 0172 2322972
    3. Mittwoch 19.30h "RoadStop" Münster Schiffahrter Damm 315, Stephan Schorlemmer 0251 664924
    3. Donnerstag 19h „Jagdhaus“ Mollenkotten 144 Wuppertal, Sebastian Treibholz 0172 6491828